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Veröffentlicht am 15.09.2016

Typisches Mädchenbuch

Die Feenschule 1. Zauber im Purpurwald
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"Die Feenschule-Zauber im Purpurwald" ist der ersten Band einer Reihe und ein typisches Mädchenbuch für Glitzerfeen ab 6 Jahren. Das Cover auf der Vorder- und Rückseite ist an einigen Stellen mit Glitzer ...

"Die Feenschule-Zauber im Purpurwald" ist der ersten Band einer Reihe und ein typisches Mädchenbuch für Glitzerfeen ab 6 Jahren. Das Cover auf der Vorder- und Rückseite ist an einigen Stellen mit Glitzer versehen und zeigt genau was die kleinen Leserinnen erwartet. Eine heimelige Wunderwelt in der es neben vielerlei Arten von Feen auch mutige Trolle und garstige Kobolde gibt. Diese wird schon auf einer schön gestalteten Landkarte im Inneren des Buches dargestellt, so dass man sich die Umgebung, in der die Blumenfee Rosalie sich befindet, gut vorstellen kann. Der Text wird auf jeder Seite von liebevollen Zeichnungen begleitet und macht das Vor- oder Selbstlesen zu einem Vergnügen. An ihrem 7. Geburtstag beginnt für Rosalie der Schulalltag an der Blütenwaldschule, wo sie alles lernen wird, was fleißige Feen so zu tun haben...

Mir gefällt die Idee der Geschichte sehr gut und ich glaube, dass sich Mädchen auf jeden Fall mit Rosalie identifizieren und ihre kleinen Sorgen nachvollziehen können. So muss sie das erste Mal getrennt von ihren Eltern zurechtkommen, neue Freunde finden und sich an Regeln halten, die ihr nicht immer gefallen. Allerdings ist sie zu Beginn etwas zu sehr von sich überzeugt und vorlaut, was sie ein wenig unsympathisch wirken lässt, doch im weiteren Verlauf der Handlung zeigt sich, dass sie doch Mitgefühl und Reue zeigen kann. Sie lernt aus ihren Fehlern und erfährt, wie wichtig gute Freunde sind, auf die man sich verlassen kann und dass man selbst etwas dafür tun muss, um sie zu bekommen. Außerdem wird den kleinen Lesern vermittelt, dass man sich ruhig mal entschuldigen kann, wenn man einen Fehler gemacht hat und wie befriedigend es ist, anderen (in diesem Fall Menschenkindern) zu helfen.

Ich finde das Buch sehr gelungen, weil es ohne viel "Action" und nur an einer Stelle mit ein bisschen Spannung auskommt und insgesamt sehr ruhig und entspannend für Kinder ist, die sich in eine zauberhafte Welt hineinversetzen möchten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr traurig

Mein bester letzter Sommer
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Um es vorweg zu sagen - dieses Buch ist nichts für unterhaltsame Lesestunden, sondern nimmt den Leser mit auf die letzte, bewegende Reise eines jungen Mädchens, das dem Tod geweiht ist. Nichts wird beschönigt ...

Um es vorweg zu sagen - dieses Buch ist nichts für unterhaltsame Lesestunden, sondern nimmt den Leser mit auf die letzte, bewegende Reise eines jungen Mädchens, das dem Tod geweiht ist. Nichts wird beschönigt oder abgemildert, das Leiden und der Zorn von Tessa machen betroffen und man möchte sich nicht vorstellen, selbst in dieser Situation zu sein!
Mir hat das Buch schwer zu schaffen gemacht und ist nichts für labile Gemüter.

Tessa ist eine Protagonistin in die man sich sofort hineinversetzen kann. Durch ihre knapp gehaltenen Informationen erahnt man zuerst nur, warum sie sterben wird. Im weiteren Verlauf der Handlung erfährt man mehr von ihrem Krankheitsverlauf und leidet mit ihr. Durch den eindringlichen Schreibstil der Autorin ist man sehr dicht an Tessas Gefühlswelt und versteht, warum sie teilweise so wütend auf ihr Umfeld reagiert. Daneben ist die zarte Liebesgeschichte zu Oskar sehr romantisch, verspielt und manchmal sogar etwas schwülstig beschrieben, so wie es eben zu einem jungen Mädchen passt, das zum ersten Mal verliebt ist. Doch ebenso wie Tessa, vergisst man dabei nie, dass es keine Zukunft für diese Liebe geben wird.

Es ergeben sich sehr bewegende Momente, wobei es mir manchmal schlicht zu viel wurde und ich nicht mehr weiterlesen wollte/konnte. Das Drama um Oskars Schwester war mir dann doch zu viel an Tragödie für einen jungen Mann, der noch das ganze Leben vor sich hat und nun schon bald ein zweites Mal den Verlust eines geliebten Menschen verkraften soll. Ebenso emotional aufwühlend ist der Brief von Tessas Schwester und das Geständnis ihrer Mutter, wonach man ihr jeweiliges Verhalten gut nachvollziehen kann.

Als etwas aufmunternd empfand ich ein paar kleine Szenen, in denen sich Tessa gut und mit der Welt versöhnt gefühlt hat, doch die waren leider sehr selten. Eine schöne Idee ist die Playlist von Tes-kar am Ende des Buches, die ihren Roadtrip begleitet hat.

Es ist ein trauriges und bewegendes Buch mit vielen wahrhaftigen Gefühlen, das man aber nur lesen sollte, wenn man Schicksalsromane ohne Happy End verkraften kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Locker und leicht

Es muss wohl an dir liegen
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Delia und Paul sind seit 10 Jahren ein Paar und haben sich in ihrer Beziehung gut aufeinander eingespielt. Jeder hat eine gesicherte, berufliche Zukunft, das Haus ist gemütlich eingerichtet, ein Hund komplettiert ...

Delia und Paul sind seit 10 Jahren ein Paar und haben sich in ihrer Beziehung gut aufeinander eingespielt. Jeder hat eine gesicherte, berufliche Zukunft, das Haus ist gemütlich eingerichtet, ein Hund komplettiert das Glück zu zweit und so vollzieht Delia den nächsten Schritt und macht Paul einen Heiratsantrag. Doch der überraschte Paul reagiert nicht so begeistert, wie sie es sich erhofft hat und durch ein Versehen seinerseits kommt seine Affäre ans Licht. Delia ist am Boden zerstört und ihr bisheriges Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt...

Der Anfang dieses Liebesromans hat mich sofort gepackt und ich konnte mich sehr gut in Delias verletzte Gefühle hineinversetzen. Ich konnte sie als Charakter gleich verstehen und mochte ihre etwas unkonventionelle Art sich zu kleiden und die Probleme anzugehen. Die Autorin beschreibt sehr genau Delias Gedankengänge und Befindlichkeiten, so dass man immer ganz nah an ihr dran bleibt. Erfrischend fand ich die witzigen, mit kleinen Anspielungen gespickten Dialoge und die immer wieder auftauchenden Seiten mit Delias gezeichneten Superwoman-Comics. Das machte das Lesen zu einem Vergnügen.

Ganz hervorragend waren einige Nebencharaktere dargestellt, wie z.B. Delias computerspielsüchtiger Bruder und der Hackerspezialist Joe, die beide so ihre Probleme mit Sozialkontakten und dem Leben an sich haben, jedoch scharfsinnig folgern können und mit guten Ratschlägen bzw. Taten punkten. Gerne hätte ich noch mehr über Delias Freundin Emma erfahren. Sie ist ebenfalls interessant, bleibt aber leider etwas im Hintergrund.

Gegen Ende kommt in der Handlung sogar noch richtige Spannung auf, als Delia mit ihren neuen Freunden in einer waghalsigen Aktion versucht, die Machenschaften ihres korrupten Chefs zu enttarnen.

Inhaltlich hat mich lediglich das für meinen Geschmack etwas zu häufige Hin und Her, zwischen Delias alter und neuer Liebe gestört. Besonders zum Schluss konnte ich ihre Wankelmütigkeit nicht mehr nachvollziehen und war davon etwas genervt. In ihrem Alter sollte sie nach solchen Erfahrungen bereits früher erkennen, was für sie das Beste ist.

Aber insgesamt hat mir dieses unterhaltsame und vergnügliche Buch viel Freude bereitet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Insgesamt eher unbefriedigend

Love@Miriam
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Die kurze Vorstellung der Hauptpersonen samt Altersangabe am Anfang war sehr hilfreich für mich, da ich sonst Harry und Miriam auf höchstens Anfang 20 geschätzt hätte. Der flapsige Jugendjargon, gespickt ...

Die kurze Vorstellung der Hauptpersonen samt Altersangabe am Anfang war sehr hilfreich für mich, da ich sonst Harry und Miriam auf höchstens Anfang 20 geschätzt hätte. Der flapsige Jugendjargon, gespickt mit englischen Ausdrücken, ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber temporeich, kurzweilig und amüsant zu lesen. Die Handlung erschließt sich größtenteils durch die Facebook-Aktivitäten der Protagonisten - man ist gleich mitten im Geschehen. Als angenehm empfinde ich nach dieser "Daumen-Action" die kurzen Phasen mit mehr erzählendem Text. Zum Beispiel die Treffen mit seiner Mutter und die Beziehung zum verstorbenen Vater. Schmunzeln kann man auch ab und zu über ironische, eingestreute Gags.

Ungefähr ab der Mitte des Buches wechselt die Form weg von den Facebookpostings, zu fast nur noch Tagebucheinträgen und E-Mail-Verkehr. Allerdings fand ich diese Kapitel aber eher langweilig. Man hat teil an der immer verdrehteren Wahrnehmung von Harry, die schon an Wahnsinn grenzt und an seiner fortschreitetenden Depression.

Die Darstellung der ermittelnden Polizisten ist sehr lächerlich. Durch ihre hilflosen und holperigen Ermittlungstaktiken wirken sie nur wie Abziehbilder von Kommissaren. Ich glaube nicht, daß echte Polizisten sich dazu hergeben, mit offensichtlichen Tätern, Fernsehen zu schauen und das FB-Profil der Mordkommission hat auch schon wieder was von Mediensatire.
Stellenweise dachte ich, daß durch verschiedene Hinweise und "Spuren" die angelegt wurden, noch etwas Bewegung in die Handlung kommt, aber darauf wartet man vergebens. Nebenpersonen werden zwar erwähnt, spielen aber für den Fortgang der Story leider keine weitere Rolle. Insgesamt finde ich den Krimi unbefriedigend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lebendig und kurzweilig

Das Salz der Erde
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"Das Salz der Erde" ist ein historischer Roman, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Hier wird die Vergangenheit lebendig und kurzweilig erzählt. Der gewaltige Seitenumfang hat mich zuerst etwas ...

"Das Salz der Erde" ist ein historischer Roman, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Hier wird die Vergangenheit lebendig und kurzweilig erzählt. Der gewaltige Seitenumfang hat mich zuerst etwas erschreckt, aber die Handlung wird so unterhaltend vorangetrieben, daß man gar nicht merkt, wie die Zeit beim Lesen verfliegt.

Der Autor hat um einige tatsächlich existierende Fürsten, Könige und historische Begebenheiten im Hochmittelalter, die fiktive Lebensgeschichte des Kaufmanns Michel de Fleury gesponnen. Die dabei immer wieder erwähnten Schwierigkeiten mit den damals geltenden Gesetzen, die Willkür der Herrschenden und der große Einfluss der Kirche auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen, werden höchst interessant und verständlich beschrieben. Ebenso die besondere Bedeutung, die den Kaufmannsgilden in dieser Zeit zugekommen ist, fand ich sehr aufschlussreich zu erfahren.

Hierbei hat mir besonders gut gefallen, daß nicht zu viele verschiedene Charaktere an unübersichtlich vielen Orten agieren, sondern die Protagonisten einprägsam und überschaulich bleiben. Ebenso werden die Personen und Orte zwar ausführlich und anschaulich beschrieben, so daß man sich alles gut vorstellen kann, aber eben nicht zu langatmig und ermüdend, wie es oft in historischen Romanen geschieht.

Natürlich kommt auch eine richtig schöne, aber glaubhafte und nicht kitschige Liebesgeschichte vor. Michel und Isabelle müssen über eine lange Zeit ihre Zuneigung zueinander verstecken und viele Hindernisse überwinden, wobei die damaligen Moralvorstellungen und Ehe-Gesetze, wirklich erstaunlich anmuten und ein wenig zum Schmunzeln verleiten.

Insgesamt kann ich dieses umfangreiche und dabei so preis- wie hochwertige Werk nur jedem ans Herz legen, der gut recherchierte, historisch-lebendige Romane schätzt.