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Angelus_mortis

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Voller Lügen, Luxus und Intrigen

Girls' Trip - Vier Freundinnen. Eine Luxusjacht. Eine tödliche Reise.
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Kurz bevor Maggie, Giselle, Viv und Emi getrennte Wege gehen, um aufs College zu gehen, hat Giselle den perfekten Girls Trip geplant. Fünf Tage auf der All-Inclusive-Luxusjacht ihrer Eltern mit Zwischenstops ...

Kurz bevor Maggie, Giselle, Viv und Emi getrennte Wege gehen, um aufs College zu gehen, hat Giselle den perfekten Girls Trip geplant. Fünf Tage auf der All-Inclusive-Luxusjacht ihrer Eltern mit Zwischenstops an beliebten Stränden und touristischen Gegenden.
Alles scheint perfekt, bis eines Nachts Giselle über Bord geht, und Maggie soll dafür verantwortlich sein. Doch sie erinnert sich weder an die Tat, noch an die Zeit vor und danach. Nun beginnt ein Wettkauf um die Zeit, im ihre Unschuld zu beweisen. Denn sie hat viel zu vieles, was auf dem Spiel steht. Sie hat viel zu viele Geheimnisse.
Doch wie sich herausstellt, ist sie nicht die Einzige, die Geheimnisse hat.
Die Erzähkstruktur ist ziemlich einzigartig, doch passt perfekt zum Nervenkitzel dazu: manche Kapitel sind in der Gegenwart, während dem Vorschreiten der Ermittlung, in Form von Ermittlungsprotokolls, Nachrichtenauschnitte und Tagebucheinträgen, andere in der Vergangenheit sodass, man vom fünften bis wieder zum ersten Tag zurückgeht, und man langsam alle Puzzleteile, zum Lösen des Falles findet.
Die Dynamik der vier Freundinnen zueinander erweist sich nach einiger als sehr kompliziert. Vor allem die Freundschaften zu Giselle scheinen nach einiger Zeit eher zwecksveranlangt.
Jede Einzelne von den Freundinnen wurde sehr komplex geschrieben, sodass man immer mehr über sie erfahren will, was im Verlauf der Geschichte auch geschieht. Vor allem hat mich Guselles Charakter sehr interessiert, er war, meiner Meinung nach, am spannendsten aufgebaut.
Der einzige richtige Mängel, den ich im Buch finden konnte, was nicht nötig wäre, ich aber trotzdem gern gesehen hätte, ist ein Rückblick ein paar Jahre später. Das Ende ging schnell und war ein offenes, doch ich hätte trotzdem gern erfahren, wie es mit den Vier weitergeht.
Wer Locked-Room-Thrillers, YA-Thrillers oder das gesamte Genre mag, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten.
Gefüllt mit Intrigen und Wendungen, ist es, durch sein Setting, die perfekte Strandlektüre für den Urlaub.
Ein sehr empfehlenswerter Roman, der vom Anfang, bis zum Ende unterhält.

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Veröffentlicht am 11.08.2025

Zwischen Absurdität und Realität - Was es heißt ein Mensch zu sein

Shark Heart
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Ein junges Ehepaar kriegt eine erschreckende Diagnose. In ihrer Welt können Menschen zu Tieren mutieren, ihr Körper verwandelt sich langsam in das eines Tieres und sie entwickeln animalische Instinkte, ...

Ein junges Ehepaar kriegt eine erschreckende Diagnose. In ihrer Welt können Menschen zu Tieren mutieren, ihr Körper verwandelt sich langsam in das eines Tieres und sie entwickeln animalische Instinkte, doch ihr Wesen und ihre Persönlichkeit bleibt erhalten.
Lewis, ein Schauspielehrer, der sich nie seinen Traum von einem Leben auf der Bühne erfüllen konnte, bekommt plötzlich die Diagnose, zu einem Carcharodon carcharia, einem weißen Hai, zu mutieren. Für ihn, aber auch für Gwen, seine Frau, gerät ihre ganze Welt aus den Fugen. Die Zukunft ist ungewiss und ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit zusammen, bis die Mutation ihr Endstadium erreicht hat.
Der Roman hat es geschafft durch seine absurden und unkonventionellen Art, aber auch durch seine Feinfühligkeit mit Emotionen und seiner Nähe zur Realität, mich zu überzeugen. Für mich ist es ein Jahreshighlight von 2025.
Auch wenn die Prämisse etwas skurril klingt, sollte man sich auf jeden Fall auf das Buch einlassen. Der Roman zeigt, wie wichtig das Mebschsein ist und wie eine unheilbare Diagnose eine Familie, aber auch eine Realität auseinanderreissen kann.
Der Schreibstil von Emily Habeck ist flüssig, metaphorisch und eloquent, gefüllt voller Emotionen. Was mir wirklich sehr gefällt, ist dass die Autorin, die gesamte Geschichte in unterschiedlichen Textarten, wie Fußnoten, Szenenbeschreibungen, Gedichte und wechselnde Perspektiven, die den Roman, gekonnt Tiefe geben, sodass man jedes kleinste Gefühl spürt.
Ein weiterer sehr lobenswerter Teil der Geschichte ist, wie ausgiebig, die Welt in der Gwen und Lewis, ausgearbeitet wurde. Man kriegt reichlich Informationen zu den Mutationen, sodass man nicht das Gefühl hat, Lücken im Weltenaufbau zu haben.
Auch die Rückblenden wurden gekonnt in die ganze Geschichte reingearbeitet, sodass man erfährt, dass nicht nur Gwen's Ehemann, sondern auch ihre Mutter von einer Mutation betroffen war, und welches Auswirkungen es nun auf Gwen hat.
Das Buch endet offen und lässt viel Spielraim zum Mutmaßen hin, wie auch im echten Leben, wenn ein Stück deiner selbst fehlt.
'Shark Heart' ist eine Geschichte über Verluste, Veränderungen, Akzeptanz und Neuanfänge. Über Hoffnung, mit dem Wissen, dass Krisen unausweichlich sind.
Der Roman veranlasst Einem zu denken.
Was macht uns überhaupt menschlich?
Was bleibt dem Menschen, wenn sich sein Körper, in das eines Tieres verwandelt?
Was bleibt einem an Menschlichkeit, wenn seine ganze Identität und Realität ins wanken gerät?
Ein ganz besonderes und einzigartiges Buch, über das ich noch immer sinniere.
Ein echtes Lesehighlight des Jahres 2025!
Wirklich sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 09.08.2025

Gekonnter Anfang, lässt leider rapide nach

Der Schlaf der Anderen
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Ich wurde, als ich das erste Mal von dem Buch erfuhr, richtig mitgerissen von dem Klappentext, da die Thematik wirklich sehr interessant klang und es ein spannendes Konzept mit viel Spielraum ist, um einen ...

Ich wurde, als ich das erste Mal von dem Buch erfuhr, richtig mitgerissen von dem Klappentext, da die Thematik wirklich sehr interessant klang und es ein spannendes Konzept mit viel Spielraum ist, um einen emotionalen und packenden Roman zu schreiben. Hinzu kommt, dass mich für Medizin sehr interessiere und es wie die perfekte Lektüre für mich schien.
Doch ich wurde leider enttäuscht.
Der Schreibstil am sich war sehr angenehm zu lesen, doch die Handlung war viel zu zäh für mich, sodass ich mich sogar nach den ersten 100 Seiten in die Geschichte reinleben konnte, was mir sonst nie passiert. Dadurch bin ich nur bis zur Hälfte des Romans durchgekommen, bis ich einfach keine Motivation mehr hatte um das Buch zu beenden.
Der Roman handelt von Janis, einer Nachtkrankenschwester, eines Schlaflabors, die Sina, eine Lehrerin, die unter immensen Schlafmangel leidet, für eine Nacht zur Überwachung kümmern sollte. Doch durch einigen Ereignissen entsteht eine sehr bizarre Freundschaft und beide Frauen bemerken, wie unzufrieden sie mit ihren Leben sind.
Für mich klang die Prämisse der Geschichte wirklich sehr interessant, weswegen ich mich so auf das Buch gefreut habe. Doch ab einem Drittel der Geschichte, als Sina das Schlaflabor verlässt, verliert die Geschichte komplett seinen roten Faden.
Ebenfalls fand ich die zeitlich Einteilung des Romans unpassend. Einige Passagen zogen sich endlos lang, andere waren mir viel zu kurz.

Endgültig kann gesagt werden, dass der Roman nichts für mich war, da er an zu vielen Stellen, zu viele Mängel hatte. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen

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Veröffentlicht am 09.08.2025

Poetische Kurzgeschichte

Die Geschichte des Klangs
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In 'Die Geschichte des Klangs' geht es um Lionel und David, zwei Musikstudenten, die nach dem ersten Weltkrieg, nachdem sie sich wiedergefunden hatten, durchs Land ziehen, um Volkslieder aufzuzeichnen. ...

In 'Die Geschichte des Klangs' geht es um Lionel und David, zwei Musikstudenten, die nach dem ersten Weltkrieg, nachdem sie sich wiedergefunden hatten, durchs Land ziehen, um Volkslieder aufzuzeichnen. Doch plötzlich bricht der Kontakt zwischen den Beiden ab und ihre Liebesgeschichte ging verloren. Jahrzehnte später trifft Annie, die neue Besitzerin von Davids Haus, beim Aufräumen auf die Wachszylinder, sodass aufs Neue erklingt.
Zuerst muss gesagt werden , dass ich es sehr schade finde, dass der Hanser Verlag nur eine von insgesamt 10 Kurzgeschichten aus der Originalausgabe 'The history of sound' übersetzt hat, und diesen als eigenen Band verkauft. So vermittelt es einem ein Gefühl von Unvollständigkeit, die man nach dem Lesen hat, da man das Gefühl hat, dass noch mehr kommen müsse.
Trotz dessen wurde die Geschichte in einem leichten und poetischen Stil erzählt, der den Leser auf eine literarische Reise durch Neuengland führt. Die beiden Handlungsstränge der Kurzgeschichte waren beide unterhaltsam und haben sich authentisch angefühlt. Eine weitere Glanzleistung des Autors war, wie gut er die beiden Handlungsstränge miteinander verwoben hatte, sodass man nicht das Gefühl hatte, Informationen immer wieder erneut vorgestellt zu kriegen, aber auch nicht eine unvollständige Geschichte mit zu vielen Lücken zu erhalten.
Insgesamt war es eine wirklich gekonnte Kurzgeschichte, die auf jeden Fall zu empfehlen ist. 

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Veröffentlicht am 26.04.2025

Potenzial wurde nicht ausgeschöpft - Vieles mangelt oder ist gar nicht vorhanden

Die Summe unserer Teile
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Lucy, die vor Jahren den Kontakt zu ihrer besitzergreifenden Mutter, wohnt in einer WG in Berlin, als plötzlich ihr alter Konzertflügel in ihrem Raum steht, geschickt von ihrer Mutter. Dieser riesige Flügel ...

Lucy, die vor Jahren den Kontakt zu ihrer besitzergreifenden Mutter, wohnt in einer WG in Berlin, als plötzlich ihr alter Konzertflügel in ihrem Raum steht, geschickt von ihrer Mutter. Dieser riesige Flügel nimmt nicht nur den meisten Platz in ihrem Zimmer ein, sondern auch in ihren Gedanken. Nach einer impulsiven Entscheidung reist sie nach Polen, ins Heimatland ihrer Großmutter, Ludmiła. Diese ist gestorben, als Lucy noch sehr jung war. Nun will sie mehr über ihre Großmutter erfahren, die nicht nur während des zweiten Weltkrieges aus Polen geflohen ist, sondern sich auch einen Namen als Chemikerin, an einer Universität im Libanon. Um mehr Informationen über das Leben ihrer Großmutter zu erhalten wagt sie ihre Mutter, Daria, zu kontaktieren.

Bei 'Die Summe unserer Teile' handelt es sich um ein Generationsroman, der die Geschichte drei verschiedener Frauen erzählt. Dabei sind die Protagonistinnen Ludmiła, die Großmutter, Daria, die Mutter, und Lucy, die Tochter. Das Cover und der Titel des Buches haben mich sehr angesprochen. Der Klappentext hat mich ebenfalls neugierig gemacht. Umso mehr war ich vom Inhalt des Buches enttäuscht. Der Roman hatte eine sehr vielversprechende Prämisse, er hätte eine unterhaltsame Geschichte mit vielen neuen Einsichten und mit einer emotionalen Tiefe sein können. Stattdessen war es ein oberflächlicher Roman, mit nervtötenden Figuren, der seine Prioritäten falsch aufgeteilt hat. So wurde beispielsweise detailliert beschrieben, wie ein Kaffe gemacht wurde, aber nur vage abgestempelt, was der Großmutter widerfahren wurde. Die drei Protagonistinnen scheinen trotz der verschiedenen Erziehungen und Zeiten. Jede ist egozentrischer als die nächst und anstatt zu Reden und Grenzen aufzubauen, geht man sich aus dem Weg und bricht den Kontakt ab. Der Mangel an Kommunikation hätte mich noch wahnsinnig gemacht, wäre das Buch länger als die 251 Seiten gewesen, und allein diese haben meine Kapazität bereits überspannt. Die Kapitel waren nur mit Einem gefüllt, Gejammer und Anschuldigungen. Dieses ständige Wegerennen von Problemen, das infantile Verhalten der Figuren und die unbegründete Wut wegen falschen Stolzes wurde schon nach den ersten paar Seiten anstrengend. Es hat sich angefühlt, als ob man den ersten Entwurf, und nicht das endgültige Produkt, gelesen hat. Das Buch trägt Nichts bei. Weder fand ich die Geschichte unterhaltsam, noch hat sie mich auf irgendeine Weise schlauer gemacht oder neue Perspektiven gegeben.Daria, Lucy's Mutter, sucht wieder Kontakt auf, der fast sofort wieder abgebrochen wird, sodass dieses Schicksal in der Familie fortbesteht. Jede vorangehende Entwicklung in dem Roman wird damit abgebrochen und in den Müll geworfen.
Ich habe den Roman nur dem Lesens Willen gelesen, mit der Hoffnung es könne besser werden. Wurde es dann aber nicht. Es gab nichts was ich aus dem Roman mitnehmen würde, nichts an dem ich mich wieder gerne erinnern würde.
Die einzige Figur die mir sympathisch rüberkam war Władek. Wahrscheinlich weil die Autorin nicht die Gegenleistung hatte ihn auszuarbeiten, da er nur ein Nebencharakter in Lucy's Geschichte war, konnte ihm diese nervtötenden Charakterzüge erspart bleiben. Außerdem gefielen mich die Anspielungen an den einzelnen Fachgebieten der Figuren, nämlich der Chemie, der Medizin und der Informatik.

Doch diese zwei Punkte können meine Bewertung für 'Die Summe unserer Teile' nicht tilgen. Ich kann dem Buch nicht mehr als zwei Sterne geben, da es nicht Mal annähernd so viele Sachen gut hingekriegt hat, wie was es alles falsch oder gar nicht gemacht hat. Spart euch die Zeit und ließt lieber etwas anderes.

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