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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2025

Einfach backen mit Sauerteig

Einfach backen mit Sauerteig
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Christina Bauer hat ihr aktuelles Buch dem Sauerteig gewidmet. Sie erklärt darin zunächst, wie man einen Sauerteigansatz selbst herstellen kann und wie man ihn am besten aufbewahrt und pflegt. Danach folgen ...

Christina Bauer hat ihr aktuelles Buch dem Sauerteig gewidmet. Sie erklärt darin zunächst, wie man einen Sauerteigansatz selbst herstellen kann und wie man ihn am besten aufbewahrt und pflegt. Danach folgen einige Grundlagen zum Brotbacken und sechzig Rezepte für Brote und Kleingebäck mit Sauerteig.

Vom Roggenbrot über Dinkelvollkornbrot bis zum Baguette sind abwechslungsreiche Rezepte mit und ohne Körner enthalten. Auch viele verschiedene Brötchen- und Gebäcksorten findet man in dem Buch. Die Anleitungen sind übersichtlich und gut verständlich. Die Fotos sind appetitlich arrangiert. Das Backen mit Sauerteig ist eine zeitintensive Sache, deshalb hat die Autorin zu jedem Rezept einen Zeitplan erstellt. Eine Zeittabelle hilft zudem bei der Planung.

Für besonders aufwändige Formen gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Fotos, die auch als Video per QR Code abrufbar sind.

Es ist insgesamt ein schön gestaltetes, hochwertiges Backbuch mit interessanten Informationen und vielfältigen Rezepten.

Veröffentlicht am 16.09.2025

Zu Herzen gehende Erzählung

Vorwiegend festkochend
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Diese viel zu kurze Erzählung ist gehaltvoller, als mancher dicke Schinken. Lara Gahlow hat die Protganisten so lebendig beschrieben, dass ich beim Lesen einen Film vor mir habe ablaufen sehen. Ich konnte ...

Diese viel zu kurze Erzählung ist gehaltvoller, als mancher dicke Schinken. Lara Gahlow hat die Protganisten so lebendig beschrieben, dass ich beim Lesen einen Film vor mir habe ablaufen sehen. Ich konnte mich mühelos in die Lage aller Beteiligten hineinversetzen, vor allem natürlich in Minnas und Monis, aber auch für den erzürnten Matthias hatte ich Verständnis. Die schwierige Lage älterer alleinstehender Menschen und der Druck, der auf den Pflegekräften lastet wird in diesem Buch ohne erhobenen Zeigefinger dargestellt. Die verbotene Freundschaft zwischen Pflegerin und Kundin hat mein Herz hüpfen lassen, leider war das Ende erwartungsgemäß traurig.

Besonders gut gefallen haben mir die wunderschöne Sprache und die humorvollen Wortspiele der Autorin; ich hoffe, noch mehr von ihr zu lesen.

Veröffentlicht am 10.09.2025

Warmherzige Geschichte

Was du siehst
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Diesen Roman hätte ich beinahe verpasst, weil mich die Leseprobe nicht so richtig überzeugt hat. Zum Glück hat eine Freundin ihn mir geschenkt. Und nachdem ich mich an den bedächtigen Schreibstil ...

Diesen Roman hätte ich beinahe verpasst, weil mich die Leseprobe nicht so richtig überzeugt hat. Zum Glück hat eine Freundin ihn mir geschenkt. Und nachdem ich mich an den bedächtigen Schreibstil der Autorin gewöhnt hatte, hat das Lesen Spaß gemacht.

Es geht um eine Kinderfreundschaft in einem mecklenburgischen Dorf nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Jule und Andi werden im Lauf der Zeit ein Liebespaar und planen ihre gemeinsame Zukunft. Doch als Jule erfährt, dass ihr totgeglaubter Vater am Leben ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Diese Suche treibt sie jahrelang durch die ganze Welt. Wird Jule ihren Vater finden? Und hält Andis Liebe zu ihr der Trennung stand?

Von 1968 bis zur Jahrtausendwende spielt die Handlung. In bedächtigem Erzählton lässt die Autorin das ostdeutsche Dorf vor meinem inneren Auge erstehen. Warmherzig charakterisiert sie seine Bewohner mit ihren sympathischen, skurrilen und manchmal auch tragischen Zügen. Das Alltagsleben in der ehemaligen DDR klingt an, wenn von der Schul- und Ausbildungszeit der Protagonisten die Rede ist, es steht aber nicht im Mittelpunkt des Romans.

Mit Jules jahrelanger Suche nach ihrem Vater hat die Autorin die Geschichte dann leider arg in die Länge gezogen. Das Ende mit seinen vielen Zufällen erscheint mir zudem nicht sehr glaubwürdig.

Insgesamt habe das Buch trotz dieser Kritikpunkte gern gelesen und seine warmherzige Atmosphäre genossen.

Veröffentlicht am 10.09.2025

Erwachsenwerden

Himmel ohne Ende
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Julia Engelmanns Gedichte mag ich sehr. Umso gespannter war ich auf ihren ersten Roman.

Die melancholische Geschichte um Charlies Erwachsenwerden, ihre Probleme, Sorgen, Selbstzweifel und ihren ...

Julia Engelmanns Gedichte mag ich sehr. Umso gespannter war ich auf ihren ersten Roman.

Die melancholische Geschichte um Charlies Erwachsenwerden, ihre Probleme, Sorgen, Selbstzweifel und ihren Freund Pommes hat mich leider nicht so begeistert, wie ich gehofft hatte. Klar zeigt die Autorin, dass sie etwas vom Schreiben versteht, aber zum Thema selbst hat sie nichts Neues beigetragen, und auch Spannung stellte sich nicht ein, so zog sich das Buch in die Länge.

Die Handlung wird in einem knappen, fast schon oberflächlichen Ton erzählt. In krassem Gegensatz dazu sind Charlies Gedanken in einer intensiven, sehr poetischen Sprache formuliert. Das mag ein bewusstes Stilmittel sein, mich hat dieser ständige Wechsel des Schreibstils beim Lesen gestört.

Die Charaktere blieben konturenlos, ich habe insbesondere zu Charlie keine Beziehung aufbauen können, weil sie mir nicht besonders sympathisch war. Und auch ihr Verhalten war für mich oft nicht nachvollziehbar.

Schade, ich bleibe in Zukunft wieder bei Julia Engelmanns Gedichten.

Veröffentlicht am 10.09.2025

Wieso? Weshalb? Warum?

QUID+ Aber warum?
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Das Buch aus dem Klett-Verlag verspricht, die drängendsten Fragen kleinerer Kinder altersgerecht zu beantworten. Darauf war ich gespannt.

Das Konzept klingt gut durchdacht. In 27 kurzen Vorlesegeschichten ...

Das Buch aus dem Klett-Verlag verspricht, die drängendsten Fragen kleinerer Kinder altersgerecht zu beantworten. Darauf war ich gespannt.

Das Konzept klingt gut durchdacht. In 27 kurzen Vorlesegeschichten werden Fragen zu den verschiedensten Themen gestellt. Da geht es um die Farbe des Blutes, ums Rauchen und nächtliche Angst. Auch so gewichtige Dinge wie Krieg, die Trennung der Eltern und der Tod haben einen Platz in dem Buch gefunden. Am Ende jeder Geschichte wird die Frage kindgemäß beantwortet, und es folgt ein Abschnitt mit weitergehenden Informationen für die Erwachsenen. Der zweite Teil des Buches gibt den Eltern Tipps, wie sie die Entwicklung ihres Kindes gut begleiten können.

Die Idee des Buches finde ich gut umgesetzt. Auch die meisten Fragen werden für Kinder verständlich behandelt.

Einige Anworten sind für mein Gefühl zu oberflächlich bzw. ausweichend.
Dazu zwei Beispiele:

Auf die Frage "Warum passieren Kriege?" wird sehr allgemein und knapp geantwortet und dem Kind dann geraten, keine Nachrichten mehr zu sehen (was es ohnehin nicht tun sollte), sondern sich auf das Schöne im Leben zu konzentrieren. Damit beantwortet man die Frage nicht, sondern weicht ihr aus.

Auch der Streit der Eltern (Seite 108) wird meiner Meinung nach fragwürdig behandelt. Die möglichen Gründe dafür werden aufgezählt, dann kochen die Kinder das Abendessen, um die Eltern zu entlasten, und alles ist wieder gut. Das suggeriert eine Verantwortung, die die Kinder nicht haben, und es bleibt außerdem ungeklärt, wie man einen Streit beilegen kann.

Insgesamt ist das Buch ein schön gestalteter, hilfreicher Begleiter für Eltern und Kinder, gleichzeitig gibt es Verbesserungsbedarf bei den Inhalten.