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Veröffentlicht am 12.03.2017

Kaiserin Elisabeths Enkelin

Die letzte Prinzessin
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Im Alter von sechs Jahren sollte sich das Leben der kleinen Prinzessin Elisabeth entscheidend verändern, als ihr Vater der Kronprinz Rudolf von Österreich angeblich Selbstmord beging. Mit seinem Vater ...

Im Alter von sechs Jahren sollte sich das Leben der kleinen Prinzessin Elisabeth entscheidend verändern, als ihr Vater der Kronprinz Rudolf von Österreich angeblich Selbstmord beging. Mit seinem Vater verlor das Kind eine wichtige Bezugsperson, beide liebten sich abgöttisch. Die Mutter hat das Mädchen immer auf Distanz gehalten, daran sollte auch der Tod des Vaters nichts bessern. Rudolf hatte testamentarisch festgelegt, dass sein Vater der Kaiser Franz Josef I. die Vormundschaft für seine Tochter Elisabeth übernehmen solle. Elisabeth selbst hat dies erst Jahre später erfahren. Unter dem Schutz ihres Großvaters wächst Elisabeth zu einer willensstarken, stolzen, kämpferischen Frau heran, die mit ihrer Sturheit nicht immer die richtigen Entscheidungen für sich selbst trifft und die durchaus von Wutausbrüchen und Launen getrieben ist. Nichtsdestotrotz erstreitet sie sich ihr eigenes Leben und konnte nach einer unglücklichen, gescheiterten Ehe noch einmal neu starten, dieses Mal als überzeugte Sozialdemokratin.
Für den ergebenen Bediensteten Elisabeths, Mesli, Portier und Gärtner von Schloss Schönau, dem Wohnsitz Elisabeths bis zu ihrem Tode 1963, endet eine Ära mit deren Tod. Ist er doch einer der wenigen, die sich an die Zeiten erinnern, als Österreich ein Kaiserreich war und welche Stellung die Mitglieder des Herrscherhauses im Land innehatten. Bis zuletzt hat er versucht, ihre Würde und ihre Geheimnisse zu wahren.

Der Autor Martin Prinz hat mit „Die letzte Prinzessin“ einen Roman über das Leben der Erzherzogin Elisabeth von Österreich, der Enkelin Kaisers Franz Josef I und der Kaiserin Elisabeth verfasst. Dabei hat er sich größtenteils an die Überlieferungen gehalten, doch dadurch, dass er einmal aus der Sicht Elisabeths und dann aus der Sicht des Gärtners Mesli schreibt, bringt er eine größere Nähe zu den Protagonisten zustande, als dies in einer Biographie möglich gewesen wäre. Der Autor wechselt nicht nur die Erzählstränge sondern auch in den Zeiten, das macht das Lesen noch spannender und interessanter. Die Charaktere der einzelnen Personen sind für meine Begriffe hervorragend herausgearbeitet und die Geschichte selbst ist wunderbar geheimnisvoll und fesselnd erzählt. Die Sprache und der Schreibstil Marin Prinz' gefällt mir ausnehmend gut.

Nur zu gerne vergebe ich diesem besonderen Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Für mich als „Sissi“ Fan, die ich noch immer jedes Jahr zu Weihnachten die Filme schaue war es besonders interessant über die Enkelin und ihr Leben, ihren Weg zu lesen. Eine herrliche Lektüre für alle historisch Interessierten.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Die Macht der Worte

Todschreiber
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Die Mordkommission K1 von der Kieler Kriminalpolizei muss einen Selbstmord bearbeiten. Die Kriminalkommissarin Lena Baumann hat als einzige eine Ahnung, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Freitod ...

Die Mordkommission K1 von der Kieler Kriminalpolizei muss einen Selbstmord bearbeiten. Die Kriminalkommissarin Lena Baumann hat als einzige eine Ahnung, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Freitod handeln könnte. Als es kurz darauf erneut zu einem Suizid kommt, erhärten sich die Beweise. Es wird ein mysteriöser Brief entdeckt, es erscheint, als wolle jemand die Menschen dazu bringen, sich selbst das Leben zu nehmen. Doch ist das überhaupt möglich? Wird Lena es schaffen, dem Täter auf die Spur zu kommen? Hat sie doch selbst ein Problem mit sich selbst auszukämpfen. Auch ihr Kollege Mark Andersen scheint private Schwierigkeiten zu haben. Trotzdem gehen die beiden professionell an ihre Arbeit.

Die Autorin Maren Graf versteht es geschickt, Thrillerelemente in ihrem Krimi „Todschreiber“ hineinzuarbeiten. Es passiert mir selten, dass ich auch körperlich auf eine Lektüre reagiere, doch hier gab es für mich Gänsehautmomente und Kälteschauer. Der Spannungsbogen ist von Maren Graf hoch angelegt und kann das gesamte Buch über gekonnt gehalten werden, dies wird noch durch unvorhersehbare Wendungen verstärkt. Die Charaktere sind hervorragend angelegt und psychologisch gut durchdacht. Gerade zu der Protagonistin Lena konnte ich als Leserin eine gute Verbindung aufbauen und mit ihr mitfühlen. Die Dialoge sind brillant und in lebendiger Sprache verfasst. Der Plott ist genial und die verwendete Tötungs-Möglichkeit war mir bisher neu und deshalb spannend für mich zu lesen. Ganz klar ist dies ein Pageturner, schon weil der Täter lange nicht klar erscheint! Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, sie verwendet außerdem ein flottes, angenehmes Tempo.

Natürlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser psychologisch angehauchter Krimis und Hochspannungs-Liebhaber werden den „Todschreiber“ verschlingen, so wie ich es getan habe. Erstklassige Unterhaltung ist garantiert!

Veröffentlicht am 12.03.2017

Was ist wichtig im Leben

Mittlere Reife
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Dass wir Leser das Vergnügen haben, Isabel Varells Autobiographie „Mittlere Reife – Aus meinem Leben“ lesen zu dürfen, hat unter anderem ihr bester Freund Hape Kerkeling mitzuverantworten, denn er hat ...

Dass wir Leser das Vergnügen haben, Isabel Varells Autobiographie „Mittlere Reife – Aus meinem Leben“ lesen zu dürfen, hat unter anderem ihr bester Freund Hape Kerkeling mitzuverantworten, denn er hat sie immer wieder ermuntert, ihre Geschichten aufzuschreiben, bevor sie vergessen werden. Herausgekommen ist ein einfühlsames, berührendes Buch über den Menschen Isabel Varell. Über ihre Kindheit, darüber dass ihre heile Welt mit neun Jahren durch die Scheidung zerstört wurde, das schwierige Verhältnis zu ihrer alles und jeden dominierenden Mutter, die auch vor Schlägen nicht zurückschreckte, über ihre Ehe mit Drafi Deutscher, den sie so jung kennenlernte, über Katastrophen in ihrem Leben aber auch immer wieder Positives. Denn Isabels Leitsatz heißt, erst einmal an das Gute in einem Menschen zu glauben.

Isabel Varells Geschichten bieten uns Lesern die ganze Bandbreite an Gefühlen, Lustiges und Schönes folgt Traurigem - ihren Mut und Hoffnung hat sie jedoch nie verloren und das wird ganz deutlich beim Lesen. Schon nach den ersten Zeilen hatte ich mich im Buch zurechtgefunden und habe es regelrecht verschlungen. Der Schreibstil ist flüssig und von gutem Tempo, das Lesen ist dadurch sehr angenehm. Isabel Varell kann mich mitreißen und festhalten; ich habe das Gefühl, dass sie ganz offen und ehrlich ist und sich selbst nicht schont. Für mich ist das Buch ein Pageturner, es nimmt mich mit in ein Leben, das vom Showbusiness und Glamour erzählt aber auch von den Stories und der Realität dahinter. Die Sprache, die Isabel Varell verwendet ist harmonisch und modern, ganz oft habe ich das Gefühl der Autorin gegenüber zu sitzen und ihr zu lauschen.

Natürlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter, an Fans sowieso, aber auch an Leser, die hervorragende und authentische Biographien zu schätzen wissen. Ein Buch, das Unterhaltung garantiert und ein Stück Lebensberatung bietet.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Eine Kindheit in den 60ern

Raumpatrouille
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Der kleine Matthias könnte in den 60er Jahren eine ganz normale Kindheit durchleben, wäre da nicht der Umstand, dass sein Vater der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist. So lebt die Familie ...

Der kleine Matthias könnte in den 60er Jahren eine ganz normale Kindheit durchleben, wäre da nicht der Umstand, dass sein Vater der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist. So lebt die Familie Garten an Garten mit dem Präsidenten im noblen Bonner Stadtteil Venusberg. Matthias wird hin und wieder eben dort zu einem heißen Kakao eingeladen. Außerdem freundet er sich mit einigen der Personenschützer an, nur um sich diebisch zu freuen, wenn er ihnen später entwischen kann um mit seinem Bonazarad den angrenzenden Wald zu durchforsten. In der Schule lebt er nach dem Motto, nur nicht aufzufallen, denn er möchte nicht im Mittelpunkt stehen und auch nicht zeigen, dass er über gewisse Privilegien verfügt.

Matthias Brandt hat mit „Raumpatrouille“ Geschichten seiner Kindheit festgehalten, mit den kleinen Episoden, die voller Detailliebe stecken, zeigt er, welch ein brillanter Geschichtenerzähler er doch ist. Jede Kurzstory ist für sich selbst ein kleines Kunstwerk und ich kann als Leserin jede Szene vor meinem inneren Auge ablaufen sehen. Die Sprache, die der Autor verwendet ist ausdrucksstark. Der Schreibstil ist beeindruckend und Matthias Brandt kann mich mit jeder einzelnen Geschichte fesseln. Auch wenn er im Vorwort quasi offen lässt, ob das worüber er schreibt wirklich genauso passiert ist, wird doch das besondere Verhältnis zu den Eltern deutlich und von Matthias Brandt mit viel Gefühl beschrieben.

Ich bewerte dieses Buch mit fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser, die in den 60er Jahren geboren wurden, werden viele Erinnerungen aus ihrer eigenen Kindheit wieder entdecken und wie ich darin schwelgen. Zusätzlich zum Buch ist der Soundtrack erschienen, auf der CD „Memory Boy“ von Jens Thomas hat der Musiker mit Matthias Brandt zusammen eine Songliste erstellt; für jede Geschichte ist ein Lied vertreten. Die Musik unterstützt hervorragend den Rückblick in die Zeit.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Liebe ist alles

Mit euch an meiner Seite
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Die 39jährige June Harrison lebt in Glastonbury und führt dort ihrem Traum zufolge ein Hundezentrum. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Lebenspartner, dem knapp 50jährigen Morris Clark und ihrer Angestellten ...

Die 39jährige June Harrison lebt in Glastonbury und führt dort ihrem Traum zufolge ein Hundezentrum. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Lebenspartner, dem knapp 50jährigen Morris Clark und ihrer Angestellten sowie besten Freundin Nicole Rickman. Für seelischen Beistand sorgt Junes Mutter Sharon. Diese führt ein eigenes Bed+Breakfast, das „Haydn House“ und teilt gerne mal lieb gemeinte Ratschläge aus, wie „wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, solltest du absteigen“. Ein Wink, den June sich zu Herzen nehmen sollte, scheint Morris doch viel zu sehr an anderen Frauen interessiert zu sein, als es für Junes und seiner Beziehung gut ist. Als Morris gerade wieder einmal auffällig mit einer Kursteilnehmerin flirtet, kommt June der Anruf von Steven Troy gerade recht. Der bittet sie nämlich auf Wunsch des Popstars Tobey Lambert nach London zu kommen und dessen traumatisierter Hündin Luna zur Hilfe zu kommen. Keine einfache Situation – für alle Beteiligten ...

Die Autorin Mirjam Müntefering schafft es immer wieder mich zu überraschen, nicht nur, dass sie sich anscheinend in allen möglichen Genren - zu Recht! - zu Hause fühlt, sie kann auch ihren Schreibstil jedes Mal erneut anpassen und vor allem sich in ihrer Sprache perfekt angleichen. Bei „Mit Euch an meiner Seite“ schreibt Mirjam Müntefering unter dem Pseudonym Pippa Watson, es ist das erste Buch einer Serie. Eine völlig neue Story, die wir Leser so noch nicht von der Autorin kennen. Abermals besticht die Autorin also mit ihrem Schreibstil, verwendet ein ausgezeichnetes Tempo und erzählt in schöner, moderner Sprache ihre Geschichte, der Plot ist hervorragend durchdacht und die Figuren besitzen Tiefe und vor allem Authentizität.

Der Geschichte vergebe ich ihre mehr als verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle sie unbedingt weiter an alle Leser, die sich für eine fabelhafte Liebesgeschichte nach Glastonbury und London entführen lassen möchten. Großartige Unterhaltung ist garantiert und für mich hat die Serie schon jetzt das Potential auf einen Platz in den Top meiner Favoritenliste. Ein Buch von dem ich nicht wollte, dass es endet und zugleich brennend gern erfahren wollte, wie die Geschichte ausgeht.