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Veröffentlicht am 02.04.2018

Jeder jat sein Päckchen zu tragen ...

The Ivy Years – Bevor wir fallen
2

Erscheinungsdatum: 29.03.2018

Autor: Sarina Bowen

Seitenzahl: 311 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0786-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Seit einem Sportunfall ist Corey Callahan auf den Rollstuhl angewiesen, ...

Erscheinungsdatum: 29.03.2018

Autor: Sarina Bowen

Seitenzahl: 311 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0786-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Seit einem Sportunfall ist Corey Callahan auf den Rollstuhl angewiesen, doch ihren Platz am renommierten Harkness College will sie auf keinen Fall aufgeben! Im Wohnheim trifft sie auf Adam Hartley – aus dem Zimmer direkt gegenüber. Corey weiß augenblicklich, dass sie das in Schwierigkeiten bringen wird: Denn auch wenn Corey sich von niemandem besser verstanden fühlt als von Adam und sie sich sicher ist, dass es ihm genauso geht – für sie beide gibt es keine Chance ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Eine einzige falsche Entscheidung, eine einzige falsche Bewegung und das Leben liegt in Trümmern...

Nachdem Sarina Bowen mit ihrer „True North“ Reihe ihren Lesern die Schönheit Vermonts nähergebracht hat, schlägt sie mit „The Ivy Years“ eine ganz andere Richtung ein und entführt uns auf den Campus des Harkness Colleges! Doch Bowen wäre nicht Bowen, wenn sie nicht auch ungewöhnliche Protagonisten einbinden würde, und der Handlung somit einen besonderen Touch verleiht.
Nachdem ich selbst bisher die „True North“ Reihe der Autorin kannte, war ich mehr als nur gespannt, wie sie über die „wilden College Jahre“ schreiben wird. Bereits in den ersten Seiten merkt man deutlich, dass die Autorin zwar ihren angenehmen und packenden Stil beibehält, aber zugleich auch einen neuen und etwas „raueren“ Ton anschlägt. Die Kombination aus beidem sorgt letztendlich dafür, dass man die Geschichte unglaublich schnell lesen kann und sich mit jedem Satz in die Handlung verliebt. Diese startet dabei ab dem ersten Kapitel sehr interessant und baut sich immer weiter auf, sodass Handlungs- und Spannungsbogen die meiste Zeit parallel verlaufen und immer wieder neue Überraschungen erscheinen. Lediglich im letzten Drittel löst sich der vorliegende Konflikt unrealistisch schnell auf, sodass die Spannung kurzzeitig absackt.

College-Romane mag es viele geben, doch ich glaube, die wenigsten von ihnen haben so eine besondere Protagonistin, wie Corey Callahan sie ist.
Für die junge Studentin war Eishockey ihr Leben. Als Captain des heimischen Frauenteams und einem Vater als Trainer drehte sich beinahe alles um ihre Passion. Selbst die Wahl ihres Colleges wurde nicht unmaßgeblich von ihrem großen Bruder, der im Team des Harkness Colleges spielte, und dem Spot beeinflusst. Doch ehe sie sich versieht, zerstört ein tragischer Unfall ihre Pläne – Coreys Beine sind gelähmt und sie wird wahrscheinlich nie wieder auf dem Eis stehen. All der Sorgen und Rückschläge zum Trotz bleibt die junge Frau stur und tritt ihre Zeit in Harkness an. Noch während sie mit der neuen Situation zu kämpfen hat, macht sie Bekanntschaft mit Adam Hartley – dem Captain der Eishockeymannschaft – der aufgrund einer Verletzung ebenfalls im einzigen behindertengerechten Wohnheim der Anlage lebt. Durch die Erinnerungen, die er und seine Teamkollegen jedoch bei Corey immer wieder hervorrufen, scheint die so hoffnungsvoll angetretene Zeit auf dem College ihre Hürden für die an Gehilfen gefesselte Frau mit sich zu bringen.
Wer nach dieser kurzen Beschreibung ewiges Trübsalblasen und bemitleiden erwartet, der ist hier leider völlig falsch. Ganz im Gegenteil, Corey ist von den Bemutterungen und vorsichtigen Behandlungen derart genervt, dass sie die Freiheit, die das College mit sich bring, kaum erwarten kann. Dort zeigt sie immer wieder die toughe und ironische Person, die sie bereits vor dem Unfall gewesen zu sein scheint. Doch die Erinnerungen an früher und das wissen, was sie alles verloren hat, machen ihr immer wieder zu schaffen. Ablenkung und Trigger ist in diesen Momenten immer wieder Adam, dem sie nach und nach ihr Vertrauen schenkt und für ihren Geschmack unpassend nahekommt. Über kurz oder lang haben diese verschiedenen Einflüsse schließlich zur Folge, dass Corey sich unglaublich stark weiter entwickelt und neue Seiten von sich entdeckt und sich neue Ziele setzt.

Sobald Corey Zeit auf dem College beginnt, kommen viele neue Charaktere hinzu. Neben ihrer neuen Mitbewohnerin stehen auch Adams Freunde und Teamkollegen auf dem Plan, die neben vielen unterhaltsamen und teils peinlichen Szenen mit ihren Auftritten für eine dynamische und lebendige Romanwelt sorgen. Somit ist die Geschichte nicht ausschließlich auf die Protagonisten fixiert und die Atmosphäre des Buches fühlt sich überraschend „echt“ und vielseitig an.

Bewertung:
Im New bzw. Young Adult Genre trifft man leider immer wieder auf ewig gleiche Klischees, die mich in mancherlei Hinsicht regelrecht von solchen Büchern abgeschreckt haben oder zur Folge hatten, dass ich mich an Romane mit zu jungen Protagonisten nicht mehr heranwage (traurig aber wahr). Es ist also kaum verwunderlich, dass ich vielleicht ein wenig mit der Sorge zu kämpfen hatte, dass der wunderbare Eindruck, den Sarina Bowen mit ihren True North Büchern bei mir hinterlassen hat, unter „The Ivy Years – Bevor wir fallen“ leiden könnte. Sobald ich die ersten Seiten gelesen hatte, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen.

Besonders beeindruckt hat mich dabei die Art, wie die Autorin von Corey Behinderung schreibt, sodass man sich hier und da einfach fragen muss, wie selbstverständlich man sein momentanes Leben als 'normal' erachtet. Dieses Feeling und die Harmonie zwischen den Figuren und der Handlung haben mir wieder in Erinnerung gerufen, warum ich solche Bücher überhaupt lese: Weil man ab und an das Glück hat, auf solche Schätze zu stoßen.

Alles in allem kann die „The Ivy Years – Bevor wir Fallen“ jedoch jedem Fan von ungewöhnlichen Charakteren und wunderschönen Schreibstilen empfehlen. Ich selbst kann den zweiten Teil der Reihe kaum erwarten!


10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Thema
Veröffentlicht am 18.07.2019

Geheimnisse – Sie bleiben niemals für immer verborgen …

Wild Hearts - Kein Blick zurück
1

Rezension:
Geheimnisse – Sie bleiben niemals für immer verborgen …

Mit ihrem neuen Roman „Wild Hearts – Kein Blick zurück“ schlägt Autorin T. M. Frazier nach ihrer Dark Romance Reihe „King“ einen neuen, ...

Rezension:
Geheimnisse – Sie bleiben niemals für immer verborgen …

Mit ihrem neuen Roman „Wild Hearts – Kein Blick zurück“ schlägt Autorin T. M. Frazier nach ihrer Dark Romance Reihe „King“ einen neuen, sanfteren Ton im New / YoungAdult Genre an. Beim Lesen der von Furcht, Hoffnung und Selbstfindung geprägten Geschichte von Sawyer und Finn verfolgt der Leser eine Achterbahnfahrt … sowohl im Bezug auf die Handlung als auch auf den Spannungsbogen eben dieser. Trotz Fraziers angenehmen und flüssigen Schreibstils kam ich nur schwer in die Handlung hinein. (Vielleicht lag es an der Protagonisten … vielleicht lag es den Szenen … ich weiß es nicht.) Immer wieder musste ich Pausen machen, da ich Szenen zwischen Sawyer und Finn unglaublich unangenehm fand oder die Handlung mich nicht packen konnte oder gar gelangweilt hat. Erst gegen Ende des Romans, als sich die Handlung endlich verdichtete, wurde ich mit dem Roman langsam warm … doch zu diesem Zeitpunkt war es leider zu spät.

Doch warum hatte ich solche Probleme mit den Protagonisten?
Sawyer Dixon hat mit ihrer Hintergrundgeschichte im Bezug auf den Tod ihrer Mutter, ihr Leben in einer sektenartigen Gemeinde und ihrer Flucht aus eben dieser die perfekten Anlagen für „die mutige Heldin auf der Suche nach Freiheit“. Und ja, diese Vorlage kann funktionieren, doch in Kombination mit ihrem Charakter und der Handlung war ich von Sawyer leider einfach nur gelangweilt und zuweilen genervt. Ich hatte von Beginn an den Eindruck, dass ihre Attitüde eine gewisse Selbstverliebtheit bzw. 'wichtigtuerische' Aura ausstrahlt.
Diesen Eindruck hatte ich im Sinne von 'Ich hatte so ein schweres Leben, Ich bin aus der Sekte geflohen, und Ich gehe so tough mit dem Tod meiner Mutter um, da ich so stark bin' . Und ich weiß, dass ich der Figur mit diesem Denken vermutlich unrecht tue … doch Sawyer denkt in keinem Moment an die andern Frauen in der Sekte oder dass andere Figuren ebenso schwere Schicksale erleiden mussten. Es geht einzig und allein um sie und ihr neues Leben und die Geheimnisse, die sie zu lüften versucht. Hinzu kommt, dass sie immer wieder naive und nicht nachvollziehbare Entscheidungen trifft (was nicht mit ihrem bisherigen Leben in der Sekte zu entschuldigen ist) und keine wirkliche Entwicklung auf den 303 Romanseiten durchläuft, wodurch die Figur für mich letztendlich bis zum Schluss unsympathisch bleibt.

Finn Hollis war mit hingegen etwas sympathischer. Seine geheimnisvolle Vergangenheit in Kombination mit seinem verschlossenen Charakter und seinen angedeuteten Problemen lassen ihn weniger 'perfekt' und damit realer wirken. Er handelt nicht nur für sich, sondern auch im Sinne anderer. Obwohl er versucht, einen rüden und ignoranten Charakter zu wahren, so kommt er nicht umhin, sich um die Stadt und ihre Bewohner zu sorgen. Dadurch macht er im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durch, die mich sehr fasziniert hat und die Handlung bis zu einem gewissen Punkt aufwertet. Zugleich wurde dieses Bild von ihm – für mich – durch die Momente mit Sawyer stark verändert. Die Szenen zwischen den beiden Protagonisten empfand ich, wie bereist erwähnt, zum Teil des unangenehm bzw. gestellt, was wahrscheinlich etwas mit meiner Antipathie für Sawyer zu tun hat.

Zwischen den Annäherungen der beiden Protagonisten dienen die dünn gestreuten Nebencharaktere immer wieder nur als Mittel zum Zweck. Neben der Tatsache, dass es nur sehr wenige von ihnen gibt, erfährt man den existierenden leider nur sehr wenig. Das Zusammenspiel dieser beiden Punkte lässt die Romanwelt leider sehr stumpf und eindimensional wirken. Einzig die sich entwickelnde Handlung zwischen Josh und Miller sorgt für Abwechslung und Unterhaltung in den 'Outskirts'.

Bewertung:
Geheimnisse sind wie Wasserleichen … irgendwann kommen sie an die Oberfläche – zugegeben kein sehr schönes Bild, doch es beschreibt den Roman leider recht zutreffend.

In der Idee hat „Wild Hearts – Kein Blick zurück“ wirklich viel Potenzial. Der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt (von diesem wunderschönen Cover ganz zu schweigen). Doch wo mir die anderen Romane von T. M. Frazier zu brutal waren, ist „Wild Hearts“ für mein Empfinden zu seicht und oberflächlich.
Meine Antipathie für Sawyer ganz außen vor gelassen, so war die Handlung leider sehr vorhersehbar und in keinem Punkt wirklich überraschend . Dem gesamten Roman fehlte leider einfach der Charme.

Ich wollte diesen Roman wirklich mögen – besonders nachdem ich T. M. Frazier in Berlin treffen durfte und sie mit ihrer Art alle am Tisch verzaubert hat... – doch ich kann es leider nicht.

Trotz allem denke ich aber, dass „Wild Hearts – Kein Blick zurück“ gerade für jüngere Leser ein guter Einstieg in die Romane der Autorin ist, da die Brutalität aus Fraziers Dark Romance Büchern hier eindeutig der Romantik das Feld überlassen hat.

4/10 bzw. 2/5 Sterne
★★★★☆☆☆☆☆☆
Bei "Wild Hearts - Kein Blick zurück" handelt es sich um von LYX bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für die Unterstützung meiner Arbeit und die Möglichkeit, den Roman als Rezensionsexemplar kostenlos lesen zu dürfen. Dieser Umstand hat jedoch keinerlei Auswirkung auf die hier dargelegte persönliche Meinung meinerseits.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Eine mitreißende Geschichte mit vielen dunklen Geheimnissen

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
1

Ein Geheimnis, für das sie eher Sterben würde … und ein Auftrag, der seine Welt aus den Angeln reißt …

Mit „Ein Herz voll dunkler Schatten“ gehen Kerrigan Byrnes Victorian Rebels in die zweite Runde!Dieses ...

Ein Geheimnis, für das sie eher Sterben würde … und ein Auftrag, der seine Welt aus den Angeln reißt …

Mit „Ein Herz voll dunkler Schatten“ gehen Kerrigan Byrnes Victorian Rebels in die zweite Runde!Dieses Mal nimmt sich die Autorin der Geschichte des Christopher Argents an. Durch seine Position im Gefolge des schwarzen Herz' kennt der Leser diese Figur bereits flüchtig, doch die Enthüllungen, die Byrne nun macht, haben das Potenzial Leser für Stunden zu fesseln. Bereits zu Beginn baut der Roman sehr schnell das erste Spannungshoch auf und gewinnt damit die Aufmerksamkeit der Leser für sich. Die Ausgangssituation ist schnell klar und die Ereignisse knüpfen nahtlos aneinander an sodass die Spannung sich immer weiter steigert und eine fesselnde Atmosphäre aus Intrigen, Verrat und gefährlichen Geheimnissen entsteht. Durch die abenteuerliche Handlung kommt es selbstverständlich auch zu einigen vorhersehbaren Ereignissen, doch diese werden von anderen unerwarteten Wendungen überschattet bzw. gehen in ungewöhnlichen 'Folgen' unter. So gelingt es der Autorin, den Leser von der ersten Seite an zu unterhalten.

Doch die Geschichte wäre nichts ohne ihre Protagonisten.
Mit der Figur der Millie LeCour erschafft die Autorin viele Geheimnisse. Ihre Karriere als gefeierte Schauspielerin bringt ihr eine recht angesehene Position in der Londoner Gesellschaft ein. Doch neben dem Leben auf der Bühne zählt für die junge Frau einzig und allein das Leben ihres Sohnes Jakub, der sie auf Schritt und Tritt geleitet. Doch urplötzlich wendet sich das geregelte Leben der beiden, als Christopher Argent den Auftrag erhält, die Schauspielerin zu töten somit Millies sorgfältig errichtetes Konstrukt wie ein Kartenhaus zum Einsturz bringt. Aber für den abgebrühten Killer stinkt der Auftrag zum Himmel und seine Instinkte spielen verrückt. Argent wechselt die Seiten, um herauszufinden, wer oder was die Londoner Unterwelt aufmischen und Millies Leben will.
Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten ist im Verlauf der Handlung auf vielen Ebenen beeindruckend. Wie Hund und Katze, Feuer und Eis, Licht und Schatten … Millie und Argent sind gegensätzlich und doch werden sie durch einen gemeinsamen Feind und einen folgenschweren Deal miteinander verbunden. Obwohl anfangs Misstrauen und Unsicherheit die erzwungene Beziehung der beiden dominiert, sorgen die Taten des jeweils anderen dafür, dass sich die Protagonisten immer weiter öffnen, neue Seiten preisgeben und einander immer mehr vertrauen. Zugleich müssen beide aber auch einsehen, dass Schweigen die Taten der Vergangenheit nicht ewig ausschließen kann … es kommt zu schockierenden Enthüllungen und ergreifenden Konflikten, die alle Fortschritte vernichten können.

Neben den Protagonisten ist es eine besondere Freude mit Jacub eine junge, unschuldige Figur im Spiel zu haben, die Argent auf die ein oder andere Weise zur Räson rufen kann und somit die sanften Seiten des Auftragsmörders erwachen lässt. Doch auch das schwarze Herz und seine Fee (die Protagonisten des ersten Bands) sind zurück. Man erlebt endlich auch, wie es zwischen den beiden ehemaligen Hauptcharakteren weiter geht und erfährt durch aufwühlende Diskussionen, wie Argent wirklich zu den Anderen steht. Die Verbindungen aus New Gate geraten somit in ein neues Licht.

Bewertung:
„Victorian Rebels – Ein Herz voll dunkler Schatten“ hat mich sehr überrascht. Nachdem ich mir im ersten Teil Christopher Argent ganz anders vorgestellt hatte, wurde ich mit seiner Geschichte in diesem Band eindeutig schockiert.
Die Handlung und die Idee des Romans haben mir unglaublich gut gefallen, da besonders die Spannung zwischen den Figuren konstant auf einem mitreißenden Level gehalten wurde und die einzelnen Schicksale mich sehr berührt haben. Hinzu kommt die Tatsache, dass Kerrigan Byrne durch die Entwicklung ihrer Figuren eine sehr lebendige Romanwelt mit vielseitigen Handlungssträngen erschaffen hat, die nur wenige vorhersehbare Szenen zuließen und immer wieder überraschen konnten.

Alles in allem hat mir der zweite Band der Victorian Rebels sehr gut (und vielleicht sogar noch ein bisschen besser als Band eins) gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
Veröffentlicht am 21.09.2017

Eine interessante Handlung

Das wilde Herz des Meeres
1

Erscheinungsdatum: 01.07.2017

Autor: Elena Morgan

Seitenzahl: ca. 350 Seiten

ISBN: 978-3-931989-92-5

Erhältlich: hier

Klappentext:
-Golf von Mexiko, 1717
William Hunter – Pirat, Frauenverführer ...

Erscheinungsdatum: 01.07.2017

Autor: Elena Morgan

Seitenzahl: ca. 350 Seiten

ISBN: 978-3-931989-92-5

Erhältlich: hier

Klappentext:
-Golf von Mexiko, 1717
William Hunter – Pirat, Frauenverführer und berüchtigter Kapitän der Scowerer – kennt weder Gnade noch Furcht. Ruhelos reist er über die Meere der Welt und macht reiche Beute, bis ihn ein schrecklicher Fluch das Leben kostet. Fortan ruhen Williams Knochen in einer Höhle, dazu verdammt, alle hundert Jahre in einer Vollmondnacht zu neuem Leben zu erwachen. So lange, bis eine Frau sein grausames Herz erweicht und ihn spüren lässt, was wahre Liebe bedeutet.
-Fuerteventura, 2017
Hannah flieht nach dem Ende einer desaströsen Beziehung zu ihrer Schwester, um zu vergessen. An der wilden Atlantikküste macht sie einen seltsamen Fund: Uralte Knochen liegen neben Goldmünzen in einer vom Meer umspülten Höhle. Einhundert Jahre sind seit Williams letztem Erwachen vergangen… und die nächste Vollmondnacht steht unmittelbar bevor. (Cover, Klappentext by Drachenmond Verlag)


Rezension:
Weit, wie das unendliche Meer
Unzähmbar, wie die Stürme der karibischen See.
Ersehnt, wie die ewige Sehnsucht nach den verborgenen Weiten des Ozeans.

Unter dem Autorenpseudonym Elena Morgan wurde der Roman "Das wilde Herz des Meeres" beim Drachenmond Verlag veröffentlicht. Morgan entführt damit in die ruchlose, raue und zugleich faszinierende Welt des Piratenzeitalters und bringt diese auf Kollisionskurs mit unserer heutigen Kultur.
Mit viel Charme und Humor baut sich langsam aber sicher eine solide Handlung mit einer angenehmen Spannung auf. Letzteres schwächelt im Mittelteil leicht, was jedoch durch die Protagonisten abgefangen wird.

Als Hannah vor der Realität flieht und sich für einen Urlaub bei ihrer Schwester entscheidet, ahnt sie nicht, welches Abenteuer noch auf sie wartet. Von Beginn an ist Fuerteventura ein magischer Ort für Hannah. Sie fühlt sich frei, geborgen und Zuhause. Doch zugleich hat sie das Gefühl den Verstand zu verlieren. Seltsame Träume, Visionen und Stimmen verfolgen sie und leiten die junge Frau auf vergessene Pfade des Paradies. Eines führt schließlich zum anderen und plötzlich steht ein lange vergessener, verfluchter, attraktiver und sehr lebendiger Pirat vor ihr.
Für William Hunter ist seine neu entdeckte Freiheit Fluch und Segen zugleich. Einerseits weiß er, dass ihm die Zeit durch die Finger rinnt und sein Ende naht, andererseits findet er an den neuen Sitten und Bräuchen gefallen. Und als wäre dies nicht genug, weiß er nicht, ob seiner "Retterin" zu trauen ist, immerhin ist sie eine Hexe, wie jene, die ihn ins Verderben gestürzt hat. Den beiden Protagonisten bleibt kaum eine andere Wahl, als sich für die gegebene Zeitspanne miteinander zu angagieren.
Sowohl Hannah als auch William müssen sich während ihrer gemeinsamen Zeit ihren Dämonen stellen. Gejagt von der Vergangenheit und verschreckt von der Zukunft erkennen sie Fehler an und entwickeln neue Seiten in ihrer Persönlichkeit. Doch kaum scheint alles ins Lot zu geraten, erhalten sie ein gefährliches Angebot.

Neben Hannahs Schwester Marie, die sich nach einiger Zeit verdünnisiert und deren Ehemann, den man nie kennenlernt, gibt es Williams Besatzung, die die Sparte der Nebencharaktere abdeckt. Obwohl man nur die engsten Mitglieder etwas näher kennenlernt, wird deutlich klar, dass der bunte Haufen viel Unterhaltung verspricht. Doch Hannahs Kontakt zu ihnen wird derart spärlich beschrieben, dass die einem kaum ans Herz wachsen können.

Bewertung:
"Das wilde Herz des Meeres" hat mich positiv überrascht.
Wenn meine Vermutung zu der Autorin hinter dem Pseudonym richtig ist, dann muss ich sagen, dass ich mir geschworen hatte, nie wieder ein Buch von ihr zu lesen -zu groß war die Enttäuschung beim Letzten. Doch so bin ich über andere Wege auf den Roman aufmerksam geworden und bin froh darüber.
Die Geschichte von Hannah und Will ist sehr unterhaltsam und bietet viele interessante und spannende Momente. Obwohl der Einsatz von Wills Mannschaft noch ausgebaut werden könnte, hat man doch die Verbundenheit zwischen ihnen gespürt.
Doch das Ende (zwischen letztem Kapitel und Epilog) ging mir persönlich ein wenig zu schnell, sodass die Stimmung nach dem Showdown zerstört wurde und ich mich plötzlich in der Realität wieder fand.


8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 07.06.2017

Klasse Fortsetzung!

Perfect Gentlemen - Ein Bodyguard für gewisse Stunden
1

Erscheinungsdatum: 16.02.2017

Autor: Shayla Black, Lexi Blake

Seitenzahl: 496 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0332-4

Erhältlich: hier

Klappentext:




ATTRAKTIV, MÄCHTIG UND ERFOLGREICH - DIE PERFECT GENTLEMEN ...

Erscheinungsdatum: 16.02.2017

Autor: Shayla Black, Lexi Blake

Seitenzahl: 496 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0332-4

Erhältlich: hier

Klappentext:




ATTRAKTIV, MÄCHTIG UND ERFOLGREICH - DIE PERFECT GENTLEMEN
Auf der Suche nach dem Mörder ihres Freundes kommen die Perfect Gentlemen einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur. Mittendrin steckt Senatorentochter Lara Armstrong, die in Kontakt zu den Drahtziehern zu stehen scheint und Morddrohungen erhält. Kurzentschlossen nimmt der geheimnisvollste der Perfect Gentlemen, CIA-Agent Connor Sparks, die Sache selbst in die Hand und heuert bei der eigenwilligen Lara als Bodyguard an. Obwohl sie für ihn nur Mittel zum Zweck sein sollte, kann Connor die leidenschaftlichen Gefühle, die die elfenhafte Lara in ihm auslöst, nicht lange leugnen... (Quelle: Egmont-LYX Klappentext, Egmont-LYX Cover)


Rezension:
Durch ihren Blog "Capitol Scandals" ist Lara Armstrong ins Visier von Conner Sparks - einen der sechs Perfect Gentlemen - geraten. Mit dem Ziel seine Freunde vor lästigen Paparazzi und Verschwörungstheoretikern zu schützen, ist es Conners Plan, Laras lästigen Klatschblog unschädlich zu machen. Er ergreift eine sich plötzlich bietende Gelegenheit und schleust sich als Bodyguard an Laras Seite. Bei ihren Nachforschungen und Ermittlungen geraten beide in ein Geflecht aus Lügen und Intrigen, dem sie nur schwer entkommen können.

Als aller Erstes - ich muss es einfach los werden - möchte ich sagen, dass dieses Cover um einiges besser aussieht, als sein Vorgänger. Das Layout ist gleich geblieben, was auch keines Falls ein Problem ist, aber nun ist ENDLICH dieses penetrante und unschöne pink/rosa weg. Danke Egmont-lyx!

Aber nun zur eigentlichen Bewertung:
Schon ab den ersten Seiten war ich wieder mitten im Geschehen um Maddox' Tod und der damit verbundenen Verschwörung. Der Schreibstil ist wie beim ersten Teil sehr flüssig und mitreißend. Man kann sich die beschriebene Welt und die Handlung wunderbar vorstellen, wodurch das Gelesene schon fast wie ein Film vor dem geistigen Auge ablaufen kann. Beide Autorinnen harmonieren wunderbar miteinander, sodass man keinen Bruch beim Lesen ihres Werkes bemerkt. Schon nach den ersten Kapiteln konnte ich nicht anders und musste wieder anfangen meine Theorien zusammen zu puzzeln. Durch viele überraschende und unerwartete Wendungen und neue Charaktere spinnt sich das Netz der Intrigen und Verschwörungen immer weiter und wird immer komplexer. Selbst gegen Ende gelingt es Black und Blake den Leser noch einmal mit neuen Erkenntnissen zu schocken und die Spannung aufrechtzuerhalten.

Mit Lara Armstrong wurde eine sehr interessante aber leider auch etwas lästige Protagonistin geschaffen. Trotz ihrer Position als Tochter eines Senators hat Lara kein Problem damit, die Machenschaften anderer Politiker und soziale Missstände zu entlarven und an die Öffentlichkeit zutragen. Als Ventil für diese Skandale betreibt sie anonym den Blog "Capitol Scandals", welcher sich an wachsender Berühmtheit erfreut. Schlagworte wie Pazifistin, Veganerin, Umweltaktivistin, ... sind für diese sturköpfige und mutige Frau mehr als nur zutreffend. Diese Eigenschaften in Verbindung mit ihren Ambitionen machen Lara Armstrong zu einem sehr interessanten und vielschichtigen Charakter. Bei ihren Handlungen merkt man jedoch auch sehr schnell, dass sie in den unpassendsten Momenten extrem naiv und leichtsinnig sein kann. Dies geht so weit, dass man sich beim Lesen einfach nur an den Kopf greift und am liebsten ins Buch springen möchte, um Lara die Meinung zu sagen.
Doch mit diesen "Macken" muss sich ja schließlich Connor Sparks herumschlagen. Als CIA-Agent ist er es gewohnt, alles unter Kontrolle zu haben. Doch bei der stoischen und quirligen Lara beißt selbst er auf Granit. Während er versucht das Runder in die Hand zu nehmen - wie man so schön sagt - und dabei auch noch die benötigten Informationen von Lara zu beschaffen, kommen ihm auch noch seine todgeglaubten Gefühle in die Quere. Und als währe das alles noch nicht genug, wird er von Lara auch noch zum Teilzeitveganer degradiert und darf mit Lincoln Gassie gehen. Und sind wir mal ehrlich, Männer auf Fleischentzug sind nicht gerade die freundlichsten.
Dabei darf man auch Gabe und Everly sowie die anderen Perfect Gentlemen nicht vergessen, denn auch sie sind wieder mit von der Partie und suchen nach den Mördern. Durch die Freunde kommt der wunderbare Humor, der bereits im ersten Band anzutreffen war, wieder vor und verantwortet so einige peinlich und witzige Situationen, die das Lesen aufheitern und Abwechslung zur Spannung geben. Natürlich gibt es auch neue Gesichter, die frischen Wind mit sich bringen und neue Möglichkeiten in die Handlung geben. Die Nebencharaktere haben eine angenehme Charaktertiefe und Vielfalt erhalten, ohne dabei in zu großer Anzahl vorhanden zu sein.

Bewertung:
Der zweite Teil von Perfect Gentlemen knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und steht diesem in Nichts nach. Ein hohes Maß an Spannung, Unvorhersehbarkeit und Gefühl inklusive. Durch Laras Naivität haben sich jedoch die Seiten an einigen Stellen etwas langatmig und zäh angefühlt, was aber im Vergleich zum Gesamtpakt ein sehr kleines Übel ist. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen und sagen, dass ich mich auf den dritten Teil sehr freue.

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne

★★★★★★★★★☆