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Veröffentlicht am 17.01.2017

Etwas zäh

Skylark - Der eiserne Wald
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An dem Roman Skylark- der eiserne Wald habe ich nun circa eine gefühlte Ewigkeit gelesen. Mitunter war es so zäh, dass ich immer große Lesepausen eingelegt hatte, weil mich der Fortgang der Geschichte ...

An dem Roman Skylark- der eiserne Wald habe ich nun circa eine gefühlte Ewigkeit gelesen. Mitunter war es so zäh, dass ich immer große Lesepausen eingelegt hatte, weil mich der Fortgang der Geschichte nicht so recht interessiert hatte und zuweilen waren einzelne Kapitel wieder richtig gut.

Es geht darin um Lark, ein Mädchen was geerntet werden soll, sprich all ihrer Magie beraub werden, da das Einsetzen von Magie illegal ist. Aber das ist in Ordnung so, das ist der Lauf der Dinge in der dystopischen Welt von Lark. Aber im Institut- wo ihr schreckliches wiederfährt- kommt sie langsam einem großen Geheimnis auf der Spur und flieht in die Welt außerhalb der „Mauer“. Sie soll den eisernen Wald suchen, um Antworten zu finden.



Eigentlich klingt die Geschichte hoch interessant und die Welt an sich ist relativ spannend erzählt. Es ist eine Mischung aus Steampunk, Fantasy und Dystopie. Mit Hilfe von Magie werden große Maschinen betrieben, die Menschen leben nach den großen Kriegen in einer kleinen Blase aus Magie- was sich außerhalb der Mauer befindet, weiß man nicht, es ist nur eine Flucht ohne Widerkehr. Trotz der vielen interessanten Aspekte hatte ich meine liebe Not mit dem Buch. Wie bereits erwähnt, fand ich es mitunter mehr als zäh. Den Schreibstil empfand ich teilweise holprig- oft passierte mir, dass ich etwas gelesen hatte und auf einmal nicht wusste wie die Autorin auf einmal an diesen Punkt gelangt war. Absätze wurden irgendwie unschön positioniert. Und wie gesagt, fand ich gerade den Anfang der Geschichte etwas verwirrend. Ich las bis Seite 40 und machte erstmal ein paar Monate Pause ehe ich weiter las.



Die Hauptfigur Lark an sich macht jedoch eine interessante Wendung in der Geschichte mit. Zunächst ist sie verschreckt und naiv, dann wird sie stärker und wagemutiger. Gefallen haben mir vor allem die Wendungen zum Schluss (weswegen das Buch sich auf 3 Sterne in meinem Empfinden retten konnte). Es kommt zu Aspekten die ich nicht habe kommen sehen. Den jungen, wilden und furchtlosen Oren, der Lark in der Wildnis hilft, habe ich auch sehr ins Herz geschlossen- ein sehr interessanter Charakter. Auch fand ich es schön das eine klischeehafte Liebesgeschichte so total ungewöhnlich beschrieben wurde- so merkwürdig, dass ich bis jetzt noch nicht weiß ob das nun eine Liebesbeziehung sein sollte oder nicht J Das Ende von Skylark lässt natürlich viele Fragen offen- hier geht es ja auch in die zweite Runde. Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht dass ich weiter lesen wollen würde, aber nach dem doch ganz spannenden Schluss werde ich das wohl doch tun.



Im Fazit: Skylark birgt viele neue Ideen und eine sehr interessante dystopische Welt. Ich muss gestehen, mitunter fand ich das Buch mehr als zäh, was natürlich den Lesefluss ungemein gestört hat. Aber durch lieb gewonnene Charaktere und offene Fragen tendiere ich dazu den zweiten Teil auch zu lesen und Lark eine weitere Chance einzuräumen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Rundum perfektes Buch

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Da war endlich mal wieder so ein Buch: Ein Buch, was mich nachts wach hält und welches meine Gedanken fesselt, egal wo ich bin. Ein Buch dessen meine letzten Gedanken gehören, bevor ich in den Schlaf drifte ...

Da war endlich mal wieder so ein Buch: Ein Buch, was mich nachts wach hält und welches meine Gedanken fesselt, egal wo ich bin. Ein Buch dessen meine letzten Gedanken gehören, bevor ich in den Schlaf drifte und ein Buch das in mir den Wunsch erweckt, sofort weiter zu lesen, nachdem ich aufgewacht bin. Dieses Buch heißt Elias & Laia.
Es hatte in meinen Augen einfach alles was für mich ein gutes Buch ausmacht und noch so viel mehr. Es vereinte Dramatik, Liebe, Leidenschaft, Mystik, Gewalt und Hoffnung. Es war spannungsgeladen und selten habe ich so eine perfekte Charakterskizzierung erlebt. Aber fangen wir von vorne an.

Es geht in dem Roman um Laia, eine junge Frau die gemeinsam mit ihrem Bruder bei deren Großeltern leben. Im ersten Kapitel kommt es auch schon richtig zur Sache: die Martiale und eine „Maske“ führen eine Razzia durch, töten die Zieheltern und verschleppen Darin- den Bruder von Laia. Laia schließt sich mehr oder weniger ungewollt dem Wiederstand an und wird zu einem Spitzel für ihn, um so ihren Bruder zu retten. Sie muss die gefürchtetste Frau ausspionieren- die Kommandantin der Masken. Derweil lebt Elias sein Leben als Maske. Er hasst dieses Leben, so ist es doch gezeichnet von Brutalität und dem Tod. Er will Fahnenflucht begehen, doch kurz zuvor, wird er zum Anwärter zum Imperator ernannt und muss 4 gefährliche Prüfungen bestehen.

Lange Zeit verlaufen die Geschichten der Beiden, die in Kapiteln abwechselnd erzählt werden nebeneinander her und berühren sich an einigen, wichtigen Stellen. Beide Figuren haben mir außerordentlich gefallen, weil beide Figuren sehr menschlich wirkten. Sie sind schwach in einigen Punkten und so stark in anderen. Besonders Laia hat es zu Beginn nicht einfach. Sie ist von Selbstzweifeln zerfressen und bemüht sich so sehr nicht unter zu gehen und ihrem Bruder zu helfen. Ich konnte mich gerade durch ihre ängstlichen Aspekte sehr gut in sie hinein versetzen. Ich habe förmlich mit ihr gelitten und geweint. Auch die Wandlung die sie innerhalb der Geschichte vollzieht ist sehr authentisch. Und Elias? Ach er ist genauso wie ich mir den perfekten Romanhelden vorstelle: wagemutig, kantig, und erschreckend realistisch. Das sich eine kleine Liebelei zwischen den beiden entspinnt, ist im Vorfeld klar, nur rückt diese nicht in den Vordergrund. Im Gegenteil: die Autorin verwendet viel Zeit auf die Darstellung ihrer fiktiven Welt. Und das geht auf! Sei es die persische Reich anmutende Kulisse, oder die Fabelwesen ala Gholem und Dschinns- alles fügt sich ineinander und macht einfach Spaß zu lesen. Durch die Prüfungen und diversen Schicksalsschläge wird man ständig bei der Stange gehalten.

Auch den Nebenfiguren hat die Autorin viel Raum zu deren Entfaltung gelassen. Sei es Helena die treue Kameradin von Elias, oder die herrschsüchtige Kommandantin von Schwarzkliff. Jeder bekam seine Zeilen in diesem Buch- ich wollte das es niemals endet. Leider war es dann nach „kurzen“ wie im Fluge vergangenen 500 Seiten doch der Fall und ich hoffe und erwarte jetzt schon sehnsüchtig den zweiten Teil! Das ich weiterlese ist so sicher wie das Amen in der Kirche- Elias und Laia hat einen festen Platz in meinem Leserherzen und ich würde am liebsten den sechsten Stern verleihen. L E S E N!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Aufwühlender, realistischer Roman

Alles so leicht
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Alles so leicht ist mal wieder eines jener Bücher, welches dem Leser unter die Haut geht, sich dort festsetzt und auf lange Zeit verweilt. Es ist tragisch realistisch- vielleicht kommt das daher, weil ...

Alles so leicht ist mal wieder eines jener Bücher, welches dem Leser unter die Haut geht, sich dort festsetzt und auf lange Zeit verweilt. Es ist tragisch realistisch- vielleicht kommt das daher, weil die Autorin autobiographische Züge hat einfließen lassen und dabei doch wieder irgendwie total lesenswert.

Hauptfigur ist Stevie (Stephanie). Sie leidet unter einer Essstörung und wird von Ihrem Vater in ein Therapiezentrum eingewiesen. Dort lernen wir Stevie kennen und beginnen aufgrund von Rückblenden zu ahnen, warum Stevie so ist wie sie ist und warum sie sich aufgeben möchte, wenn ein bestimmtes Datum näher rückt. Und was das mit Ihrem Bruder und Ihrer besten Freundin Eden zu tun hat.

Ich fand die Grundstimmung im Buch sehr bedrückend. Schon klar, wenn eine Romanfigur mit dem Leben hadert, ist immer nicht alles eitel Sonnenschein und schon gar nicht so leicht wie es der Titel vermuten lässt. Ich habe mich immer gefragt, wie es die Autorin geschafft hat, einen so berührenden Roman zu schreiben, der so realistisch wirkte. Als ich dann im Nachgang gelesen habe, dass die Autorin selbst unter einer Essstörung gelitten hat, war mir das wie klar. Ich behaupte mal keiner kann so einen Roman schreiben, wenn er nicht selbst am eigenen Körper erfahren hat, wie sich eine Essstörung auswirkt (und damit meine ich nicht nur den Körper, sondern auch gerade die Psyche).

Generell wurde das Therapiezentrum-Leben sehr realistisch erzählt. Man lernt die anderen Insassen kennen und kann auch bei diesen Personen einen kurzen Einblick in deren Psyche erhaschen. Die Therapie von Stevie an sich war auch sehr interessant. Die Therapeutin SK hatte selbst Ihre Probleme und hat sich darum bemüht Stevie aus ihrem Elend heraus zu holen. Die Gespräche zwischen SK und Stevie waren aufgrund ihrer Bedeutung mehr als spannend und brisant.

Es gibt so gar nichts was ich an dem Buch zu meckern habe. Es war spannend, schockierend, traurig (ja ich musste auch weinen) und dennoch konnte ich bei der ganzen Trostlosigkeit eines fühlen: Hoffnung. Dies ist eines jener besonderen Bücher- einfach lesen. Ein schwieriges Thema locker leicht verpackt und dabei doch so einfühlsam.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Roadtrip in die Vergangenheit

Liebten wir
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Liebten Wir ist eines jener Bücher die einfach nur Spaß machen zu lesen, weil einfach alles darin zu finden ist: Drama, Liebe, Hoffnung, Herzschmerz, Selbstfindung und vor allem Humor.

Es geht darin um ...

Liebten Wir ist eines jener Bücher die einfach nur Spaß machen zu lesen, weil einfach alles darin zu finden ist: Drama, Liebe, Hoffnung, Herzschmerz, Selbstfindung und vor allem Humor.

Es geht darin um zwei starke Persönlichkeiten. Hauptfigur ist Mo- eine Photographin, die die Gabe hat den Bildern all ihre Geheimnisse zu entlocken, dabei hat gerade sie selbst wohl eines der größten Geheimnisse, das immer mal wieder angerissen wird, aber sehr lange auf seine Lüftung wartet. Mo als Person mochte ich sehr gern. Eine toughe Frau, die auf dem zweiten Blick doch sehr verletzlich wirkt.

Ihre unfreiwillige Partnerin auf ihrem Road Trip nach Helsinki ist Aino. Eine alte, wie es scheint verdatterte Greisin, die kein nettes Wort auf den Lippen zu haben scheint. Immer hochgradig kratzbürstig. Lustige Szenen zwischen ihr und Mo sind da vorprogrammiert, mit viel Wortwitz, aber auch tragischen Momenten die mich regelrecht zum Weinen gebracht haben.

Die Geschichte an sich ist auch mysteriös: als eine Familienfeier im Desaster endet, haut Mo ab und findet sich im Auto mit Aino wieder, die Mo dazu bringt nach Helsinki zu fahren, weil Aino dort etwas zu erledigen hat. Mo gerade erst tief verletzt, schließt sich ihr an und kümmert sich um Aino- was wahrlich kein Zuckerschlecken ist.

Ich glaube ich wäre schon lange ausgerissen, wenn ich an der Stelle von Mo gewesen wäre. Sie lässt ziemlich viel über sich ergehen. Aber sie braucht Aino auch gerade für ihren seelischen Halt.
Weitere Charaktere sind die Schwester von Mo und Figuren aus der Vergangenheit. Viele Szenen werden in Rückblenden erzählt, die kursiv vom normalen Text unterschieden sind. Ein zurechtfinden des Lesers in der richtigen Zeit gelingt so ohne Probleme. Generell machte es mir einfach Spaß die zwei konträren Frauen auf ihrem Weg durch das neue und alte damals kriegsgebeutelte Finnland zu begleiten.

Ich fieberte mit Ihnen, war genauso verletzt, enttäusch und doch voller Hoffnung. Auch zum Ende hin habe ich diverse Taschentücher voll geweint, einfach weil es die Autorin so glänzend verstanden hat, mich zu Beginn der Geschichte an die Hand zu nehmen und mich durch alle Höhen und Tiefen bis hin zum finalen Paukenschlag zu begleiten. Ich wusste schon, warum ich diese Autorin so mag: Nina Blazon schafft mit ihren Worten eine ganz andere, realistische und tiefberührende Welt! Ich hätte weiter in ihr verweilen mögen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Zu skurril für mich...

Auf und davon
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Auf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", ...

Auf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", "Behinderung" und was weiß ich noch nicht alles.

Haupffigur ist Mim. Sie macht sich eines Tages auf den Weg quer durch die USA um zu ihrer kranken Mutter zu gelangen, denn ihre Eltern leben in Scheidung. Schlimmer noch: ihr Vater ist dabei sich mit Kathy eine neue kleine Familie aufzubauen. Ist klar, dass für Mim nichts mehr so ist wie es war. Der Leser begleitet also Mim (Koseform von Mary Iris Malone) auf ihrer Odysee quer durch Amerika.Dabei liegt der Fokus des Romans allen voran in der Charakterstudie von Mim. Denn Mim hat so einige "Unzulänglichkeiten" wie sie selbst sagt. Der Leser erfährt, dass sie potentiell gefährdet ist und Medikamente gegen den Irrsinn nehmen muss. Nach dem Motto: trifft sie wirklich diese Leute, oder bildet sie sich das nur ein?

Ganz klar das es hier einiges Potential gibt, was ich mitunter nicht so gelungen umgesetzt fand. Im Gegenteil. Der Schreibstil, der zwar an vielen Stellen flüssig ist, baut dem Leser an so manch anderen Stellen wahre Stolpersteine in den Lesefluss. Mitunter fand ich es nicht einfach den Gedankengängen von Mim oder denen des Autors zu folgen. Ein Wort beschreibt diesen Roman ganz treffend: skurril! Gerade zu Beginn hin, wenn man noch nicht in die Geschichte gefunden hat, war es mir teilweise zu skurril. Ich hatte nie so recht Lust weiter zu lesen, weswegen ich für die gesamte Geschichte unheimlich lange gebraucht hatte. Es war einfach schwer mich für Mim und ihr Dasein zu motivieren.

Die einzelnen Kapitel werden noch begleitet von Briefen, die Mim an eine Isabel gerichtet, schreibt und jeder Brief bezieht sich auf einen besonderen Grund, weswegen Mim sich auf de beschwerliche Reise aufgemacht hat, zu ihrer Mutter zu gelangen. Lange Zeit wird nicht erklärt, was es mit Isabel auf sich hat oder wer das überhaupt ist. Erst zum Ende hin, ahnt man etwas. Die Auflösung ist recht schön gelungen. Generell ist das Ende des Buches wieder richtig gut geworden, weswegen ich dann auch doch noch 3 Sterne vergeben konnte (lange Zeit dachte ich, es werden nur 2).

Denn die letzten Botschaften des Romans gehen nicht nur zu Herzen, sie berühren die Seele des Lesers ganz tief drinnen und nicht nur Mim erfährt ihre Erlösung, sondern auch der Leser. Auf und Davon ist keinesfalls ein leichtes Buch und es fällt sehr schwer sich darauf einzulassen. Wer sich dem doch widmet wird zumindest zum Ende hin für das Durchhaltevermögen belohnt.