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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2025

Charmantes Krimidebüt

Marchfield Square
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Mitten im Herzen von London liegt die Wohnanlage Marchfield Square – eine Oase der Behaglichkeit und Sicherheit. Bis zu dem Tag, an dem einer der Bewohner erschossen in seiner Küche aufgefunden wird. Dieser ...

Mitten im Herzen von London liegt die Wohnanlage Marchfield Square – eine Oase der Behaglichkeit und Sicherheit. Bis zu dem Tag, an dem einer der Bewohner erschossen in seiner Küche aufgefunden wird. Dieser gewaltsame Todesfall veranlasst die energische Vermieterin Celeste van Duren zu sofortigem Handeln. Da sie der Polizei nicht allzu viel zutraut, beauftragt sie kurzerhand zwei ihrer Mieter mit diskreten Nachforschungen: ihre Putzfrau Audrey und den Schriftsteller Lewis ...

„Marchfield Square” ist ein gemütlicher und charmanter Kriminalroman voller schrulliger Charaktere und dunkler Geheimnisse hinter der beschaulichen Fassade. Das gegensätzliche Ermittlerduo, bestehend aus der bodenständigen und einfühlsamen Putzfrau Audrey und dem introvertierten Schriftsteller Lewis, sorgt für unterhaltsame Lesestunden und lädt auf sympathische Art zum Miträtseln ein. Während Audrey über eine feine Beobachtungsgabe verfügt und Anteil am Leben ihrer Mitmenschen nimmt, verlässt sich Lewis lieber auf die Erkenntnisse aus seiner Arbeit und sieht in den Ermittlungen eine Möglichkeit, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Ihre Nachforschungen bringen eine Vielzahl an Geheimnissen ans Licht, und ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Theorien sorgen für zusätzliche Spannung. So gut wie jeder erscheint verdächtig, und der Leser tappt lange im Dunkeln. Selbst die exzentrische Celeste scheint bei aller Fürsorge für ihre Bewohner und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit ganz eigene Ziele zu verfolgen.
Ein unterhaltsamer und raffiniert konstruierter Cosy Crime mit humorvollen Dialogen, sympathischen Hobbyermittlern und schrulligen Verdächtigen. Mit viel Liebe zum Detail erzählt und sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 23.07.2025

Packende Romantasy mit einzigartiger Heldin

A Dance of Lies
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Einst war die Tänzerin Vasalie die Favoritin des Königs, bis sie des Mordes beschuldigt und in den Kerker gesperrt wurde. Zwei Jahre später bietet ihr der König an, sie aus der Kerkerhaft zu entlassen, ...

Einst war die Tänzerin Vasalie die Favoritin des Königs, bis sie des Mordes beschuldigt und in den Kerker gesperrt wurde. Zwei Jahre später bietet ihr der König an, sie aus der Kerkerhaft zu entlassen, wenn sie bei einem Zusammentreffen aller Könige für ihn spioniert und seinen Anweisungen bedingungslos folgt. Doch wie weit ist Vasalie bereit, für ihre Freiheit zu gehen?
„A Dance of Lies” ist eine packende Geschichte voller höfischer Intrigen, politischer Machtspiele, Geheimnisse und Verrat. Das Setting am Hof ist faszinierend und von einer zarten Magie durchwoben, die auf mythischen Geschichten und fantastischen Begebenheiten beruht. Mittendrin eine Tänzerin mit düsterer Vergangenheit, die nach ihrer brutalen Kerkerhaft nie wieder so tanzen kann wie einst. Brittney Arena hat keine strahlende Heldin erschaffen, sondern eine gebrochene Figur, die verzweifelt kämpft. Angetrieben von einem unbändigen Überlebenswillen versucht sie, sich trotz aller Einschränkungen zu behaupten. Am Hof ist sie die Spielfigur des Königs und ein Opfer der Umstände. Doch wenn sie tanzt, hat sie die Kontrolle, und verwandelt ihre Schwächen auf kreative Art in Stärken. Arena erweckt die Tanzszenen auf wunderbare Weise zum Leben: Man sieht die faszinierenden Darbietungen vor dem inneren Auge, spürt die körperliche Anziehung zwischen den Tanzpartnern und ist sich Vasalies schmerzhaften Kampf bewusst, was den Szenen eine zusätzliche Dramatik verleiht.
„A Dance of Lies” ist ein emotionales und fesselndes Fantasy-Debüt mit einer zarten Romanze, einer einzigartigen Heldin und einem düsteren Ende, das die Vorfreude auf die Fortsetzung steigert.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Fantasy mit einem Hauch Romantik und starken Charakteren

Nightbirds, Band 1 - Der Kuss der Nachtigall
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In Simta ist Magie verboten, weshalb die Nightbirds das bestgehütete Geheimnis der Stadt sind, denn sie können mit einem Kuss ihre Magie weitergeben. Ein Attentat, dem die Frauen nur knapp entgehen, sorgt ...


In Simta ist Magie verboten, weshalb die Nightbirds das bestgehütete Geheimnis der Stadt sind, denn sie können mit einem Kuss ihre Magie weitergeben. Ein Attentat, dem die Frauen nur knapp entgehen, sorgt dafür, dass ihr glamouröses und behütetes Leben auf den Kopf gestellt wird. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wer sie töten will und die Suche nach Antworten führt Matilde, Sayer und Æsa mitten hinein in die geheime Unterwelt von Simta.
Nightbirds ist eine spannende und geheimnisvolle Geschichte, die in einer magischen Welt spielt, die mit ihrem Glamour, politischen Intrigen und Handel im Verborgenen an das aufregende Jazz-Zeitalter erinnert. Kate J. Armstrong hat hier eine einzigartige, opulente Welt erschaffen, die sich im Verlauf der Geschichte immer weiter offenbart. Die Geschichte wird aus Sicht von Matilde, Sayer und Æsa erzählt, drei ganz unterschiedlichen Charakteren, sowohl was ihre Persönlichkeit, als auch ihre Herkunft und Magie betrifft. Von einem Moment auf den anderen reißt ein Ereignis sie aus ihrer Rolle als beschützte Nightbirds und sie sehen sich einer realen Bedrohung gegenüber. Doch anstatt an der Situation zu zerbrechen, beginnen die Frauen nach Antworten zu suchen, sie stellen das bestehende System immer mehr in Frage und wachsen an den Herausforderungen. Was als zaghaftes Bündnis beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einer starken Gemeinschaft. Die Dynamik der Frauen untereinander, ihr Hinterfragen der eigenen Rolle und ihr Abrücken von gesellschaftlichen Normen ist spannend zu beobachten und gibt der Geschichte eine zusätzliche feministische Note.
Alles in allem eine spannende und komplexe Geschichte, die voller Magie, Geheimnissen, Intrigen und Gefahren ist und zudem einen Hauch von Romantik enthält. Ein Fantasy-Debüt, das mit einer faszinierenden Welt, vielschichtigen Charakteren und einer wendungsreichen Geschichte aufwartet und ganz nebenbei ein magisches Beispiel für weibliche Solidarität bietet.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Ein düsterer und nervenaufreibender Thriller

Der Mädchenwald
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Auf dem Weg zu einem Schachturnier wird die dreizehnjährige Elissa betäubt und entführt. Als sie aufwacht, findet sie sich in einem dunklen Keller wieder. Ihre Lage scheint ausweglos, bis Elijah ihr Verlies ...

Auf dem Weg zu einem Schachturnier wird die dreizehnjährige Elissa betäubt und entführt. Als sie aufwacht, findet sie sich in einem dunklen Keller wieder. Ihre Lage scheint ausweglos, bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich besucht. Elijah lebt im Wald, seit er denken kann, und Elissa ist nicht die erste, die in den Keller unter der Hütte gebracht wird. Elissa begreift, dass sie nur mit Elijahs Hilfe entkommen kann, aber Elijah weigert sich, die Polizei zu rufen, denn er hat noch nie einen Freund gehabt. Und er will nicht, dass Elissa verschwindet...
Der Mädchenwald ist ein düsterer und spannender Thriller, dramaturgisch geschickt aufgebaut und voller unerwarteter Wendungen. Auf der einen Seite ist es die erschütternde Schilderung einer Kindesentführung, auf der anderen Seite ein verstörendes Katz-und-Maus-Spiel voller Täuschung, Manipulation und Verrat, erzählt aus drei Perspektiven, die mühelos ineinander übergehen und der Geschichte zusätzliche Dynamik verleihen.
Elissa ist ein aufgewecktes und mutiges Mädchen, das sich in ihrer Not und Verzweiflung auf ihr Schachtalent verlässt und eine Partie beginnt, von der ihr Leben abhängt. Ihr strategisches und kluges Handeln lässt sie sehr erwachsen erscheinen, doch auch Elijah erweist sich als herausfordernder und unberechenbarer Gegner. Während Elissa versucht, ihrer verzweifelten Lage zu entkommen, setzt Detective Superintendent Mairead MacCullagh alles daran, das Mädchen lebend zu finden, doch aufgrund ihrer persönlichen Situation lässt sie das Geschehen und die Angst der Mutter zu nah an sich heran und droht, ihre professionelle Distanz zu verlieren.
Es ist eine düstere Geschichte voller trügerischer Eindrücke und Erinnerungen, verwoben mit Märchenmotiven, unheimlichen Ereignissen und grausamen Bildern. Die psychologische Tiefe der Figuren lässt mit ihnen mitfühlen und für sie hoffen, so dass man förmlich an den Seiten klebt, zumal man das Gefühl nicht los wird, das ganze Ausmaß des Schreckens noch nicht erfasst zu haben.
Ein beklemmender und nervenaufreibender Thriller, der gekonnt mit der Erwartungshaltung der LeserInnen spielt, atmosphärisch dicht und absolut fesselnd.

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Veröffentlicht am 18.05.2025

Düstere Fantasy mit Schönheitsfehlern

To Kill A Shadow (Die verfluchten Lande, Band 1)
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Seit die Sonnengöttin und mit ihr die Sonne aus dem Königreich Asidia verschwunden sind, umgibt ein tödlicher Nebel das Land. Die 18-jährige Kiara kennt daher nur die Dunkelheit. Als sie von Kommandant ...

Seit die Sonnengöttin und mit ihr die Sonne aus dem Königreich Asidia verschwunden sind, umgibt ein tödlicher Nebel das Land. Die 18-jährige Kiara kennt daher nur die Dunkelheit. Als sie von Kommandant Jude Maddox für eine gefährliche Mission rekrutiert wird, muss sie schon bald im Nebel ums Überleben kämpfen ...

„To kill a shadow” ist eine Geschichte voller Dunkelheit, Geheimnisse und Gefahren, die leider hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ein Königreich in Dunkelheit, ein Kampf gegen Schatten und tödlicher Nebel suggerieren ein spannendes Fantasy-Abenteuer. Katherine Quinn hat jedoch zu viel Zeit darauf verwendet, eine düstere Atmosphäre zu kreieren und dabei Weltenbau und Charakterentwicklung vernachlässigt. Für eine High-Fantasy-Geschichte fehlen definitiv Informationen zur Welt. Schon nach den ersten Seiten fragt man sich, wie Menschen und Natur in völliger Dunkelheit überhaupt überleben, und dieses Gefühl, dass einem grundlegendes Wissen fehlt, begleitet einen durch die gesamte Geschichte. Auch die Charaktere sind zu oberflächlich gezeichnet. Kiara ist kämpferisch und durchsetzungsstark, allerdings wirkt sie zu perfekt, ein paar Ecken und Kanten hätten sie weitaus sympathischer gemacht. Jude erscheint kaltherzig und unnahbar. Seine Verschlossenheit und tragische Vergangenheit hätten ihn zu einer interessanten Figur und einem Sympathieträger machen können. Doch auch hier verschenkt Quinn Möglichkeiten, denn die Figur wirkt in ihren Handlungen nicht authentisch. Dadurch erscheint auch die recht vorhersehbare Liebesbeziehung, die ohnehin zu viel Raum in der Geschichte einnimmt, wenig stimmig.

Alles in allem ist es eine Geschichte mit interessanter Welt und spannender Idee, die jedoch aufgrund einer oberflächlichen Ausgestaltung, wenig Charaktertiefe und einem unausgeglichenen Erzähltempo viel Potenzial verschenkt und trotz aller Geheimnisse, Gefahren und Konflikte nur bedingt zu fesseln vermag.

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