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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Nicht so gut wie erwartet

stern Crime - Wahre Verbrechen
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Auch in dieser Zeitschrift werden wieder alte und neue Kriminalfälle, die teils noch nicht ganz aufgeklärt sind, ausführlich und mit beeindruckendem Detailwissen beschrieben und aus verschiedenen Perspektiven ...

Auch in dieser Zeitschrift werden wieder alte und neue Kriminalfälle, die teils noch nicht ganz aufgeklärt sind, ausführlich und mit beeindruckendem Detailwissen beschrieben und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, sodass ein umfassendes Bild der Geschehnisse rückblickend möglich ist. Besonders ein Fall erschien mir ziemlich brutal und unmenschlich, sodass ich erst kaum glauben konnte, dass das wirklich geschehen ist. Auch wieder dabei, sind einige Interviews von Kriminal-, Thrillerautoren, die aus über ihre Charaktere und Bücher reden und aus dem Nähkästchen plaudern. Insgesamt wieder eine abwechslungsreiche und bunte Mischung, fundiert und authentisch recherchiert, mit tollen atmosphärisch tiefgründigen Bildern ergänzt. Dennoch konnten mich die meistens Nacherzählungen nicht so fesseln und begeistern, wie gedacht.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Ein gemächlicher Thriller

Der Schmetterlingsjunge
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Nils Trojan und sein Team sind wieder gefordert, als eine Frau tot aufgefunden wird, auf dem Rücken ein kunstvoll verziertes Bild eines Schmetterlings, in aller Präzision aufgemalt. Zunächst sind die Ermittler ...

Nils Trojan und sein Team sind wieder gefordert, als eine Frau tot aufgefunden wird, auf dem Rücken ein kunstvoll verziertes Bild eines Schmetterlings, in aller Präzision aufgemalt. Zunächst sind die Ermittler planlos und spekulieren ob der Intention des Täters, denn weitere Besonderheiten am Opfer fallen auf, die nicht so recht ins Bild passen. Während die Ermittlungen weiterlaufen und etwas ins Stocken geraten, werden weitere Morde begangen und das Schema wiederholt sich. Nach und nach erkennen die Ermittler einen Bezug aller Opfer zum Täter und merken, dass alles damals vor vielen Jahren seinen Anfang nahm...

Das ist der erste Band aus der Reihe, den ich lese, da mich Cover sowie Beschreibung sehr angesprochen haben. Der Schreibstil ist sehr sehr angenehm zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Das ist einerseits super, andererseits wurde ich davon so leicht eingelullt, da mir Ecken und Kanten gefehlt haben und die Handlungen dann weniger brutal und erschreckend auf mich wirkten. Ähnlich verhielt es sich auch mit dem ganzen Fall. Es gab nur wenige schockierende oder unangenehme Szenen, die verstörend wirkten, wie ich es grundsätzlich mit bis zu einem gewissen Punkt in Psychothrillern erwarte. Alles war so seicht und angenehm, es ging einfach zu leicht von der Hand. Womöglich liegt das auch an dem schleppenden Ermittlungen, die erst nicht so richtig in Fahrt kommen und dann teilweise auch durch Glück weitergeführt werden, wobei die Ermittler geschickt die Puzzleteile zusammensetzen, vielleicht zu gut für den Täter. Seine Sichtweisen haben mir ziemlich zugesagt und waren spannend zu lesen, wie langsam das Unglück seinen Lauf nahm. Insgesamt ein interessanter, gut strukturierter Psychothriller, aber mir fehlten rasante, aufregende Szenen und einfach die Thrill-Elemente, die hier zu kurz kamen.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Erfrischend und humorvoll

Muss es denn gleich für immer sein?
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Sylvie und Dan führen eine zufriedenes Leben mit zwei tollen Kindern und einem schönen Haus. Doch die Idylle scheint zu kippen, als ihnen ihr Hausarzt noch eine lange Zeit in trauter Zweisamkeit voraussagt. ...

Sylvie und Dan führen eine zufriedenes Leben mit zwei tollen Kindern und einem schönen Haus. Doch die Idylle scheint zu kippen, als ihnen ihr Hausarzt noch eine lange Zeit in trauter Zweisamkeit voraussagt. Ab diesem Zeitpunkt beginnt alles zu kippen. Um sich bloß nicht zu langweilen, versuchen sie sich gegenseitig zu überraschen, doch das geht gründlich schief und endet in einer vermeintlichen Katastrophe, die unangenehme Wahrheiten bereit hält.

Der Schreibstil ist locker und leicht, man fliegt nur so durch die Seiten. Auch die Handlung ist mehr oder weniger einfach gehalten, so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Das soll sich jedoch ändern. Sylvie wirkte am Anfang recht sympathisch ebenso wie Dan. Aber nach und nach steigern sich die beiden in etwas hinein und machen unnötigerweise ein Drama aus eine unverbindlichen Behauptung. Das erschien mir schon etwas seltsam und unnachvollziehbar. Durch ihre Unsicherheit bezüglich Dan, wirkte Sylvie nach und nach wie eine aufgescheuchte, hysterische Ehefrau, die ihrem Mann gewisse Dinge unterstellt, ohne eindeutige Beweise. Also wirklich so unangenehm wie man sich eine eifersüchtige, leicht durchgeknallte Ehefrau als Klischee vorstellt. Da hat sie mich ziemlich enttäuscht, weil sie sonst so bodenständig und mit Verstand agiert, und das alles so schnell umschlägt und in eine unschöne Richtung geht. Das Ende und die ganzen Enthüllungen, kamen ehr unerwartet, haben die Geschichte in meinen Augen aber verbessert und ihr mehr Tiefgründigkeit und in gewisses Maß an Ernsthaftigkeit verliehen, mit dem ich definitiv nicht gerechnet habe. Sehr schön wird hier geschildert wie verblendet und desillusioniert einige Menschen sind und wie gerne sie sich in das schöne Bild eine Menschen flüchten, welches mehr Schein als Sein ist.

Ein auf den ersten Blick einfach und oberflächlich wirkendes Buch mit einer unerwarteten Profundität, die mich trotz einiger klischeehafter Charaktere überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Tiefgründig und eindringlich

Lügenmeer
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Vor vielen Jahren geschah etwas Fürchterliches, ein Unfall im Schwimmbad, ein totes Mädchen und viele offene Fragen. Was ist wirklich geschehen? Der erfolgreiche Abiturient Magnus wurde verdächtigt etwas ...

Vor vielen Jahren geschah etwas Fürchterliches, ein Unfall im Schwimmbad, ein totes Mädchen und viele offene Fragen. Was ist wirklich geschehen? Der erfolgreiche Abiturient Magnus wurde verdächtigt etwas mit dem mysteriösen Tod zu tun zu haben und wurde trotz seiner Freilassung immer noch als Schuldiger betrachtet, sodass er die Stadt verlassen musste. 19 Jahre später kehrt er erstmals zurück und wirbelt viel Staub in der kleinen Stadt auf und reißt verheilte Wunden auf. Dennoch ist er fest entschlossen herauszufinden, was damals wirklich geschah und seine Unschuld zu beweisen. Dabei kommen jedoch so einige unschöne Geheimnisse ans Licht...

Die Ereignisse werden aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert und ermöglichen dadurch unterschiedliche Blickwinkel, was mir persönlich immer sehr zusagt. Zudem werden zwei Zeitebenen herangeführt und die Geschehnisse von damals und in der Gegenwart parallel geschildert. Gleich zu Beginn bemerkt man die Feindschaft der Bewohner der Kleinstadt Magnus gegenüber und wie sehr sie sich darin verbissen haben ihn als Täter zu sehen, obwohl es keine stichhaltigen Beweise dafür gibt. Diese Atmosphäre, die so typisch für kleine Orte ist, kommt sehr authentisch und eindringlich hervor. Eindringlich werden auch die Gefühle von Svenja beschrieben, die mir nach und nach komisch erschien und etwas zu verbergen hat, wie ich vermutete. Wie tiefgreifend sich die Geschichte in eine erschreckende Richtung entwickelt und langsam aber sicher kippt, muss jeder für sich lesen. Magnus ist ein starker Charakter, der nicht vor anderen kuscht und mit bewundernswerter Beharrlichkeit und unerbittlichem Willen andere "vor den Kopf" stößt um endlich die Wahrheit zu erfahren. Auch wenn er dadurch ziemlich dreist wirkt, bringt er ein gewisses Maß an Gefühl hinein, bleibt aber standhaft und lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Insgesamt ein spannender und durchaus sympathischer Charakter. Einige Nebencharaktere sagten mir nicht so zu, was an ihren Geheimnissen und Lügen lag, die sie allerdings aus selbstlosen Gründen hatten, was sie dann doch wieder sympathischer wirken ließ. Wenngleich Cover und Titel schnell auf einen Thriller schließen lassen, so ist es eher als Roman geschrieben - wie auch auf dem Cover angegeben - und da sollte man nicht zu viel Spannung erwarten. Es liest sich angenehm und ist teilweise durchaus spannend, allerdings in einem ruhigeren Rahmen. Mir scheint, es wurde mehr Fokus auf die Handlungen und die Intentionen dahinter gelegt, um das große Geheimnis ausführlich und möglichst nachvollziehbar schildern zu können und weniger darauf eine schnelle, spritzige, actionreiche Geschichte zu kreieren. Nichtsdestotrotz ist das Buch packend, erschütternd und berührend und genau deswegen hat es mir sehr gut gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Sie sind unter uns...

I can see U
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Als der neue Schüler Ben in die Klasse kommt, ist Marie sofort hin und weg von seinem Aussehen und seinen stahlblauen Augen, die ihr tief in die Seele zu blicken scheinen. Während ihre Freundin und auch ...

Als der neue Schüler Ben in die Klasse kommt, ist Marie sofort hin und weg von seinem Aussehen und seinen stahlblauen Augen, die ihr tief in die Seele zu blicken scheinen. Während ihre Freundin und auch der Youtub-Star der Klasse langsam Bedenken kommen, da ihnen Bens Verhalten verdächtig und seltsam vorkommt, schwebt Marie auf Wolke Sieben und verfällt ihren Illusionen. Doch nachdem plötzlich verletzende Bilder von ihr auftauchen und weitere Fotos/Informationen ihrer Mitschüler sich im Netz verbreiten, beginnt auch sie zu zweifeln. Wer ist Ben wirklich und was hat er vor?

Da ich Bens großes Geheimnis durch die versehentlichen Spoiler des Verlages und Vorablesen bereits am Anfang kannte, hatte ich sofort eine andere Perspektive auf die Geschehnisse und mir erschien vieles Unnatürlich und Offensichtlich, was den Protagonisten nicht direkt aufgefallen ist. Marie fand ich ziemlich naiv und etwas dämlich, da sie sich so in ihre Gefühle für einen Jungen reinsteigert, den sie nicht mal zwei Wochen kennt und dabei die Fakten, die gegen ihn sprechen, vollkommen ignoriert und sich alles schön redet. Mit ihr konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren, Josh und Elli, ihre Freunde, dagegen sind mir rationaler an die Sache rangegangen und haben die Lösung des Rätsels vorangetrieben. Es gibt einige Passagen, die in E-Mailform geschrieben sind und mehr über Ben und die Umstände verraten, auch wenn dennoch vieles verborgen bleibt und auch bis zum Schluss nicht eindeutig aufgeklärt wird. Die Thematik an sich halte ich für innovativ und zeitgemäß, nur die Umsetzung war etwas Spannungsarm und konnte mich nicht ganz überzeugen. Durch den angenehmen und einfachen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten und schnell ist das Buch zu Ende gelesen.

Ein Buch, welches über die Gefahren der sich weiterentwickelten Technologie aufmerksam macht und kritisch darstellt. Allerdings würde ich das Buch eher jüngeren Lesern empfehlen, die vielleicht selber noch zur Schule gehen und sich besser in die Charaktere hineinversetzen können, als ich.