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Veröffentlicht am 04.08.2022

Inspektor Tadeka in Höchstform

Inspektor Takeda und das schleichende Gift
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„Inspektor Takeda und das schleichende Gift“ ist der 6. Band des Autors Henrik Siebold mit dem japanischen Protagonisten Kenjiro Takeda und seiner deutschen Kollegin Claudia Harms. Dieser Band lässt sich ...

„Inspektor Takeda und das schleichende Gift“ ist der 6. Band des Autors Henrik Siebold mit dem japanischen Protagonisten Kenjiro Takeda und seiner deutschen Kollegin Claudia Harms. Dieser Band lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen.

Der 56-jährige Promi-Rechtsanwalt Klaus-Peter Haffner wurde in seiner Kanzlei ermordet. Durch seinen Beruf hat er sich nicht nur Freunde gemacht, aber auch privat war nicht jeder gut auf ihn zu sprechen. Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms beginnen zu ermitteln.
Der Schreibstil von Henrik Siebold ist wie immer spannend und fesselnd, Durch die kurzen Kapitel - insgesamt 91 – entsteht ein regelrechter Sog, der es schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.

Die Ermittlungsarbeiten von Ken Takeda und Claudia Harms laden zum Miträtseln ein. Dadurch, dass sie unabhängig voneinander arbeiten, können sie den einzelnen Hinweisen sehr gezielt nachgehen. Es gibt reichlich Spuren, von denen eine weit in die Vergangenheit führt. Für Claudia Harms wird es gefährlich. Zwischenzeitlich hatte ich richtig Angst um sie.
Tadeka ist eine interessante Persönlichkeit und mir haben die Einblicke in sein Leben wieder einmal sehr gut gefallen. Auch die Atmosphäre von Hamburg kam direkt bei mir an und ich hatte das Setting stets gut vor Augen. Der Kontrast zwischen der japanischen und der deutschen Kultur wird jedes Mal wieder auf geschickte Weise interessant herausgearbeitet.

Ich finde die Fälle mit diesem Ermittlungsduo einfach großartig. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das jedes Mal wieder spannende und rasante Unterhaltung - ganz ohne übermäßige Brutalität oder blutiges Gemetzel – bietet. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Kenjiro Takeda und Claudia Harms.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Kurzweilige Unterhaltung

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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„Am liebsten sitzen wir in der Küche“ ist das Romandebüt der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

Mit Tille, Almut und Yeliz treffen wir auf drei Frauen um die 50, die kaum unterschiedlicher sein ...

„Am liebsten sitzen wir in der Küche“ ist das Romandebüt der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

Mit Tille, Almut und Yeliz treffen wir auf drei Frauen um die 50, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Tille ist Urologin und alleinerziehende Mutter eines 14-jährigen Teenagers. Almut hat vier Kinder und ist gerade geschieden. Ihre Kinder sind größtenteils aus dem Haus und sie muss sich erst einmal neu sortieren. Die selbstbewusste Yeliz ist in der Werbebranche erfolgreich. Diese drei Frauen treffen zufällig zusammen. Daraus entstehen wöchentliche Treffen bei Almut in der Küche, bei denen sie feststellen, dass ein Mann bei allen dreien für Probleme gesorgt hat. Schnell entsteht ein Plan, wie sie gegen ihn vorgehen wollen.

Das Buch bietet beste Unterhaltung. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen. Es macht Spaß etwas über die unterschiedlichen Lebenswege der drei Freundinnen zu erfahren und zu verfolgen wie sich ihre Freundschaft entwickelt. Die Handlung ist lebendig, turbulent und amüsant. Dazu gehören aber auch – vor allem zu Beginn – einige Klischees.

Insgesamt ist es leichte und unterhaltsame Lektüre, die sich gut in einem Rutsch lesen lässt.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Emotional - lebensnah - informativ

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance
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"Das Haus der Hebammen - Carolas Chance" ist der zweite Band der Trilogie „Die Hebammen von Köln“ der Autorin Marie Adams. Die Bücher können ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander gelesen werden. ...

"Das Haus der Hebammen - Carolas Chance" ist der zweite Band der Trilogie „Die Hebammen von Köln“ der Autorin Marie Adams. Die Bücher können ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander gelesen werden. Während im ersten Band Susanne im Vordergrund stand, geht es dieses Mal mehr um Carola.

Die drei Hebammen Susanne, Carola und Ella kümmern sich gemeinsam in einem Geburtshaus in Köln um die werdenden Mütter. Durch ihre enge, vertraute Zusammenarbeit geben sie ihren Patienten schnell das Gefühl, dass sie bei ihnen im Geburtshaus gut aufgehoben sind. So schön ihre Arbeit ist, sie ist auch anstrengend und fordernd. Für Carola ist aber nicht nur die Arbeit, für die sie Kräfte benötigt. Auch ihre Familie – ihre flügge werdenden Kinder und ihr Mann, der selbst immer erfolgreicher wird und erwartet, dass sie beruflich zurücksteckt - erfordert eine Menge Energie.

Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm leicht und flüssig. Schon nach wenigen Seiten war ich in die Atmosphäre der 1990er Jahre eingetaucht und habe mich zeitlich zurückversetzt gefühlt. Schnell wird deutlich, was für einen wichtigen Beruf die drei Protagonistinnen ausüben und mit welchen Schwierigkeiten sie dabei konfrontiert werden. Ich habe eine Menge Interessantes und Wissenswertes über das Berufsbild der Hebamme erfahren. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Hebammen auch noch ein Privatleben haben, dass sie ebenso fordert wie ihre tägliche Arbeit. Da das richtige Gleichgewicht zu finden, ist gar nicht mal so einfach.

Mir hat dieser zweite Band genauso gut gefallen wie Teil eins und ich bin schon sehr gespannt auf den abschließenden Teil der Trilogie.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Zwischen Fiktion und Realität – äußerst rasant

Die Cellistin
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„Die Cellistin“ ist der 21. Band der Gabriel-Allon-Serie des in Florida lebenden Autors Daniel Silva.
Durch zurückliegende Ereignisse verdankt der Kunstrestaurator und israelische Geheimagent Gabriel Allon ...

„Die Cellistin“ ist der 21. Band der Gabriel-Allon-Serie des in Florida lebenden Autors Daniel Silva.
Durch zurückliegende Ereignisse verdankt der Kunstrestaurator und israelische Geheimagent Gabriel Allon dem Russen Viktor Orlov sein Leben. Dieser lebt inzwischen im Exil in London und wird dort in seiner Wohnung tot aufgefunden. Da Allon den Erklärungen des MI6 zum Tathergang, keinen Glauben schenken kann, beginnt er selbst nachzuforschen. Damit beginnt eine rasante Jagd auf eine russische Untergrundorganisation quer durch Europa.

Die Handlungsstränge um Orlov, einen Jounalisten auf der Flucht und einen Bänker scheinen zunächst in keinem Zusammenhang zu stehen. Gabriel Allon folgt sämtlichen Spuren, die ihn nach Zürich in eine Bank führen. In dieser Bank „rollt der Rubel“ und hier bekommt der Titel des Buches einen direkten Bezug zur Handlung.

Thematisch ist das Buch höchst aktuell. Es geht im Geldwäsche, Macht, Nervengift, eine Bänkerin, die ihr Potential in der von Männern dominierten Welt nicht nutzen kann und vieles mehr.
Man kann dieses Buch sicherlich ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern lesen. Aber mit macht es einfach mehr Spaß, da Gabriel Allon im Laufe der Jahre gealtert ist und eine entsprechende Entwicklung durchlaufen hat.

Nachdem ich „Der Geheimbund“- Band 20 - ein wenig schwächer fand als die ersten 19 Bücher, ist der Autor hier wieder zu seiner alten Form aufgelaufen. In einem atemberaubenden Tempo finden hier Wendungen statt, die die Spannung ins unermessliche Steigen lassen.

Wieder einmal ist es Daniel Silva gelungen einen rasanten Plott mit äußerst interessanten Charakteren, spannenden Wendungen und verschiedenen Handlungssträngen zu verweben. Ich kann die Reihe nur empfehlen und bin schon jetzt gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Von Basel nach Amerika

Susanna
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Der Roman „Susanna“ des Autors Alex Capus beruht auf der Lebensgeschichte von Susanna Carolina Faesch, einer Bürgerrechtlerin und Künstlerin auf die der Autor von einem befreundeten Schriftsteller aufmerksam ...

Der Roman „Susanna“ des Autors Alex Capus beruht auf der Lebensgeschichte von Susanna Carolina Faesch, einer Bürgerrechtlerin und Künstlerin auf die der Autor von einem befreundeten Schriftsteller aufmerksam wurde und die leider viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist. Mir war sie bis zu diesem Buch leider auch nicht bekannt.


Die Handlung liegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Susannes Familie war eine der ältesten und reichsten der Stadt. Nach der Scheidung ihrer Eltern, folgt sie mit ihrer Mutter dem zuvor in Basel im Exil lebenden deutschen Karl Valentiny nach New York. Damit beginnt ein ganz anders Leben für die idealistische und künstlerisch interessierte Susanna.


Alex Capus versetzt seine Leser zeitlich zurück. Die Atmosphäre von Brooklyn wird ebenso greifbar wie die Stimmung in der Gesellschaft. Susannas Leben wird gut beschrieben. Sie ist eine Künstlerin, die heiratet, einen Sohn bekommt und sich scheiden lässt, da ihr Mann nicht mit ihrem fortschrittlichen Leben zurechtkommt. Die Rechte der Ureinwohner waren ihr ein großes Anliegen, für das sie sich entsprechend engagiert hat.


Man merkt, dass der Autor ausgiebig recherchiert hat und es ihm ein Anliegen war Susannas Leben anderen zugänglich zu machen. Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe sind gut um das Leben um Susannas eingebaut. Ich habe auch dieses Buch von Alex Capus gerne gelesen und bin schon gespannt womit er mich als nächstes überraschen und fesseln wird.

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