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Veröffentlicht am 17.03.2024

Spannender Krimi aus dem Norden

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Eine neue Krimiserie aus dem Norden. Ich war sehr gespannt. Das Cover hat mich direkt an meine Hamburg Aufenthalte erinnert. Ich bin jedes Jahr einmal in der Stadt und besuche auch immer die Landungsbrücken. ...

Eine neue Krimiserie aus dem Norden. Ich war sehr gespannt. Das Cover hat mich direkt an meine Hamburg Aufenthalte erinnert. Ich bin jedes Jahr einmal in der Stadt und besuche auch immer die Landungsbrücken. Der Klappentext machte mir schon Vorfreude auf einen spannenden Inhalt. Vorweg kann ich schon sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Ein Barkassenbetreiber Dominic Lutteroth wird an den Landungsbrücken tot in seinem Ausflugsschiff gefunden. Es war ein sehr gewaltsamer Tod. Die Familie wird verständigt. Die kleine dreijährige Tochter des Kapitäns versteht noch nicht das der Tod endgültig ist. Das der Papa nicht wieder kommt. Wer könnte ein Motiv haben? Wer profitiert von seinem Tod? Der polizeiliche Opferschutz wird eingeschaltet.

Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi und Daan van der Waal von der Hamburger Mordkommission ermitteln. Der Hafen ist eine geheimnisumwitterte Welt für Außenstehender nur sehr schwer zugänglich. Jonna merkt schnell das sie Hilfe von der Wasserschutzpolizei benötigt um im Fall weiterzukommen. Kollege Benedixen der sich im Hafen bestens auskennt steigt daraufhin mit in die Ermittlungen ein. Die ersten Verdächtigungen gibt es zu verhören. Jonnas neue Vorgesetzte war ein Drachen, sie will immer schnellstmöglich die Fälle gelöst haben. Und am liebsten noch ihre Kollegin in der Dienststelle auswechseln lassen. Jonna steht unter Zeitdruck. Als ein Angestellter des ermordeten Kapitäns fast tot geschlagen wird ahnen die Fahnder das es noch eine größere Sache sein könnte die da abläuft. Es geht um Brandstiftung, Waffen Exporte und Eheprobleme. Spekulationen gibt es einige. Jonna und Tom haben es schwer sich da durchzuarbeiten. Es wird immer spannender im weiteren Verlauf. Die rasante Verfolgungsjagd auf dem Wasser hielt mich ganz schön in Atem.

Die zarte Charlottes deren Geschichte mir ganz schön nahe ging. Ihr Ex schreckte vor nichts zurück. Überhaupt fand ich die Protagonisten sehr glaubwürdig dargestellt.

Ein lesenswerter spannender Krimi mit verblüffenden Wendungen und realen Bestandteilen. Lange wusste ich nicht wer denn nun der Täter war, deshalb hat mich auch das Ende mehr als überrascht. Eine ganz starke Geschichte. Ich freue mich auf den nächsten Fall im Hamburger Hafen. Empfehle den Krimi sehr gerne weiter.


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Veröffentlicht am 13.03.2024

Unterhaltsamer Krimi

Letzter Tropfen
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Gasperlmaiers Tochter will heiraten und alle sind im Hochzeitsfieber. Und dann passiert das. Die Dreharbeiten zu einer bekannten Model-Castingshow sollen ausgerechnet im Ausseerland stattfinden. Das passt ...

Gasperlmaiers Tochter will heiraten und alle sind im Hochzeitsfieber. Und dann passiert das. Die Dreharbeiten zu einer bekannten Model-Castingshow sollen ausgerechnet im Ausseerland stattfinden. Das passt den Anwohnern nicht. Franz Gasperlmaier muss Ermittlungen anstellen, weil man einen Toten im See findet. Es stellt sich heraus, dass es Holger Hasselfeld ist der Set-Fotograf der Model Show.

Top Models und Mord im Ausseerland. Wer hat ein Motiv den Fotografen zu ermorden? Oder gibt es gar mehrere Täter? Die glamouröse Fassade der TV-Sendung nach außen ist alles andere als die Darbietung in der Show.
Da ist das Konsumieren von Alkohol und Drogen im Hotel nicht einmal das Schlimmste. Man kennt keine Skrupel Einschaltquoten und der Sieg als Model zählt, dabei geht man nicht selten über Leichen. Die Spannung baut sich langsam mehr und mehr auf.

Leicht hat es Inspektor Franz Gasperlmaier bei seinen Ermittlungen nicht, ein sehr kniffliger Fall, aber er ist dafür bekannt, alles gründlich zu recherchieren. Dass er kulinarischen Genüssen und edlen Tropfen nicht abgeneigt ist und als Familienmensch sich lieber um die Hochzeit von Stefanie gekümmert hätte, liest man schnell raus. Dann findet man eine weibliche Leiche, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte.

Am Ende war ich dann doch sehr überrascht, dass ich an Krimis, dass diese nicht vorhersehbar sind. Ich war einige Male auf der falschen Spur. Die Frau Doktor und Gasperlmaier sind ein witziges Team, ich habe oft schmunzeln müssen bei ihren Dialogen. Finde ich gut, dass der Humor nicht zu kurz kommt. Und ein Geheimnis von Frau Doktor kam auch noch ans Licht. Ich wurde gut unterhalten, der Autor erzählt die Geschichte in einem gewohnt flüssigen Schreibstil. Da fiel mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Die bildhafte Beschreibung der Umgebung hat mir sehr gefallen. Ich empfehle den Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine schöne warmherzige Geschichte

Nordseesterne
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Luisa soll einmal die Kosmetikfirma ihrer Mutter übernehmen. Das steht seit jeher fest, aber Luisas Leidenschaft ist das Kochen. Eine schlimme Diagnose erschreckt ihre Mutter Marianne und sie hat einen ...

Luisa soll einmal die Kosmetikfirma ihrer Mutter übernehmen. Das steht seit jeher fest, aber Luisas Leidenschaft ist das Kochen. Eine schlimme Diagnose erschreckt ihre Mutter Marianne und sie hat einen Wunsch das Luisa mit ihr zu ihrer Schwester Helga nach Ostfriesland fährt. Sie fährt also mit ihr dahin ohne zu wissen was ihre Mutter dort vorhat. Bald schon muss sie feststellen, es wartet nicht nur Meer und viel Sonne auf beide sondern einiges an Geheimnissen was ihre Mutter ihr all die Jahre verschwieg. Freiwillig gab ihre Mutter nie etwas preis. Was für ein Wirbelsturm an Gefühlen kommt auf Luisa zu. Ihr Verlobter wartet in Hamburg auf sie, aber noch ist nicht sicher ob sie als neue Köchin auf Greetsiel anheuert. Dem attraktiven Restaurantbesitzer kann sie zudem kaum widerstehen. Dann kommt der nächste Schicksalsschlag der das Lebenswerk ihrer Mutter bedroht.

In die Handlung bin ich schnell hineingekommen. Ganz wunderbar beschreibt die Autorin die Umgebung und das Flair der Ortschaft in Ostfriesland. Ich mag Bücher deren Geschichten an der Nordsee spielen. Da habe ich immer schon eine gute Tasse Tee im Hinterkopf und mich wegträumen an die See.

Eine behutsame Liebesgeschichte die ohne spleenige Sexszenen geschrieben ist, das hat mir sehr gefallen. Leidenschaftliche Nächte kann man nämlich auch behutsamer beschreiben. Der ganze Schreibstil ist nicht taktlos und sehr kurzweilig. Luisa und Holger sind mir ans Herz gewachsen. Bei der Mutter und ihrem Kräuterzauber war ich schon etwas durcheinander, wie konnte das all die Jahre gutgehen?

Ich hatte unterhaltsame Stunden, wenn auch der Plot an einigen Passagen schon etwas vorhersehbar war. Eine schöne Geschichte zum abtauchen. Gebe gerne eine Leseempfehlung ab.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Großartige Geschichte

Der Fluss der Erinnerung
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Elijah Campbell sieht sich an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen. Plötzlich droht er alles zu verlieren was ihm wichtig ist. Seine Schriftstellerkarriere, seine Familie und sogar seinen Glauben. ...

Elijah Campbell sieht sich an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen. Plötzlich droht er alles zu verlieren was ihm wichtig ist. Seine Schriftstellerkarriere, seine Familie und sogar seinen Glauben. Was bezweckt dieser immer wiederkommende Albtraum aus seiner Kindheit? Sein Psychologe rät ihm in seinen Heimatort zurückzukehren um diesen Traum aufzuklären. Er fährt hin und begibt sich auf eine imaginäre Reise in die Vergangenheit. Er lernt Menschen kennen die ihn prägen. Ihm wird bewusst warum ihn seinen Frau mit Tochter Sarah verlassen hat. Welche Rolle der Traum dabei spielt. Wenn er nicht eine lebensveränderte Entscheidung trifft die in erster Linie mit seiner Person selbst zu tun hat verliert er alles. Will er das riskieren?

Er fängt an alte Orte aufzusuchen und er entdeckt Dinge die ans Licht kommen warum er so ist wie er ist. Aber Selbstmitleid grenzt schon an erbärmliche Entschuldigung. Gibt es sie dennoch die erlösende Wirkung obwohl der Schmerz besonders stark ist an einem bestimmten Ort. Es geht um verzeihen und ein großes Geheimnis. Denkmäler seines Lebens sind Orientierungspunkte woher er kommt und wohin er geht. Wut und Scham stellen sich ein. Wo bleibt die Reue und die Vergebung? Wie kann man etwas hinter sich lassen was noch immer drin ist? Wird Eli seinen Weg und seinen Frieden finden? Kommt der Ruf nach Erlösung? Es gibt immer einen Weg der Vergebung.

Gott spielt dabei eine große Rolle. Vor ihm kann sich Elijah nicht verstecken.

Der Autor hat mir einen Einblick in ein Leben verschafft das nachvollziehbar klingt. Eine großartige Geschichte über Ehe und Selbstfindung mit ehrlichen Fragen. Ich war so vertieft in dieses Buch das ich es kaum aus der Hand legen wollte. Vom Schreibstil bin ich begeistert, es ist mein erstes Buch von diesem Autor. Ganz sicher nicht mein letztes.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Labenskys Sicht auf die Dinge

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Die Hauptperson Heinz Labensky ist Ende Siebzig geboren in der ehemaligen DDR, die er nie verlassen hatte. In einem Seniorenheim sitzt er seine Zeit ab. Schon in der Jugend war er nicht förderungsfähig, ...

Die Hauptperson Heinz Labensky ist Ende Siebzig geboren in der ehemaligen DDR, die er nie verlassen hatte. In einem Seniorenheim sitzt er seine Zeit ab. Schon in der Jugend war er nicht förderungsfähig, musste die Schule verlassen und niemand nahm ihn ernst. Er wurde so viel ausgenutzt. Er musste oft schwere Arbeit bewältigen und wechselte von Jahr zu Jahr in eine andere Arbeit. Eines Tages erhält er Post von einer unbekannten Person, die ihn unbedingt sprechen wollte. Sie behauptet, die Tochter von Rita seiner Jugendliebe zu sein. In der Jugend waren Labensky und Rita beste Freunde, bis diese mit 17 Jahren das Dorf verließ, in die Großstadt zog und nie mehr zurückkam. Er wollte sie doch ein Leben lang beschützen. Rita soll tot sein und ihre sterblichen Überreste hatte man in einer Bauarbeiter Grube in Pankow gefunden. So beschreibt es die Tochter. Aber war es wirklich Rita, die dort gefunden wurde? Also begibt sich Labensky auf die lange Reise nach Rostock Warnemünde. Und dann wird es richtig abwechslungsreich. Im Flixbus sitzt er 2 Kindern gegenüber, deren Mutter ihn bat, auf sie aufzupassen, bis sie aussteigen und ihr Erzeuger sie in Empfang nimmt. Labensky mental nicht ganz auf der Höhe hat eine blühende Fantasie. Er erzählt mit Vorliebe anderen und gerne auch sich selbst Geschichten, besonders wenn er sich seines Dilemmas bewusst wird. Beim Erzählen kann er sich seine Welt verbessern, wie er es gerne hätte. Wobei man nie wirklich wusste, was Fiktion und was wahr ist.

Die Reise mit Heinz führte mich durch eine ehemalige Ostzone, die es zum Glück so nicht mehr gibt. Als Leserin werde ich durch viele geschichtsträchtige Begebenheiten geführt. Ich habe selbst lange in West-Berlin gewohnt und die Mauer täglich gesehen. Ich habe viel mitbekommen über den großen Vorsitzenden hinter der Mauer und über die Volksverräter. Beim Lesen musste ich einige Male anhalten, weil ich nachdachte, was doch da drüben so alles passierte. Einiges mag vielleicht etwas übertrieben sein, weil es zu schwärmerisch erzählt wird. Und dass die RAF drüben war, das war mir fremd. Der Soldat, der die Flagge auf dem Reichstag hisste, hatte ich anders in Erinnerung. Seltsam, dass Heinz Ritas Tochter nie mit Namen ansprach. Beim Namen der Hündin schüttelte ich den Kopf, als ich den Namen las. Mehr verrate ich aber nicht.

Auf jeden Fall hat mir das Buch gefallen. Ich mochte Heinzi und seine Redensart. Seine Sicht auf die Dinge. Wie er zu Republik und Vaterland stand. Der nutzlose Idiot war doch zu gebrauchen. Und was Erdmöbel sind, brachte mich zum Schmunzeln. Die Rückblenden, wie Labensky sich an Rita erinnerte. Das Ende hatte ich nicht wirklich so erwartet, es hat mich schon überrascht. Es ging mir ans Herz. Ich vergebe 4 Sterne für eine abwechslungsreiche Reise durch den Osten Deutschlands, den es zum Glück so nicht mehr gibt.

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