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Veröffentlicht am 14.09.2017

Schicksalsträchtige Silvester

Du und ich und all die Jahre
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Silvester ist immer ein schicksalsträchtiger Tag im Leben der Protagonistin Nicole. Es passieren schreckliche und schöne Dinge, sie hat bedeutsame Begegnungen und fast jedes Mal erstellt sie eine Liste ...

Silvester ist immer ein schicksalsträchtiger Tag im Leben der Protagonistin Nicole. Es passieren schreckliche und schöne Dinge, sie hat bedeutsame Begegnungen und fast jedes Mal erstellt sie eine Liste mit 5 Vorsätzen zum Neuen Jahr, zusammen mit ihrem besten Freund Julian. Doch meistens kommt es anders als gedacht und ein sehr weises Zitat zieht sich wie ein roter Faden durch die Ereignisse: "Es ist immer später, als man denkt."

Mich hat dieses Buch sehr berührt und obwohl mir Nicole zum Ende hin immer unsympathischer wurde, fand ich ihren Charakter trotzdem glaubwürdig und authentisch. Sie reagierte teilweise wie ein uneinsichtiges und unreifes Kind, stieß ihr gesamtes Umfeld vor den Kopf und ließ sich nicht helfen. Mir haben ihre Freunde und ihr Mann sehr leid getan, auch wenn diese natürlich ebenfalls ihre Fehler gemacht haben. Doch haben diese sich im Gegensatz zu ihr, Mühe gegeben und sich in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt.

Sehr interessant fand ich, dass die gesamte Handlung aus zeitlich unsortierten Rückblenden bestand und man dennoch den Überblick behalten hat.

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer und tiefgründiger Roman, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Reiter und Pferde im Kampf gegen Dämonen

Riders - Schatten und Licht
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Nach einem eigentlich tödlichen Fallschirmsprung-Unfall wacht der junge Soldat Gideon Blake im Krankenhaus wieder auf. Er hat ein merkwürdiges Armband um sein Handgelenk, was sich nicht abnehmen lässt. ...

Nach einem eigentlich tödlichen Fallschirmsprung-Unfall wacht der junge Soldat Gideon Blake im Krankenhaus wieder auf. Er hat ein merkwürdiges Armband um sein Handgelenk, was sich nicht abnehmen lässt. Doch am meisten verwundert ihn, wie schnell seine schweren Verletzungen heilen und wie aggressiv plötzlich die Menschen in seinem Umfeld reagieren. Als auch noch das mysteriöse Mädchen Daryn auftaucht und ihm erklärt, dass er einer der vier apokalyptischen Reiter sein soll, zweifelt er an seinem Verstand. Doch es passieren noch einige unheimliche Dinge, die ihn von der Wahrheit überzeugen. Zusammen mit Daryn macht er sich auf die Suche nach den anderen Reitern, wobei ihnen ständig ein Haufen fieser Dämonen in die Quere kommen...

Die Handlung beginnt mit einer spannenden Szene, in der Gideon entführt, gefesselt und unter Drogen gesetzt, einem Verhör unterzogen wird. Er erzählt Natalie Cordero seine Erlebnisse von Anfang an und so erfährt man als Leser detailliert, was bis zu dem Zeitpunkt seiner Gefangennahme passiert ist und wie es dazu kam. Dabei wechselt die Autorin immer wieder zwischen der Gegenwart im Verhörraum und der Erzählung von Gideon, was eine interessante Perspektive erzeugt und eine ausgewogene Mischung zwischen Spannung und Erklärungen ergibt.

Die Beschreibungen der Reiter und Dämonen samt ihren jeweiligen Waffen und Fähigkeiten sind sehr fantasievoll und einfallsreich. Besonders gut haben mir die Pferde der Reiter gefallen. Mit ihrem eindrucksvollen Erscheinen und den Verwandlungen haben sie für farbenprächtige Bilder in meinem Kopf gesorgt und auch die tiefe und innige Beziehung, die sie zu den Jungen aufbauen, haben mich gerührt. Gideon erzählt seinem Hengst Dinge, die er sonst mit niemandem geteilt hätte. Solche ergreifenden Momente sind aber selten, denn überwiegend sind es viele actionreiche Kampf-Szenen, die Gideon mit seinen Mitstreitern bestehen muss.

Eine sehr dezente Liebesgeschichte entwickelt sich zwar, bleibt aber im Hintergrund und über die Gefühle der Charaktere erfährt man auch nicht viel, so dass ich keine richtige Nähe zu ihnen aufbauen konnte. Auch Daryn, als einziges Mädchen der Truppe, ist zwar sehr cool, bleibt aber zu blass, um sich richtig in sie hineinversetzen zu können. Doch haben mir die manchmal sarkastischen und ironischen Bemerkungen von Gideon und Daryn viel Spaß gemacht und die Ernsthaftigkeit der Situationen aufgelockert.

Auch wenn mich dieser erste Teil einer Dilogie nicht ganz so sehr begeistert hat, wie die Aria & Perry-Trilogie der Autorin, hat mir das Buch insgesamt gut gefallen.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Runde Fortsetzung

Ein ganz neues Leben
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Ich war skeptisch, als ich von der Fortsetzung meines Herzensbuches "Ein ganzes halbes Jahr" gehört habe. Für mich war die Geschichte fertig erzählt und ich konnte (und wollte) mir nicht vorstellen, wie ...

Ich war skeptisch, als ich von der Fortsetzung meines Herzensbuches "Ein ganzes halbes Jahr" gehört habe. Für mich war die Geschichte fertig erzählt und ich konnte (und wollte) mir nicht vorstellen, wie es weitergeht.

Die Autorin hat es aber geschafft, mich zu überzeugen. Ich konnte mich sehr gut in Lou hineinversetzen und ihre Gefühle der Trauer und Hoffnungslosigkeit nachvollziehen. Allerdings dauerte mir diese depressive Zeit etwas zu lange und ich hätte mir eine schnellere Entwicklung gewünscht. Dadurch wurde es stellenweise etwas langweilig, aber zum Ende hin, wurde die Geschichte dann doch wieder interessanter und unterhaltsamer.

Auch wenn ich die Leichtigkeit und den Witz von Lou aus dem ersten Teil hier vermisst habe, ist es eine schöne und runde Fortsetzung geworden.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Spannende Handlung

Bad Boys and Little Bitches
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Aufgrund des Covers und des Titels vermutet man eine seichte Teenie-Geschichte und zuerst dreht es sich auch um die üblichen Themen wie Mobbing, Zickereien und Liebeskummer. Doch ungefähr ab der Hälfte ...

Aufgrund des Covers und des Titels vermutet man eine seichte Teenie-Geschichte und zuerst dreht es sich auch um die üblichen Themen wie Mobbing, Zickereien und Liebeskummer. Doch ungefähr ab der Hälfte hat mich die spannende Handlung so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Es geht um eine Clique von vier Jugendlichen, die seit ihrer Kindheit eng miteinander befreundet sind. Lissy, Elif, Finn und Leon halten zusammen und treffen sich regelmäßig in ihrem Stammcafé. Sie sind sehr verschieden und jeder von ihnen hat so seine Probleme. Lissy ist unsterblich in ihren Lehrer verknallt, Elif hat sich nach einer wilden Phase in eine Streberin verwandelt, Finn ist der witzige Typ und Leon kifft und trinkt gerne. Dieses eingeschworene Kleeblatt erweitert sich mit der Ankunft von Vanessa, die neu an die Schule kommt und sich mit Charme und netten Gesten dazu drängelt. Finn ist sofort von ihr hingerissen, aber Leon mag sie nicht und sieht die Gemeinschaft in Gefahr. Ist ihre Freundlichkeit wirklich nur gespielt und was ist an ihrer alten Schule passiert ?

Mich haben die Handlung und die Charaktere sofort an die Serie "Pretty Little Liars" erinnert. Es gibt da durchaus einige Parallelen. Ein Lehrer im Gewissenskonflikt, gekränkte Eitelkeiten und undurchsichtig verwobene Rachepläne kreieren eine interessante und faszinierende Story. Der etwas mysteriöse und unscheinbare Sohn des Hausmeisters hat ebenfalls seine Hand im Spiel und gibt zusätzliche Rätsel auf, bei einem perfide geplanten Komplott.

Der Schreibstil ist temporeich und leicht zu lesen und es kommt zu keinerlei Längen. Allerdings bleibt es bei nur sehr oberflächlichen Beschreibungen der Charaktere. Man kann sich nicht so richtig in sie hineinversetzen und mir blieben sie zu blass und fremd. Dadurch konnte ich auch eine Entscheidung von Lissy am Ende des Buches überhaupt nicht verstehen. Diese passte so gar nicht in das Bild, dass ich bis dahin von ihr hatte. Ansonsten besitzt die Geschichte aber eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.

Das Buch ist das erste einer geplanten Reihe und es gibt am Schluss einen kleinen Cliffhanger, der auf eine ebenso spannende Fortsetzung hoffen lässt.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Lebensnahe Geschichte

Die Räuberbraut
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Die Idee, über eine geschichtliche Person zu schreiben, deren Namen man schon oft gehört, aber noch nie Näheres über sie erfahren hat, finde ich richtig gut. Der Räuberhauptmann Hannes Böckler, genannt ...

Die Idee, über eine geschichtliche Person zu schreiben, deren Namen man schon oft gehört, aber noch nie Näheres über sie erfahren hat, finde ich richtig gut. Der Räuberhauptmann Hannes Böckler, genannt "Schinderhannes", wird hier wieder zum Leben erweckt und mit einem sehr anschaulichen Schreibstil dem Leser nahe gebracht. Mit der jungen Juliana, die sich in ihn verliebt, bekommt er eine interessante Frau an die Seite, die ihn fortan bei seinen Raubzügen begleitet. Sie erliegt seinem Charme und in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlässt sie zusammen mit ihrer Schwester die Familie. Bald darauf muss sie erkennen, dass das ständige Verstecken und die Gewalttätigkeiten bei den Überfällen, ihr nicht behagen. Das ungleiche Paar erlebt zwar auch schöne Zeiten mit allen Annehmlichkeiten, die das leicht und schnell ergaunerte Diebesgut ihnen bescheren, doch als Juliana schwanger wird, sehnt sie sich nach einer sicheren Zukunft und versucht den Schinderhannes zu bekehren...

Das Schicksal von Juliana und ihrem Hannes ist sehr lebensnah und glaubwürdig geschildert, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Auch die herrschenden Verhältnisse zu dieser Zeit kann man sich bildlich vorstellen. Fremdartige Begriffe werden meist schon im Text oder in einem anhängenden Glossar erklärt und ich war überrascht, wie viele davon mir bisher nicht bekannt waren. Viele Gegenden und Ortschaften, durch die sie gezogen sind, kenne ich und hatte deshalb eine genaue Vorstellung der Landschaft im Kopf. Es war spannend zu überlegen, wie sie wohl früher ausgesehen haben mag. So lernt man sogar ganz nebenbei etwas über die heimatliche Geschichte.

Auch wenn die Geschichte unterhaltsam zu lesen war, gab es ein paar Stellen, die ein wenig zu ausführlich und deshalb etwas langatmig geraten sind. Wer, wann, wo und mit wem etwas geplant und ausgeführt hat, fand ich durch die vielen verschiedenen Namen anstrengend zu lesen, aber insgesamt hat mir dieser historische Roman gut gefallen.