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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2019

Spannender Krimi in Hamburg

Gefährdet
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„Gefährdet" ist nach "Blumenkinder" der zweite Fall für die BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner von der Autorin Meike Dannenberg. Vorkenntnisse aus dem ersten Band zum Verständnis des Buches nicht notwendig.

Nachdem ...

„Gefährdet" ist nach "Blumenkinder" der zweite Fall für die BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner von der Autorin Meike Dannenberg. Vorkenntnisse aus dem ersten Band zum Verständnis des Buches nicht notwendig.

Nachdem die Kinder des Ehepaares Stein entführt wurden, wird die BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner zur Lösung des Falles nach Hamburg geordert. Die Steins verhalten sich der Polizei gegenüber wenig kooperativ und es gibt auch keine Lösegeldforderung.
In einem zweiten Handlungsstrang geht es um Tarek, einen drogensüchtigen Flüchtling aus Bosnien, der auch selbst mit Drogen handelt.

Der Schreibstil der Autorin ist sachlich, hat mich aber durch die stetig steigende Spannung mitgenommen und gefesselt.

Jedes Kapitel beginnt mit den kurzen Angaben von Ort, Tag und Zeit, so weiß man direkt wo man die Handlung einordnen muss, da die Szenen permanent wechseln. Die verschiedenen Handlungsstränge und die relativ hohe Anzahl an Charakteren erfordern beim Lesen ein wenig Konzentration, machen aber gleichzeitig auch den Reiz des Buches aus.

Nora Klerner ist eine interessante Protagonistin, die in ihrem Leben schon einiges mitgemacht hat, was dazu führt, dass sie zeitweise recht drastische Maßnahmen ergreift und Alleingänge unternimmt, die ich nicht immer gutheißen konnte, mit denen sie aber ihre Ziele erreichen konnte.

Es dauert ein wenig bis man die Zusammenhänge der Handlungsstränge versteht. Falsche Fährten lassen einen permanent miträtseln und immer wieder neue Überlegungen anstellen.

Insgesamt hat mich das Buch gefesselt und gut unterhalten.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Absurd & skurril – einfach zum Lachen

Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging
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„Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging“ hinter diesem skurrilen Titel verbergen sich zahlreiche Kurzgeschichten des Autors Jens Rohrer.

Seine Themenauswahl ist vielfältig, ...

„Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging“ hinter diesem skurrilen Titel verbergen sich zahlreiche Kurzgeschichten des Autors Jens Rohrer.

Seine Themenauswahl ist vielfältig, mal geht es um ein Volksfest, einen Freizeitpark, den Sommer, Tiere, Kinder und vieles mehr.

Egal ob als Geschichte, Gedicht, Dialog oder Interview, eines haben seine Erzählungen gemeinsam. Es sind Situationen, die jeder kennt, die sich jeder vorstellen und in denen der Autor seine Leser durch seinen Humor zum Lachen bringt. Mal gelingt ihm dies durch Übertreibung und mal durch Wortwitz.

Mich hat das Buch amüsiert und ich hatte meinen Spaß an den kurzen Geschichten.
Es ist ein schönes Buch für Zwischendurch, dass man gut zu Hand nehmen kann, wenn man dringend etwas zum Lachen benötigt, um der Ärgernissen der Realität zu entkommen.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Intensiv, brisant, anders

Wir, die wir jung sind
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„Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.


Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine ...

„Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.


Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache, die auf imposante Weise Bilder, Gefühle und Gerüche vermittelt, so dass ich wirklich tief in die Ereignisse der Handlung eingetaucht bin.

Obwohl mir Indien und der indische Lebensstil bisher eher fremd waren, konnte ich mir alles gut vorstellen und fand ihre Beschreibungen authentisch und überzeugend. Auch ihre Charaktere wirken überzeugend und sind vielschichtig. Der Streit zwischen den Geschwistern, der Kampf um die Macht ist fesselnd, dramatisch und die Beschreibungen so intensiv, das man fast das Gefühl hat dabei zu sein.


Mich hat diese Familiengeschichte total in ihren Bann gezogen. Sie ist anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und ich habe einiges Wissenswertes über Indien und die indische Kultur erfahren.


Insgesamt ist es ein farbefroher und zugleich düsterer Roman über Indien und ein Leseerlebnis, dass sich lohnt. Ich empfehle den Roman gerne an Leser, die mal etwas Anderes lesen möchten und an ungewöhnlichen Familiengeschichten interessiert sind.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Anspruchsvoll, fesselnd und humorvoll

Wallace
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„Wallace“ ist der Debütroman des Autors Anselm Oelze.

Alfred Bromberg ist Nachtwächter in einem Naturkundemuseum und ein sehr gewissenhafter, ordnungs- und gerechtigkeitsliebender Mensch. Durch einen ...

„Wallace“ ist der Debütroman des Autors Anselm Oelze.

Alfred Bromberg ist Nachtwächter in einem Naturkundemuseum und ein sehr gewissenhafter, ordnungs- und gerechtigkeitsliebender Mensch. Durch einen Zufall entdeckt er ein Foto, das Alfred Russel Wallace zeigt und worüber er mehr erfahren möchte. Schnell muss er bei seinen Nachforschungen feststellen, dass Wallace für seine Theorien nicht den Ruhm erhielt, der ihm zugestanden hätte.

In einem zweiten Erzählstrang, der 150 Jahre zuvor spielt, geht es um den Forschungsreisenden Wallace - der im Buch immer nur als „der Bärtige“ bezeichnet wird – und die Entwicklung der Evolutionstheorie, die Charles Darwin zugeschrieben wird.

Oelze wechselt geschickt zwischen den Perspektiven von Wallace und Bromberg und fesselt damit die Aufmerksamkeit mit den Reisen in den Regenwäldern Brasiliens und den Nachforschungen, die Bromberg in der Gegenwart anstellt, um mehr über den recht unbekannten Wallace herauszubekommen.
Dabei bedient sich der Autor einer recht blumigen und bildhaften Sprache, die die Ereignisse ausgesprochen lebendig macht. Seine Schachtelsätze sind ein wenig gewöhnungsbedürftig aber immer klar und verständlich.
Interessante Informationen zur Evolutionstheorie werden verständlich erläutert. Fiktion und historische Begebenheiten werden unterhaltsam und stimmig in der Handlung verarbeitet. Dabei versteht es der Autor auch, seine Leser zum Schmunzeln zu bringen.

Die Kapitel werden durch kurze prägnante Sätze eingeleitet, die neugierig auf die folgenden Seiten machen.

Die Aufmachung der Ausgabe ist hochwertig, so dass ich das Buch gerne in die Hand genommen habe. Der schillernde Käfer auf dem Cover passt perfekt zum Inhalt und die Landkarte im Inneren sowie das Lesebändchen runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Mich hat das Buch gefesselt und mein Interesse an Alfred Russel Wallace wurde geweckt.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein Psychodrama - überraschend und spannend

Anatomie eines Skandals
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„Anatomie eines Skandals“ ist der dritte Roman der Autorin Sarah Vaughan.

Der Parlamentspolitiker James ist glücklich mit Sophie verheiratet und die beiden haben gemeinsam zwei Kinder. Nach außen hin ...

„Anatomie eines Skandals“ ist der dritte Roman der Autorin Sarah Vaughan.

Der Parlamentspolitiker James ist glücklich mit Sophie verheiratet und die beiden haben gemeinsam zwei Kinder. Nach außen hin scheint alles perfekt, bis James beschuldigt wird eine Affäre mit seiner Assistentin Olivia gehabt zu haben und diese ihn wegen Vergewaltigung vor Gericht bringt. Für Sophie bricht eine Welt zusammen und sie weiß nicht, ob ihr Mann schuldig ist oder ob es sich um einen Racheakt von Olivia handelt….

Die Geschichte besteht aus einem Handlungsstrang in der Gegenwart, in dem es um den Prozess von James geht und einem in der Vergangenheit. Dieser spielt im Jahr 1992 und es geht um die Collegezeit von James, Sophie und einiger anderen Studenten und man erfährt eine Menge über eine Studentin namens Holly. Dabei bleibt es erst einmal unklar, wie die damaligen Ereignisse mit der Gegenwart zusammenhängen.

Immer wieder gibt es Anspielungen auf ein Ereignis während der Collegezeit, wegen dem der Premierminister James noch einen Gefallen schuldet und man fragt sich permanent, was damals vorgefallen ist.

Auch die Perspektiven wechseln und mal erfährt man die Ereignisse aus Sophies und James Sicht, in der Vergangenheit aus Hollys Perspektive und in der Gegenwart zusätzlich aus Kates – der Prozessanwältin – Sicht. Kate ist ein sehr interessanter Charakter, den gleich zu Beginn recht detailliert geschildert wird.

Durch die Zeit- und Perspektivwechsel ist das Buch ausgesprochen spannend. Man bekommt einen umfassenden Blick, kann sich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen und rätselt mit, was denn nun tatsächlich vorgefallen ist und vor allem wie die vergangenen mit den gegenwärtigen Ereignissen zusammenhängen. Der Prozess wird zum Ende recht schnell abgehandelt und hat mich überrascht.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Es war spannend geschrieben und der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Allerdings hatte es meiner Meinung für einen Thriller nicht genug Thrill.

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