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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Gut recherchierter historischer Roman mit tollen Charakteren

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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„Die Schwestern vom Ku`damm“ Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der 50-er Jahre Trilogie von der Historikerin und Autorin Brigitte Riebe.

Nachdem 1932 das luxuriöse Modehaus Thalheim und Weisgerber ...

„Die Schwestern vom Ku`damm“ Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der 50-er Jahre Trilogie von der Historikerin und Autorin Brigitte Riebe.

Nachdem 1932 das luxuriöse Modehaus Thalheim und Weisgerber eröffnet wurde, ist nach dem zweiten Weltkrieg nichts mehr davon übrig, da es durch einen Bombenangriff zerstört wurde. Rike, die älteste der drei Thalheim Schwestern, hat schon immer davon geträumt, das Kaufhaus zuführen und beginnt entschlossen und tatkräftig mit dem Wiederaufbau. Während sich ihr Vater in russischer Gefangenschaft befindet, wird ihr Bruder Oskar vermisst und ihre Mutter ist ums Leben gekommen. An ihrer Seite sind ihre beiden Schwestern Silvie und Florence, ihre Stiefmutter Claire und Miri, deren Mutter eine Schneiderei geleitet hat. Mit viel Enthusiasmus, Kreativität und Optimismus beginnen die Frauen den Schicksalsschlägen zu trotzen.

Der Schreibstil von Brigitte Riebe ist fesselnd, lebendig und lässt sich leicht und flüssig lesen. Ihre sehr unterschiedlichen Charaktere werden authentisch und glaubhaft beschrieben, man fühlt, hofft, bangt und leidet mit ihnen. Rike ist eine starke Persönlichkeit, die sehr pflichtbewusst ist und sich immer für ihre Familie und andere einsetzt. Ihre Schwester Silvie ist ganz anders und lebt viel unbeschwerter. Ihr Vater ist sehr konservativ und sein Verhalten typisch für die Zeit. Auch die übrigen Charaktere werden facettenreich und interessant beschrieben.

Durch die Beschreibungen hatte ich Bilder vor Augen, konnte die Not und die Kälte in dieser Zeit spüren. Zahlreiche historische Details vermitteln auf äußerst unterhaltsame Weise viele wissenswerte Fakten. Die Kombination aus Fiktion und Geschichtlichem ist gut gelungen und man merkt, dass die Autorin ausgesprochen gut recherchiert hat.

Am Ende des Buches findet man eine Zeittafel, die ich als sehr hilfreich empfunden habe und die eine gute Übersicht über die historischen Ereignisse bietet.

Für mich war das Buch ein großartiger historischer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, um mehr über die Thalheim Schwestern zu erfahren und kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Ein Sachbuch voller Spannung

Black Hand
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In „Black Hand“ beschreibt der Autor Stephan Talty ein Stück amerikanische Kriminalgeschichte. Es ist als Sachbuch im Verlag Suhrkamp erschienen und liest sich so spannend wie ein Krimi.

Anfang des ...


In „Black Hand“ beschreibt der Autor Stephan Talty ein Stück amerikanische Kriminalgeschichte. Es ist als Sachbuch im Verlag Suhrkamp erschienen und liest sich so spannend wie ein Krimi.

Anfang des 20. Jahrhunderts herrscht in New York Chaos. Verbrechen wie Entführungen, Erpressung, Bombenanschläge u.s.w. stehen an der Tagesordnung. Dahinter steckt „Black Hand“, die erste Mafia New Yorks. Joseph Petrosino, der Protagonist der Handlung ist als Kind mit seinen italienischen Eltern aus Italien nach Amerika eingewandert. Er, der als Schuhputzer begann und sich hocharbeitet, sagt dem Verbrechen den Kampf an. Dabei ist er nicht zimperlich. Seine Methoden sind knallhart.

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd und mitreißend. Nachdem man zuerst einiges über das skrupellose Vorgehen der Organisation „Black Hand“ erfährt, erhält man als Kontrast einige Informationen über Joseph Petrosino und seine Familie. Mit dem kleinen Jungen, der sich als Kind wirklich durchkämpfen musste, kann man gut mitfühlen und seine Entwicklung zum knallharten Detective ist einfach beeindruckend und lesenswert.

Während des Lesens musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und das Buch auf Tatsachen beruht.

Mich hat das Buch gefesselt und ich kann es jedem, der Krimis mag und / oder sich für das Leben und die Verbrechen in New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessiert nur empfehlen. Ich habe das Buch als echtes Highlight empfunden.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Fesselnd, bewegend, traurig

Die Unsterblichen
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„Die Unsterblichen“ ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte der Autorin Chloe Benjamin.

In der New Yorker East Side ist im Sommer 1969 eine Wahrsagerin eingetroffen, die den Menschen ihr Todesdatum ...

„Die Unsterblichen“ ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte der Autorin Chloe Benjamin.

In der New Yorker East Side ist im Sommer 1969 eine Wahrsagerin eingetroffen, die den Menschen ihr Todesdatum voraussagen kann. Auch die vier Gold Geschwister Simon, Daniel, Klara und Varya begeben sich neugierig zu ihr und lassen sich nacheinander ihr Todesdatum verkünden. Dieser Tag verändert ihr Leben.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, so dass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. In vier Handlungssträngen erzählt sie das Leben und die Entwicklung der vier Geschwister. Jeder von ihnen wird in einer anderen Zeit dargestellt und die gesamte Handlung erstreckt sich von 1969 bis 2010. Dabei werden die einzelnen Charaktere sehr gut und interessant dargestellt. Sie haben alle ihre Eigenarten, sind nicht perfekt aber sympathisch und entwickeln sich in vollkommen unterschiedliche Richtungen, legen ihren Fokus auf komplett verschiedene Dinge. Auch wenn die einzelnen Handlungsstränge jeweils einem der Geschwister gewidmet sind, gibt es immer wieder Überschneidungen und durch Rückblenden erhält man ein gutes Bild der ganzen Familie Gold.

Zwischendurch wird man als Leser immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie man leben und was man machen würde, wenn man seinen Todestag wissen würde.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist ein ungewöhnliches Buch, mit Höhen und Tiefen, das mich sehr nachdenklich gemacht hat und über das ich mir auch noch dem Lesen noch gerne Gedanken gemacht habe.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Hilfreich – informativ - amüsant

Die PaarProbleme
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„Die PaarProbleme“ ist ein interessantes und hilfreiches Sachbuch der Heilpraktikerin und Paartherapeutin Angelika Kaddik.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach gelungen. Die kurzen Kapitel machen das ...

„Die PaarProbleme“ ist ein interessantes und hilfreiches Sachbuch der Heilpraktikerin und Paartherapeutin Angelika Kaddik.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach gelungen. Die kurzen Kapitel machen das Lesen und das Verinnerlichen des Gelesenen einfach.

Unterhaltsam und alltagsnah stellt Angelika Kaddik Beziehungsprobleme da, die wohl jeder schon einmal so oder in ähnlicher Form kennengelernt hat. Dabei geht es nicht immer um große unüberwindbare Probleme, sondern auch um alltägliche Kleinigkeiten, die nicht zu solchen werden sollen. In Praxisbeispielen werden diese Situationen unterhaltsam und auch amüsant dargelegt. Es gibt zahlreiche Tipps und Übungsbeispiele, wie man den Blickwinkel verändern kann, eine bessere Einsicht in die Situation seines Partners / seiner Partnerin bekommt, auch das eigene Denken und Handeln hinterfragen kann um aus festgetretenen Mustern auszubrechen.

Ich kann das Buch nur empfehlen, da es zahlreiche Denkanstöße enthält und sich auch wunderbar als Gesprächsgrundlage anbietet.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Schicksale – das Leben in der Vergangenheit und der Gegenwart

Sommernachtstränen
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„Sommernachtstränen“ ist ein Roman der Autorin Bärbel Götz in dem sie eine Vielfalt an Themen aufgreift. Es geht um die Schicksale der Bewohner der Lessingstraße, um Integration, um die Verarbeitung traumatischer ...

„Sommernachtstränen“ ist ein Roman der Autorin Bärbel Götz in dem sie eine Vielfalt an Themen aufgreift. Es geht um die Schicksale der Bewohner der Lessingstraße, um Integration, um die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, Liebe, Mord, gesellschaftskritische Themen und vieles mehr.

Isabell begibt sich nach Stuttgart um nach langer Zeit wieder Kontakt zu ihrem Bruder Teddy zu finden. Zuvor lernt sie Renate Feldmann – eine alte Dame, die ihre Nachbarn ausspioniert und erpresst – Emre – einen jungen Türken, der ihre Unterstützung und die von Renate gut gebrauchen kann – und Valentin – einen jungen Mann, zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt – kennen. Bisher war Isabell der Meinung sehr gut alleine zurechtzukommen und entdeckt nun, wie schön es ist Menschen, um sich zu haben und sich ihnen anvertrauen zu können.

Neben der Protagonistin Isabell, ihrem Bruder, Valentin, Emre und Renate lernt man zahleiche weitere Charaktere kennen. Alle haben ihr eigenes Schicksal und man erfährt viele traurige Einzelheiten. Dabei werden diverse Themen angeschnitten, von der Nachkriegszeit, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Integration, Kaufsucht, traumatische Kindheitserlebnisse und sogar die Nibelungensage hat es in die Handlung geschafft. Für Abwechslung und Spannung durch einen Mord ist gesorgt. Mit Isabell hat die Autorin eine sehr sympathische Protagonistin erschaffen, deren Verhalten ich gut nachvollziehen konnte. Ihr Bruder, sowie Valentin und Emre gefielen mir ebenso gut. Obwohl das Buch nur knapp über 200 Seiten hat, werden menschliche Abgründe, Schicksale, Vergangenheit und Gegenwart der Charaktere dargestellt. Dabei kann man eine Menge Ungesagtes zwischen den Zeilen entdecken und gleichzeitig wird deutlich, dass Ungesagtes der Vergangenheit nicht nachgeholt werden kann.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, hätte mir aber noch mehr Details und eine Vertiefung der einzelnen Charaktere gewünscht.