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Veröffentlicht am 01.05.2021

Lehrreiche Geschichte mit tollen Illustrationen

Lächeln gefunden
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Bär ist gerade aus dem Winterschlaf erwacht und entdeckt in seinem Spiegelbild im Wasser ein Lächeln, von dem er nicht weiß, wem es gehört. Er macht sich auf die Suche nach dem Besitzer des Lächelns und ...

Bär ist gerade aus dem Winterschlaf erwacht und entdeckt in seinem Spiegelbild im Wasser ein Lächeln, von dem er nicht weiß, wem es gehört. Er macht sich auf die Suche nach dem Besitzer des Lächelns und bringt dabei ein Waldtier nach dem anderen zum Lächeln und lernt so, dass man ein Lächeln immer weiterschenken kann, ohne sein eigenes zu verlieren.

Die Geschichte ist kindgerecht erzählt, sodass meine fast 5-jährige Tochter ihr gut folgen konnte. Der Aufbau dabei ist typisch für eine Kindergeschichte, indem ein Tier nach dem anderen zum Bär kommt und sich so langsam ein Muster der Handlung ergibt und die kleinen Leser gemeinsam mit dem Protagonisten einen Lerneffekt haben.

Die Illustrationen sind sehr niedlich, ohne kitschig zu sein. Die einzelnen Seiten sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, wirken dabei aber keineswegs überladen oder unruhig.
Auf der letzten Seite befindet sich eine Bärenmaske zum Basteln. Wir haben das natürlich gleich ausprobiert und mit ein wenig Hilfe gelang es meiner Tochter. Unter einem angegebenen Link kann man sich noch einen Umschlag zum Basteln herunterladen. Schön fände ich es, wenn man dort auch die Vorlage für die Maske finden würde, da meine jüngere Tochter natürlich auch eine haben wollte. Ich habe dann kurzerhand meine Bastelkünste zur Schau gestellt und selbst eine aus braunem Karton gebastelt, die aber nicht ganz so gut ankam, wie das Original.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich wieder mal bei der Übersetzung. Während im Englischen die Bezeichnung der Tiere als Name gut klingt, vermisse ich im Deutschen die Artikel. Meines Erachtens würde beispielsweise der Satz „Kaum war Hase gutgelaunt davongehoppelt, schleppte sich Igel auf die Lichtung“ mit Artikeln, also „der Hase“ und „der Igel“ besser klingen.

Dennoch ist es eine lehrreiche Geschichte in einem schön bebilderten Buch und absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Wahnsinnig interessant und dennoch auch zum Schmunzeln

55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn
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Bevor die (durchaus berechtigte) Frage auftaucht: Nein, ich werde nicht von Katapult bezahlt – ich bin tatsächlich so begeistert! ;) Heute erscheint das neueste Buch des Katapult-Verlags: „55 kuriose Grenzen ...

Bevor die (durchaus berechtigte) Frage auftaucht: Nein, ich werde nicht von Katapult bezahlt – ich bin tatsächlich so begeistert! ;) Heute erscheint das neueste Buch des Katapult-Verlags: „55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn“ von Fabian Sommavilla und ich sag es gleich vornweg: ich bin auch diesmal wieder hellauf begeistert. Sogar mein sonst so kritischer Mann hat sich das Buch gleich geschnappt und musste zugeben, dass er es gut findet.

Wenn euch Fragen wie „Warum spanische Geier nicht nach Portugal fliegen“, warum eine Pappel fast einen Krieg auslöste und wieso Samoa den 30.12.2011 nicht erlebte, interessieren, dann seid ihr genau richtig. Fabian Sommavilla beschreibt zahlreiche Grenzkonflikte, ungeklärte Grenzverläufe und Absurditäten, die sich durch Grenzen und dem Verhalten deren Anrainer ergeben. Alle Beispiele werden natürlich durch vielfältige Grafiken veranschaulicht.

Der Sprachstil ist dabei gewohnt locker, dennoch sachlich und leicht verständlich. Hin und wieder gibt es etwas zum Schmunzeln und immer ganz viel zu lernen.

Alleine der Hinweis „Falls sie General sind und ihnen dieses Buch auf irgendeiner Seite fälschlicherweise ein Stück Land zuteilt, kontaktieren Sie uns bitte, bevor Sie irgendwo einmarschieren“, der sich auf eine reale Begebenheit bezieht, lässt mein Herz höherschlagen.

Lest dieses Buch! Es ist interessant, lustig und kurios und bietet was fürs Auge und ordentlich Futter fürs Hirn.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

4,0 von 5 Sternen Inspirierendes und interessantes Buch über ein Fair Fashion Label

Der Stoff, aus dem die Freiheit ist
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Ich hoffe, das Thema Fast Fashion und die schwerwiegenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, haben mittlerweile auch den Letzten erreicht. Nathalie Schaller wollte einen anderen Weg gehen und hat ein ...

Ich hoffe, das Thema Fast Fashion und die schwerwiegenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, haben mittlerweile auch den Letzten erreicht. Nathalie Schaller wollte einen anderen Weg gehen und hat ein Label für faire und soziale Mode gegründet und ihren Weg jetzt in ihrem Buch „Der Stoff aus dem die Freiheit ist“ erzählt.

Während sie zunächst ihren eigenen Werdegang beschreibt, folgt die Idee zu einem humanitären Modelabel deren und Umsetzung. Nathalie Schaller spart dabei keine Hindernisse und Misserfolge aus, sondern erzählt absolut ehrlich und authentisch. In kurzen Zwischenkapiteln führt die Autorin Fakten zum Thema faire Bio-Mode, Prostitution und Menschenhandel, Soziales Unternehmertum u. ä. auf. Eine kleine Fotostrecke ergänzt den Inhalt wunderbar und gibt den erwähnten Personen ein Gesicht.

Der Sprachstil ist sachlich und lässt sich leicht lesen. Während mir die ersten Kapitel ein bisschen zu ausschweifend und in den letzten Kapiteln zu viele Allgemeinplätze waren, konnte mich der Hauptteil des Buches wirklich überzeugen.

Wie es sich für Modeschaffende gebührt, ist das Buch optisch ein Hingucker. Der Stil ist minimalistisch, aber keineswegs nüchtern. Während die Zwischenkapitel in kontrastierend in dunkelgrau gehalten und passend zum Inhalt dezent mit indischen Ornamenten verziert sind, ist auf dem Einband und innen gelb als Kontrastfarbe gewählt, sodass das Buch gleich ins Auge fällt.

Ein wirklich inspirierendes Buch, das (auch ohne Bezug zur Mode) Mut geben kann, seinen eigenen Weg zu gehen und das zeigt, dass jeder die Welt verändern kann.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Spannende, atmosphärische Geschichte

Alte Sorten
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Nachdem mir „Der große Sommer“ von Ewald Arenz so gut gefallen hat, musste ich nun doch auch „Alte Sorten“ vom SuB befreien. Mit gehypten Büchern tue ich mir oft schwer, aber hier ist die Lage anders. ...

Nachdem mir „Der große Sommer“ von Ewald Arenz so gut gefallen hat, musste ich nun doch auch „Alte Sorten“ vom SuB befreien. Mit gehypten Büchern tue ich mir oft schwer, aber hier ist die Lage anders. Auch wenn es bereits zig Rezensionen zum Buch gibt, muss ich meinen Senf auch noch kurz abgeben, weil es wirklich ein wunderbares Buch ist.

Die 17-jährige Sally reißt aus und trifft am Rande eines kleinen Dorfes auf die erwachsene Liss, die dort einen Hof betreibt und ihr einen Unterschlupf gewährt. Beide sind eher von der stillen Sorte und so beginnt ein langsames Kennenlernen, infolgedessen nach und nach zum Vorschein tritt, warum beide so verschlossen sind.

Die Spannung zwischen beiden Protagonistinnen wird sehr subtil aufgebaut, oft eher zwischen den Zeilen, durch das, was unausgesprochen bleibt. Die beiden Frauen sind absolut authentisch gezeichnet. Die Atmosphäre ist bestechend.

Ewald Arenz ist ein großartiger Erzähler, der es schafft, den Leser sofort in seinen Bann zu ziehen und sich als Teil der Geschichte zu fühlen – ein seltenes Talent.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Tolle Illustrationen und lehrreiche Geschichte

Steinalt (und kein bisschen langweilig)
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Heute habe ich wieder mal ein Kinderbuch für euch: Steinalt (und kein bisschen langweilig) von Deb Piulatti übersetzt von Anne Brauner, das heute im cbj-Verlag erscheint.

Der Stein „Steinalt“ wird von ...

Heute habe ich wieder mal ein Kinderbuch für euch: Steinalt (und kein bisschen langweilig) von Deb Piulatti übersetzt von Anne Brauner, das heute im cbj-Verlag erscheint.

Der Stein „Steinalt“ wird von seinen Freunden, der Kiefer, einem Marienkäfer und einem Kolibri gefragt, ob es ihm nicht langweilig wäre, da er immer nur am selben Fleck liegt. Doch der Stein kann die drei davon überzeugen, dass sein Leben gar nicht so langweilig ist. Er hat einen Vulkanausbruch in Urzeiten erlebt, Dinosaurier kennengelernt, eine Eiszeit mitgemacht und liegt jetzt an einem schönen Fleckchen Erde, wo er sich wohlfühlt.

Der sympathische Stein führt seine jungen Leser so mit durch die Zeitalter der Erde, sodass diese spielerisch lernen, wie sich unsere Erde verändert hat. Für meine fast 5-jährige Tochter war der Text noch etwas komplex und lang, aber bei mehrmaligem Vorlesen wird sicher mehr hängen bleiben.

Die Illustrationen finde ich sehr gelungen, die Übersetzung hingegen schwierig. So wird aus Old Rock Steinalt, was im Deutschen nicht so flüssig klingt, ebenso werden den Freunden keine Artikel vorangesetzt, sondern ihre Bezeichnung als Name genutzt, es heißt also „wollte Kolibri wissen“, auch das liest sich in meinen Augen nicht so schön.

Alles in allem ein informatives und schön gezeichnetes Buch, mit kleinen Schwächen im Schreibstil. Als Altersempfehlung würde ich eher 5 als 4 Jahre ansetzen.

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