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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2017

Durchwachsen, aber dennoch lesenswert

Eine von uns
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"Eine von uns" spielt in einem englischen Dorf im Jahre 1984. Jemand - von den Dorfbewohnern Fox genannt - bricht in Häuser ein; der oder die Unbekannte scheint allerdings nicht auf große Beute aus zu ...

"Eine von uns" spielt in einem englischen Dorf im Jahre 1984. Jemand - von den Dorfbewohnern Fox genannt - bricht in Häuser ein; der oder die Unbekannte scheint allerdings nicht auf große Beute aus zu sein. Meist fehlt nur eine Kleinigkeit oder es steht etwas nicht mehr der Stelle an der es vorher gestanden hat, Fingerabdrücke oder Erde auf dem Boden. Und dann verschwindet auch noch plötzlich eine Einwohnerin, Anna. Spurlos. Die Angst unter den Einwohnern wächst. Was ist mit Anna geschehen? Ist sie in den Fängen von Fox? Aber wer ist der Fox; es könnte ja jeder sein, wem kann man trauen? Die Suche nach Anna und dem Fox beginnt...

Die Geschichte wird in vier Abschnitten erzählt; jeweils aus der Sicht eines bestimmten Einwohners (Hausfrau, Ortspfarrer, Ortspolizist und Supermarktleiter). Alle haben mehr oder weniger ein Geheimnis, welches sie gut zu verstecken wissen. Der Schreibstil bzw. der Stil der Übersetzung hat mir gefallen. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere werden recht gut beschrieben. Man kann sich die Einwohner und ihre Empfindungen gut vorstellen. Was mir allerdings gefehlt hat, war ein Sympathieträger. Keiner der Charaktere konnte mich so richtig für sich gewinnen. Am ehesten der junge, zeitweise etwas überforderte, Dorfpolizist. Die Situationen und Wahrnehmung werden schön und detailliert beschrieben (Gerüche, Vorfinden der Spuren des Foxes etc.). Was mir zudem gefehlt hat, war die Spannung; aufgrund der Kurzbeschreibung bin ich von einem sehr spannenden Buch ausgegangen, jedoch war dem (leider) nicht so. Dennoch fand ich die Geschichte insgesamt gut, nachdem ich in der Mitte des Buches die Erwartung an eine spannende Erzählung abgelegt hatte. Insgesamt gesehen fand ich das Buch unterhaltsam.

Fazit: Wer einen Roman sucht, der keine große Spannungskurve hat, aber dennoch unterhaltsam ist, der wird mit dem Buch gut beraten sein. Ich gebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Ein tolles Buch

Nachtblau
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"Nachtblau" von Sabine van der Vlugt ist ein historischer Roman, der um 1645 in den Niederlanden spielt. Die Ich-Erzählerin Catrjin ist noch sehr jung als sie plötzlich Witwe wird. Sie verlässt ihr Heimatdorf ...

"Nachtblau" von Sabine van der Vlugt ist ein historischer Roman, der um 1645 in den Niederlanden spielt. Die Ich-Erzählerin Catrjin ist noch sehr jung als sie plötzlich Witwe wird. Sie verlässt ihr Heimatdorf Richtung Stadt, wo sie eine Anstellung als Haushälterin bekommt. Jedoch ist ihr Glück nicht von langer Dauer, denn die Vergangenheit droht sie einzuholen. Catrijn muss im Verlauf noch einige Verluste ertragen. Was genau alles passiert, müsst ihr allerdings selber lesen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Das teilweise niederländische Wörter im Text vorkommen (Straßennamen, Anrede Mevrouw, Mijnheer) hat mir gut gefallen. Es lässt das Buch authentisch wirken. Die Autorin beschreibt die Geschehnisse sehr bildlich und mit viel Gefühl und Emotion. Das Buch hat mich richtig in seinen Bann gezogen. Seite um Seite habe ich Catrijn auf ihrem Weg begleitet und mit ihr mit gehofft, gebangt, mich mit ihr gefreut usw. Einfach toll. Die Charaktere werden schön beschrieben. Catrijn - die Hauptperson - ist eine starke, mutige und sympathische Frau. Sie geht ihren Weg, auch wenn er manchmal Steine oder Umwege für sie bereithält. Die Geschichte an sich beruht sowohl auf wahren Begebenheiten als auch auf Fiktion; einige Personen, die im Buch vorkommen haben tatsächlich gelebt. Das hat mir gut gefallen.

Fazit: "Nachtblau" ist ein sehr schöner historischer Roman, der das Herz berührt. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Von mir erhält das Buch 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Nette und unterhaltsame Urlaubslektüre

Bea macht blau
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Der Schreibstil ist spritzig, einfach, klar und humorvoll. Das Buch lässt sich super lesen. Die Charaktere werden schön beschrieben, ebenso wie die Umgebung und die Begebenheiten. Die Autorin erzählt alles ...

Der Schreibstil ist spritzig, einfach, klar und humorvoll. Das Buch lässt sich super lesen. Die Charaktere werden schön beschrieben, ebenso wie die Umgebung und die Begebenheiten. Die Autorin erzählt alles in einer schönen bildhaften Sprache. Bea ist sympathisch; sie versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen, die so plötzlich über sie hereingebrochen ist. Ich habe sehr mit ihr mitgefiebert. Auf den Inhalt möchte ich nicht eingehen, um nichts zu verraten. Nur soviel, es gibt in der Geschichte immer wieder Wendungen; manche sind leider doch etwas vorhersehbar, andere wiederum nicht. Insgesamt hat das Buch mir wirklich gut gefallen, auch das Ende.

Fazit: Eine tolle lockere und leichte Urlaubslektüre, die ich wirklich empfehlen kann. Mir hat das Buch vergnügliche und unterhaltsame Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Ein interessanter Ausflug in eine fremde Kultur

Die Tochter des Seidenhändlers
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Das Buch "Die Tochter des Seidenhändlers" entführt den Leser in den Vietnam und zwar in den fünfziger Jahren. Das Land wird erschüttert von den Kämpfen der Vietminh gegen die Franzosen, welche versuchen, ...

Das Buch "Die Tochter des Seidenhändlers" entführt den Leser in den Vietnam und zwar in den fünfziger Jahren. Das Land wird erschüttert von den Kämpfen der Vietminh gegen die Franzosen, welche versuchen, ihre kolonialen Ansprüche zu verteidigen. In dem Trubel dieser Zeit verliebt sich die 18 -jährige Nicole, Tochter eines ranghohen Franzosen und einer Vietnamesin, in den Amerikaner Marc. Alles scheint perfekt, wäre da nicht ihre Schwester Sylvie sowie ihr strenger Vater und seine Kollegen aus der Regierung. Es beginnt eine Geschichte voller Verwicklungen, Irrwegen, Lügen aber auch Liebe. Was genau passiert, müsst ihr allerdings selber lesen. Mehr möchte ich nicht verraten.

Der Stil der Übersetzung hat mir gut gefallen; das Buch ließ sich gut lesen. Die Charaktere werden schön beschrieben; man kann sich die Personen richtig gut vorstellen. Die Informationen rund um Vietnam (beispielsweise traditionelle Kleidung, Beschreibung eines vietnamesischen Viertels, Essen, Musik) fand ich sehr interessant; sie haben das Buch wirklich bereichert. Ein gelungener Ausflug in eine fremde Kultur gepaart mit einer gefühlvollen aber auch spannenden Geschichte rund um die Tochter eines Seidenhändlers.

Fazit: Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Das Buch ist wirklich sehr schön; ich vergebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.07.2017

Ein besonderes Buch

Der erste Satz
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Das Buch enthält gefühl- und liebevoll erzählte Kurzgeschichten, welche unter anderem von Liebe, Trauer, Harmonie oder auch Freundschaft handeln. Einige regen zum Nachdenken an, bei anderen musste ich ...

Das Buch enthält gefühl- und liebevoll erzählte Kurzgeschichten, welche unter anderem von Liebe, Trauer, Harmonie oder auch Freundschaft handeln. Einige regen zum Nachdenken an, bei anderen musste ich schmunzeln und manche der Geschichten sind auch für Kinder geeignet. Der Schreibstil ist wunderbar und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Geschichten. Der erste Satz steht dabei stets im Mittelpunkt. Die Autorin hatte Personen aus ihrem Umfeld gebeten, ihr erste Sätze für Kurzgeschichten zu nennen und sie hat dann jeweils eine passende Geschichte dazu geschrieben. Eine tolle Idee.

Fazit: Mir hat das Buch mit den kurzen Geschichten gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen. Von mir erhält es 4,5 Sterne.