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Veröffentlicht am 02.04.2021

Hut ab vor dieser starken Frau! Einblicke in ein buntes Leben vermischt mit einigen Grautönen

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald
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In dem Buch „Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald…“ beschreibt Regina Maria Kaiser in Episoden das Leben der beeindruckenden Astrid Lindgren und verwebt hierbei auch fiktionale Elemente. Die Romanbiografie ...

In dem Buch „Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald…“ beschreibt Regina Maria Kaiser in Episoden das Leben der beeindruckenden Astrid Lindgren und verwebt hierbei auch fiktionale Elemente. Die Romanbiografie ist 2021 im Südverlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 304 Seiten. Es ist in vier Teile unterteilt, enthält ein umfangreiches Nachwort und eine übersichtliche Zeittafel.

Die Autorin Regina Maria Kaiser erzählt in ihrem Buch vom bewegten und abenteuerlichen Leben der Astrid Lindgren von Geburt an bis zu ihrem Tod. Astrid Lindgren war eine Frau, die schon in jungen Jahren aus der Masse hervorstach, sich oftmals gegen den Strom stellte und ihr Leben war sicherlich sehr von ihrer schriftstellerischen Arbeit geprägt, von ihrem Ruhm und Erfolg. Es gab aber auch die ruhigen, melancholischen Seiten von ihr, die Regina Maria Kaiser eindrucksvoll schildert und mit denen Astrid Lindgren mal besser und mal schlechter lebte.

Regina Maria Kaiser lässt den Leser teilhaben am Leben der Astrid Lindgren. Das Leben von Astrid Lindgren allein ist schon sehr faszinierend und Regina Maria Kaiser hat wirklich hervorragend recherchiert, ihr gelingt es aber auch gleichzeitig den Leser durch ihren Schreibstil zu faszinieren. Bei mir ist also doppelte Faszination angesagt. Regina Maria Kaisers Stil ist leicht und lebendig, informativ und gleichzeitig unterhaltsam und ich als Leserin wurde regelrecht davon gefesselt und möchte keine einzige Seite im Buch vermissen. Gut gefallen haben mir auch die vielen einzelnen Kapitel, die viele ganz unterschiedliche Einblicke in ihr Leben geben und sehr gut miteinander verknüpft sind. Auch die Zeittafel und das umfangreiche Nachwort haben mich sehr beeindruckt und so konnte ich das vorher Gelesene nochmals genauer einordnen.
Regina Maria Kaiser schreibt mit ganz viel Leidenschaft und unfassbar viel Hintergrundwissen. Einfach toll!
Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Sehr berührend, humorvoll und authentisch – empfehlenswert!

Als wir uns die Welt versprachen
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„Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande umfasst in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten.

Die Autorin Romina Casagrande erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte ...

„Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande umfasst in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten.

Die Autorin Romina Casagrande erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Südtirolerin Edna, die sich auf den Weg zu ihrem Kinderfreund Jacob macht, um eine alte Schuld zu begleichen. Als kleine und aus ärmlichen Bedingungen stammende Kinder wurden beide als sogenannte „Schwabenkinder“ über die Alpen nach Oberschwaben gebracht.
Zwischen den beiden Kindern entwickelte sich über viele Jahre fernab der Heimat eine wichtige Freundschaft. Sie haben zusammen ihre Flucht geplant, aber nur einem Kind gelang sie.
In hohem Alter entdeckt Edna ein Lebenszeichen ihres Freundes in einer deutschen Zeitung und beschließt diesen aufzusuchen. Sie geht den Reiseweg noch einmal zurück und macht dabei die unterschiedlichsten Begegnungen.

Romina Casagrande schafft es das sehr wichtige und erschreckende Thema der „Schwabenkinder“ gekonnt anzugehen. Ihr Buch lässt sich trotz des „harten“ Themas sehr flüssig, humorvoll und dabei so authentisch und auch spannend lesen und ich konnte mich sehr gut in die fein ausgearbeiteten Charaktere der Geschichte einfühlen.
Man begibt sich als Leser gemeinsam mit Edna und ihrem Papagei auf eine sehr naturverbundene und waghalsige Reise, durchlebt ihre Vergangenheit, erlebt teilweise skurrile Begegnungen in der Gegenwart und hofft und freut sich dabei gleichzeitig so sehr auf ein gelungenes Wiedersehen mit Jacob und das Begleichen der alten „Schuld“.

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird. Mich hat es sehr berührt.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Was für ein wunderbarer und so sympathischer Mutmachhase!

Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)
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„Nobbi, der Mutmachhase. Zusammen schaffen wir das“ von den Autorinnen Maike Bollow und Judith Allert und der Illustratorin Stefanie Reich ist im März 2021 im Edel:KidsBooks-Verlag erschienen. Das Bilderbuch ...

„Nobbi, der Mutmachhase. Zusammen schaffen wir das“ von den Autorinnen Maike Bollow und Judith Allert und der Illustratorin Stefanie Reich ist im März 2021 im Edel:KidsBooks-Verlag erschienen. Das Bilderbuch umfasst 32 Seiten. Es handelt sich hier um den zweiten Band um den Mutmachhasen Nobbi. Die Bücher können aber gut unabhängig voneinander betrachtet und gelesen werden.
Diese Mal hilft Nobbi, der Mutmachhase dem kleinen Bibermädchen Lilli. Lilli benötigt dringend ein bisschen Zuspruch und Mut, denn ihr großer Bruder traut ihr einfach nicht zu, dass sie ein neues Spielzimmer am Biberbau ganz alleine bauen kann. Jetzt ist eine Prise Mut vonnöten und zum Glück ist da Nobbi und sein kleiner Vogelfreund Flatterpiep zur Stelle. Das tut Lilli richtig gut. Zusammen kann man so vieles schaffen.

Mit Ängsten, Verunsicherung und auch Selbstzweifeln sind auch Kindern heute immer wieder konfrontiert. An diese Themen gehen die Autorinnen ganz ehrlich und kindgerecht heran. Sie zeigen dabei kleine Lösungsstrategien auf und verdeutlichen, dass niemand damit alleine ist. So fühlen sich die kleinen Leser Nobbi und seinen Freunden sicherlich sofort ganz nahe. Zudem sind alle Charaktere richtige Sympathieträger – allen voran natürlich Nobbi, der Mutmachhase. Er ist sehr empathisch, mutmachend, ehrlich und so sanft und verständnisvoll.
Der Vorlesetext der Geschichte ist klar verständlich und die Illustrationen von Stefanie Reich unterstützen und erweitern das Gelesene ganz wunderbar. Uns hat richtig gut gefallen, dass die Gefühle der einzelnen Tiere auf den Bildern so gut durch die Gestik, Mimik und Haltung zum Ausdruck kommen und ganz eindeutig sind. Fast immer gehen die Illustrationen über zwei Seiten und die Tiere darauf sind richtig groß abgebildet und schaffen so gleichzeitig eine Nähe zu den lesenden Kinder. Gut finden wir auch, dass die Bilder nicht zu überladen mit vielen Details sind, es aber dennoch Kleinigkeiten zu entdecken gibt.

Von meinen Kindern und mir gibt es eine glasklare Leseempfehlung.
Das herrliche Bilderbuch ist zum Vorlesen sicherlich für Kinder ab 3 Jahren geeignet.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Ganz viel psychologisches Feingespür, spannend und beklemmend zugleich

Unter Wasser Nacht
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„Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff ist 2021 im Verlag hanserblau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 286 Seiten.

Zwei sehr gut miteinander befreundete Familien stehen am Wendepunkt ...

„Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff ist 2021 im Verlag hanserblau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 286 Seiten.

Zwei sehr gut miteinander befreundete Familien stehen am Wendepunkt ihrer Beziehung. Sophie und Thies haben ihren Sohn Aaron bei einem bislang ungeklärten Unfall an der Elbe verloren und müssen mit der Frage nach dem „Warum“ und aufkommenden Schuldgefühlen klar kommen. Inga und Bodo leben gleich gegenüber mit ihren beiden Kindern ein scheinbar idyllisches Familienleben. Und nun kommt ein Jahr nach Aarons Tod plötzlich Mara ins Dorf, rüttelt alle gehörig wach, bringt so einiges durcheinander und deckt Geheimnisse auf.

Kristina Hauff gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, ruhigen und sehr fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen der einzelnen Charaktere anbelangt, mit und konnte mich gut in alle hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Sehr gut hat mir gefallen, dass die Autorin die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vorkommenden Charaktere erzählt. So kam für mich ganz langsam nacheinander immer mehr ans Licht und ich konnte auch wirklich in die „Seele“ der einzelnen blicken. Kristina Hauff schreibt mit ganz viel psychologischem Spürsinn. Der Spannungsbogen blieb in meinen Augen ab der ersten Seite an durchgängig erhalten und teilweise war die Atmosphäre im Buch wirklich auch beklemmend. Ich war schon immer wieder gespannt darauf, zu erfahren, was als nächstes passieren wird, wie die einzelnen Personen nun reagieren werden und welchen Einfluss, das gerade Gelesene auf den Verlauf der Geschichte haben könnte.

Fazit: Ein psychologisch fein geführter, durchwegs spannender und in meinen Augen sehr gelungener Roman. Ich spreche voller Begeisterung eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Hut ab vor dem bewegten Leben und Werk des beeindruckenden Pädagogen Ernst Papanek

Auf Wiedersehen, Kinder!
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In dem Buch „Auf Wiedersehen, Kinder! Ernst Papanek – Revolutionär, Reformpädagoge und Retter jüdischer Kinder“ schildert Lilly Maier das Leben des beeindruckenden Wiener Pädagogen Ernst Papanek. Die Biografie ...

In dem Buch „Auf Wiedersehen, Kinder! Ernst Papanek – Revolutionär, Reformpädagoge und Retter jüdischer Kinder“ schildert Lilly Maier das Leben des beeindruckenden Wiener Pädagogen Ernst Papanek. Die Biografie ist 2021 in der Verlagsgruppe Styria erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 303 Seiten.

Die Autorin Lilly Maier erzählt in ihrem Buch vom bewegten und abenteuerlichen Leben des Ernst Papanek. Er war bereits in jungen Jahren und dann sein ganzes Leben lang politisch als Vollblut-Sozialist tätig und gleichzeitig engagierte er sich leidenschaftlich als Pädagoge auch immer für Kinder und Jugendliche und hier vor allem für Flüchtlingskinder. Er verknüpfte gekonnt Politik und Pädagogik. Während des Zweiten Weltkrieges leitete er vier Kinderheime bei Paris, in denen jüdische Flüchtlingskinder untergebracht waren, um vor den Nazis gerettet zu werden. In letzter Minute konnte er sich und seine Familie, von der er in allen Belangen immer unterstützt wurde – hier ist vor allem auch seine Frau Lene Papanek zu nennen, vor den Nazis retten und nach Amerika flüchten. Hier musste die Familie nochmals von vorne beginnen und Ernst Papanek baute das Leben seiner Familie zunächst als Tellerwäscher auf. Mithilfe seiner für die damalige Zeit ungewöhnlichen pädagogischen Methoden leitete er bald mit großem Erfolg eine Schule für straffällig gewordene Jugendliche und wurde zuletzt Professor für Pädagogik an der City University of New York.

Lilly Maier lässt den Leser teilhaben am ungewöhnlichen Leben des Ernst Papanek. Das Leben von Ernst Papanek allein ist schon sehr faszinierend und Lilly Maier hat wirklich hervorragend recherchiert, ihr gelingt es aber auch gleichzeitig den Leser durch ihren Schreibstil zu faszinieren. Bei mir also doppelte Faszination angesagt. Lilly Maiers Stil ist lebendig und ich als Leserin wurde regelrecht davon gefesselt und ich habe keine einzige Seite als „trocken“ empfunden. Immer wieder schildert Lilly Maier Erlebnisse von ihrer umfangreichen Recherche um das Leben von Ernst Papanek und erzeugt so eine Lebendigkeit und auch Nähe zum Leser. Lilly Maier hat für ihr Buch einen gewaltigen Aufwand betrieben, all die interessanten Fakten zusammenzutragen. Sie ist an all die Schauplätze des Lebens von Ernst Papanek gereist, hat noch lebende Verwandte und Freunde besucht und interviewt und dies merkt man dem Buch auf sehr positive Art und Weise an. Lilly Maier schreibt mit ganz viel Leidenschaft und unfassbar viel Hintergrundwissen. Einfach toll!

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