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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2020

The Perfect Mixtape

Das war die schönste Zeit
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Das Buch "Das war die schönste Zeit" erzählt die spannende Liebesgeschichte von Alison und Dan, die in den 70er Jahren spielt. Das Besondere an dem Buch ist die Musik, die die beiden miteinander verbindet. ...

Das Buch "Das war die schönste Zeit" erzählt die spannende Liebesgeschichte von Alison und Dan, die in den 70er Jahren spielt. Das Besondere an dem Buch ist die Musik, die die beiden miteinander verbindet. Als Leser kann man mit der Spotify-Playlist ganz einfach selber reinhören, was ich total schön finde.

Alison und Dan haben eine gemeinsame Jugend erlebt. Ihre Liebe zueinander ist nun aber schon 30 Jahre her, denn Alison und Dan sind getrennte Wege gegangen. Eine Nachricht verändert jedoch alles. Beide schwelgen wieder in Erinnerungen und holen ihre alten Musikkassetten heraus. Es ist alles wie 1978. Alison träumt in ihrer Vergangenheit. Doch kann sie ihr Leben dort fortsetzen, wo es vor 30 Jahren aufgehört hat?

Ein Roman, der mit Sicherheit viele Leser begeistern wird, die in den 70er Jahren aufgewachsen sind oder in eigenen Erinnerungen schwelgen möchten. Denn das Buch lädt absolut zum Träumen ein. Außerdem handelt es von einer Jugendliebe, die so authentisch geschildert wird und dadurch für nachdenkliche, aber auch sehr emotionale Momente sorgt.

Alison verkörpert eine tolle Frau, die mit alten Songs und ihrer Jugendliebe Dan in alte Zeiten taucht. Wer erinnert sich nicht gerne an seine Jugend? Die Verbundenheit zur Musik konnte ich Alison sofort abkaufen, auch ich habe mit Musik schnell bestimmte Erinnerungen im Kopf. Im Laufe der Geschichte erfährt man Stück für Stück mehr über Alison und ihren Wünschen, Träumen und ihrer großen Liebe. Ich habe sie gerne bei dem Abenteuer begleitet.

Ein unterhaltsamer Roman, der zu zwei unterschiedlichen Zeiten spielt und zwei sympathischen Charakteren enthält. Besonders die Musikszenen sind etwas ganz Besonderes!

Veröffentlicht am 24.07.2020

Die Suche nach der Wahrheit

Zwei fremde Leben
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In "Zwei fremde Leben" hat man eine spannende und emotionale Geschichte, die unter die Haut geht und zu Zeiten der DDR und dem Mauerfall spielt. Im Mittelpunkt eine Frau, die vergeblich nach ihrem verschwundenen ...

In "Zwei fremde Leben" hat man eine spannende und emotionale Geschichte, die unter die Haut geht und zu Zeiten der DDR und dem Mauerfall spielt. Im Mittelpunkt eine Frau, die vergeblich nach ihrem verschwundenen Kind sucht. Ein Staat steht unter Verdacht, nur keiner scheint der Frau zu glauben. Denn das Kind ist angeblich eine Totgeburt gewesen.

In diesem Roman begleitet der Leser gleich drei Personen. Ricarda Raspe, die die Geburt ihres Kindes hingegen fiebert und dann durch den Tod ihres Kindes zutiefst leidet, da sie es laut Vorschrift nicht einmal sehen darf. Eine gängige Praxis in Zeiten der DDR im Jahr 1973. Dann lernt der Leser noch den Polizistin Thomas Rust kennen, der von Beginn an Verdacht schöpft und dabei immer wieder in Gefahr geriet. Sein Gefühl täuscht ihn nicht, nur sind die Mitarbeiter von der Dresdner Frauenklinik nicht von seinem Handeln begeistert. Ein Ruf steht auf dem Spiel. Zuletzt gibt es noch Claudia Behling, die 17 Jahre später von ihrer Adoption erfährt und sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter macht.

Bücher in Zeiten der DDR habe ich noch nicht viele gelesen, umso interessanter fand ich diese Geschichte. Der Autor beschreibt authentisch das Leben in einem Staat, bei dem die Stasi das Sagen hat und Gesetze herrschen, die man kaum nachvollziehen kann, so erschreckend sind diese. Den Alltag in der DDR hatte ich bildlich vor Augen. Das Zweifeln innerhalb der Gesellschaft war groß und das Verhalten zwischen den Menschen vorsichtig und angespannt. Das Misstrauen habe ich durch das Buch sehr nachempfinden können, auch wenn ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe.

Das Leben in voller Ungewissheit und Sorge wurde sehr emotional beschrieben. So hat Ricarda kaum Zuspruch erhalten. Viele haben sie sogar als verrückt gehalten und ihr Verhalten in allen Maßen abgelehnt. Nicht mal die engsten Verwandten standen hinter ihr. So musste Ricarda alleine für sich und ihr verschwundenes Kind kämpfen. Das muss ein schreckliches Gefühl gewesen sein. Zwangsadoptionen waren ein großes Thema in der DDR, was aber häufig in den Hintergrund geraten ist. Der Autor bringt dies sehr fesselnd und nervenaufreibend in die Handlung ein.

Ein beeindruckender Roman mit unglaublichen Wendungen, der in zwei Zeiten spielt und ein spannendes Thema aufgreift!

Veröffentlicht am 18.07.2020

Zwei aufregende Kriminalfälle

Zappeduschder
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Der Krimi "Zappeduschder" ist von der Autorin Jacqueline Lochmüller und handelt bereits vom zweiten Fall der Kriminalkommissarin Kristina Herbich. Diesmal hat sie gleich zwei Fälle, die zu lösen sind.

In ...

Der Krimi "Zappeduschder" ist von der Autorin Jacqueline Lochmüller und handelt bereits vom zweiten Fall der Kriminalkommissarin Kristina Herbich. Diesmal hat sie gleich zwei Fälle, die zu lösen sind.

In Bayreuth wird in einem Tanzlokal mitten auf der Tanzfläche ein Mann erstochen. Kommissarin Kristina Herbich und ihr Kollege Breuer nehmen sich diesen Fall an. Bei ihrer Ermittlung trifft Kristina auf den Mann Philipp, in den sie sich sofort verliebt. So entschließt sie sich trotz Mordfall für ihren Urlaub und reist zu Philipp ins Saarland. Auf der Fahrt begegnet sie eine Anhalterin, die wenig später tot am Bostalsee aufgefunden wird. Als weitere junge Frauen verschwinden, wird auch Kristina hellhörig und ermittelt trotz Urlaub unter Hochdruck.

Die Autorin schafft eine absolut spannende Geschichte. Ungewöhnlich treffen hier gleichzeitig zwei ganz unterschiedliche Mordfälle aufeinander. Viele Personen und unterschiedliche Orte sorgen für weitere Verwirrung, was für großen Nervenkitzel sorgt. Zu Beginn habe ich dadurch nicht sofort durchgeblickt. So führt aber die Autorin den Leser gelungen in die Irre.

Personen, die sich eng um Kristina befinden, werden zu Verdächtigen. Auch ihr neuer Freund Philipp kommt mir als Leserin skeptisch vor. Wem kann man überhaupt noch vertrauen? Ich habe mitgerätselt und bis zum Ende richtig mitgefiebert. Die Aufdeckung des Falls kommt tatsächlich erst ganz zum Schluss, sodass sich in der ersten Hälfte des Buches kaum ein Puzzle-Teil zusammenfügen lässt. Nach einem aufregenden Start ist der Fall zu Anfang noch recht verhalten, bauscht sich aber von Kapitel zu Kapitel immer mehr auf.

Die Charaktere sind sehr authentisch. Kristina lernt man nicht nur als Kommissarin kennen, sondern auch ihren Alltag und ihre Gefühle zu Philipp. Ich habe gerne diese Abwechslung aus Privatem und Beruflichem verfolgt. Spannend ist auch die Erzählung in vielen Perspektiven. So folgt man nicht nur Kristinas Handlungen, sondern auch die der anderen Beamten, von Philipp und den entführten Frauen. Gelungen war zudem das Lokalkolorit, welches im Saarland und Bayern grandios getroffen wurde. Ich hatte die Örtlichkeiten und die Mentalität auf Anhieb vor Augen. Dazu noch der passende Dialekt haben die Geschichte perfekt gemacht.

Mit "Zappeduschder" hat man einen fesselnden und tiefgründigen Kriminalroman, der für gute Unterhaltung sorgt, interessante Charaktere und zwei spannende Fälle beinhaltet!

Veröffentlicht am 12.07.2020

#Findemich

Der Fahrer
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Der Thriller "Der Fahrer" wurde vom Bestseller-Autor Andreas Winkelmann geschrieben und ist mein erster Roman von ihm. Die guten Meinungen kann ich hier nur bestätigen. Dieses Buch ist grandios geschrieben, ...

Der Thriller "Der Fahrer" wurde vom Bestseller-Autor Andreas Winkelmann geschrieben und ist mein erster Roman von ihm. Die guten Meinungen kann ich hier nur bestätigen. Dieses Buch ist grandios geschrieben, packend bis zum Schluss und ist in sich geschlossen (also auch ohne Vorkenntnisse lesbar).

Eine Frau ist nachts mit dem Auto unterwegs, aber ihre Fahrt endet tödlich. Ihre Leiche ist mit Leuchtfarbe angemalt und der Täter hat die Botschaft #Findemich hinterlassen. Nachdem weitere Opfer fallen, ist sich Kommissar Jens und sein Team sicher, es handelt sich um eine Mordserie, die genau geplant wurde. Die einzige Verbindung führt zum neuen Fahrdienst MyDriver. Außerdem scheint es der Täter auf Jens abgesehen zu haben. Eine Jagd auf Zeit beginnt...

Andreas Winkelmann schafft ab Prolog eine aufregende Geschichte, die man kaum aus den Händen legen möchte. Die Stadt Hamburg eignet sich als spannende Kulisse und das Kommissariat um Jens ist felsenfest den Täter zu schnappen. Als Leser habe ich fieberhaft mitgerätselt, konnte aber bis zum Schluss den Mörder nicht identifizieren.

Der Täter erhält neben vielen anderen Charakteren auch eine Perspektive. Seine Rolle ist durchdacht und nicht zu erahnen. In diesem Roman gibt es wirklich viele Verdächtige, aber jede führt Stück für Stück in eine Sackgasse. Die Verzweiflung des Kommissariat ist dies eindeutig anzumerken. Mit Hashtags, Leuchtfarbe und verlassenen Autos hinterlässt der Täter Spuren voller Beweise, aber nichts ist wie es scheint.

Im Fokus der Kommissare stehen eindeutig Jens und Rebecca, die sich auch privat sehr nahe stehen. So erhält man hier nicht nur den Polizeialltag kennen, sondern auch private Einblicke und Gedanken. Am Ende sind beide auch nur Menschen, die mit ihren Problemen zu kämpfen haben. Dieses authentische Gefühl fand ich sehr gelungen, sodass das Buch auch eine gewisse Tiefgründigkeit verspricht. Toll fand ich zudem, dass auch weitere Kollegen in der Handlung ihren Platz finden. Da haben wir einmal das Polizei-Duo Carina Reinicke und Levin Oktay, den Streifenpolizist Rolf Hagenah und die Chefin des Kommisariat Mareike Baumgärtner, die ebenfalls in den Fall verwickelt werden.

Zuletzt bekommt man auch die Eindrücke der Opfer gut mit. Alle haben Gemeinsamkeiten, manche gewollt, manche nur zufällig. Dabei spricht der Autor bewusst ein sehr aktuelles und wichtiges Thema an.

Ein Thriller, der vielversprechend und facettenreich ist. Die Handlung packt von erster Sekunde an und ist keineswegs blutrünstig, wie viele andere Thriller. Den Autor werde ich mir auf jeden Fall merken!

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Renate im Campingurlaub

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Das Buch "Ans Vorzelt kommen Geranien dran" ist wieder eine lustige Erzählung von Renate Bergmann. Auch diesmal plaudert sie aus dem Nähkästchen und berichtet von ihrem Urlaub auf dem Campingplatz. Eine ...

Das Buch "Ans Vorzelt kommen Geranien dran" ist wieder eine lustige Erzählung von Renate Bergmann. Auch diesmal plaudert sie aus dem Nähkästchen und berichtet von ihrem Urlaub auf dem Campingplatz. Eine nette Urlaubslektüre, die besonders für Leser geeignet ist, die Renate vielleicht noch nicht kennen. Die Geschichte lädt zum Schmunzeln ein, jedoch sollte man dabei nicht zu viel Tiefgang erwarten.

Renate Bergmann ist in der Bücherwelt einzigartig. Sie ist eine Frau, die sich selber mit ihren 82 Jahren nicht als Ruheständlerin bezeichnen will. So begleitet man Renate in diesem Roman mit in den Campingurlaub. Ihre herzlich ehrliche und unterhaltsame Art ist so amüsant, dass ich mir das Lachen an vielen Stellen verkneifen muss.

Obwohl Renate von der "alten Schule" ist und gerne gesiezt wird und die junge Generation nicht immer nachvollziehen kann, ist sie dennoch alles andere als spießig. Über ihre Freundschaften, Männerliebschaften und den aktuellen Trends hat Renate eine felsenfeste Meinung, die sie gerne offenbart. Unterhaltsam sind vor allem Szenen, wenn sie über andere Rentner, wie ihre Freundin Ilse, erzählt.

Der Schreibstil der Renate Bergmann Bücher ist klasse. Mir ihrer lockeren Art erzählt sie die Geschichte, als wäre man aktiv dabei. Mit "Wissen Se" oder "Kennen Se" bringt sie ihren Alltag dem Leser ein Stück näher. Gerne kommentiert sie hierbei moderne Techniken und das aktuelle Zeitgeschehen. Ihre Ahnungslosigkeit in diesem Bereich wird besonders durch Begriffe, wie "Täblett", "Startap" und "Schemie" deutlich. Ich mag diese authentische Schreibweise. Man kann sich Renates Erzählung ganz grandios dabei vorstellen.

Wieder ein Roman, der mir viele amüsante Lesestunden bereitet hat. Renate habe ich besonders durch ihre vorherigen Bücher in mein Herz geschlossen. Obwohl dieser Roman nicht zu meinen Favoriten gehören wird, da die Geschichte doch etwas zu kurz kommt, bleibe ich Renates Büchern weiterhin treu!