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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Interessant !

Das Jahr nach dem Abi
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In seinem Buch „Das Jahr nach dem Abi“ beschreibt der Autor Paul David Bühre seine Erlebnisse, die er in seiner Auszeit in dem Jahr nach seinem Abi gesammelt hat.

Als Mutter eines Sohnes, der sich gerade ...

In seinem Buch „Das Jahr nach dem Abi“ beschreibt der Autor Paul David Bühre seine Erlebnisse, die er in seiner Auszeit in dem Jahr nach seinem Abi gesammelt hat.

Als Mutter eines Sohnes, der sich gerade in dem Jahr vor dem Abi befindet, hatte mich der Untertitel „An alle Leute, die noch keinen Plan haben oder denken, sie hätten einen“ besonders angesprochen und ich hatte eigentlich gehofft, mehr Informationen in diese Richtung zu bekommen. Dem war leider nicht so.
Vielmehr berichtet der Autor über seiner Erfahrungen, die er in Schottland, China und Indien gesammelt hat und über die dortigen Lebensumstände. Die Erfahrungen, die er in den unterschiedlichen Kulturen gesammelt hat, beschreibt er durchaus interessant und ich kann mir gut vorstellen, dass er dadurch eine Menge an Lebenserfahrungen bekommen hat, da seine Erlebnisse nicht alle positiv waren.

Sein Schreibstil entspricht der Sprache eines 19-jährigen, teilweise ein wenig umgangssprachlich, aber locker, leicht und amüsant zu lesen. Gut gefallen haben mir auch seine Illustrationen, die er sehr passend zu den verschiedenen Themen erstellt hat und die mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht gezaubert haben.

Es ist schon ein großer Schritt und sehr mutig direkt nach der Schule durch die Welt zu reisen und sich auf neue Erfahrungen einzulassen.

Obwohl das Buch anders als erwartet war, hat es mir insgesamt gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Mutig & ehrlich

Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war
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„Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war“ ist ein selbstkritischer, autobiografischer Roman des Autors Christian E. Weißgerber.

Offen erzählt der Autor wie es dazu kam, dass er in die Naziszene rein ...

„Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war“ ist ein selbstkritischer, autobiografischer Roman des Autors Christian E. Weißgerber.

Offen erzählt der Autor wie es dazu kam, dass er in die Naziszene rein gerutscht ist – eine von Gewalt geprägte Kindheit und der spätere Wunsch nach Orientierung. Dabei versucht er keineswegs sich zu rechtfertigen oder etwas schön zu reden, sondern berichtet ganz sachlich und nüchtern welche Umstände dazu geführt haben und wie sich seine Einstellung verändert hat.

Neben dem persönlichen Teil erfährt man noch interessante Fakten und einiges an Hintergrundwissen über die Szene und dabei macht der Autor deutlich welche Strategien verwendet werden, um die Menschen gezielt zu beeinflussen. Es ist erschreckend, wie viel Gewalt vorherrscht und wie diese legitimiert wird.

Die Thematik des Buches ist brisant und erschreckend aktuell. Obwohl der Autor selbst mitten drin steckte, gelingt es ihm sehr sachlich eine objektive Sichtweise zu vermitteln.

Insgesamt ist es ein offenes und ehrliches Buch bei dem auch ab und zu der Humor des Autors durchblitzt. Trotzdem war der Schreibstil an einigen stellen ein wenig anstrengend und umständlich, weshalb ich bei meiner Bewertung einen Stern abziehe.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Die Gier nach Gold und menschliche Abgründe

Goldschatz
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Das Buch „Goldschatz“ von der Krimibuchautorin Ingrid Noll ist weit mehr als nur ein Krimi, es ist eine Geschichte mit gesellschaftskritischem Hintergrund.

Fünf Studenten wollen gemeinsam in ein heruntergekommenes ...

Das Buch „Goldschatz“ von der Krimibuchautorin Ingrid Noll ist weit mehr als nur ein Krimi, es ist eine Geschichte mit gesellschaftskritischem Hintergrund.

Fünf Studenten wollen gemeinsam in ein heruntergekommenes Bauernhaus ziehen, dieses renovieren und im Gegentrend zur Konsum- und Wegwerfgesellschaft leben. Das ist gar nicht mal so einfach, da ihnen das Geld für die Renovierung fehlt. Nachdem ein Säckchen mit Goldmünzen aus dem Zweiten Weltkrieg auftaucht, sind schnell alle guten Vorsätze vergessen und die Verlockungen werden einfach zu groß, da werden die Fenster ausgetauscht, neue Kleidung gekauft und reichlich Essen bestellt.

Ingrid Noll erzählt wie die Ereignisse wie gewohnt spannend und fesselnd. Ihr flüssiger Schreibstil ist unterhaltsam und ihre Charaktere sind gut
ausgearbeitet. Allerdings ist mir keiner von ihnen wirklich sympathisch geworden. Bei allen tun sich menschliche Abgründe auf, ihre Reaktionen sind nicht immer nachvollziehbar und haben bei mir für regelrechtes Entsetzen gesorgt.

Während mir bei früheren Büchern der Autorin vor allem ihr schwarzer Humor und ihr Sarkasmus gefallen haben, kam ihre bissige Seite hier ein wenig zu kurz. Der Fokus liegt viel mehr im Bereich der Gesellschaftskritik, wie schnell die guten Vorsätze bei dem Ausblick auf Gold vergessen sein können und wie sehr jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.

Es ist ausgesprochen interessant zu erfahren, wie das Gold und die Gier nach diesem nach und nach die Charaktere verändert hat. Das Ende kam leider ein wenig zu plötzlich aber ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit: Ein spannendes, lesenswertes Buch, aber ohne den gewohnten bissigen Humor, den man aus vorherigen Büchern der Autorin kennt.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Bewegender Jugendroman

Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann
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„Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“ ist ein rauer und bewegender Roman des in London lebenden Autor Alex Wheatle.

Die 15-jährige Mo wächst unter schwierigen Verhältnissen auf. Von ihrer ...

„Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“ ist ein rauer und bewegender Roman des in London lebenden Autor Alex Wheatle.

Die 15-jährige Mo wächst unter schwierigen Verhältnissen auf. Von ihrer Mutter erhält sie nur wenig Aufmerksamkeit, da diese ständig mit sich selbst beschäftigt ist und zu viel trinkt. Dazu kommt ihr neuer Freund Lloyd, der ein widerlicher Kerl ist, Frauen schlägt und von ihrem Geld lebt. Glücklicherweise hat Mo zwei gute Freundinnen Elaine und Naomi und Sam, ihre erste große Liebe. Diese drei halten zu ihr und bei ihnen findet sie Unterstützung auch wenn jeder von ihnen sein eigens Schicksal zu tragen hat.

Der Schreibstil des Autors ist ungewöhnlich, passt aber gut zur Atmosphäre des Buches. An seine direkte, oft etwas krasse Ausdrucksweise und den Slang musste ich mich allerdings erst einmal gewöhnen.

Mos Situation wird gut geschildert. Sie hat kein liebevolles Zuhause und muss dementsprechend früh auf eigenen Beinen stehen. Dadurch ist sie sehr selbstbewusst und mutig. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und ihre Ängste und Nöte spürbar. Das Leben im sozialen Brennpunkt ist hart und fordernd.

Bei den Dialogen musste ich einige Male ganz schön grinsen, weil die Sprache sehr krass und direkt ist, aber es passt einfach, da hat Alex Wheatle den Ton gut getroffen. Auch die Anspielungen auf aktuelle Charaktere und Bücher aus der Jugendszene fand ich passend und einfach nett.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Mo, wodurch man sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen kann.

Die Erlebnisse von Mo und ihr Leben sind aufwühlend, berührend und emotional. Es werden eine Reihe von brisanten und aktuellen Themen angesprochen wie das Leben im sozialen Brennpunkt, Vernachlässigung und häusliche Gewalt. Dabei beschreibt der Autor alles authentisch und lebensnah und hat es gleichzeitig geschafft einen Spannungsbogen aufzubauen, der dafür sorgt, dass man wissen möchte, wie es weitergeht.

Mich hat dieser Jugendroman berührt und zum Nachdenken angeregt.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Anders & spannend

Deathland Dogs
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"Deathland Dogs" ist ein außergewöhnlicher Roman des Autors Kevin Brooks.

Jeet ist bei den Deathland Dogs - wolfsähnlichen Hunden - aufgewachsen, lebt nun aber schon einige Jahre wieder bei den Menschen.
Bei ...

"Deathland Dogs" ist ein außergewöhnlicher Roman des Autors Kevin Brooks.

Jeet ist bei den Deathland Dogs - wolfsähnlichen Hunden - aufgewachsen, lebt nun aber schon einige Jahre wieder bei den Menschen.
Bei den Deathland Dogs hat er einige Fähigkeiten erlernt.
Diese soll er nun Einsetzen, da es zwischen den verschiedenen Clans, die rund um Deatlands leben, zu Konflikten gekommen ist.

Kevin Brooks schreibt sehr detailliert und man erfährt eine Menge Einzelheiten über die Welt in der Jeet lebt.
Dieser ist ein sehr sympathischer Protagonist und ich konnte mir ihn, ebenso wie die anderen Caharktere, gut vorstellen.
Die Story selbst ist spannend und ungewöhnlich und mir gefiel die Idee, die hitnter dem Buch steckt.
Allerdings war mir der Schreibstil teilweise etwas zu einfach, was für ein Jugendbuch vielleicht passend sein mag.
Gleichzeitig fand ich die Beschreibungen von Gewalt und Tod für diese Zielgruppe ein wenig zu ausufernd.
Durch die fehlende Interpunktion fand ich das Lesen ein wenig mühsam.

Insgesamt hat mich das Buch allerdings gut unterhalten und gefesselt, von daher vergebe ich trotz der Kritikpunkte 4 Sterne.