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Veröffentlicht am 10.11.2019

Magie in Trier

Der Oktobermann
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„Der Oktobermann“ ist das erste Buch einer neuen Serie des in London lebenden Autors Ben Aaronovitch, der bereits erfolgreich die Buchreihe „Die Flüsse von London“ veröffentlicht hat. Diese spielt in ...

„Der Oktobermann“ ist das erste Buch einer neuen Serie des in London lebenden Autors Ben Aaronovitch, der bereits erfolgreich die Buchreihe „Die Flüsse von London“ veröffentlicht hat. Diese spielt in London, sein neues Buch in Trier, aber es gibt Parallelen, z.B. geraten sowohl Peter Grant (aus der Die-Flüsse-von-London-Reihe) als auch Tobi Winter eher zufällig in die Zauberei und stehen ihr offen gegenüber.

Nachdem es in Trier in den Weinbergen einen ungewöhnlichen Todesfall gegeben hat, wird Tobi Winter zur Hilfe gerufen. Gemeinsam mit einer Kollegin Vanessa Sommer soll er herausfinden, wer für den ungewöhnlichen Tod verantwortlich ist. Die Leiche ist verschimmelt, überdeckt mit Schimmel, der normalerweise nur an Weintrauben zu finden ist. Schon bald bekommt man einen Einblick in magische Ereignisse und es tauchen Flussgöttinen auf.

Ben Aaronovitch ist seinem Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, treu geblieben. Wie auch in der Peter-Grant-Reihe verwendet der Autor die Ich-Perspektive des Protagonisten und auch hier werden die Handlungsorte sehr detailliert beschrieben und die Atmosphäre des idyllischen Ortes Trier und den Weinbergen kommt gut an.

Ich war wirklich gespannt, ob es dem Autor gelingen würde seinen britischem Humor von London in die deutschen Weinberge zu verlagern und bin der Meinung, dass es geschafft hat. Etwas weniger Ironie, weniger Magie, die dafür sehr authentisch wirkte, die Charaktere bisher etwas weniger tief, aber trotzdem ein durchweg gelungener Einstieg in eine neue Serie. Regional-Fantasy ist mal etwas Anderes als das, was man sonst kennt. Ich bin gespannt auf weitere Fälle der Ermittlerduos Winter & Sommer.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Gelungene Mischung aus trockenem Humor und Situationskomik

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Das Buch „Zwei Theaterstücke“ des Autors Martin Schörle umfasst zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“
und „Einladung zum Klassentreffen“, die in Form ...

Das Buch „Zwei Theaterstücke“ des Autors Martin Schörle umfasst zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“
und „Einladung zum Klassentreffen“, die in Form eines Theaterstücks verfasst sind.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ein Theaterstück gelesen habe und frage mich im Nachhinein warum eigentlich (?). Diese haben mich nämlich ausgesprochen gut unterhalten, waren kurzweilig, amüsant aber auch traurig und philosophisch.

„Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“
Hier geht es um den Beamten Hans Fredenbek, der einen Monolog über sein Leben, das fast nur noch aus Arbeit und Büro zu bestehen scheint, hält. Herr Fredenbek ist das Paradebeispiel für einen typischen Beamten, genau so, stellt man ihn sich vor. Ich habe herzlich gelacht, und das Ende konnte mich überraschen.

„Einladung zum Klassentreffen“
Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. Damals waren Marina und Carsten ein Liebespaar. Als einer der Mitorganisatoren, meldet sich Carsten bei Marina, bei der zwischenzeitlich nicht immer alles glatt gelaufen ist und in ihrem Gespräch werden alte Erinnerungen wach. Es entsteht ein Gespräch zwischen Vergangenem und der Gegenwart. Diese Geschichte ist ein Wechselbad der Gefühle, zum Schreien komisch, aber auch tragisch und traurig.

Durch die kurz beschriebenen Settings ist es leicht in die Geschichten einzutauchen und ich kann dieses unterhaltsame Büchlein nur empfehlen. Zu gerne würde ich sie auch auf der Bühne sehen. Mit seinem trockenen Humor hat Martin Schörle genau meinen Geschmack getroffen.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Ein Stück deutsche Geschichte – brisant & erschreckend

Das Erbe
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In ihrem Buch „Das Erbe“ befasst sich die Autorin Ellen Sandberg wieder einmal mit den Verbrechen aus der NS-Zeit.

Die in Berlin lebende Bauzeichnerin Mona Lang beerbt - für sie vollkommen überraschend ...

In ihrem Buch „Das Erbe“ befasst sich die Autorin Ellen Sandberg wieder einmal mit den Verbrechen aus der NS-Zeit.

Die in Berlin lebende Bauzeichnerin Mona Lang beerbt - für sie vollkommen überraschend - ihre Großtante Klara und erhält damit ein großes Mietshaus in München. Zuerst erscheint es ihr als ein unfassbares Glück, aber als sie sich mit der Geschichte des Schwanenhauses beschäftigt, entdeckt sie erschreckende Abgründe in der Vergangenheit ihrer Familie.

Der Roman teilt sich in zwei Zeitebenen. Da ist zum einen das Leben von Mona in der Gegenwart und zum anderen die Geschichte von ihrer Großtante Klara in der Vergangenheit um 1938 und die Jahre danach. Man erhält Informationen aus verschiedenen Perspektiven, den größten Teil aus der von Mona und Klara. Dadurch sind die Ereignisse abwechslungsreich und spannend und entfalten einen Sog, der es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Da auch die Geheimnisse nur nach und nach ans Tageslicht gelangen, bleibt es durchgehend bis zum Ende spannend. Die Autorin beschreibt ihre Charaktere detailliert und authentisch.

Der Schreibstil ist flüssig und trotz der bedrückenden Ereignisse, die zu Tage kommen, angenehm leicht zu lesen, so dass man recht schnell durch die Seiten kommt. Trotzdem erhält man eine Menge interessante, historische Hintergrundinformationen und man merkt, dass Ellen Sandberg ausgiebig recherchiert haben muss. Die Ereignisse sind erschreckend und man möchte kaum wahrhaben, dass diese Fiktion auf wahren Gegebenheiten beruht.

Es ist erschütternd zu lesen, was in der Zeit des Krieges passiert ist und die Autorin hat wieder ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte gut recherchiert in einen spannenden Roman verpackt.

Unterhaltsam, Intensiv und spannend, sorgt Ellen Sandberg mit ihrem Buch dafür, dass man diese Ereignisse nicht so schnell wieder vergisst.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Interessant & nichts für schwache Nerven

Der Mensch ist böse
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„Der Mensch ist böse“ ist ein Buch mit wahren Kriminalfällen des Autors Julian Hannes, der den meisten Menschen eher unter Jarow und mit seinem Interesse an ungeklärten Mysterien und wahren Verbrechen ...

„Der Mensch ist böse“ ist ein Buch mit wahren Kriminalfällen des Autors Julian Hannes, der den meisten Menschen eher unter Jarow und mit seinem Interesse an ungeklärten Mysterien und wahren Verbrechen bekannt sein dürfte.

Für mich kann ich sagen, dass ich den Tipp im Vorwort „Lies es nicht unbedingt nachts alleine zu Hause.“ durchaus angebracht finde und möchte jedem Leser raten, das Buch zumindest nicht alleine zu beginnen, bevor er weiß, was auf ihn zukommt.

Zu der Frage „Ist der Mensch wirklich böse ?“ findet der Autor viele interessante Ansätze und Aussagen. Zunächst wird beispielsweise erklärt, was einen Psychopathen ausmacht und erläutert, dass nicht alles Psychopathen kriminell und nicht alle Kriminellen Psychopathen sind. Auch normale Menschen sind im Stande Böses zu tun. Es sind die Umstände, Extremsituationen, Autoritätsgehorsam o.Ä., dass sie dazu bringt.

Die 13 Kriminalfälle sind vollkommen unterschiedlich und haben nur eines gemeinsam. Sie wurden nicht geklärt. Bei denen, die bereits im vorletzten Jahrhundert stattfanden, ist die Wahrscheinlichkeit mehr als gering, bei den aktuellen Fällen könnte man noch hoffen. Gänsehautfaktor haben sie alle und die Grausamkeit, die dahinter steckt bzw. auch nur dahinter vermuten lässt, ist kein leichter Lesestoff. Je nach Fall erfährt man einiges über den Tathergang, den Täter und die Opfer. Im Anschluss folgen ein Fazit des Autors und zusätzliche Informationen mit statistischen Werten und allgemeineren Fakten.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und ins Stocken gerät man höchstens vor Entsetzen, aber nicht weil irgendetwas schwer verständlich oder unklar geschrieben ist.

Aus meiner Sicht ein interessantes Buch, das ich gespannt in einem Rutsch durchgelesen habe, aber nichts für schwache Gemüter.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Unterhaltsam & lehrreich

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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„Ein Schweinebär im Schlafanzug“ ist ein süßes und lehrreiches Buch für Kinder im Altern zwischen 5 und 8 Jahren von dem Autor Andreas Langer mit vielen liebevoll gestalteten schwarz-weiß Zeichnungen der ...

„Ein Schweinebär im Schlafanzug“ ist ein süßes und lehrreiches Buch für Kinder im Altern zwischen 5 und 8 Jahren von dem Autor Andreas Langer mit vielen liebevoll gestalteten schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Katalin Eva Pop.

Jule und Sascha sind zwei ganz normale Geschwister. Nur wenn es um das Essen geht, dann verursacht Sascha immer eine riesige Schweinerei und wird deswegen von seinen Eltern Schweinebär genannt. Aber es bleibt nicht bei dem Namen, Sascha verwandelt sich wirklich zu einer Mischung aus Schwein und Bär und damit geht dann das Chaos erst richtig los.

Der Schreibstil ist passend für die Zielgruppe, kurze, klare und lebendige Sätze. Die Geschichte ist unterhaltsam, lehrreich und amüsant. Dem Autor ist es gut gelungen, seine Botschaft - dass man Menschen so anzunehmen soll, wie sie sind - leicht verständlich zu verpacken.

Am Ende des Buches gibt es noch einige Mitmachseiten mit Rätseln und Zeichnungen zum Ausmalen.

Meine Kinder und mich hat das Buch gut unterhalten und ich fand es schön, dass meine Kinder auch nach dem Lesen noch eine Weile mit den Mitmachaufgaben beschäftigt waren.