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Veröffentlicht am 16.11.2022

Harry Hole ist zurück

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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„Blutmond“ ist der 13. Harry-Hole-Krimi des in Oslo lebenden Autors Jo Nesbø. Die Fälle mit dem Ermittler Harry Hole lassen sich unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Dennoch ...

„Blutmond“ ist der 13. Harry-Hole-Krimi des in Oslo lebenden Autors Jo Nesbø. Die Fälle mit dem Ermittler Harry Hole lassen sich unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Dennoch ist es interessant, die Entwicklung des Kommissars zu verfolgen.

In Los Angeles will Harry einer Bekannten bei ihren Problemen mit einem Drogenkartell helfen. Sie hat hohe Schulden. Als Harry die Gelegenheit bekommt einen Fall in Oslo anzunehmen, um dort die Unschuld eines Millionärs zu beweisen, der verdächtigt wird, ein Serienmörder zu sein, nimmt er diesem Job an. Er stellt sich ein Team aus äußerst skurrilen Charakteren zusammen. Auf der Suche nach dem Mörder geht es in Clubs, Pubs und auf gehobene Partys quer durch Oslo.

Es hat sich nichts geändert. Harry Hole trinkt zu viel und ist eigenwillig wie immer. Aber genau das macht ihn aus und in manchen Momenten weiß ich selbst nicht warum oder was ich an diesem kaputten Menschen so gerne mag. Auch die Darstellung der übrigen Charaktere ist gut gelungen. Normal wirkt da keiner aber trotzdem ist jeder für sich authentisch.

Bis zum Ende gab es immer wieder andere Möglichkeiten wie sich der Fall auflösen könnte. Dadurch war die Spannung durchgehend enorm hoch und am Ende wurde ich tatsächlich überrascht.

Für mich war das wieder ein perfekter Harry-Hole-Krimi und ich bin schon gespannt auf seinen nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Eine packende Familiengeschichte aus dem Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht
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„Die Sehnsucht nach Licht“ ist ein gut recherchierter Roman über eine Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge der Autorin Kati Naumann.

Seit Generationen arbeitet Louisas Familie im Bergwerk im Schlematal im ...

„Die Sehnsucht nach Licht“ ist ein gut recherchierter Roman über eine Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge der Autorin Kati Naumann.

Seit Generationen arbeitet Louisas Familie im Bergwerk im Schlematal im Erzgebirge. Louisa führt Touristen durch das Besucherbergwerk um ihnen die Tätigkeiten Untertage und die damit verbundenen Gefahren näher zu bringen. Durch die Fragen eines kleinen Jungen beschließt Louisa Nachforschungen nach ihrem Großonkel anzustellen, der vor Jahrzehnten verschollenen und nicht aus dem Berg zurückgekehrt ist.

In zwei Handlungssträngen - der eine ereignet sich in der Gegenwart und der andere beginnt im Jahr 1908 und zieht sich bis in das Jahr 1989 - berichtet die Autorin über das Leben und die Familiengeschichte der Steiners. Historische Ereignisse, wie die beiden Weltkriege, der Katastrophe in Tschernobyl bis hin zum Mauerfall, wurden hier eng mit dem Leben von Louisas Familie verbunden. Dabei wird deutlich welche Bedeutung diese für das Leben der Menschen hatten. Die sich verändernde Atmosphäre im Laufe der Jahrzehnte und auch die des Erzgebirges wurden hier gelungen eingefangen.

Ich habe einiges über das Leben der Bergleute, die historische Entwicklung des Bergbaus bis hin zur Gegenwart und die Traditionen im Erzgebirge hinzugelernt. Zudem gefiel mir der Zusammenhalt in der Familie Steiner sehr gut, da wurde keiner allein gelassen, Traditionen wurden hoch gehalten und jede Minute gemeinsam genutzt. Auf mich wirkten die Charaktere authentisch und dank des Stammbaums der Familie Steiner, der sich am Buchanfang befindet, waren die Familienverhältnisse für mich jederzeit nachvollziehbar.

Ich habe die Familiengeschichte der Steiners gerne gelesen, die eng mit historischen Ereignissen verwoben ist. Für mich habe ich einiges Neues erfahren und ich lese gerne Bücher, die reale geschichtliche Aspekte spannend und unterhaltsam vermitteln.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Dramatisch & berührend

Das letzte Versprechen
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​ „Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Tatsachenromanen der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

In diesem Buch beschäftigt sich Hera Lind mit dem Leben von Anni Eckardt. Sie beginnt im Oktober ...

​ „Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Tatsachenromanen der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

In diesem Buch beschäftigt sich Hera Lind mit dem Leben von Anni Eckardt. Sie beginnt im Oktober 1944 und schon die ersten Seiten haben mich die Luft anhalten lassen. Was Anni erlebt, sollte kein Kind durchmachen müssen. Auch nach dem Krieg ist ihr Leid nicht beendet und sie ist nur eines von vielen Kindern, die getrennt von ihren Familien ein Schicksal durchleben müssen, das nur schwer - wenn überhaupt - zu verarbeiten ist.

Hier wird schonungslos über das Leid von Kindern berichtet, die auf sich allein gestellt sind, keine Bezugsperson haben, Hunger leiden und schon früh lernen müssen sich durchzubeißen. Gestützt auf die Erinnerungen und Tagebücher von Anni werden hier wahre Begebenheiten mit Fiktion verbunden. Zitate und Gedichte aus den Tagebüchern tragen dazu bei, dass das Gelesene noch authentischer wird. Dadurch hat mich die Autorin mitgerissen und emotional zutiefst berührt.
Der Schreibstil ist durchgehend leicht zu lesen, die vorherrschende Gewalt, die unglaubliche Brutalität und der stets gegenwärtige Tod sind fordernd genug und ein krasser Kontrast. Es wird im Wechsel aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, meist aus der von Anni, aber auch aus der ihrer Mutter und der der Autorin.

Im hinteren Innencover befinden sich Auszüge aus den Tagebüchern von Anni Eckardt. Jede einzelne Seite ist liebevoll gestaltet und die Schrift akkurat und gleichmäßig, so dass sie auf mich fast wie kleine Kunstwerke wirken.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal der kleinen Anni emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Kleine Routinen, die den Tag verändern

Bettgeflüster für die Seele
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In ihrem Ratgeber „Bettgeflüster für die Seele“ erklärt die US-amerikanische Autorin Kristen Helmstetter welche Macht Selbstgespräche für uns haben können und wie wir durch sie unser Leben positiv verändern ...

In ihrem Ratgeber „Bettgeflüster für die Seele“ erklärt die US-amerikanische Autorin Kristen Helmstetter welche Macht Selbstgespräche für uns haben können und wie wir durch sie unser Leben positiv verändern können. Wie bereits der Titel deutlich macht, geht es hier um Selbstgespräche vor dem Einschlafen.

Zunächst werden die Vorteile von Selbstgesprächen erläutert. Für mich klang es einleuchtend, dass ich mich durch positive Selbstgespräche positiv programmieren kann. Aber wie bekomme ich das hin ?

In einfachen Worten erklärt die Autorin welche Macht Selbstgespräche auf das Unterbewusstsein haben, wie sie dazu beitragen, zur Ruhe zu kommen, unruhige Gedanken zu stoppen und in der Folge erholter in den nächsten Tag zu starten.

Natürlich lassen sich nicht alle Probleme auf dem von der Autorin vorgeschlagenen Weg lösen, aber ich habe für mich festgestellt, dass ein kleines Ritual vor dem Einschlafen sich wirklich positiv auf den Alltag auswirken kann.

Die Gestaltung des Ratgebers gefiel mir gut, da verschiedene Schrifttypen und Größen, Kästchen mit Mantras zu verschiedene Themen den Text gelungen auflockern.

Ich kann diesen Ratgeber jedem empfehlen, der etwas in seinem Leben verändern möchte, da Kristen Helmstetter zahlreiche verschiedene Inspirationen dazu bietet.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Charmant & amüsant

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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„Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ ist der erste Band einer neuen Reihe des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr.

Handlungsort ist Südfrankreich direkt an die Côte ...

„Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ ist der erste Band einer neuen Reihe des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr.

Handlungsort ist Südfrankreich direkt an die Côte d’Azur. Als der Kleinganove Guillaume Lipaire eine Männerleiche findet, wittert er seine Chance an großes Geld zu kommen, da er bei dem Toten ein Geheimnis vermutet, das ihn zu einem Familienschatz führen wird. Das Rätsel löst er aber nicht alleine, mit dabei sind der Wassertaxifahrer Karim Petitbon, die Eisverkäuferin Jacqeline, der Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die in einen Handyladen arbeitet und Lizzy, eine alte 84-jährige Dame. Diese sechs sind die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur und eine Truppe, die man einfach mögen muss und der längst nicht alles so gelingt, wie sie es gerne hätten.

Der Schreibstil der Autoren liest sich wie gewöhnt flüssig und leicht, so dass ich die knapp 500 Seiten in kürzester Zeit gelesen habe. Die Atmosphäre der Côte d’Azur kam direkt bei mir an, die landschaftlichen Beschreibungen haben direkt Urlaubsfeeling hervorgerufen. Ich mag den Humor des Duos und auch wenn sie sich hier einiger Klischees bedient haben, ich musste einfach lachen. Damit wäre dann wohl auch gesagt, dass es sich nicht um einen brutalen und/oder blutrünstigen Krimi handelt, sondern um amüsanten Cosy-Crime.

Die Charaktere der sechs Protagonisten sind gut herausgearbeitet. Besonders der schlitzohrige Guillaume Lipaire und die agile Lizzy gefielen mir gut.

Ich hatte Spaß an dem Krimi und freue mich auf Weiteres von den Unverbesserlichen. Wer Frankreich und amüsante Krimis mag, wird sicherlich gefallen an diesem Buch finden.

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