Profilbild von Blackfairy71

Blackfairy71

Lesejury Star
offline

Blackfairy71 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blackfairy71 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tempe Brennan auf Hawaii

Blut vergisst nicht
0

In Quebec in Kanada wird in einem Teich die Leiche von John James Lowery gefunden. Merkwürdig nur, dass der Mann bereits vor 40 Jahren tot aus Vietnam zurück kam und als Kriegsheld in North Carolina beerdigt ...

In Quebec in Kanada wird in einem Teich die Leiche von John James Lowery gefunden. Merkwürdig nur, dass der Mann bereits vor 40 Jahren tot aus Vietnam zurück kam und als Kriegsheld in North Carolina beerdigt wurde. Um Gewissheit über die Identität zu haben, lässt sein Vater die Leiche exhumieren und die forensische Anthropologin Dr. Temperence Brennan wird mit der genaueren Untersuchung beauftragt. Dazu reist sie in Begleitung ihrer Tochter, die gerade einen persönlichen Verlust erlitten hat, nach Hawaii in das staatliche Institut zu Auffindung vermisster Soldaten, kurz JPAC. Dort macht Tempe eine überraschende Entdeckung, die Polizist Andrew Ryan wieder an den Anfang seiner Ermittlungen führen.
Als eine lokale Gerichtsmedizinerin Tempe bei der Identifizierung von zwei Haiopfern um Hilfe bittet, gerät diese zwischen die Fronten rivalisierender Drogenbanden und damit selbst in Gefahr. Aber wie passt der Tote aus Vietnam da hinein?

So weit, so gut. Klingt erst mal spannend...aber leider hat mich die Geschichte nicht so richtig gefesselt. Viele Tote, viele Namen und jede Menge Abkürzungen. Wie nennt es sogar Ryan im Buch? Buchstabensuppe? Das trifft es jedenfalls sehr gut. JPAC habe ich ja noch behalten, aber das war es dann auch so ziemlich. Die Autorin bemüht sich zwar, die ganzen Institute, deren Aufgaben und auch Verbindungen untereinander dem Leser hinreichend zu erklären, aber hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich Abschnitte nur noch überflogen habe.
Natürlich ist die Aufgabe des JPAC sehr wichtig und richtig, denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit, wenn Familienmitglieder nicht mehr aus dem Krieg heimkehren. Aber "Blut vergisst nicht" wirkt fast so, als hätte die Autorin eine Story konstruiert, um diesem Institut eine Art Denkmal zu setzen.
Lichtblicke dagegen waren wie immer die Szenen zwischen Ryan und Tempe. Oder auch die "Unterhaltungen" zwischen Tempe und ihrem Kater Bird am Anfang. ;)

Übrigens ist mir aufgefallen, dass auf dem Cover nicht "Thriller" steht, sondern "Roman". Passt dieses Mal auch besser.

Ich möchte keinesfalls vom Lesen dieses Buches abraten, gerade weil ich bisher immer ein Fan der Reihe war und bis zu diesem 13. Band alle Teile gelesen habe. Ich mag Kathy Reichs' Schreibstil, ich mag Tempe und ich mag Ryan. Und ich werde auch weiterlesen. Aber ich hätte sicher nichts verpasst, wenn ich "Blut vergisst nicht" ausgelassen hätte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kate Burkholder 7. Fall

Grausame Nacht
0

Durch die Kleinstadt Painters Mill in Ohio zieht ein Tornado eine Spur der Verwüstung und eine Gruppe Pfadfinder findet bei Aufräumarbeiten in einer alten Scheune einen Schädel und Teile eines Skeletts. ...

Durch die Kleinstadt Painters Mill in Ohio zieht ein Tornado eine Spur der Verwüstung und eine Gruppe Pfadfinder findet bei Aufräumarbeiten in einer alten Scheune einen Schädel und Teile eines Skeletts. Es fehlen die Hände und Füße. Polizeichefin Kate Burkholder versucht nun herauszufinden, wer der Tote war, dessen Überreste laut Experten mindestens dreißig Jahre dort liegen. Das Grundstück gehört einer Familie der Amischen Gemeinde und schon allein deswegen wird es nicht einfach, Licht ins Dunkel zu bringen, denn die Amisch bleiben am liebsten unter sich und halten sich aus "englischen" Angelegenheit heraus. Kein leichter Fall für Kate, obwohl sie selbst einmal zu der Gemeinde gehörte.
Hinzu kommen noch private Probleme und Ängste, die Kate mit sich herum schleppt, denn in ihrer Beziehung zu John Tomasetti geht es im Moment ziemlich turbulent zu und die Emotionen kochen hoch.

Der mittlerweile siebte Fall für Kate Burkholder, Chief of Police in Painters Mill, hat mich wieder begeistert und mitgerissen. Die Suche nach der Identität des Toten führt mal wieder vor Augen, dass Polizeiarbeit zum größten Teil aus Recherchearbeit besteht, aus Befragungen und dem Warten auf Ergebnisse. Und wie schon in den vorherigen Teilen findet die Autorin auch hier ein gutes Gleichgewicht zwischen der Crime-Geschichte und dem Privatleben von Kate. Dieser Teil war für mich dieses Mal sehr emotional und ich konnte ihre Sorgen und Ängste sehr gut nachempfinden. Auch Tomasettis Verhalten war für mich durchaus nachvollziehbar, wenn man seine Vergangenheit bedenkt. Mehr möchte ich jetzt nicht verraten, das würde die Spannung nehmen.

Wie immer erhält man auch hier wieder interessante Einblicke in das Leben der Amisch, was mir wieder gut gefallen hat.
Was jetzt nicht so passt, ist der deutsche Titel "Grausame Nacht", aber das ist ja leider sehr oft der Fall. Warum nicht einfach das Original "After the Storm" direkt übersetzt wurde, weiß ich auch nicht. Dafür gibt es aber keinen Abzug in meiner Bewertung und ich vergebe die volle Punktzahl für diesen fesselnden Thriller, den ich auf jeden Fall empfehlen kann. Die Bücher von Linda Castillo sind zwar in sich abgeschlossen, was die Kriminalfälle angeht, aber hinsichtlich der privaten Entwicklungen würde ich auf jeden Fall empfehlen, die Reihe chronologisch zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einladung zum Tanztee

Tanz der Toten
0

In Philadelphia geht ein unheimlicher Mörder um. Er hat bereits drei Jugendliche ermordet, ein Mädchen und zwei Jungs, und ihre Leichen wie Puppen in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Detectives Kevin ...

In Philadelphia geht ein unheimlicher Mörder um. Er hat bereits drei Jugendliche ermordet, ein Mädchen und zwei Jungs, und ihre Leichen wie Puppen in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano ermitteln und finden an den Tatorten Karten mit einer Einladung zu einem altmodischen "Thé Dansant". Das Datum der Veranstaltung scheint gleichzeitig der Todestag des nächsten Opfers zu sein und in einer Woche ist der nächste Tanztee geplant. Die Zeit läuft.
Gleichzeitig beschäftigt Byrne ein zehn Jahre alter Fall, in dem er als junger Cop ermittelte und der bis heute an ihm nagt. Es ging um mehrere entführte und verschwundene Kinder, aber es wurde nur eine Leiche gefunden. Die verurteilte Täterin Valerie Beckert soll nun hingerichtet werden. Byrne ist überzeugt, dass alle Kinder tot sind, aber bis heute konnten sie nicht gefunden werden. Und Valerie Beckert schweigt.

In "Tanz der Toten" ermitteln Jessica Balzano und Kevin Byrne zum achten Mal in der Stadt der Brüderlichen Liebe, wie Philadelphia auch genannt wird. Und im Gegensatz zum Vorgänger hat mir dieser Teil wieder besser gefallen. Die Geschichte ist für mich von Anfang bis Ende gut durchdacht und erst zum Schluss löst sich das Ganze auf und die Zusammenhänge werden klar.
Teile der Geschichte werden auch aus der Sicht des Täters geschildert und dessen Gedankengänge sind manchmal schon ziemlich unheimlich. Vielleicht liegt es aber auch an den Puppen, damit habe ich eh ein Problem. g Ich will aber nicht zu viel verraten.

Zu den Charakteren kann ich nur sagen, dass ich Jessica und Kevin seit dem ersten Teil der Reihe mag. Sie mit ihren italienischen und er mit seinen irischen Wurzeln, ergänzen sich hervorragend und können sich bei der Arbeit hundertprozentig aufeinander verlassen.

Was mir außerdem an der Reihe gefällt, ist, dass man eigentlich jederzeit einsteigen kann, ohne das Gefühl zu haben, man hat vorher was verpasst.

Fazit: Ein spannender Thriller, der mir mal wieder bestätigt hat, dass Puppen unheimlich sind...und das nicht erst seit "Annabelle".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie immer gelungener Thriller

Der Totschläger
0

Klappentext: Er sagt, du hast keine Wahl. Er sagt, du kannst nur zusehen. Es liegt nicht in deiner Macht, seine Taten zu verhindern. Aber es gibt immer Wege. Und du wirst jeden einzelnen gehen. Bis du ...

Klappentext: Er sagt, du hast keine Wahl. Er sagt, du kannst nur zusehen. Es liegt nicht in deiner Macht, seine Taten zu verhindern. Aber es gibt immer Wege. Und du wirst jeden einzelnen gehen. Bis du ihn gefunden hast.

"Der Grund, weshalb Reality-Shows so großen Erfolg haben und weshalb es so viele davon gibt, ist, dass sie so konzipiert sind, dass sie den Leuten eine Illusion von Macht verleihen. Macht, darüber zu bestimmen, was in einer gegegeben Situation geschieht. Macht über das Schicksal anderer, wenn man so will. Und kaum ein Gefühl macht so süchtig wie Macht. Und deshalb wollen die Leute immer mehr davon." Detective Robert Hunter.

Den 5. Fall von Robert Hunter und Carlos Garcia durfte ich dank Vorabesen schon vor dem offiziellen Erscheinen lesen. Und das Buch ist wieder ein echter Pageturner, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Und auch hier zeigt uns Chris Carter wieder die Abgründe der Seele und wozu ein Mensch fähig ist.

Es beginnt damit, dass Detective Robert Hunter einen Anruf erhält. Ein Mann fordert ihn auf, im Internet eine Seite aufzurufen. Dann müssen Hunter und Garcia hilflos mit anschauen, wie das Opfer brutal ermordet wird und es gibt nichts, was sie dagegen tun können. Der Täter lässt Hunter nur eine Wahl: Er soll entscheiden, wie das Opfer getötet wird.
Während beide fieberhaft versuchen, dem Täter auf die Spur zu kommen, schnappt der sich bereits das nächste Opfer. Wieder ruft er Hunter an, aber diesmal zeigt er den Mord öffentlich im Internet. Schlimmer noch: Er macht daraus eine Art Reality-Show. Jeder, der sich die Website anschaut, kann durch einen Klick entscheiden, wie das Opfer sterben soll.
Mit Hilfe der FBI-Agentin Michelle, Expertin für Cyber-Kriminalität, jagen sie den Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Für ihn scheint es ein Spiel zu sein, sich mit dem besten Detective des Morddezernates von Los Angeles zu messen. Und Robert Hunter fragt sich, warum er ausgerechnet ihn angerufen hat. War es nur Zufall oder ist der Mörder auf einem Rachefeldzug?

Wie immer ist die Geschichte nichts zur empfindliche Mägen, denn die Todesarten, die der Mörder für seine Opfer aussucht, sind nicht ohne. Aber das ist man von Herrn Carter ja gewohnt. g
Mir hat das Buch wieder super gefallen. Von Anfang an hat es mich gefesselt und das blieb bis zum Ende so. Ich mag Robert und verstehe durchaus, dass er immer so verschlossen und zurückhaltend ist. Denn sich in brutale Serienkiller hinein versetzen zu können, damit muss man schließlich umgehen und leben können. Ich glaube, da hätte ich auch Schlafprobleme. Und dass auch Garcia seiner Frau nichts über seine Fälle erzählt, ist auch nachvollziehbar. Manches weiß man besser nicht. Das Ende des Buches fand ich diesmal sehr emotional, aber durchaus nachvollziehbar, wenn man die Entwicklungen bedenkt.

Ich muss sagen, die Geschichte ist "leider" ziemlich realistisch und die Aussage von Robert Hunter, die ich oben zitiert habe, macht einen doch sehr nachdenklich und man muss sich fragen, wie weit es mit unserer Gesellschaft gekommen ist, wenn sich Tausende Leute im Internet Seiten ansehen, auf denen sie entscheiden können, wie ein Mensch sterben soll.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Smoky Barrett Teil 4

Ausgelöscht
0

"Ich bin ganz nah und ich habe ein Geschenk für Sie, Special Agent Barrett."
FBI-Agentin Smoky Barrett und ihr Team sind auf der Hochzeit ihrer Freundin Callie, als sie diese SMS erhält. Dann rast plötzlich ...

"Ich bin ganz nah und ich habe ein Geschenk für Sie, Special Agent Barrett."
FBI-Agentin Smoky Barrett und ihr Team sind auf der Hochzeit ihrer Freundin Callie, als sie diese SMS erhält. Dann rast plötzlich ein Auto mit quietschenden Reifen heran und ihnen wird eine Frau quasi vor die Füße geworfen. Ihr Kopf ist kahl geschoren, ihre Haut über und über mit Verletzungen übersät und sie schreit und schreit.
Es stellt sich heraus, dass die Frau - Heather Hollister - vor acht Jahren entführt und seitdem vermisst wurde. Sie war verheiratet und hatte zwei Söhne. Ihr Mann geriet schon damals unter Verdacht, denn anscheinend stand es mit der Ehe nicht zum Besten. Sowohl Heather als auch Douglas, ihr Mann, hatten eine Affäre. Und auch Heathers Freund wird anscheinend vermisst.
Als Smoky und Alan zu einem Verhör bei Hollister anrücken, machen sie eine schreckliche Entdeckung und es wird klar, dass Heather nicht das einzige Opfer war und der Täter nicht so schnell aufhören wird.

Beruflich und privat gibt es außerdem neue Entwicklungen in Smokys Leben, die sowohl ihre Adoptivtochter Bonnie als auch ihre Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Tommy betreffen. Und schließlich muss sie ihrem Chef ein Geheimnis anvertrauen, dass sie seit Jahren tief in sich vergraben hat und wegen dem sie immer noch Schuldgefühle hat.

Dies ist der vierte Teil der Thriller-Reihe von Cody McFadyen. Und leider sieht es ja wohl so aus, dass es keine Fortsetzung mehr geben wird, da der Autor sehr krank ist.
Auch dieser Fall hat mir wieder sehr gut gefallen, die Geschichte ist spannend erzählt und der Schreibstil gewohnt flüssig.
Manche Leser mögen die Figur der Smoky Barrett nicht, sie erscheint ihnen zu kalt und gefühllos. Aber wenn man bedenkt, was sie durchmachen musste, dann finde ich es bewundernswert, dass sie überhaupt noch ein relativ normales Leben führen und ihren Job weiter ausüben kann. Viele andere wären daran zerbrochen. Und gerade in diesem Teil gibt es viele emotionale Momente.
Auch die anderen in Smokys Team sind mir nach wie vor sympathisch: Smokys beste Freundin Callie, der ruhige Alan, der brillante, aber stets mürrische James. Und ihr Chef, A. D. Jones, der hier ein paar größere Auftritte bekommt.

Ich kenne ja nun die drei Vorgänger und daher die Vorgeschichte, aber ich denke, man kann auch mit "Ausgelöscht" starten, da es einige Erklärungen zu Smokys Vergangenheit gibt. Trotzdem empfehle ich aber alle Bücher und das in chronologischer Reihenfolge, einfach weil einem sonst etwas entgeht.