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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2021

Realitätsnah & rasant

Der Fall des Präsidenten
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„Der Fall des Präsidenten“ ist ein realitätsnaher Politthriller des Autors Marc Elsberg.

Der ehemalige Präsident - Douglas Turner - der Vereinigten Staaten wird am Flughafen in Athen verhaftet und soll ...

„Der Fall des Präsidenten“ ist ein realitätsnaher Politthriller des Autors Marc Elsberg.

Der ehemalige Präsident - Douglas Turner - der Vereinigten Staaten wird am Flughafen in Athen verhaftet und soll für Kriegsverbrechen vor den ICC, den Internationalen Gerichtshof gestellt werden. Die Verhaftung lässt die USA in einem schlechten Licht erscheinen und der amtierende Präsident fürchtet um seine Wiederwahl. Die sich vor Ort befindende Juristin Dana Marin begleitet den Fall für den Internationalen Gerichtshof und schon bald wird es für sie, wie auch für den Whistleblower, der die Geschichte an den ICC weitergegeben hat, mehr als ungemütlich.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet, wodurch man einen guten Überblick über die gesamten Ereignisse erlangt und zahlreiche Informationen durch die unterschiedlichen Charaktere erhält. Allerdings muss man hierzu zunächst eine Übersicht über alle Beteiligten verschaffen, was aufgrund der Anzahl gar nicht mal so einfach ist und ungefähr das erste Drittel des Buches benötigt. Durch permanente Szenenwechsel, Rückblicke und Wechsel im Schreibstil - je nach Szene ob vor Gericht eher sachlich oder mitten im Geschehen voller Action - bleibt es abwechslungsreich und spannend. Besonders im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und es geht rasant zur Sache.

Man merkt, dass Marc Elsberg ausgiebig recherchiert haben muss. Neben einer spannenden Handlung erfährt man einiges über Internationales Recht, Gerichtsverhandlungen und Politik. Vieles ist einfach nur erschreckend, der Umgang mit News und Fake News, sowie der der Medien mit den Menschen werden kritisch beleuchtet.

Fiktion und Realität werden hier gekonnt verschmolzen und die Ähnlichkeit zwischen den Charakteren und lebenden Personen sind bestimmt nicht zufällig entstanden.

Mein Fazit: Ein spannender Politthriller, der mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat und der mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Spannend und kritisch

Fair Play
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„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder ...

„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder - sich aber mit einer vollkommen anderen und aktuellen Thematik beschäftigt.

In einem Schulprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit haben Kera, Leonard, Elodie und Max eine App entwickelt, die zu einem bewussterem und nachhaltigerem Leben motivieren soll. Durch die App wird der ökologische Fußabdruck der Mitspieler erstellt. Je nach Verhalten wird das Konto des Spielers grün oder rot und damit ergibt sich ein Gruppenzwang und eine Dynamik, die nicht vorherzusehen war.

Die vier App-Erfinder sind keine guten Freunde, ticken äußerst unterschiedlich und wurden für das Projekt zufällig zusammengewürfelt. Die entschiedene Idee kam von Kera, die eher eine Einzelgängerin ist. Leonard ist ein echter Nerd und hat die App programmiert. Elodie ist Influencerin und hält ihre Leser über das Experiment auf dem Laufenden und Max, der sich dem ganzen widersetzt, aber mitmachen muss, um versetzt zu werden. Die Protagonisten werden facettenreich und vielschichtig beschrieben. Durch die Bemühungen aller, ihre Konten grün zu bekommen, entsteht einen Gruppendynamik, Mitspieler, denen es nicht gelingt sich ökologisch korrekt zu verhalten, werden bloßgestellt und verurteilt. Es wird getrickst und nicht immer mit fairen Mitteln gespielt. Neben der Handlung um die App gibt es noch die typischen Teenagerdramen, die sich üblicherweise an Schulen unter den Mitschülern abspielen.

Die einzelnen Abschnitte werden aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, dadurch erfährt man mehr über ihre persönlichen Motive und kann ihre Gedanken recht gut nachvollziehen.

Die aktuelle Thematik in Bezug auf den Klimawandel und die Aufgaben und das fehlende Handeln in der Politik wurde gut mit den Ereignissen verknüpft.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Rollen der Sprecher mit Julian Greis, Pascal Houdus, Toini Ruhnke und Merete Brettschneider gut besetzt. Jede/r von ihnen hat seine Rolle passend und authentisch intoniert, so dass die Ereignisse äußerst lebendig bei mir ankamen.

Mein Fazit: Ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema rund um Umweltschutz, Politik, soziale Medien und Überwachung, der mich gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Lebendige Tiergeschichten

Tierfreunde aus Blumenstadt 1: Ein tierisches Hallo
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„Tierfreunde aus Blumenstadt - Ein tierisches Hallo“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Katharina Abel für junge Leser/innen ab sieben Jahren.

In diesem Band gibt es vier Geschichten, ...

„Tierfreunde aus Blumenstadt - Ein tierisches Hallo“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Katharina Abel für junge Leser/innen ab sieben Jahren.

In diesem Band gibt es vier Geschichten, die durch gelungene Zeichnungen der Illustratorin Olga Sall passend untermalt werden. In der gesamten Reihe wird es drei Protagonisten geben - Basti, Lisa und Willi – geben. Hier lernen wir erst einmal Basti und Lisa mit ihren Familien kennen, die zu Beginn – wie auch die Nachbarin Frau Schmalz und Diederich, ein Freund und Kollege von Bastis Vater – kurz vorgestellt werden.

Alles ereignet sich in Blumenstadt und in den vier Geschichten werden unterschiedliche Tiere vorgestellt. Auf eine einfache und lustige Art erfährt man so einiges über die Bedürfnisse der Tiere. Die kurzen Storys sind nicht nur unterhaltsam, sondern vermitteln auch Wissen über Haustiere und Wildtiere. Am Ende der Kapitel findet man noch ein einige zusätzliche interessante Informationen über die jeweiligen Tiere. In diesem Band geht es um einen Papagei, einen Hunde, einen Hasen und einen Igel. Durch die große Schrift eignen sich die Geschichten auch gut für Leseanfänger.

Uns hat dieser erste Band gut gefallen und wir freuen und schon auf weitere Geschichten aus Blumenstadt.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Aufwühlend – düster – spannend

Der Abstinent
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„Der Abstinent“ ist ein historischer Roman des britischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftler Ian McGuire.

Die Handlung beginnt mit einem historischen Ereignis im November 1867 in Manchester. ...

„Der Abstinent“ ist ein historischer Roman des britischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftler Ian McGuire.

Die Handlung beginnt mit einem historischen Ereignis im November 1867 in Manchester. Drei Iren werden öffentlich wegen des Mordes an einem Polizisten hingerichtet. Die Stimmung in der Bevölkerung ist mehr als angespannt. James O’Connor ein Polizist aus Dublin wird nach Manchester versetzt und soll sich ein Bild von der Situation und der Lage machen. Stephen Doyle - ebenfalls neu in Manchester - ist ein irisch-amerikanischer Veteran des Bürgerkriegs. O’Connor und Doyle stehen auf unterschiedlichen Seiten des offenen Konflikts, haben aber trotzdem einige Gemeinsamkeiten. Beide sind von einer Kindheit mit Gewalt geprägt und beide wollen damit abschließen. Zwischen ihnen entsteht ein verbitterter Kampf.

Der Schreibstil von Ian McGuire ist eindringlich, spannend, dicht und atmosphärisch. Er schildert die trostlosen Lebensbedingungen der Bevölkerung im Irland des 19. Jahrhunderts. Man kann die Armut und die Verzweiflung spüren. Die Wohnverhältnisse werden bildhaft dargestellt und man merkt in jedem Satz, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Hier werden Fiktion und historische Ereignisse und Gegebenheiten gekonnt verwoben.

Mit O’Connor und Doyle wurden zwei authentische Protagonisten geschaffen. Beide haben Gründe für ihr Handeln, das durch ihr Leben und in ihrer Vergangenheit begründet ist.

Nationalismus und Terrorismus und der Konflikt zwischen Irland und Großbritannien werden in einer einzigartigen Weise thematisiert, die erschüttert und mitnimmt. Das Buch ist keine Wohlfühllektüre und lässt sich nicht nebenbei lesen. Es erfordert Aufmerksamkeit und ruft Entsetzen hervor, aber es ist brillant geschrieben und ich kann es – jedem der sich für historische Ereignisse interessiert – nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Spannend und überraschend bis zum Ende

Stummes Opfer: Thriller
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„Stummes Opfer“ ist der elfte Thriller in der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander ...

„Stummes Opfer“ ist der elfte Thriller in der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Die Handlung ist unabhängig von den vorherigen Bänden zu verstehen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

In der Gegenwart werden während der Einweihungsfeier des Stadtarchivs zwei Teenagerleichen gefunden. Diese wurden in eine Säule einbetoniert und halten beide ein zusammengehörendes Siegel in der Hand. Es werden weitere Leichen gefunden und Kriminalkommissar Oliver Bergmann befürchtet, dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte.

In der Vergangenheit verschwinden Bettelweiber unter mysteriösen Umständen. Da es bei den Bettlerinnen nichts zu holen gibt, ist ihr Verschwinden rätselhaft. Gleichzeitig stürzt ein Teil der Kirche in Zons ein. Jeder Versuch die Mauern wieder zu errichten, scheitert. Gibt es hier einen Zusammenhang ?

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1502 erzählt. Der Handlungsort ist jeweils Zons.
Der Perspektivwechsel sorgt für zusätzliche Spannung, da man immer erfahren möchte, wie es in der anderen Zeit weitergeht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen und wer hinter den grausamen Taten steckt.

Der Erzählstil von Catherine Shepherd ist flüssig und man kann ihr leicht folgen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstanden beim Lesen direkt Gänsehaut und Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen gerätselt, wer hinter den Morden steckt. Sowohl von der Auflösung in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit war ich überrascht.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und großartig unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.

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