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Veröffentlicht am 06.04.2022

Ritchie Girl von Andreas Pflüger

Ritchie Girl
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Paula Bloom hat Deutschland vor neun Jahren überstürzt verlassen, wurde in Camp Ritchie ausgebildet und kehrt nun, nach dem Krieg, als amerikanische Besatzungsoffizierin nach Deutschland zurück. Während ...

Paula Bloom hat Deutschland vor neun Jahren überstürzt verlassen, wurde in Camp Ritchie ausgebildet und kehrt nun, nach dem Krieg, als amerikanische Besatzungsoffizierin nach Deutschland zurück. Während in Nürnberg die Kriegsverbrecherprozesse noch laufen, werden Nazitäter im Camp King auf Glaubwürdigkeit geprüft, um dann über eine Zusammenarbeit zu entscheiden. Paula soll Johann Kupfers vertrauen gewinnen und die Wahrheit ans Licht bringen, eine Wahrheit die Paula bis ins Mark erschüttern wird.

Schon während meiner Schul- und Studienzeit habe ich mich oft mit dem 2. Weltkrieg befasst und viele Bücher und Zeitzeugenberichte gelesen, weshalb ich sehr gespannt auf „Ritchie Girl“ war. Dieses Buch verknüpft gekonnt Wahrheit und Fiktion, sodass ein tiefgreifender historischer Roman entstanden ist. Besonders gefallen hat mir die Atmosphäre, welche das Buch so authentisch und ehrlich werden lässt. Deutlich spürbar sind Erschöpfung und Verzweiflung vieler Menschen so kurz nach dem Krieg, aber auch die aufkeimende Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auch Scham und Schuld geben sich die Klinke in die Hand, denn viele Menschen sind schockiert und fassungslos, vor allem wenn heraus kommt, dass Familie oder Freunde involviert waren.

Sprachlich und inhaltlich ist das Buch in meinen Augen sehr anspruchsvoll. Ich habe mir Zeit genommen das Buch zu lesen und Inhalte zu verstehen, die mir bis dato nicht bekannt waren. So konnte ich viel Neues über die Nachkriegszeit mitnehmen. Nach dem Lesen habe ich online über die Hintergründe gelesen und bin einmal mehr über die aufwendige Recherche und das gelungene Einflechten von Fakten in einen Roman beeindruckt. Weiterhin liebe ich den Schreibstil von Andreas Pflüger, welcher stellenweise beinahe poetisch wirkt. Handlung und Charaktere besitzen enorm viel Tiefe und auch wenn ich nicht mit allen warm werden konnte, hat das dem Buch keinerlei Abbruch getan und am Ende hegte ich sogar Sympathien für Charaktere, die ich eigentlich gar nicht mögen wollte. Ein großartiger Roman, für welchen man sich definitiv Zeit nehmen sollte!

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Teufelsnetz von Max Seeck

Teufelsnetz
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Als in Helsinki zwei Blogger verschwinden und kurz darauf lediglich ein ominöser Post auf Instagram veröffentlich wird, beginnt Jessica Niemi mit den Ermittlungen. Kurze Zeit später wird am Strand die ...

Als in Helsinki zwei Blogger verschwinden und kurz darauf lediglich ein ominöser Post auf Instagram veröffentlich wird, beginnt Jessica Niemi mit den Ermittlungen. Kurze Zeit später wird am Strand die Leiche eines Mädchens in einem Manga Kostüm angespült und schnell entsteht der Verdacht, dass beide Fälle zusammenhängen. Die Ermittlungen führen zu einem kriminellen Netzwerk, welches mit Mädchen handelt und Jessica ahnt nicht wie nahe sie den Hintermännern tatsächlich kommt.

„Teufelsnetz“ ist nach „Hexenjäger“ der zweite Band der Jessica-Niemi-Reihe. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich ohne Probleme in die Handlung hineinfinden, da im Laufe der Geschichte alle wichtigen Informationen in die Handlung eingeflochten wurden. Die Geschichte hat mich wirklich gefesselt und tatsächlich mehr als einmal überrascht. Für mich gibt es im Buch zwei parallele Handlungsstränge. Auf der einen Seite steht der Fall und auf der anderen das Leben von Jessica. Ich fand das Buch durchgehend spannend und auch wenn es im mittleren Teil eine etwas längere ruhige Phase gab, wollte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht. Die Thematik rund um Social Media fand ich super interessant und generell taucht man beim Lesen in alle angesprochenen Themen recht tief ein, was ich sehr gelungen fand.

Jessica wirkt, vor allem zu Beginn, recht kühl und ich habe mich gefragt, was hinter ihrer Fassade und Einstellung steckt. Das Buch gibt einen recht guten Einblick in ihre Vergangenheit, was für mich sehr viele offene Fragen in Bezug auf Jessica geklärt hat. Rasmus ist ein weiterer Charakter, den ich an dieser Stelle erwähnen möchte, da er für mich noch einmal einen ganz anderen und eigenen Blick auf die Geschehnisse gegeben hat. Die Charaktere machen alle samt eine interessante Entwicklung durch, welche mich auf die folgenden Bände neugierig werden lässt. Was das Genre Thriller betrifft hätte das Buch durchaus noch ein wenig zulegen können. Trotzdem ein interessantes und gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Gegen den bittersten Sturm von Brittainy C. Cherry

Gegen den bittersten Sturm
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Als Red und Cap verbrachten sie eine Nacht zusammen, vertrauten sich Geheimnisse an, von denen niemand weiß, verliebten sich für diese eine Nacht ineinander. Als Aaliyah und Connor treffen sie sich zwei ...

Als Red und Cap verbrachten sie eine Nacht zusammen, vertrauten sich Geheimnisse an, von denen niemand weiß, verliebten sich für diese eine Nacht ineinander. Als Aaliyah und Connor treffen sie sich zwei Jahre später zufällig wieder und es scheint als stehe ein ganzes Leben zwischen ihnen… und wieder scheint es für die beiden der falsche Moment zu sein.

Auch wenn mich der erste Band der Compass-Reihe nicht komplett überzeugt hat, war ich sehr gespannt auf Band zwei, da ich mich sehr auf die Geschichte von Connor gefreut habe. In „Durch die kälteste Nacht“ habe ich ihn im Alter von 17/18 Jahren kennen gelernt und schon da war er mein heimlicher Star. In diesem Buch erleben wir ihn Jahre später als einflussreichen und vermögenden Geschäftsmann, welcher jedoch immer noch der liebevolle, achtsame, treue, ehrliche und sanfte Junge von früher ist. Der Beginn des Buches hat mir am aller besten gefallen und mein Herz ist mit jeder Zeile ein wenig mehr geschmolzen. Selten habe ich solch gefühlvolle Szenen direkt zu Beginn eines Buches erlebt. Und natürlich wurde mein Herz im weiteren Verlauf immer und immer wieder gebrochen. Brittainy C. Cherry versteht es wie keine zweite Gefühle zu wecken und mich innerhalb von Sekunden von himmelhoch jauchzend in zu Tode betrübt zu stürzen.

Connor ist und bleibt mein Star und irgendwie hoffe ich, dass es Menschen wie ihn wirklich gibt. Natürlich hat auch er sein Päckchen zu tragen, aber genau weil auch sein Leben nicht immer einfach war, weiß ich seine Einstellung der Welt gegenüber umso mehr zu schätzen. Aaliyah ist definitiv ganz anders als Connor und genau deswegen ergänzen sie sich so gut. Ich finde es unglaublich faszinieren, wie die Autorin es schafft die Gefühle von Aaliyah, die durch ihre Vergangenheit ausgelöst werden, rüberzubringen. Damit hat sie mich mitten ins Herz getroffen. Einzig und allein das Drama am Ende hat mich etwas aus dem Lesefluss gebracht, weil es meiner Meinung nach vermeidbar gewesen wäre und aus diesem Grund etwas konstruiert gewirkt hat. Trotzdem eine klare Leseempfehlung für dieses Herzensbuch!

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Origin. Schattenfunke von Jennifer L. Armentrout

Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
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Rezension enthält Spoiler, falls ihr Band 1 bis 3 noch nicht gelesen habt!

Katy befindet sich in den Fängen von Daedalus. Täglich erleidet sie Schmerzen und muss neue Tests über sich ergehen lassen. Nach ...

Rezension enthält Spoiler, falls ihr Band 1 bis 3 noch nicht gelesen habt!

Katy befindet sich in den Fängen von Daedalus. Täglich erleidet sie Schmerzen und muss neue Tests über sich ergehen lassen. Nach und nach erfährt sie immer mehr über Daedalus und Katy weiß nicht was sie von dieser Organisation zu halten hat. Daemon selbst würde alles tun, um zu Katy zu gelangen und so begibt auch er sich auf einen gefährlichen Weg…

Nachdem in Band drei die Spannung ein wenig zu kurz gekommen ist, geht es in Band vier der Lux-Reihe wieder aufwärts. Die Geschichte wird nun zum ersten Mal sowohl aus Katys als auch aus Daemons Perspektive geschildert. Ich fand es super interessant nun endlich auch zu wissen was in Daemons Kopf vor sich geht und war mehr als überrascht, wie stark seine Gefühle tatsächlich ausgeprägt sind. Katy ändert sich von Buch zu Buch immer mehr. Sie wird selbstbewusster, legt Unsicherheiten ab, wird härter und auf eine eigene Art und Weise auch skrupelloser. Natürlich mag ich Katy immer noch sehr gern, aber manchmal vermisse ich die Person, die sie zu Beginn der Reihe gewesen ist.

Der Leser bekommt im Laufe der Handlung viele neue Informationen zu Daedalus und zu den Lux. Immer mehr Geheimnisse kommen an die Oberfläche und ich wusste irgendwann selbst nicht mehr, was ich noch glauben sollte. Alltägliche Szenen, wie ich sie aus den ersten Bänden gewohnt war, gibt es kaum noch und ich muss gestehen, dass ich sie vermisst habe. Das Arbeiten im Garten, ihre Freunde, ihre Bücher und ihren Blog. Ich mochte es, dass Daemon und Dee nebenan gewohnt haben, bloß einen Katzensprung entfernt. In diesem Teil ist alles etwas anders. Neue Informationen und Überraschungen gibt es in diesem Band wirklich viele und auch die Spannung kommt definitiv nicht zu kurz. Was mich weiterhin überrascht hat ist das Maß an Gewalt, welches in diesem Buch definitiv zugenommen hat. Nie hätte ich in Band eins gedacht, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickeln würde. Definitiv ein gutes Buch, auch wenn Band 1 und 2 mir bisher am besten gefallen haben.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Der Totenleser von Antonio Garrido

Der Totenleser
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China,1206: Ci wächst in einem kleinen Dorf auf und nachdem er die Schule abgeschlossen hat, arbeitet er sich vom Leichenbestatter zum erfolgreichsten Studenten der Ming-Akademie hoch. Wie kein Zweiter ...

China,1206: Ci wächst in einem kleinen Dorf auf und nachdem er die Schule abgeschlossen hat, arbeitet er sich vom Leichenbestatter zum erfolgreichsten Studenten der Ming-Akademie hoch. Wie kein Zweiter versteht er es die Geheimnisse hinter den Verletzungen der Toten aufzudecken. Neben seinem Erflog schlägt ihm auch Missgunst entgegen. Eines Tages wird er an den Hof des Kaisers gerufen, um die grausamen Morde aufzuklären, die geschehen sind. Dort angekommen wird Ci immer mehr in die Verstrickungen des Hofes hineingezogen und schnell weiß er nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Das Buch begann für mich ganz anders als erwartet, denn der Klappentext sagt nur wenig über die erste Hälfte des Buches aus. In dieser erfährt der Leser viel über das Leben von Ci, bevor er an den Hof des Kaisers gekommen ist. Das Buch ist in sechs Abschnitte unterteilt und ich fand es, trotz der 640 Seiten, an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Es wurden immer wieder neue Fragen aufgeworfen, welche dann erst an späterer Stelle aufgeklärt werden. Durch die eindrucksvolle und bildgewaltige Erzählweise wurde das China aus dem Jahr 1206 vor meinen Augen zum Leben erweckt und ich konnte mir alle Plätze, Gebäude und Räume bildlich vorstellen.

Das Hauptthema des Buches ist die Gabe von Ci: das Totenlesen. Die Methoden zur Untersuchung von Leichen werden ziemlich genau geschildert. Viele erscheinen auch aus heutiger Sicht logisch, andere rufen eher eine Gänsehaut hervor. Besonders beeindruckt hat mich der Charakter von Ci. Er musste so unglaublich viele Rückschläge einstecken und trotzdem ist er immer wieder aufgestanden und hat sich ins Leben zurück gekämpft. Das Tüpfelchen auf dem i ist der wahre Hintergrund zu diesem Roman. Ci gab es wirklich und er hat einige Grundlagen gelegt, welche auch heute noch gelten. Durch die herausragende Recherchearbeit von Antonio Garrido, wird Ci mit all seinen Taten für den Leser noch einmal zum Leben erweckt.

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