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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2018

Stimmungsvoller Roman

Höllenjazz in New Orleans
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New Orleans im Jahre 1919: Eine Mordserie versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Der Mörder tötet seine Opfer mit einer Axt und hinterlässt Tarotkarten als Markenzeichen. Detective Michael Talbot ist ...

New Orleans im Jahre 1919: Eine Mordserie versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Der Mörder tötet seine Opfer mit einer Axt und hinterlässt Tarotkarten als Markenzeichen. Detective Michael Talbot ist mit dem Fall betraut und steht unter großem öffentlichen Druck. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht im Auftrag der Mafia ebenfalls nach dem Axeman. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, sowie der Journalist James Riley gehen eigenen Spuren nach. Als sie der Identität des Axeman näherkommen, fordert der Killer die Bewohner von New Orleans heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen....

Ray Celestin verbindet in seinem Debütroman gekonnt Fakten mit Fiktion. Seinem Roman liegt eine der geheimnisvollsten Mordserien der amerikanischen Kriminalgeschichte zugrunde. Dabei zeichnet er ein stimmungsvolles und authentisches Bild New Orleans in den 20er Jahren, ein Schmelztiegel der Kulturen, geprägt von Jazz, Korruption und Rassismus. Der Kriminalfall wird auch vier unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, wodurch sich ein interessantes Gesamtbild ergibt. Jedoch verliert der Roman durch den häufigen Wechsel der Perspektive an Spannung, zudem legt Celestin ein Hauptaugenmerk auf das Privatleben der Protagonisten, wodurch der Kriminalfall in den Hintergrund rückt.

Fazit: Ein stimmungsvoller Roman mit einer gelungenen Mischung aus Fakten und packender Fiktion, streckenweise etwas langatmig geraten, aber durchaus spannend und überzeugend konstruiert.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Kurzweiliger Krimi mit originellen Ermittlern

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
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In Franckfurth am Main gehen seltsame Dinge vor sich. Im Geheimen werden Boten in die Regimentsstädte entsandt und gleichzeitig riesige Mengen Mehl in die Stadt geliefert. Der Stadtrat ist verzweifelt, ...

In Franckfurth am Main gehen seltsame Dinge vor sich. Im Geheimen werden Boten in die Regimentsstädte entsandt und gleichzeitig riesige Mengen Mehl in die Stadt geliefert. Der Stadtrat ist verzweifelt, denn für den französischen Consul Napoleon Bonaparte muss es ganz so aussehen, als würde die Stadt einen Aufstand planen. Ein Glück, dass Goethe und Schiller zur Stelle sind, um die Stadt vor einer Katastrophe zu bewahren.

Die Affäre Carambol bietet kurzweiliges Krimivergnügen mit originellen Ermittlern. Die Geschichte ist temporeich, da die Ermittler von einer gefährlichen Situation in die nächste geraten, der Kriminalfall an sich kann jedoch nicht fesseln und die Auflösung ist wenig überraschend.

Fazit: Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit originellen Ermittlern, der streckenweise die Spannung vermissen lässt und kaum Raum für Ermittlungsarbeit lässt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Solider Irland-Krimi

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss auf Anordnung ihres Vorgesetzen zum Drogenscreening, da sie seit einem schweren Unfall von Schmerzmitteln abhängig ist. Damit nicht genug, ...

Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss auf Anordnung ihres Vorgesetzen zum Drogenscreening, da sie seit einem schweren Unfall von Schmerzmitteln abhängig ist. Damit nicht genug, befindet sich ihr Exmann aufgrund seiner IRA-Vergangenheit in Untersuchungshaft und ein alter, ungelöster Fall beschäftigt sie noch immer. Im Krankenhaus trifft sie auf den Mann ihrer Freundin, der dort Chefarzt ist. Er erzählt ihr von merkwürdigen Todesfällen und seinem Verdacht, dass es einen Todesengel im Krankenhaus gibt. Emma beginnt zu ermitteln und stößt schon bald an ihre Grenzen ....

Barbara Bierach hat einen stimmungsvollen und gut durchdachten Irland-Krimi geschrieben. Emma Vaughan ist eine sehr menschliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die allerdings Schmerzmittel wie Bonbons nimmt und sich heimlich in der Asservatenkammer bedient, womit sie beim Leser keine Sympathiepunkte sammelt. Ihr Privatleben nimmt in diesem Krimi viel Raum ein, die Nebenfiguren bleiben hingegen recht blass.
Leider ist der Kriminalfall schnell durchschaubar und wird bereits früh aufgelöst. Anschließend kommt der zweite Handlungsstrang zum Tragen, der an den Fall aus dem ersten Band anknüpft und zum Ende hin noch einmal für Tempo und Spannung sorgt.

Fazit: Ein solider Irland-Krimi, allerdings ist die Handlung stellenweise überfrachtet und vorhersehbar, worunter die Spannungskurve leidet.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Spannung & französische Lebensart

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Madame le Commissaire und die tote Nonne ist ein Provence-Krimi von Pierre Martin, 2018 erschienen im Knaur Verlag und der fünfte Fall für Isabelle Bonnet.

Isabelle Bonnet ist mit ihrer Freundin im botanischen ...

Madame le Commissaire und die tote Nonne ist ein Provence-Krimi von Pierre Martin, 2018 erschienen im Knaur Verlag und der fünfte Fall für Isabelle Bonnet.

Isabelle Bonnet ist mit ihrer Freundin im botanischen Garten unterwegs, als dort am Fuße der Klippe die Leiche einer jungen Nonne gefunden wird. Die Polizei geht von einem Unfall aus, offenbar ist sie bei der Suche nach Heilpflanzen in den Tod gestürzt. Doch Isabelle hat ihre Zweifel und forscht nach....

Der fünfte Band der Krimi-Reihe bietet neben malerischen Schauplätzen und französischer Lebensart einen spannenden Kriminalfall. Wer würde eine Nonne töten? Diese Frage stellt sich auch Madame le Commissaire und geht dafür sogar ins Kloster.

Ein gut durchdachter Kriminalfall, der schlüssig aufgelöst wird, eine sympathische und recht unkonventionelle Ermittlerin und ein Assistent mit Socken-Spleen, der nebenbei noch in Betrugsdelikten ermittelt - das garantiert unterhaltsame Spannung bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eintönige Bandengeschichte

Johnny und die Pommesbande
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Der Hafen ist das Revier von Johnny und seiner Bande. Hier werden sie am Imbisswagen von Kirsche mit Pommes versorgt und unter Kirsche von Pastor Löwenstein befindet sich das beste Geheimversteck der Welt. ...

Der Hafen ist das Revier von Johnny und seiner Bande. Hier werden sie am Imbisswagen von Kirsche mit Pommes versorgt und unter Kirsche von Pastor Löwenstein befindet sich das beste Geheimversteck der Welt. Doch der Sinn steht der Pommesbande nach Abenteuer und so kundschaften sie die Meile aus und geraten ins Revier der Pickelgang, die keine Konkurrenz duldet....

Simone Buchholz erzählt die Geschichte einer Bande, die am Hafen herumlungert, sich mit Pommes vollstopft und Touristen abzockt. Das klingt eintönig und ist es im Grunde auch, lediglich zum Ende hin werden die Erlebnisse der Bande spannend, bisweilen ist die Geschichte sogar recht abstrus, da werden Pappteller gegessen und der Trolltrick angewendet, was eher verwirrend als unterhaltsam ist. Die Figuren sind ein wenig blass und bieten kaum Identifikationspotential für junge Leser, was durchaus positiv ist, da die Bande beständig die Schule schwänzt, flucht und Geld ergaunert. Lediglich der Zusammenhalt der Kinder untereinander fällt positiv ins Gewicht.

Ein Buch, das als aufregende Bandengeschichte angepriesen wird und den Vergleich zu Emil und den Detektiven nicht scheut, wodurch beim Leser Erwartungen geweckt werden, denen das Buch nicht gerecht werden kann, denn dise Bandengeschichte ist weder spannend noch charmant.