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Veröffentlicht am 09.05.2024

Café Alba - Interessante Familiengeschichte

Café Alba
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Die Geschichte beginnt im Jahre 1946. Mit der damals 16-jährigen Francesca reisen wir nach Alba, einem malerischen Ort im Piemont, wo sie eine Stelle als Hausmädchen bei der angesehen Familie Milani bekommt. ...

Die Geschichte beginnt im Jahre 1946. Mit der damals 16-jährigen Francesca reisen wir nach Alba, einem malerischen Ort im Piemont, wo sie eine Stelle als Hausmädchen bei der angesehen Familie Milani bekommt. Milanis gehört das gut besuchte Café Alba, in dem zum Kaffee selbstgemachte süße Köstlichkeiten serviert wurden.

Doch die Zeiten sind schwer, es fehlt an vielen Lebensmitteln, die Preise steigen, dazu erleidet die Familie Milani einen schweren Verlust und bald steht das jahrelange Familienunternehmen vor dem Ruin. Mateo, der Sohn Milanis, weiht Francesca in die familiären Probleme ein, denn inzwischen haben die Beiden sich ineinander verliebt und Francesca hilft ihm gerne bei der Herstellung der Torten und Pralinen für das Café.
Es ist auch Francesca, die eine rettende Idee hat, mit der die jungen Leute das Geschäft zu retten versuchen.

Sehr gerne habe ich diese bewegende Geschichte gelesen, Francesca für ihre Tüchtigkeit und Kreativität bewundert. Trotz aller Hindernisse und Vorurteile - sie kommt aus einfachen Verhältnissen und ist „nur“ ein Hausmädchen - bleibt sie ihrem geliebten Mateo und seiner Familie treu, gemeinsam kämpfen sie um den Erhalt des Familienbesitzes.

Genossen habe ich die bildhaften Beschreibungen der wunderschönen Landschaft, des malerischen Ortes Alba mit dem lebhaften Wochenmarkt und des gut besuchten Cafés. Auch die lebendig dargestellten Figuren des Romans überzeugen, man fühlt mit ihnen, freut sich oder leidet mit. Standhaft dagegen musste ich bei den verlockenden Beschreibungen der Vorgänge in der nach Schokolade und den gerösteten Nüssen duftenden Backstube bleiben: hier konnte ich Francescas Ideen und ihre Kreativität bestaunen.

Die erzählte Geschichte ist wie das Leben selbst: voller Überraschungen, Glücks- und Trauermomente. Wunderschön erzählt, interessant und spannend bis zum Ende, auf jeden Fall lesenswert. Auf das Wiedersehen mit Francesca und die Fortsetzung ihrer Geschichte bin ich sehr gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.05.2024

Rotkäppchen in Gefahr

Rotkäppchen lügt
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Inspiriert von den faszinierenden Märchen der Brüder Grimm erinnert Elias Haller in seiner Trilogie auf eine ungewöhnliche Weise an die wohl bekanntesten von ihnen.

Gleich im ersten Band mit dem Titel ...

Inspiriert von den faszinierenden Märchen der Brüder Grimm erinnert Elias Haller in seiner Trilogie auf eine ungewöhnliche Weise an die wohl bekanntesten von ihnen.

Gleich im ersten Band mit dem Titel „Rotkäppchen lügt“ lässt er den bösen Wolf in Berlin grassieren. Den ersten Hinweis auf das grausame Treiben des Wolfes dort erhält Nora Rothmann vom LKA Berlin, die gegen die Korruption- und Polizeiverstöße in eigenen Reihen kämpft. Deswegen wurde sie von den Kollegen im Polizeidienst als „Wölfin“ geschimpft - alles nur ein Zufall?
Merkwürdig ist es auch, dass Noras aktuelle Ermittlungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten auf die dienstliche Anordnung sofort eingestellt werden sollten.

Inzwischen wurden auch die ersten Opfer des Wolfes gefunden. Das Team vom LKA 11 unter der Führung von Kriminalkommissar Konrad König ermittelt. Bei den Ermittlungen kommen die Ereignisse aus der Vergangenheit zum Vorschein, die Nora und ihre vor Jahren ermordete Familie betreffen.

Spannung auf hohem Niveau bietet der Autor in seinem Thriller. Das faszinierende Märchenthema, schonungslos dargestellte Gräueltaten des bösen Wolfes und die spannenden Verwicklungen der Story fesseln und erschrecken zugleich.
Die erzählte Geschichte ist nicht nur nervenaufreibend. Sie lebt von den dramatischen Ereignissen, aber auch von vielen interessanten, authentisch wirkenden Charakteren. Bemerkenswert fand ich die Protagonistin Nora, die zielstrebig und mutig ihre Ziele erreichen will und auf die bissigen Kommentare ihrer Kollegen wenig Wert legt.

Der zum Schluss entlarvte Täter entpuppt sich als wahre Überraschung. Antworten auf die Fragen, die dennoch offenbleiben, hoffe ich in der Fortsetzung der Reihe zu finden.
Eine klare Leseempfehlung für den spannenden Märchen-Thriller.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2024

Grenzfall IV - Komplizierte Beziehungen

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Das plötzliche Verschwinden seiner Kollegin Roza Szabo beunruhigt Bernhard Krammer zutiefst. In aller Eile hat die Kommissarin Szabo das LKA in Insbruck verlassen, auch in ihrer Wohnung findet man sie ...

Das plötzliche Verschwinden seiner Kollegin Roza Szabo beunruhigt Bernhard Krammer zutiefst. In aller Eile hat die Kommissarin Szabo das LKA in Insbruck verlassen, auch in ihrer Wohnung findet man sie nicht. Dafür aber entdeckt man dort eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske im Gesicht.
Krammer will Roza unbedingt finden, doch verunsichert über ihr zuletzt merkwürdiges Verhalten, glaubt er an ihre Unschuld nicht und ermittelt inoffiziell. Alexa Jahn, die In Krammers Schuld steht, bittet ihm sofort ihre Hilfe an. Auch ihr Kollege Kommissar Florian Huber von der Inspektion Weilheim ist dabei.
Die Ermittler beginnen mit der Suche an Walchensee, wo Roza auch vor kurzem gesehen wurde. Doch als eine erfahrene Polizistin weiß Szabo ihre Spuren zu verwischen; die Ermittlungen wurden immer komplizierter, brauchbare Beweise schwer auffindbar.

Krammer dagegen versucht Rozas Vergangenheit zu durchleuchten, dort brauchbare Hinweise zu finden, und auf diese Weise auf die Spuren von Roza zu gelangen. Bald sind sich die Ermittler sicher, dass Roza in höchster Lebensgefahr schwebt.

Als begeisterte Leserin der Grenzfall-Reihe konnte ich auf die Fortsetzung mit Alexa Jahn und Bernhard Krammer nicht verzichten. Den aktuellen Fall mit Rozas Verschwinden und der nicht identifizierbaren Leiche in ihrer Wohnung fand ich sehr spannend. Genauso spannend fand ich die Erzählung einer geheimnisvollen Frau, die über ihre verhängnisvolle Vergangenheit schonungslos berichtet. Und obwohl die Ermittlungen im Fall Roza schleppend vorangehen, bringt die „Beichte“ der Frau immer neue Lichtblicke in die Geschichte; einige Zusammenhänge mit dem aktuellen Fall wurden erkennbar.
Viel Platz im Roman finden die zahlreichen Anmerkungen über die konfliktreiche Beziehung zwischen Krammer und Alexa. Da ich alle Bücher der Reihe und somit die Vergangenheit der Protagonisten kenne, empfand ich sie manchmal als störend.

Dank der flüssigen, leicht zu lesenden Schreibweise der Autorin ist das Buch schnell zu Ende gelesen. Die kurzweilige Lektüre bietet gute Unterhaltung und die Leseprobe des nächsten Buches im Anhang weckt Neugier auf die Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Mysteriöse Botschaften – das zweite Buch mit Jan Nygård

Totenlichter
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Ein nächtlicher Einbrecher hinterlässt in der Wohnung von Anna Wasmuth einen Briefumschlag. Beunruhigt benachrichtigt sie Jan Nygard über den Vorfall. In dem Umschlag finden sie eine Todesanzeige aus einer ...

Ein nächtlicher Einbrecher hinterlässt in der Wohnung von Anna Wasmuth einen Briefumschlag. Beunruhigt benachrichtigt sie Jan Nygard über den Vorfall. In dem Umschlag finden sie eine Todesanzeige aus einer Tageszeitung. Es ist die Todesanzeige von Evelyn Meier, einer jungen Frau, die vor sieben Tagen sich das Leben nahm. Im Briefumschlag befindet sich außerdem ein Zettel mit einer mysteriösen Nachricht.
Bei der Obduktion der Leiche von Evelyn findet Rechtsmediziner Brandt eine Kapsel, in der ebenso ein Zettel mit einer geheimnisvollen Nachricht steckt.
Jan beginnt zu ermitteln und entdeckt eine ganze Reihe von Selbstmorden, deren Opfer vor kurzem einen schrecklichen Busunfall im Elbtunnel überlebt haben. Auch die mit Lammesblut geschriebenen Botschaften wurden bei den Opfern gefunden. Ist die Nachricht für Anna in dem Zusammenhang eine Warnung oder sogar eine Drohung? Die fieberhafte Suche nach dem Täter beginnt.

„Totenlichter“ ist ein zweites Buch mit dem Ermittlerduo Jan Nygård und Anna Wasmuth. Diesmal gerät auch Anna in eine lebensbedrohliche Lage. Lange bleibt es rätselhaft, wie das Ganze mit den untersuchten Fällen zusammenhängt. Ist ihr Verfolger auch der von der Polizei gesuchte Täter?
Diese Ungewissheit und das Gefühl der Bedrohung, mit dem Anna diesmal an den Ermittlungen teilnehmen muss, erhöhen die bereits am Anfang aufgebaute Spannung. Der Autor lässt auch die übrigen Protagonisten zu Wort kommen; in kurzen Kapiteln erzählen sie abwechselnd ihre Geschichten. Da es offensichtlich ist, dass einer von ihnen der Täter sein muss, bleibt es bis zum Schluss sehr spannend.

Jan Nygård, von den verheerenden Ereignissen in seiner Vergangenheit gezeichnet, versucht mit allen Mitteln für Annas Sicherheit zu sorgen. Auch bei den Ermittlungen setzt er sich immer durch, riskiert dabei oft sein Leben.

Das Rätsel um die mysteriösen Selbstmorde und die geheimnisvollen Botschaften, spannende Ermittlungen und die Geschichten mancher Überlebenden des Busunglücks – all das sorgt für die kontinuierliche Spannung. Die gekonnt ausgelegten falschen Fährten regen zum Miträtseln an, aber erst zum Schluss erfolgt eine spektakuläre Auflösung.
Der Thriller in einer flüssigen, bildhaften Sprache verfasst, lässt sich zügig lesen; das Buch ist ein wahrer Pageturner. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Hochspannend - Das erste Buch mit Jan Nygård

Schmerzwinter
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Ein anonymer Anruf führt die Polizeibeamten der LKA Hamburg zu einer Stelle im Wald, wo sie eine makabre Entdeckung machen. Zwei Frauenleiche, beide nackt, mit durchgebohrten Händen und Füßen, in denen ...

Ein anonymer Anruf führt die Polizeibeamten der LKA Hamburg zu einer Stelle im Wald, wo sie eine makabre Entdeckung machen. Zwei Frauenleiche, beide nackt, mit durchgebohrten Händen und Füßen, in denen Schrauben und Ösen stecken, saßen im Schnee. Ihre Gesichter stark geschminkt, aufgehübscht. Bei beiden Frauen wurde eine Taschenuhr in der Brust eingesetzt.
Bei der Teambesprechung stellen Ermittler fest, dass es ähnliche Fälle bereits vor zwanzig Jahren gab; der Serienmörder von damals - der sogenannte Puppenmacher - wurde gefasst und sitzt jetzt seine Strafe ab. Jan Nygård, der vor kurzem aus Schweden nach Hamburg kam, ermittelt im aktuellen Fall. Ihm zur Seite steht die Polizeipsychologin Anna Wasmuth.

Das erste Buch mit Jan Nygård ist von Anfang an spannungsgeladen. Sowohl die grausige Inszenierung der Frauenleichen im Schnee, wie auch die Parallelen zu der Mordserie von damals, und auch die Hinweise auf den Puppenmacher sorgen für echte Gänsehautmomente.

Der Autor lässt uns auch dem aktuellen Puppenmacher bei seiner Arbeit zuschauen, seinen Gedankengängen und den Gedanken eines seiner Opfer folgen – diese Szenen zerren an den Nerven, sind schwer zu ertragen.
Hochspannend ist Jans persönliche Geschichte, die nur schnäppchenweise enthüllt wurde. Der leicht aufbrausende Ermittler leidet sehr unter den Ereignissen in seiner Vergangenheit, sorgt sich um seine heranwachsende Tochter, zu der er aktuell keinen guten Draht hat. Bis der Killer sie beide im Visier hat.

Der Thriller mit seiner aktionsreichen, hochspannenden Handlung entwickelt einen Sog, muss in einem Rutsch ausgelesen werden. Auf die Fortsetzung der Reihe bin ich sehr gespannt, hoffe mehr über alle Protagonisten des Romans zu erfahren.
„Schmerzwinter“ bietet spannende Unterhaltung, ist sehr zu empfehlen.

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