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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2022

Seichter Roman

Eine perfekte Familie
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Joy, geliebte Mutter von vier erwachsenen Kindern und ehemalige Tennisschulleiterin und Tennisspielerin, wird vermisst und hinterlässt ihren Kindern kryptische Nachrichten, die das Schlimmste vermuten ...

Joy, geliebte Mutter von vier erwachsenen Kindern und ehemalige Tennisschulleiterin und Tennisspielerin, wird vermisst und hinterlässt ihren Kindern kryptische Nachrichten, die das Schlimmste vermuten lassen. Im Zentrum der Verdächtigungen steht ihr Mann Stan, der sich verdächtig verhält und schweigt...

Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Einmal wären da die Ereignisse des letzten Jahres, die anfangs keine große Rolle zu spielen scheinen, nach und nach jedoch an Brisanz und Wichtigkeit für die Auflösung zunehmen. Dann stehen noch die aktuellen und gegenwärtigen Ermittlungen und Verdächtigungen im Raum. Es gibt mehrere Perspektiven: Die der Ermittler und dann vor allem die vier Perspektiven der erwachsenen Kinder. Ab und zu gibt es noch einzelne Abschnitte aus Sicht von Freunden und Nachbarn, die allerdings nicht wesentlich zum Geschehen beitragen.

Auch wenn die Beziehung zwischen Stan und Joy auf den ersten Blick innig und liebevoll wirkt, wird dieser Anschein nach und nach aufgebrochen und es kommen auch die unschönen Momente und Lügen/Geheimnisse ans Licht. Dennoch ist alles in einem natürlichen Fluss von Geschehnissen eingebettet, sodass die Wahrheiten an passenden Stellen offenbart werden und es sich natürlich und glaubwürdig für mich anfühlte. Häufig verliert sich die Autorin allerdings in Details und unnützen Informationen, die die Geschichte langatmig und stellenweise langweilig machen. Da musste ich mich durchkämpfen und verlor die Lust am Lesen.

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch insgesamt unterhalten und auch wenn die Auflösung selbst sehr unspektakulär, aber passend, war, konnte ich gut mit dem Buch abschließen und kann es nur empfehlen. Die leichten Thrillerelemente sind mehr zum Schein und etablieren sich nicht in der Geschichte, sondern werden schnell auf harmlose Art und Weise aufgelöst.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Vergrabene Herzen

Der Herzgräber
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Nach dem plötzlichen Ableben ihrer Mutter, zieht Heather zurück in ihre Heimatstadt, in das Haus ihrer Kindheit, in der sie viele schwierigen Stunden mit ihrer Mutter verbachte. Bei ihren Nachforschungen ...

Nach dem plötzlichen Ableben ihrer Mutter, zieht Heather zurück in ihre Heimatstadt, in das Haus ihrer Kindheit, in der sie viele schwierigen Stunden mit ihrer Mutter verbachte. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie Briefe, die ihre Mutter mit dem berüchtigten Serienmörder Michael Reave geschrieben hat. Diese geben ihre Rätsel auf und als ähnliche Morde wie die von Michael begangen werden ist sich Heather sicher über ihre Mutter eine Verbindung zu Michael herstellen zu können, der ihr Informationen zu den aktuellen Morden geben könnte...

Am Anfang konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Heather erschien mir sehr blass und als Charakter ziemlich langweilig. Auch die Handlung ging eher schleppend voran. Zwar wird Spannung durch die Rückblicke, Perspektivwechsel und Zeitsprünge aufgebaut, die nach und nach mehr von den Geschehnissen damals erahnen lassen, nichtsdestotrotz fand ich es insgesamt fad.

Das änderte sich im Laufe der Geschichte nachdem immer mehr Frauen Opfer eines Unbekannten werden und Informationen und Geheimnisse ans Licht kommen. Für einen Thriller ist mir das einfach zu wenig gewesen und der "thrill" tatsächlich eher sachte und nicht so brutal wie ich es aus anderen Thrillern kenne. Das fehlte mir letztendlich die Spannung.

Heather war mir auch bis zum Schluss nicht sympathisch, weil ich sie und ihre Beweggründe nicht nachvollziehen und verstehen konnte. Ich hatte zwar keine komplette Abneigung gegen sie, aber gemochte habe ich sie auch nicht. Einige der Nebencharaktere schienen mir sehr verdächtig, da sie immer zufällig auftauchten und sich für mich seltsam verhielten, sodass ich ihnen nicht traute, was sich teilweise am Ende dann auch bestätigte.

Das Ende habe ich nicht kommen gesehen und war dann doch etwas überrascht wie das alles zusammenhing und welche folgenschwere Entscheidung Heathers Mutter treffen musste. Der Abschluss ist der Autorin gut gelungen.

Fazit: Ein mäßig spannender Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Turbulente Jagd

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Nach allem was Sleizner ihr und anderen Menschen angetan hat, ist Dunja erfüllt von ihrem eigenen kleinen Rachefeldzug und versucht alles, um an brisante Informationen über Sleizner zu kommen, die sein ...

Nach allem was Sleizner ihr und anderen Menschen angetan hat, ist Dunja erfüllt von ihrem eigenen kleinen Rachefeldzug und versucht alles, um an brisante Informationen über Sleizner zu kommen, die sein Ende besiegeln und ihn endgültig aus dem Verkehr ziehen. Risk tut alles um in Erfahrung zu bringen was genau mit seinem Sohn im dänischen Gefängnis geschehen ist und wer dahinter steckt. Dabei setzt er alles aufs Spiel. Währenddessen kämpft Hesk mit seinem ersten Fall als Ermittlungsleiter und seiner Stellung gegenüber Sleizner, der doch mehr Leichen im Keller hat, als vermutet.

Da ich die vorherigen Bände nicht kenne, fand ich das Beziehungsgeflecht der Protagonisten kompliziert und konnte die Gefühle teilweise nicht ganz nachvollziehen. Vor allem Dunjas Abneigung Sleizner gegenüber und ihre Obsession jeden seiner Schritte zu verfolgen, konnte ich anfangs nicht ganz verstehen. Die kleinen Rückblicke zwischendurch geben zwar einige Hinweise auf schlimme Geschehnisse, doch das war mir zu wenig, sodass ich jedem empfehlen würde von Anfang anzufangen, damit man das Buch mehr genießen kann.

Was den Mordfall betrifft wird ziemlich viel drumherum geredet und ermittelt und aufgrund zahlreicher Sabotageversuche kommen die Ermittlungen nicht wirklich voran, was nach einer Weile etwas mühsam zu lesen war. Zudem hatte ich den Eindruck, dass der Mordfall mehr und mehr in den Hintergrund rückt und es vor allem um Dunjas Rache und ihre Nachforschungen ging, die zwar durchaus mit dem aktuellen Fall zusammenhingen, aber eher lose. So wurden mehrere rote Fäden miteinander verknüpft und ließen sich erst nach und nach klar voneinander trennen. Diese Mischung fand ich mittelmäßig, da ich gerne geradlinige Thriller lese und diese Hin und Her nicht unbedingt mag. Insgesamt löste sich alles schlüssig auf und wurde gegen Ende auch fesselnd, wenngleich mir das Gefühl hinter ein großes Geheimnis zu kommen, welches mich schockt, fehlte und ich das Buch zwar befriedigt beendete, aber nicht total begeistert war.

Veröffentlicht am 17.12.2021

Solider Thriller

Die Früchte, die man erntet
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Da ich die vorherigen Bände nicht kannte, fand ich den Einstieg und die zahlreichen Anspielungen auf vergangene Ereignisse scher verständlich und konnte damit kaum etwas anfangen, weswegen der Einstieg ...

Da ich die vorherigen Bände nicht kannte, fand ich den Einstieg und die zahlreichen Anspielungen auf vergangene Ereignisse scher verständlich und konnte damit kaum etwas anfangen, weswegen der Einstieg für mich etwas holprig war und ich stets dein Eindruck hatte zu wenig zu verstehen und die Ereignisse nicht in ihrer ganten Breite erfassen zu können. Dies wurde zunehmend besser, als ich die Charaktere detaillierter kennenlernen konnte.

Vanja war mir von Anfang an fremd und blieb es auch bis zum Schluss. Für mich war sie zu kalt und oberflächlich, als dass ich mich mit ihr hätte in irgendeiner Art und Weise identifizieren können. Als Ermittler schien sie mir teilweise auch zu involviert und belastet durch ihre zwischenmenschlichen Probleme, die ich nicht ganz erfassen konnte aus dem eingangs genannten Grund.

Sebastian fand ich anfangs etwas unsympathisch, was sich jedoch im Laufe der Geschichte änderte und was auch immer zwischen ihm und Vanja steht, er ist ein dynamischer Charakter voller Überraschungen!

Die Morde wurden spannend dargestellt, wenngleich mir relativ schnell klar war, wer dahinter steckt. Auch das Motiv wurde dem Leser auf einem Silbertablett präsentiert. Die Jagd nach den Tätern machte aber die Spannung aus und das unglückliche Schicksale, welches sie ereilt.

Nicht so gut gefallen haben mir die beiden parallel laufenden Stränge. Es wirkte so, als würde der Autor erst die eine Geschichte beenden und erst dann vollends den zweiten roten Faden verfolgen. Es wäre meiner Meinung nach wesentlich fesselnder gewesen, wenn die Ermittler hinter beiden Fällen gleichzeitig her gewesen wären. Zudem hätte die Handlung so miteinander verflochten werden müssen, was die Dynamik noch erhöht hätte und mir gewiss mehr Lesevergnügen bereitet hätte.

Veröffentlicht am 28.11.2021

Verstörend

Animal
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Die Protagonistin Joan nimmt den Leser mit auf eine Reise in ihr Leben, breitet eindringlich und teilweise poetisch ihre Erfahrungen mit Männern aus und analysiert sie, um auch sich selbst besser verstehen ...

Die Protagonistin Joan nimmt den Leser mit auf eine Reise in ihr Leben, breitet eindringlich und teilweise poetisch ihre Erfahrungen mit Männern aus und analysiert sie, um auch sich selbst besser verstehen und reflektieren zu können. Häufig sind sowohl die Geschehnisse als auch die Sprache rau, grob und gehen ins Brutale, weil sie nicht geschönt lässt und all die hässlichen Seiten aufdeckt, die sich möglicherweise hinter dem schönen Glanz verstecken. Teilweise war es mir etwas zu viel und zu eindrücklich geschildert, fast schon abstoßend. Es geht stark um Machtverhältnisse und dies durchaus auch in einem sexuellen Kontext, der mir zu präsent war und ständig thematisiert wurde, als gäbe es kein anderes Thema.

Joan empfand ich als sehr anstrengend und konnte sie häufig nicht verstehen, weil sie für mich ambivalent war in ihrem Denken und Handeln. Nachdem ich jedoch mehr über ihre Vergangenheit erfahren habe, konnte ich sie etwas besser verstehen und auch einige ihrer Ansichten und Einstellungen teilen.

Es werden schon einige ernste Themen auf tiefgründige Art und Weise dargestellt und auch reflektiert, wenngleich die Sichtweise sich auf die Protagonistin Joan beschränkt und andere Perspektiven vollkommen außer acht lässt. Aber genau darum soll es ja auch gehen.