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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Packende Story

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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In einer von Männern dominierten Welt, in der Frauen so gut wie keine Rechte haben, wachsen die beiden Schwestern Nomi und Serina mit völlig unterschiedlichen Zielen heran. Serina wird schon seit ihrer ...

In einer von Männern dominierten Welt, in der Frauen so gut wie keine Rechte haben, wachsen die beiden Schwestern Nomi und Serina mit völlig unterschiedlichen Zielen heran. Serina wird schon seit ihrer Kindheit zur zukünftigen Grace erzogen. Ihre Familie hofft, dass sie vom Thronfolger erwählt und zukünftig im Palast ein gutes Leben haben wird. Ihre unscheinbare Schwester Nomi verrichtet Arbeiten im Haushalt und könnte ihre Schwester als Dienerin begleiten. Doch in ihr schlummert eine Rebellin und so lässt sie sich von ihrem Bruder verbotenerweise das Lesen beibringen. Als die beiden tatsächlich in den Palast eingeladen werden, kommt es zur Katastrophe...

Die Handlung ist von Anfang an spannend und man verfolgt mit Neugier das atemberaubende Geschehen. Obwohl die Charaktere nur sehr spärlich beschrieben werden, kann man sich gut in die Lage der Protagonistinnen hineinversetzen. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Serina und Nomi beschrieben, wobei gerade am Anfang für meinen Geschmack ein paar Informationen über die Welt in der sie leben, hilfreich gewesen wären. Dadurch kommt zwar ein rasantes Lesetempo zustande, was auch zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt, doch ich hätte gerne ausführlichere Beschreibungen der Personen und ihrer Umgebung gehabt. Mir gefallen in diesem Zusammenhang auch Landkarten sehr gut, mit deren Hilfe man sich die Handlungsorte besser vorstellen kann. Leider ist hier keine vorhanden.

Trotz der dürftigen Beschreibungen hat mich die Story gepackt und begeistert. Der Autorin ist es gelungen, mich mit unerwarteten Wendungen und bemerkenswerten Entwicklungen zu überraschen. Einige der Nebencharaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich darauf, ihnen in der Fortsetzung wieder zu begegnen. Das Buch endet nach einem actiongeladenen Höhepunkt mit einem neugierig machenden Cliffhanger und ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird. Leider muss ich mich bis zum Erscheinen des zweiten Teils noch voraussichtlich bis zum Herbst nächsten Jahres gedulden, aber ich werde auf jeden Fall weiterlesen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Patenter Ratgeber mit Witz

Frag Mutti
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Dieses witzige Buch ist nicht nur ein patenter Ratgeber mit Haushaltstipps, sondern bietet auch jede Menge Unterhaltung. Neben einem originellen Geschirrstapel-Daumenkino am Seitenrand gibt es Komplettlösungen, ...

Dieses witzige Buch ist nicht nur ein patenter Ratgeber mit Haushaltstipps, sondern bietet auch jede Menge Unterhaltung. Neben einem originellen Geschirrstapel-Daumenkino am Seitenrand gibt es Komplettlösungen, Cheats und Jurymeinungen. Schaubilder und Merkzettel lockern das Gesamtbild auf und erleichtern das Nachschlagen. Um die guten Ratschläge herum gibt es so etwas wie eine kleine Handlung.

Ingo zieht das erste Mal zu Hause aus und muss den Alltag in der eigenen Wohnung ohne Mamas Hilfe meistern. In Form von kurzen Tagebucheinträgen begleiten wir ihn von der Wohnungssuche, über das Renovieren, den Umzug bis zum Einkaufen, Kochen und Putzen. Dabei werden auch so weltbewegende Fragen wie Stehpinkler vs. Sitzpinkler erörtert, was mich sehr amüsiert hat.

Die Tipps wurden von den beiden Autoren selbst ausprobiert und für gut befunden und das merkt man auch, da sie realitätsnah und alltagstauglich sind. Der ultimative Tipp wird natürlich mit einem Augenzwinkern gegeben: In Urlaub fahren und Mama den Schlüssel zum Blumen gießen dalassen...

Ein paar leckere und leicht nach zu kochende Rezepte dürfen auch nicht fehlen und ich habe sogar einige neue Anregungen bekommen und umgesetzt. Die Ergebnisse sind in meiner Familie gut angekommen! Vieles ist allerdings für gestandene Hausfrauen auch selbstverständlich und kann von diesen deshalb überflogen werden. Wie man Wäsche sortiert oder ein Hemd bügelt war nun auch für mich nichts Neues und daher uninteressant, aber für Haushaltsneulinge bietet das Buch eine solide Grundlage in einer lockeren und witzigen Form. Zum Schluss stehen noch Websiteempfehlungen, die in vielen Lebenslagen sehr hilfreich sind.

Meine Empfehlung gilt daher für alle, die Spaß an einer unterhaltsamen Lektüre zu allen Fragen des Haushalts haben.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Guter Abschluss

Das Herz der Quelle (2). Sternenfinsternis
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Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man ...

Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man sonst nicht weiß, um was es überhaupt geht.

Die Magierin Adara und ihre Quelle Seth kommen ihrer Aufgabe nach, die Menschheit vor Katastrophen zu bewahren. Dabei müssen sie sich an Regeln halten, die der Rat der Gemeinschaft vorgibt. Dazu gehören einige veraltete Gesetze, die Adara nicht mehr länger hinnehmen und ändern möchte. So ist es Magiern zum Beispiel nicht erlaubt, eine tiefergehende Liebesbeziehung zu ihren Quellen einzugehen. Außerdem müssen die Quellen ihren Magiern in sklavenähnlichen Verhältnissen dienen, auch wenn sie dadurch körperlichen Schaden und seelische Qualen erleiden. Dies nutzen die skrupellosen Charaktere unter den Magiern aus und Seth versucht, seine besondere Stellung in der Hierarchie des Rats auszuweiten und in den inneren Kreis aufgenommen zu werden, um dies zu ändern. Doch sein Streben nach Macht fordert einige Opfer, was Adara daran zweifeln lässt, ob sie noch die gleichen Ziele verfolgen und sie ihm weiterhin vertrauen kann...

Der Einstieg in die Handlung fiel mir nicht schwer und ich war gleich wieder in der Welt der Magie gefangen. Ich konnte mich auch sehr gut in die Gefühle von Adara hineinversetzen und ihre Zweifel nachvollziehen. Seth macht es ihr wirklich nicht leicht, ihm zu vertrauen und auch andere Charaktere handeln plötzlich ganz anders, als man es vermutet hätte. Man kann, genau wie Adara, über lange Zeit nicht mehr einschätzen, wer auf ihrer Seite steht. So kommt es auch zu einigen überraschenden Wendungen und neuen Erkenntnissen.

Mir haben, wie schon im ersten Band, die Gegensätze zwischen alten, traditionellen Mitteln und moderner Technik gefallen. So gibt es zwar immer noch die Gedankensteine, mit denen sie sich verständigen können, aber der Rat propagiert seine neue Handy-App, die nun möglichst jeder benutzen soll, was ihm dann die Möglichkeit gibt, seine Mitglieder zu kontrollieren. Das hat mich stark an unsere heutigen Kommunikationsdienste erinnert, die auch immer wieder deswegen in die Kritik geraten.

An manchen Stellen ist die Handlung für meinen Geschmack etwas zäh geraten. Da gab es viel Kompetenzgerangel und politische Schachzüge, die etwas langweilig zu lesen waren und den Lesefluss gehemmt haben. Doch mit der Auflösung der Geschichte, die noch einige interessante Überraschungen zu bieten hatte, bin ich sehr zufrieden. Insgesamt hat mir der Abschluss der Dilogie gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Niemand ist ohne "Makel"

DUMPLIN'
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Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. ...

Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. Mit ihrer besten Freundin Ellen teilt sie seit ihrer Kindheit nicht nur alle großen und kleinen Sorgen, sondern auch die Vorliebe für Dolly Parton und ihre Songs. Die Tatsache, dass Wills Figur etwas üppiger ausfällt als "normal", hat sie bisher nie gestört. Doch das ändert sich, als sich der sportliche Bo, in den sie heimlich verliebt ist, anscheinend auch zu ihr hingezogen fühlt. Beim Gedanken daran, dass er ihre Speckrollen berühren könnte, bekommt sie Panik. Und dann steht da auch noch der jährliche Schönheitswettbewerb in ihrer texanischen Kleinstadt an, den ausgerechnet ihre Mutter als Organisatorin betreut. Bisher hat sie sich nie dafür interessiert, denn sie hat ja sowieso keine Chance dort gut abzuschneiden, oder vielleicht doch?

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, aber die Art wie Will sie dem Leser aus ihrer Sicht präsentiert, lässt uns in ihre Gefühlswelt abtauchen und ihre Probleme hautnah miterleben. Jeder kennt die Situationen, in denen man die Angst hat, nicht perfekt zu sein oder der Norm zu entsprechen. Gerade bei Teenagern ist in dieser Hinsicht die Unsicherheit riesengroß und deshalb sind solche Bücher enorm aufschlussreich, um zu zeigen, dass niemand ohne Makel oder Selbstzweifel ist. Wichtig ist nur, dass man sich selbst so akzeptiert, wie man ist und sich durch nichts von seinen Zielen und Träumen abbringen lassen sollte.

Will befindet sich dazu noch in der bedauernswerten Lage, dass sie eine Mutter hat, die sie nicht versteht und ihr den Spitznamen "Dumplin" verpasst hat, was "Knödel" bedeutet. Da sie selbst früher einmal dick war, versucht sie ständig mit subtilen Hinweisen, Will zum Abnehmen zu bewegen. Leider ist Wills Tante, die für sie mehr wie eine Mutter war, kürzlich verstorben. Sie konnte sich viel besser in Will hineinversetzen und ihr mit weisen Ratschlägen zur Seite stehen, weil sie stark übergewichtig war und deshalb die Probleme aus eigener Erfahrung kannte. Ihr Tod lässt Will haltlos und verzweifelt zurück. Das unsensible Verhalten von Wills Mutter hat mich sehr schockiert. Nicht nur, dass sie ihre Tochter mit diesem schrecklichen Namen anspricht, ist sie auch noch besessen von diesem Wettbewerb, wo sie doch erkennen sollte, dass ihre Tochter gerade jetzt ihre Unterstützung nötig hätte.

Ich finde es generell ganz furchtbar, dass es diese Art von Wettbewerben überhaupt gibt, in denen die Schönheit bewertet wird. Aber ich kann auch verstehen, dass es für die Mädchen aus dieser Gegend ein ganz großes Ereignis ist, da sonst nicht viel Ablenkung oder Unterhaltung geboten wird. Mir hat es gut gefallen, dass durch Wills Mut, sich anzumelden, auch andere Mädchen die nicht als "schön" gelten, sich getraut haben mitzumachen. Das dabei dem einen oder anderen fiesen Mobber der Schneid abgekauft wurde, brachte die Handlung zu einem befriedigenden Ende.

Obwohl in diesem Buch einige, vor allem amerikanische Klischees, für meinen Geschmack etwas zu sehr strapaziert werden, kann ich es als eindrucksvolle und bereichernde Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Hilfreiche Tipps

Viva la Vagina!
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Die Autorinnen wurden unter anderem von Giulia Enders "Darm mit Charme" dazu ermutigt, sich in ähnlicher Herangehensweise dem weiblichen Geschlecht zu nähern. Dies ist ihnen auch hervorragend gelungen. ...

Die Autorinnen wurden unter anderem von Giulia Enders "Darm mit Charme" dazu ermutigt, sich in ähnlicher Herangehensweise dem weiblichen Geschlecht zu nähern. Dies ist ihnen auch hervorragend gelungen. Sie erörtern alle möglichen Fragen, die man sich vielleicht selbst schon gestellt, aber nie getraut hat, zu fragen.

Obwohl wir in einer aufgeklärten Welt leben, wo alle Information in kürzester Zeit abrufbar sind, bestehen gerade in diesem Bereich viele Vorurteile, Unklarheiten und Mythen, die sich hartnäckig in den Köpfen festgesetzt haben. Hinzu kommen noch die fragwürdigen "Vorbilder", die Jugendliche durch soziale Medien und Pornos zusätzlich verunsichern. Die genaue Kenntnis des eigenen Körpers und das Wissen darüber, was normal ist, vermittelt eine Sicherheit, die sie gerade in der Pubertät brauchen.

Dieses Buch erklärt die Fakten zur Monatsblutung, über den ersten Sex bis hin zu Orgasmusproblemen ohne falsche Scham und schafft es aber auch, im unterhaltsamen und einfachen Schreibstil, auf Gefahren und Risiken hinzuweisen. Dabei gibt es immer wieder amüsante Passagen, wie zum Beispiel bei der Beschreibung der PMS als Potentielles Mordsyndrom oder dem Geruch der Discomaus.

Überwiegend sind die Erklärungen allerdings ernsthaft und schnörkellos verpackt. Ein paar schematische Zeichnungen ergänzen den Text, doch sonst ist das Erscheinungsbild eher nüchtern gehalten. Gerade wenn es die jüngere Generation ansprechen soll, hätte ich mehr farbig abgesetzte und auflockernde Elemente erwartet.

Einen großen Raum nehmen die verschiedenen Möglichkeiten zur Verhütung, Geschlechtskrankheiten und andere Probleme im Intimbereich ein. Dabei werden hilfreiche Tipps zur Vermeidung und Behandlung gegeben, die sich auf neueste Studien und Erkenntnisse stützen.

Ich finde, dieses Buch sollte jedes Mädchen gelesen haben, um keine Unsicherheiten im Umgang mit dem eigenen Körper aufkommen zu lassen. Es ist aber auch für Frauen jeden Alters geeignet, da es vielleicht noch neue, hilfreiche Tipps und Tatsachen beinhaltet, von denen sie noch nicht gehört haben.