Wenig Horror, mäßig spannend
Verbrenn das Negativ.
"Es hat wieder angefangen, denkt sie. Diesmal ist Laura entschlossen, den Fluch ein für alle Mal zu brechen."
Die Idee hinter "Verbrenn das Negativ" klingt recht stark: ein Kindheits-Trauma vom Dreh ...
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"Es hat wieder angefangen, denkt sie. Diesmal ist Laura entschlossen, den Fluch ein für alle Mal zu brechen."
Die Idee hinter "Verbrenn das Negativ" klingt recht stark: ein Kindheits-Trauma vom Dreh eines Horrorfilms, der vor 30 Jahren von tödlichen Zwischenfällen überschattet wurde.
Das anstehende Remake dieses Films, bei dem sich wieder beunruhigende Vorfälle häufen, die verdächtig an die früheren Ereignisse erinnern. Am Ende bleibt die Frage, ob man der eigenen Vergangenheit je wirklich entkommen kann.
Leider hält die Umsetzung nicht, was die Idee verspricht:
Der Spannungsaufbau gestaltet sich zu oft zu zäh, viele Wendungen sind vorhersehbar. Dazu leidet der Mittelteil des Romans dann auch noch unter deutlichen Längen. Zwar bleibt das zentrale Rätsel der Geschichte lange interessant, doch echtes Mitfiebern wollte sich bei mir nicht einstellen.
Laura als Protagonistin konnte mich überzeugen: sie wirkt verletzlich, misstrauisch und innerlich zerrissen. Alle anderen Nebenfiguren bleiben dagegen blass, und der Gegenspieler (der mysteriöse „Needle Man“) wirkt eher harmlos als bedrohlich und so gar nicht furchterregend.
Spannung und Grusel bleiben über weite Strecken viel zu zahm, einige der Geschehnisse haben mich tatsächlich eher irritiert als überzeugt - deutlich zu wenig für einen Horrorroman.
Positiv hervorzuheben sind die zwischen den einzelnen Kapiteln eingestreuten Zeitungsartikel, Social-Media-Posts und Drehbuchauszüge, die der Geschichte eine gewisse pseudo-dokumentarische Struktur verleihen.
Der Schreibstil ist flüssig, die kurzen Kapitel lassen sich zügig lesen. Die Auflösung und das Ende haben mich wieder gar nicht überzeugt, die letzten etwa fünfzig Seiten empfand ich als extrem mühsam.
Fazit: Starke Idee, schwache Wirkung. Viele Längen, blasse Charaktere und ein seltsam harmlos wirkender "Needle Man". Insgesamt hat mich der Thriller nicht abgeholt, vielleicht ist das Genre Horror-Literatur auch einfach nicht meins.