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Veröffentlicht am 25.02.2025

Ein brisanter Politthriller

Von Schafen und Wölfen
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In die Hände der Journalisten der Deutschen Allgemeinen Zeitung gelangen die geheimen Krankenakte des Ex-US-Präsidenten Adam Rycart, die seine erneute Wahl verhindern könnten. Denn aus der Akte geht hervor, ...

In die Hände der Journalisten der Deutschen Allgemeinen Zeitung gelangen die geheimen Krankenakte des Ex-US-Präsidenten Adam Rycart, die seine erneute Wahl verhindern könnten. Denn aus der Akte geht hervor, dass der Ex-Präsident an einem tödlichen Gendefekt leidet.
Helen Christensen, die Verlegerin der DAZ steht vor einem Dilemma: Eine Fusion mit dem internationalen Milliardenkonzern und das Ende ihrer finanziellen Sorgen, oder eine Sensationsstory über den Ex-Präsidenten, die aber ihren Verlag auch in den Ruin treiben könnte. Wie entscheidet sich Helen Christensen?
David Jakubowicz, Chefreporter bei der DAZ, gerät ins Visier der Anti-Terror-Abteilung des BND, nachdem er Kontakt zu seinem früheren Freund Lennart Forsberg aufgenommen hat. Kurz danach sind Forsberg und ein Fotomodell, das bei Forsberg zu Zeit war, bei einer Explosion ums Leben gekommen. Wer hat die zwei Todesopfer auf dem Gewissen? Warum mussten sie sterben?

Mehrere dramatische Ereignisse eröffnen den spannenden Politthriller. Der Sturm auf das Kapitol, die Explosion am nördlichen Rand des Ammer Gebirges mit zwei Toten, die plötzlich aufgetauchten geheimen Akten, welche die Wiederwahl des US-Präsidenten verhindern könnten, sind nur einige von vielen, über die der Autor spannend erzählt.
Die unterschiedlichen Handlungsstränge verlaufen parallel zueinander. In kurzen temporeichen Kapiteln schildert der Autor die einzelnen Ereignisse. Da jedes Kapitel mit dem Ort des Geschehens, dem Datum und der Zeitangabe versehen ist, kann man wunderbar das Gesamtgeschehen im Blick behalten.
Die brisanten Themen des Thrillers, besonders im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in der ganzen Welt, sind spannungsgeladen. Die im Buch enthaltene Daten und Fakten erscheinen plausibel und erwecken kontinuierlich die Neugier auf den weiteren Verlauf der Story. Auch die gut skizzierten, authentisch wirkenden Charaktere tragen enorm zur hohen Spannung bei.
Den Thriller, in dem Fiktion und Realität hervorragend miteinander verwoben sind, konnte ich kaum aus der Hand legen. Das Buch ist ein wahrer Pageturner. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 21.02.2025

Ein Mokka für Genießer

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo
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Ein Toter am Sacro Monte die Ghiffa, einem Wallfahrtsort, beunruhigt die Bewohner des Bergdorfes Corazzo. Während die einem von einer Blasphemie sprechen, verstecken sich die anderen hinter einer Mauer ...

Ein Toter am Sacro Monte die Ghiffa, einem Wallfahrtsort, beunruhigt die Bewohner des Bergdorfes Corazzo. Während die einem von einer Blasphemie sprechen, verstecken sich die anderen hinter einer Mauer des Schweigens.
Sofia Dalmasso, die ein kleines Café in Corazzo betreibt, hat ein schlechtes Gewissen. Denn vor zwei Tagen hat sie dem Opfer ihren berühmten Mokka serviert und in dem Kaffeesatz das Zeichen des Todes erkannt. Als versierte Kaffeesatzleserin und Zukunftsdeuterin fühlt sie sich schuldig, den jungen Mann nicht ausdrücklich gewarnt zu haben. Deswegen entscheidet sie selbst in der Sache zu ermitteln.

Die junge Cafébesitzerin Sofia ist in dem kleinen Ort Corazzo sehr beliebt. Das gemütliche Café ist nicht nur ein Touristenmagnet. Dort treffen sich tagtäglich mehrere Bewohner des Dorfes, um viel Zeit miteinander zu verbringen. Man genießt Sofias Koch- und Backkünste, trinkt gerne Kaffee oder den guten Barolo und plaudert gerne miteinander.
Als Leserin habe ich diese familiäre Atmosphäre sehr genossen. Die italienische Idylle wurde von der Autorin durch die wunderschönen Beschreibungen der Gegend gekonnt untermalt.

Doch trotz der perfekten Dolce Vita Atmosphäre geht es in dem Roman definitiv um einen Mord, der unbedingt geklärt werden muss. Sowohl der attraktive Commissario Allessandro Ranieri, der gerne bei Sofia einen Doppio trinkt, wie auch die tüchtige Sofia selbst, ermitteln – jeder auf seine Art und Weise - in allen Richtungen. Beide entdecken Spuren, die zu einem tödlichen Unfall führen, der sich vor 20 Jahren in der Gegend ereignet hat. Sofia versucht die Dorfbewohner auszuhorchen, entdeckt dabei streng gehütete Geheimnisse und gerät selbst in tödliche Gefahr.

Ich fand den stimmungsvollen und gleichzeitig spannenden Krimi sehr unterhaltsam. Das gut zu lesende Buch hat mich wunderbar an den Ort des Geschehens entführen können. Gerne würde ich weitere Bücher mit den sympathischen Protagonisten des Romans lesen.
Ich empfehle den Cosy-Krimi von Anna Merati als eine kurzweilige Lektüre, die dem Leser ein wunderbares Urlaubsfeeling vermittelt.

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Veröffentlicht am 13.02.2025

Nicht nur über die Mütter und Frauen - zum Nachdenken

Sehr geehrte Frau Ministerin
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Auf der Rückseite des Buchcovers ist der folgende Satz zu lesen:
„Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern.“
Mein Interesse an dem Roman wurde ...

Auf der Rückseite des Buchcovers ist der folgende Satz zu lesen:
„Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern.“
Mein Interesse an dem Roman wurde sofort geweckt. Ich wollte mehr darüber lesen, über das Gelesene nachdenken und mit den eigenen Erfahrungen als Mutter vergleichen.

In dem Roman gibt es eigentlich nur zwei solche Beziehungen, davon nur eine, die in der Gegenwart spielt.

Über Philipp, den Sohn von Eva Patarak, lese ich im ersten Teil des Buches, mit dem Titel „Eva“. Philipp hat sein Studium abgebrochen, lebt auf Kosten seiner Mutter, die als Verkäuferin in einem Kräuterladen angestellt ist. Der arbeitslose Sohn verbringt ganze Tage vor dem PC in seinem Zimmer. Er hat keine Zeit für seine Mutter und will nicht mit ihr sprechen.

Gleichzeitig lenkt die Autorin die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen anderen Sohn und seine Mutter. Es sind der römische Kaiser Nero und seine Mutter Agrippina, beide kommen in dieses Buch aus der Antike. Agrippina spielte eine bedeutende Rolle in dem Römischen Reich, verhalf ihrem Sohn Nero an die Macht zu kommen, und hat zum Schluss einen hohen Preis dafür bezahlt.

In dem zweiten Teil mit dem Titel „ab ovo“ übernimmt die Rolle der Hauptfigur die Altphilologin Silke Aschauer, eine Latein-Lehrerin, die sich stark für Tacitus „Annalen“ interessiert. Silke kann aufgrund seiner schweren Krankheit keine Kinder bekommen. Womöglich deswegen interessiert sie sich brennend für das Leben von Mutter und Sohn Patarak und, wie Eva Patarak behauptet, spioniert sie die beiden aus.

In dem drittel Teil „als ob“ wurde der arbeitsreiche Tag der Justizministerin geschildert, über ihren steilen Karriereweg und über ihre Familie gesprochen. Der Mann der Justizministerin, ihre Tochter und Sohn freuten sich jedes Mal auf einen gemeinsamen Tag mit der Frau und Mutter.

So viel zu dem literarischen Inhalt des Buches, das von seinem Leser höchste Konzentration verlangt. Denn die Geschichten wurden weder chronologisch noch linear erzählt. Das mehrsträngige Erzählen, in dem ein ständiger Wechsel zwischen Personen und den Zeitebenen stattfindet, macht diese anspruchsvolle Lektüre nicht gerade leseleicht.

Dabei geht es in dem Buch nicht nur um verhängnisvolle Mütter-Sohn-Beziehungen. Drei unterschiedliche Frauenschicksale in der Gegenwart, realistisch dargestellt, machen auf die Rechte der Frau in unserer Gesellschaft aufmerksam.

Die Autorin spricht viele brisante politische Themen an, erwähnt Probleme, die von der Antike bis aktuell existieren. Es sind Probleme, die uns alle beschäftigen und die gelöst werden wollen. Ein Buch mit solch brisanten Thematik dürfte m. E. nicht nur dem ausgewählten Kreis der Liebhaber des „schweren Kosten“ zugänglich sein, es sollte auch gerne und mit größtem Interesse von allen Lesern gelesen werden.

Ich fand das Buch interessant, aber insgesamt sehr schwer zu lesen. Der anspruchsvolle Schreibstil empfand ich an vielen Stellen des Buches als zu kompliziert. Auch der Wechsel zwischen den Personen und Zeitebenen war sehr oft verwirrend.
Fazit: interessant, jedoch schwer zugänglich.

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Veröffentlicht am 31.01.2025

Sehr gute, spannende Unterhaltung!

Seele voll Zorn
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Ein Doppelmord, entdeckt in einer selten benutzten Lagerhalle, stellt den Hauptkommissar Mikael Kohonen vor ein Rätsel. Die Opfer sind ein Paar: eine Frau, die offensichtlich vergewaltigt und schwer misshandelt ...

Ein Doppelmord, entdeckt in einer selten benutzten Lagerhalle, stellt den Hauptkommissar Mikael Kohonen vor ein Rätsel. Die Opfer sind ein Paar: eine Frau, die offensichtlich vergewaltigt und schwer misshandelt wurde, und ein Mann, der an einen Stuhl gefesselt das brutale Verbrechen mitansehen musste.
Die Ermittlungen in dem Fall gehen nur schleppend voran, weil bisher weder brauchbare Spuren noch Zeugen gibts. Der psychisch angeschlagene Kommissar Kohonen, kämpft gegen das Gefühl des erneuten Versagens. Bis ein ausländisches Touristenpaar plötzlich verschwindet und Kohonen sich wieder auf sein Bauchgefühl verlässt.

Mit dem Buch „Seele voll Zorn“ eröffnet Helene Falk die Krimireihe mit dem Kommissar Mikael Kohonen. Mikael, der bisher oft auf sein Bauchgefühl vertraute, tut sich schwer mit dem neuen Fall. Zu sehr leidet er unter den Erinnerungen an die letzten Ermittlungen, an seine Fehler damals und deren schweren Folgen.
Bereits der Anfang des Thrillers ist sehr spannend. Die darauffolgenden dramatische Ereignisse lassen den Spannungsbogen immer höher steigen. Der sympathische Kommissar Kohonen mit seinen nicht nur gesundheitlichen Problemen, wächst einem schnell ans Herz. Als erfahrener Ermittler kann er rechtzeitig die drohende Gefahr erkennen und scheut kein Risiko um diese zu verhindern.
Der Thriller „Seele voll Zorn“ hat mich mit seiner dramatischen Handlung, interessanten, authentisch wirkenden Charakteren und einer flüssigen Sprache vollkommen überzeugt. Die perfekt aufgebaute Spannung zwang mich zum Weiterlesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Den temporeichen, emotionalen Thriller von Helene Falk kann ich wärmstens empfehlen. Sehr gute spannende Unterhaltung ist mit diesem Buch garantiert!

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Veröffentlicht am 13.01.2025

Fesselnd!

To Die For
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Das Open-House-Event, an dem das schönste Strandhaus in Malibu seinen neuen Besitzer finden sollte, endet tragisch. Das gesamte Maklerteam von Saint Realty mit den potenziellen, gut betuchten Käufern ist ...

Das Open-House-Event, an dem das schönste Strandhaus in Malibu seinen neuen Besitzer finden sollte, endet tragisch. Das gesamte Maklerteam von Saint Realty mit den potenziellen, gut betuchten Käufern ist dabei. Es geht um viel Geld; das luxuriöse Haus soll für 50 Millionen Dollar verkauft werden, der Makler bekäme eine Million Dollar Provision.
Die ehrgeizigen Mitarbeiter von Saint Realty wollen alle den Coup ihres Lebens landen, denn alle von ihnen brauchen das Geld dringend. Dafür würden sie alles unternehmen; Freundschaften, Loyalität und Fair Play zählen ab sofort nicht mehr.
Als an dem Veranstaltungsabend eine Leiche im Pool gefunden wird, stehen auch alle Teammitglieder unter Mordverdacht.

Die Geschichte, die Lisa Gray erzählt, verläuft in zwei Zeitebenen. Ihr Wendepunkt ist der Fund der Leiche bei dem besagten Event. In kurzen temporeichen Kapiteln schildert die Autorin die Ereignisse in Davor- und Danach-Zeit.
Keiner von den Protagonisten wurde ausgelassen, alle verraten ihre Geheimnisse, erzählen über ihre Ängste und Lebensziele. Ihre Geschichten wecken unterschiedliche Emotionen, manche bewegen, für andere hat man kein Verständnis. Alle sind sehr spannend und verleiten zu Spekulationen über den Täter und den Verlauf des tragischen Ereignisses.

„To Die For“ ist ein spannender Thriller, der von Anfang an fesselt und bis zum Schluss in Atem hält. Durch die überraschenden Wendungen und die Cliffhanger am Ende jedes Kapitels wurde der Thriller zu wahren Pageturner.
Der Schluss nimmt eine unvorhersehbare Wendung und überrascht mit der Auflösung des Falles.
Eine klare Empfehlung für alle Thriller-Fans!

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