Stealing Infinity
Stealing InfinityNachdem Nat ihrer Freundin Elodie in einen zwielichtigen Club folgt und anschließend wegen Diebstahls der Schule verwiesen wird, verändert sich ihr Leben vollkommen. Ihre Mutter nimmt das Angebot eines ...
Nachdem Nat ihrer Freundin Elodie in einen zwielichtigen Club folgt und anschließend wegen Diebstahls der Schule verwiesen wird, verändert sich ihr Leben vollkommen. Ihre Mutter nimmt das Angebot eines Milliardärs an und schickt Nat auf eine Eliteschule in England, während sein Geld ihr ein leichtes Leben beschert.
Schon bald muss Nat erkennen, dass die Gray Wolf Academy keine normale Schule ist und Arthur auch kein wohltätiger Milliardär. Wird sie die Rolle, für die er sie gedacht hat, erfüllen oder könnte dies ihr Untergang sein? Und welche Geheimnisse liegen in ihrer Vergangenheit verborgen?
Gleich zu Beginn kann der Prolog bereits begeistern und erste Eindrücke vermitteln. Die hier angedeuteten Dinge sorgen dafür, dass man nur umso gespannter in die Geschichte startet, die deutlich später spielt.
Zu Beginn verfolgt man Nats Alltag, wobei man nur sehr wenig davon wirklich erlebt. Viel mehr erklärt Nat, weshalb ihr Leben mittlerweile ganz anders ist als zuvor und schon bald wird man mit ihr aus ihrem Alltag gerissen.
Aufgrund des schnellen Erzähltempos und der sich überschlagenden Ereignisse passen hier die doch sehr kurzen Kapitel gut, da sie die Atmosphäre verstärken und einen nur noch tiefer in die Geschichte hineinziehen.
Leider ändert sich das, als Nat in der Gray Wolf Academy ankommt. Obwohl hier viel weniger passiert, bleibt es bei den sehr kurzen Kapiteln, was dann eher störend wirkt. Zumal die Kapitel teilweise mitten in Gesprächen enden, die dann im nächsten Kapitel nahtlos fortgesetzt werden.
Zudem wird es hier langatmiger, da vieles nur angedeutet wird und man kaum echte Erklärungen erhält. Nat muss sich einiges zusammenreimen und alle scheinen Dinge vor ihr zu verheimlichen, was es nicht gerade leichter macht, mit diesem komplexen Thema zurechtzukommen. Zumal Arthurs Aufträge einige Fragen aufwerfen, die kaum beantwortet werden. Hier wirkt es so, als hätte sich die Autorin selbst noch nicht entschieden und daher gleich auf die Erklärungen, wie ihre Welt funktioniert, verzichtet. Das sorgt wiederum dafür, dass man sich nicht wirklich in die Geschichte fallen lassen kann und es umso zäher wird. Die Zeitreisen an sich sind gut beschrieben und man kann die Szenen wirklich genießen. Das liegt zum einen daran, dass es etwas völlig neues in diesem Buch ist und zum anderen daran, dass endlich etwas passiert. Der Autorin gelingt es hingegen nicht, die Vergangenheit atmosphärische aufleben zu lassen, was wirklich schade ist. Zudem hält der Roman nicht, was der Klappentext verspricht, denn das große Mysterium in ihrer Vergangenheit entschlüsselt Nat nicht wirklich. Vermutlich wird dies im Folgeband erfolgen.
Mit Nat wird man schnell warm und man schließt sie in sein Herz. Dadurch ist es aber noch schmerzlicher, dass es recht schnell einen Zeitsprung von einem knappen Monat gibt, in dem sie sich stark verändert. Dadurch, dass der Leser die Veränderung nicht miterlebt, entsteht eine Distanz, was die emotionale Verbindung vom Leser zu Nat zerstört. Zumal es sowieso auffällig ist, wie schnell sich Nats Charakter zu ändern vermag, was ein wenig befremdlich ist.
Auch die übrigen Charaktere sind wenig vertrauenerweckend. Das liegt zum einen daran, dass niemand wirklich ehrlich ist. Zum anderen entwickeln sich Beziehung merkwürdig schnell und es werden Andeutungen gemacht, die nicht weiter begründet werden. Und Elodie ist wirklich eine schreckliche Person, der man mehrfach den Hals umdrehen wollen würde.
Als Leser bleibt man ratlos zurück und würde Nat am liebsten von allen fernhalten, während man noch immer darauf hofft, dass der Prolog endlich erklärt wird und die Verbindungen gezogen werden. Denn auch wenn man kaum mehr weiß als Nat, sorgt die schlechte Vorahnung dafür, dass man misstrauischer ist und das ein oder andere vorherzusehen vermag.