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Veröffentlicht am 25.04.2024

Gelungener Reihen-Auftakt

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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In „Nikki King: Verfuchst noch mal!“ lernen wir die Tierwandlerin Nikki, ihren neu gewonnenen Freund Jaro und den lustigen Hamster Gurke kennen. In diesem ersten Band entdeckt Nikki gerade selbst erst, ...

In „Nikki King: Verfuchst noch mal!“ lernen wir die Tierwandlerin Nikki, ihren neu gewonnenen Freund Jaro und den lustigen Hamster Gurke kennen. In diesem ersten Band entdeckt Nikki gerade selbst erst, welches Geheimnis in ihr schlummert und welche Fähigkeiten damit einhergehen.

Nikki ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man sehr einfach ins Herz schließen kann. Sehr gut gefallen hat mir, das mit der Tierwandlerin Nikki mal eine Fähigkeit aus der Fantasy-Welt in Kinderbücher Einzug hält, die jenseits von Einhörnern, Feen und Zauberei angesiedelt ist.

Die Illustrationen sind wirklich gelungen. Die oft großflächigen und insgesamt sehr farbenfrohen Bilder zeichnen sich durch einen großen Einfalls- und Abwechslungsreichtum aus. So lässt die Illustratorin immer wieder verschiedene Gestaltungselemente - wie Pfeile, Sprechblasen oder den Comic ähnlichen Einschub von Begriffen/„Sounds“ wie Tataaa oder Wuuuusch - einfließen. Diese sollten den jungen Leser auch über das reine Betrachten der Bilder hinaus motivieren und unterhalten.

Dies in Kombination mit den kurzen Sätzen und der großen Schrift macht das Buch zu einem gelungenen Abenteuer für Leseanfänger. Sowohl Spannung als auch Humor kommen dabei nicht zu kurz.

Allzu schnell sind wir schon am Ende des Buches angekommen und sehr gespannt, welche Abenteuer das Trio noch erleben wird. Zumal da ja auch noch das ein oder andere Geheimnis aufzuklären wäre - z.B. was es mit den Augen im Gebüsch auf sich hat.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Mit der Apfelhexe auf Sockensuche

Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!
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Süße Geschichte mit vielen phantasievollen Wesen im Apfelhexen-Universum - Reime ausbaufähig.

In diesem gereimten Bilderbuch begleiten wir die Apfelhexe auf der Suche nach ihrer magischen Socke. Dabei ...

Süße Geschichte mit vielen phantasievollen Wesen im Apfelhexen-Universum - Reime ausbaufähig.

In diesem gereimten Bilderbuch begleiten wir die Apfelhexe auf der Suche nach ihrer magischen Socke. Dabei reisen wir durch eine phantastische Welt und begegnen allerhand lustigen Wesen.

Die Illustrationen sind - wie gewohnt - wirklich schön, bunt und es gibt ganz viel zu entdecken auf den großen Seiten. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Eine schöne Idee ist auch die Ausklappseite gegen Ende der Geschichte.

Punktabzug gibt es von mir für die Texte. Das kann aber auch an meinem Faible für gereimte Verse und meinen daher recht hohen Ansprüchen liegen. Viele Bilderbücher nutzen gerne Reime, um ihre Geschichte zu erzählen, schaffen es aber selten an die großen Sprachkünstler ran zu kommen. Wilhelm Busch, Heinrich Hoffmann, Heinz Erhardt oder Paul Maar verstehen es, mit einem Feingefühl für unsere Sprache, mit viel Witz und Sinn für Reimkunst und Versmaß zu unterhalten. In diesem Buch sind die Reime gerne mal holprig oder bringen die Geschichte nicht voran sondern wirken, als seien sie nur Platzfüller.

Gemeint sind Reime wie „waschen - machen“, „Wimmerding - Mäusekind“, „Stirn - gern“… um ein paar Beispiele zu nennen.

Meinen Kindern habe ich das Buch ein paar Mal vorgelesen - ich denke sie hatten Spaß dabei und es hat ihnen gefallen. Zu den Lieblingsbüchern, die immer und immer wieder eingefordert werden, zählt es aber nicht.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Eine spannende Reise in die 70ee

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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„Acht Schüsse im Schnee“ ist bereits der zweite Band über eine Gruppe junger Frauen um Protagonistin Lucia Specht, die seit 1969 als erste Frauen überhaupt in Deutschland zu Kriminalistinnen ausgebildet ...

„Acht Schüsse im Schnee“ ist bereits der zweite Band über eine Gruppe junger Frauen um Protagonistin Lucia Specht, die seit 1969 als erste Frauen überhaupt in Deutschland zu Kriminalistinnen ausgebildet wurden (Realitätsbezug). Ich selbst habe den ersten Band nicht gelesen, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass mir Informationen gefehlt haben. Ich bin super in die Geschichte rein gekommen und habe die Kriminalistinnen schnell ins Herz geschlossen.

In diesem schönen Kriminalroman nimmt der Autor uns mit ins Jahr 1970. Als der allseits beliebte Millionär Theo Ellerbeck vor seinem eigenen Haus mit 8 Schüssen niedergestreckt wird, ermittelt die Polizei. Mit dabei die in Ausbildung befindlichen Kriminalistinnen - jede mit ihrer eigenen Geschichte, jede ein interessanter Charakter, tätig in verschiedenen Abteilungen (von Sitte über Mord bis Kriminaltechnik) und allesamt sehr starke und eigenständige Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten müssen und das auch mit Humor, Schlagfertigkeit, Intelligenz und Zusammenhalt meistern.

Der Autor lässt die 1970er wahrhaftig lebendig werden - ob Kleidung und Erscheinungsbild der Charaktere, Musik, Münztelefone, das Rauch- und Trinkverhalten oder auch weniger schöne Themen, wie die Rolle der Frau (z.B. dass der Ehemann noch für seine Frau kündigen konnte) oder Homophobie. Das Buch vermittelt ein sehr authentisches Bild der Zeit.

Neben dem eigentlichen Mordfall gibt es somit noch einige Nebenschauplätze - wie die persönlichen Lebenssituationen der Kriminalistinnen und insbesondere Lucias private Ermittlungen zum Tod ihrer Mutter. Dadurch tritt der Ellerbeck-Fall mitunter etwas in den Hintergrund.

Mein Lesevergnügen hat das aber wenig beeinträchtigt, da die verschiedenen Personen und die Zeit an sich einfach super interessant sind.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Ein Geheimnis aus der Vergangenheit

Daisy Valentine
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Spicy Liebesgeschichte und ein historischer Kriminalfall - teils schwierige Charaktere.

In diesem Buch geht es um die beiden Polizisten Katie und Jon, ihre doch sehr rasante Beziehung sowie ein grausames ...

Spicy Liebesgeschichte und ein historischer Kriminalfall - teils schwierige Charaktere.

In diesem Buch geht es um die beiden Polizisten Katie und Jon, ihre doch sehr rasante Beziehung sowie ein grausames Geheimnis aus der Vergangenheit, das nach Aufdeckung verlangt.

Ich habe die Rezension für dieses Buch nun eine Weile vor mir hergeschoben, weil mir die Bewertung wirklich schwer fällt.

Mir persönlich gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Sie nimmt immer wieder unterschiedliche Perspektiven ein (Katie, Jon, auktorialer Erzähler) und wechselt zwischen diesen - mir hat das nichts ausgemacht, ganz im Gegenteil gibt es einem die Möglichkeit, Einblick in die Motivation und Gedanken der beiden zu erhalten. Man muss sich aber darauf einlassen können.

Die Handlung selbst ist wirklich spannend. Nur langsam und Stück für Stück lichten sich die Schatten rund um das in der Vergangenheit liegende Verbrechen. So liest sich das Buch wirklich gut und man bleibt gefesselt dabei.

Die beiden Protagonisten sind grundsätzlich interessante Persönlichkeiten - beide haben schon einiges im Leben erlebt und haben entsprechende Ecken und Kanten. Und so gestaltet sich auch deren sich anbahnende Beziehung - rasant, schwierig, voller Auf und Abs und mit einer gehörigen Portion Spice.

Darüber hinaus hat das Buch ein paar sehr interessante Nebencharaktere zu bieten, über deren Hintergründe und Beweggründe ich mir hier und da ein bisschen mehr Informationen gewünscht hätte.

Was ist es, das mich stört?
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön, aber es passt meiner Meinung nach gar nicht zu der Handlung. Für den stöbernden Leser kann das irreführend sein.

Darüber hinaus waren einige Entscheidungen und Beweggründe der Handelnden rund um das behandelte Verbrechen für mich nicht nachvollziehbar. Ich finde, hier hätte es etwas mehr Einordnung gebraucht - zum Beispiel in das Rechtssystem der USA.

Und ich habe ehrlich gesagt meine Probleme mit dem männlichen Protagonisten. Sein teils brutales und rassistisches Verhalten ist mir aufgestoßen. Natürlich hat er viel hinter sich und natürlich gibt es solche Menschen und sie haben auch ihren Platz in der Literatur verdient. Aber vielleicht nicht als die im Zentrum stehende Identifikationsfigur und vielleicht auch gedachten Sympathieträger. Zumal dieses Verhalten irgendwie toleriert und nicht bestraft wird.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten - aber ein paar Abzüge gibt es meinerseits.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Der schmerzhafte Weg zur Selbstfindung

Was das Meer verspricht
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Trauriges, fast poetisches Buch über den schmerzhaften Weg der Selbstfindung und die erste große Liebe.

„Was das Meer verspricht“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Es nimmt ...

Trauriges, fast poetisches Buch über den schmerzhaften Weg der Selbstfindung und die erste große Liebe.

„Was das Meer verspricht“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Es nimmt sich Zeit die Handlung zu entwickeln und gibt doch immer wieder Hinweise, worauf es am Ende hinausläuft. Es ist kein Buch der Spannung und Geheimnisse aber eine eindringliche und traurige Geschichte über die junge Frau Vida.

Diese lebt ein Leben im Gewohnheitstrott - wie es von ihr erwartet wird - auf einer Nordseeinsel. Als eines Tages eine unbekannte „Meerjungfrau“ in das verwaiste Nachbarhaus zieht, verändert sich für Vida alles.

Erzählt aus der Ich-Perspektive erleben wir, wie Vida langsam nicht nur ihre Beziehung und bevorstehende Hochzeit, sondern ihren kompletten Lebensentwurf und die Beziehungen zu ihrem Bruder und ihrer Mutter in Frage stellt. Es ist ein schmerzhafter Prozess voller Zweifel, Schmerz, Hoffnung und überbordender Liebe.

Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich die Gedanken wiederholen - aber irgendwie ist es auch gerade das, was die Geschichte so authentisch macht. Das innere Gedankenkarussell und die intensiven Überlegungen.

Vida ist ein Charakter, der sich im Verlauf der Handlung stark entwickelt und meiner Meinung nach wird das Buch konsequent zu Ende gebracht.

Der Schreibstil ist sehr schön und voller wundervoller Formulierungen. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass man geradezu hindurch fliegt.

Eine wirklich schöne, wenn auch emotional traurige Geschichte.

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