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Veröffentlicht am 05.03.2017

Gelungener Auftakt einer Trilogie!

Der Kuss der Lüge
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Inhalt: Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet ...

Inhalt: Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...
"Heute war der Tag, an dem tausend Träume sterben mussten und ein einziger geboren wurde." - S. 9

Ein Liebesdreieck. Lia steht zwischen einem Prinzen und einem Mörder, aber natürlich weiß sie nicht wer die beiden Jungs sind und ab da wird es sehr interessant, weil man als Leser kleine Hinweise überall sucht und selber sich Gedanken macht oder schon einen Favoriten hat!?

Lia hat als älteste Tochter eines Königs schon einen vorgeschriebenen Weg und soll einen ihr unbekannten Prinzen heiraten, doch bevor es dazu kommt flieht sie zusammen mit ihrer Zofe und endet in einer Taverne als Bedienung. Aber sie ist zufrieden damit und liebt ihr neues Leben, auch wenn es eine schwere Umstellung ist.

Sie ist als Protagonistin einem sofort symphatisch, auch wenn sie mit ihrem Handeln nur an sich gedacht hat und nicht an die Situation im Reich. Eigenwillig ist sie, ja, aber Lia hat das Herz am rechten Fleck und sie wollte nur für ihre Wünsche einstehen.
Für sie ist die Umstellung in eine harte Welt nicht so schwer, wie man vielleicht meint, da sie ein rechter Wildfang ist und sich nicht vor Arbeit scheut.
Sie begegnet zwei jungen Männern, die sehr unterschiedlich sind und bei ihr Beide Gefühle auslösen - nur wer ist der Prinz? Und wer der Mörder?

Neben dem leichten hin und her im Liebesdreieck bringt das Rätsel Who is who? viel Spannung in die Geschichte, wobei es einige Wendungen und Überraschungen gibt, die einen aufgeregt zurück lassen. Mit viel Freude habe ich das Buch gelesen und werde die Reihe auf jeden Fall auch weiter verfolgen.

Abgesehen davon gefällt mir die Sprache der Autorin sehr gut und ich sah über die Klischees hinweg, die verwendet wurden, wie ein Mädchen mit einem relativ losen Mundwerk zwischen zwei Jungs, den typischen Bad Boy und einem Mister Perfect. Wie das wohl ausgeht?
Die Geschichte, die drum herum aufgezogen wurde lies mich leicht darüber hinwegsehen und ich hoffe, dass genau dies im nächsten Band mehr ausgebaut wird, da sind nämlich sehr interessante Ansätze dabei.

"Ich blickte über die Schulter zurück, denn die seltsam harschen Worte wirkten fehl am Platz; doch die Bucht lag schon weit hinter mir, und die See trug den Gesang wieder fort." - S. 218

Zum Schluss kann ich sagen, dass es ein gelungener Auftakt einer Trilogie ist für junge Leser mit vielen Höhen und Tiefen, aber auch Wendungen und Überraschungen. Abgesehen davon haben wir eine handvoll interessanter Charaktere und eine aufregende Story mit Potenzial!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2017

Klare Leseempfehlung!

Das dunkle Herz des Waldes
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Inhalt: Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das ...

Inhalt: Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.
Bereits nach den ersten Seite wusste ich es. Ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Ohne großes Wenn und Aber war ich in der Geschichte drin gewesen und las immer weiter. Immer tiefer zog mich die Welt von Anieszka in den Bann und der Mix aus neuer Fantasy und Märchen tat sein übriges.

"Manchmal hören wir diese Gerüchte von Reisenden, die in unser Dorf kommen. Bei ihnen klingt es, als würden wir ihm Menschenopfer darbringen - und als ob er tatsächlich ein Drache wäre. (...) Er mag ein Magier und unsterblich sein, aber er ist und bleibt ein Mann." - S. 5

Agnieska fühlt sich nicht wie eine Heldin und an sich, war an ihr noch nie was Besonderes gewesen. Eine schlechte Angewohnheit von ihr ist es, dass sie es nicht schafft mehrere Minuten sauber auzusehen, da ein Fleck, ein Riss und irgendwie hat sich wieder was in ihren Haaren verfangen.
Als der Drache, ein mächtiger Magier kommt, um mal wieder ein talentiertes, hübsches Mädchen zu holen, weiß jeder, es ist Kasia. Auch ihre Eltern haben sie jahrelang darauf vorbereitet.
Und nur ein kurzer Augenblick reichte, indem sie die Aufmerksamkeit auf sich lenkt und die Wahl fällt auf sie. Aber warum? Denn auch der Drache ist nicht gerade glücklich über seine Wahl...

Man merkt an ihr, dass all die Wesenszüge die später mehr herausschauen, wie Mut und Standhaftigkeit, schon vorher da waren und wir erleben wie sie wächst und lernt. Angnieska ist ein realtistischer Charakter, der den Hang dazu hat impulsiv zu handeln und nur auf ihr Gefühl zu achten.
Der Drache wiederum ist pragmatisch, er hält sich an Regeln, an sein Wissen und alles andere ist für ihn schwer zu verdauen. Ob sie ihm wohl dabei hilft? Wie sollen die Beiden die nächsten 10 Jahre miteinander leben? Alleine?

"Das Tal, sonst so voller Leben, wirkte auf dem Gemälde wie vom Rahmen eingepfercht, und je länger ich es betrachtete, desto mehr fühlte ich mich selber eingeschlossen." - S. 22

Fantasy wird hier ganz groß geschrieben. Alles dreht sich um die dunkle, grausame Magie, die aus dem Wald kommt und sich Stück für Stück ausbreitet. Die Autorin schafft mit wenigen Worten und wenigen Dörfern, eine große Welt voller Geheimnisse und Zauberei.
Es ist in erster Linie ein Roman voller Magie und kein düsteres Buch. Mit viel Spannung, Wendungen und Dingen, die man entdecken muss, konnte es mich komplett überzeugen und es erinnerte mich an Autoren wie Canavan und ihre Sonea Reihe.

Es ist ein dickes Buch in einem riesigen Einband, der größer ist als bei vielen anderen Hardcovern (Vergleich mit "Die Seiten der Welt" von Kai Meyer"). Und auch das Cover sticht mit seinem Grünton und der Frau in dem weißen Kleid hervor.

"Mir rannen Tränen über das Gesicht. Es war ein langsames, kraftloses Fließen, kein wildes Schluchzen. Ich war viel zu verzweifelt, um noch richtig zu weinen." S. 177

Es ist ein Buch, dass euch nicht enttäuschen wird (!), wenn ihr Fans von Fantasy mit Märchen seid, wobei ich hier nicht von Aschenputtel rede, sondern es geht um Märchen, wie das von Baba Jaga.
Klingt das nicht schon interessant?
Die Autorin schafft eine wahnsinnige Atmosphäre voller Zauber, aber auch Düsternis und man merkt, dass diese Geschichte ihr am Herzen liegt - voller neuer Ideen verbunden mit ihren liebsten Märchen der Kindheit.

Veröffentlicht am 13.02.2017

Ein aufregendes Machtspiel in der Antike!

Talvars Schuld
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Inhalt: Intrigen, Machtspiele, politische Ränke in einer von der Antike inspirierten Welt, und mittendrin: eine große Liebe - das ist der neue Roman "Talvars Schuld" von Valerie Colberg
Mord an der Feldherrin ...

Inhalt: Intrigen, Machtspiele, politische Ränke in einer von der Antike inspirierten Welt, und mittendrin: eine große Liebe - das ist der neue Roman "Talvars Schuld" von Valerie Colberg
Mord an der Feldherrin und Unterschlagung von Kriegsbeute, so lauteten die Vorwürfe — doch das Gericht sprach den Beschuldigten Talvar frei.
Fünfzehn Jahre später versucht Kadevis, der Sohn der Ermordeten, den Fall neu aufzurollen und Talvars Schuld am Tod seiner Mutter zu beweisen. Doch je besser Kadevis Talvar, den Todfeind seiner Familie, kennenlernt, umso mehr beginnt er, an seinem Vorhaben zu zweifeln. Und dann ist da auch noch Talvars schöne und kluge Tochter Lerina. Sind die Ehre von Kadevis‘ Familie und Gerechtigkeit für seine Mutter es wert, Lerinas Leben zu zerstören? …

Das Buch wurde zu "Woman Fantasy" zugeordnet und das Cover war das Erste, dass mir auffiel. Man erkennt darauf eine gewaltige Stadt auf einem Hügel, die brennt. Es fliegen rote Federn umher, ein Vogel umkreißt die Zerstörung und an den Ecken der linken Seite befinden sich zarte Verschnörkelungen, die ich erst auf den zweiten Blick entdeckt habe.

Die Autorin selbst schreibt in ihrer Danksagung, dass es ein Buch ist, dass "sich in kein Genre pressen lässt" (S.408) und während des Lesens ist mir aufgefallen, dass ich das auch schwer kann. Wir befinden uns in der Antike, lernen dort das Leben und die Politik kennen, durch Kadevis Talvar, der beim gefürchteten Malekis in die Lehre gut, um ebenfalls eine politische Laufbahn einzuschlagen.
Sein Mentor, der auch Bluthund genannant wird, führt ihn in eine neue Welt ein und sie begeben sich auf die Spuren eines alten Falles, der Tod von Kadevis Eltern - nicht ganz zu Kadevis Freude.
Kadevis ist ein junger Bursche und auch so kommt er rüber, unsicher, naiv und impulsiv schlägt er sich durch die Geschichte und entwickelt sich langsam. Aus Malekis wird man zuerst nicht schlau und er ist ein geheimnisvoller Charakter mit Spannung, den ich besonders interessant fand und gut für Überraschungen ist.

"Der Regen ist so stark, dass das gurgelnde Wasser unter dir den Boden fortspült und dich ins Straucheln bringt. Der Sturm greift nach dir; um nicht weggerissen zu werden, klammerst du dich an einem Baum fest, du presst das Gesicht gegen die Rinde, und dein Herz schreit, während dein Verstand noch nicht erfasst hat, dass dich der Hammer der Geschicke zu Boden geschmettert hat." - S. 5

"Talvars Schuld" ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für einen fließenden Roman, den ich fast in einem Zug lesen konnte. Es lag daran, dass die Autorin sehr leicht historische Details einfließen ließ und sie schaffte es alles interessant zu gestalten. Am Ende der Geschichte fragte ich mich nur, ob so etwas wirklich damals passieren konnte? Genau so?
Ich konnte sehr gut in den Roman eintauchen und all die Intrigen und Machtspiele! Spannend! Zum Ende hin wurde es immer aufregender und ich war schon enttäuscht gewesen, als es zu Ende war.
Außerdem hat ihre Sprache etwas federndes, schönes, das man gerne liest und ich freue mich auf weitere Romane von ihr.

"Im kühlen Abendwind wippten die Zweige der Obstbäume. Ihre Blüten schlossen sich allmählich, doch der süße Duft wehte noch über die Wege." - S. 115

Wie erwähnt wurde der Roman zu "Woman Fantasy" zugeordnet, aber er ist vieles, wömöglich auch alles andere mehr, als ein Fantasyroman.
Es ist ein historischer Roman. Ein politischer Thriller. Ein Familiendrama. Ein Liebesdrama? Und Magie findet sich ebenfalls, aber nicht im Sinne von Zauberer oder Anweder von Magie.
In erster Linie würde ich es als historisches Drama bezeichnen, das verschiedene Charaktere besitzt, die es schaffen alle eine wichtige Rolle zu spielen - einfach gut eingefädelt.

Daher würde ich das Buch Fans von historischen Romanen empfehlen, die sich gerne in einem Buch verlieren und die Antike erkunden möchten!

Veröffentlicht am 13.02.2017

Nicht mein Fall!

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Inhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter ...

Inhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter bereits ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie jedoch fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler, der ihre dunkle Welt mit Licht erfüllt … Doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht weiter nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigt.

Wo soll ich bloß anfangen? Das Buch wird bestimmt vielen gefallen, denn es hat viele typische Züge eines Jugendfantasy Romans mit viel Liebe. Luna wird man bewundernd ansehen, denn sie schafft es trotz Handicap in der Welt zurecht zu kommen und für Fowler werden einige schwärmen. Die Beiden erzgänzen sich, streiten sich, lieben sich und sind auch für Überraschungen gut, besonders zum Ende hin.

Aber für mich war das eine Pleite gewesen.
Keine Pleite, wo ich das Buch wutenbrannt in die Ecke werfen will und es dort schmorren lassen möchte. Eher eine Enttäuschung und Augenrollen.

"Ich nahm wahr, dass er über mich nachdachte; dieses Wissen waberte in dem Raum zwischen uns wie der Atem eines Geistes."

Erst nach einer Weile ist mir eingeleuchtet, dass es sich hier um eine Nacherzählung von Rapunzel handeln sollte, aber bis jetzt würde ich es nicht wirklich eine nennen. Es sind nur ein, zwei Punkte an die sich die Autorin lehnt.
Am Anfang gefiel mir die Idee der Welt, ein Reich in Dunkelheit getaucht mit furchtbaren Wesen, die sich darin verstecken und dazu geführt haben, dass die Menschen fliehen mussten und viele gestorben sind. Und sie nimmt Fahrt auf, als Luna aus ihrem Turm fliehen muss, um weiter überleben zu können. Fowler begleitet sie dabei, aber in Wirklichkeit hätte sie ihn gar nicht gebraucht, denn sie kann alles ganz gut alleine.

Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden startet recht schnell und klingt nicht einmal ab, sie steht im Mittelpunkt und gerne hätte ich viel mehr erfahren, von der Welt, den Umständen, den Bewegründen und den Monstern. Einfach von allem mehr und weniger Love Story.

"Ich konnte den schwarfen, erdigen Geruch von Schweiß riechen, der ihm in Perlen auf der Haut stand."

Spoiler - weiterlesen auf eigene Gefahr!

Luna ist blind. Aber das hindert sie an gar nichts. Wirklich nichts. Selbst vor einem Feind fliehen und kämpfen ist für sie machbar, obwohl sie das zum ersten Mal macht, also ungeübt ist. Oft frage ich mich bei: Wie? Wie kann sie das "sehen"? Sie merkt allein daran, dass Fowler wieder angezogen ist, weil sein Geruch nicht mehr so kräftig ist und obwohl sie kaum mit ihm geredet hat, er natürlich nicht gerade der Netteste ist, ist sie verliebt ihn ihn. Wobei er auch der erste Junge in ihrem Alter ist, dem sie begegnet.
Hätte man mir nicht gesagt, dass sie blind ist, hätte ich es nie gemerkt.
Da die Geschichte aus der Sicht der Beiden erzählt wird, erfahren wir auch wie es im Fowler steht und er ist hin und weg von ihr. Im schwärmen um den Liebsten stehen die Beiden sich um nichts nach.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, er hat aber hier und da eigenwillige Beschreibungen, die man als poetisch beschreiben könnte und manche Dinge sind einfach komisch, wie die Szene in der Fowler mit Dagne unterwegs ist, als sie angegriffen werden von den Monstern:

"Dagner war panisch und wollte den Griff um meinen Schwertarm nicht lockern. Fluchend packte ich mit der Linken die Waffe in meiner Rechten. Diese Verzögerung kam mich teuer zu stehen."

Wieso reißt er sich nicht von ihr los? Wie will er kämpfen, wenn sie an seinem Arm hängt?
Ob ich wohl zu penibel bin? Aber solche Dinge haben mich in dem Buch gestört und mich im Lesefluss unterbrochen.

"Die wahre Königin" von Sophie Jordan ist ein Fantasyroman für junge Leser, der gute Ansätze hat, eine interessante Idee, aber viel mehr Wert auf die Beziehung zwischen den Protagonisten legt, wodurch die Fantasy und die Welt für mich zu kurz kam. Fürs Erste habe ich genug von "Luna & Fowler" und es ist unwahrscheinlich, dass ich die Reihe weiter verfolge.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Tough. Cool. Und mit Witz!

Call of Crows - Entfacht
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Erster Satz:"Er schaufelte noch mehr Erde auf sie." - S. 5

Immer wieder aufs Neue schafft sie es mich zu begeistern, mich zum lachen zu bringen und nach Luft schnappen zu lassen. Gerne tauche ich in ihre ...

Erster Satz:"Er schaufelte noch mehr Erde auf sie." - S. 5

Immer wieder aufs Neue schafft sie es mich zu begeistern, mich zum lachen zu bringen und nach Luft schnappen zu lassen. Gerne tauche ich in ihre Welt von Göttern und ihren Kriegern und Helden ein mit coolen, toughen Sprüchen.

"Die Motoren der Bikes wurden ausgeschaltet, Hämmer wurden abgeschaltet und auf große Schultern gelegt. Die Protectors beobachteten, wie die Riesentöter, Thors menschlicher Clan, schwerfällig zum Eingang der Bar stampften. Und Ski wusste, sobald der Clan eintrat, würde das Schreien beginnen." - S, 104

Der zweite Band von "Call of Crows - Entfacht" dreht sich um Jace, die man bereits im ersten Band kennen lernen durfte. Leise. Still. Scheu und mit einer Berserkerkraft versehen.
Zuerst war ich überrascht gewesen und etwas enttäuscht, denn es gibt viele aufregende Charaktere in der Welt von den Crows, aber Jace hat sich als interessant und spannend herausgestellt. Nicht zu vergessen, dass sie eine Vergangenheit hat, die sie einholt. Und sie ist anders, als ich dachte.

Ski Eriksen ist ein Protector und ist dafür da, sich um seine Brüder zu kümmern, die sich gerne in ihrer Welt der Bücher verlieren. Der unheimlich gut aussehende (was auch sonst) Wikinger hat ein Auge auf Jace geworfen, aber sie ist so gar nicht leicht rumzukriegen und sie stürzt sich lieber aus dem fahrenden Auto, als mit ihm weiter zu reden. Er hat es nicht leicht mit ihr und es bahnt sich was an in der Welt der Götter.

"Du gehörst einem Clan an, Jace. Du musst verkorkst sein. Ich meine nur, warum können wir nicht zusammen verkorst sein?" - S. 183

Der Roman richtet sich stark an die vielen interessanten Charakteren, so gibt es bis zur Hälfte des Buches keine groß aufgebaute Liebesgeschichte - die Personen werden vollkommen entfaltet und genau das macht einem Spaß beim Lesen.
Es ist mir gar nicht mal wirklich aufgefallen, dass die Geschichte von Jace und Ski am Anfang stark im Hintergrund spielt, aber es hat mir auch nichts ausgemacht. Und wie ich es von ihr bereits gewohnt bin, ist hier keine Rede von Seelengefährten etc. sondern von einer realen Beziehung, wo die Chemie passt.

Die ganze Zeit wird man begleitet von einer unterschwelligen Spannung, die durch ein Kapitel über den Bösewicht, oder verschiedenen Andeutungen und kleineren Geschehnissen bei dem der Leser ahnt, dass sich was aufwiegelt, angeheizt wird.
Generell haben wir hier eine Abfolge von vielen Handlungen, die fast alle auf ein Ziel hinauslaufen oder der Weg dahin sind. Es ist gut eingefädelt und der Roman bietet neben Action viele amüsante Dialoge, wodurch er richtig lebendig rüberkommt.

Verrückter als der erste Band - vielleicht eine Spur zu verrückt? Auf jeden Fall ein Spaß, aufregend und zum Ende hin besitzt "Call of Crows - Entfacht" noch überraschende Wendungen.

"Ihr Mann ließ sich zu Boden fallen, eine Hand auf seine Verletzung gepresst, den Blick starr auf sie gerichtet. Sie wussten beide, dass er sie getötet hatte... und doch lebte sie noch. Ihm zum Trotz lebte sie." - S. 7