Realität und Traum, Gegenwart und Vergangenheit, Licht und Schatten
Schwerer als das LichtMeine Meinung und Inhalt
Mich hat vor allem der Klappentext des Buches sofort angesprochen. Die Atmosphäre, welche von der Autorin von der ersten Seite an beschrieben wird ist vor allem eines - düster, ...
Meine Meinung und Inhalt
Mich hat vor allem der Klappentext des Buches sofort angesprochen. Die Atmosphäre, welche von der Autorin von der ersten Seite an beschrieben wird ist vor allem eines - düster, beklemmend und angsteinflößend. Der Schreibstil ist schnörkellos und klar. Figuren bleiben namenlos, beschrieben wird nur das Nötigste; kein Wort ist zu viel, kein Satz zu lang, nur bei den Naturbeschreibungen erlaubt sich Raich, etwas weiter über die Ufer zu treten. „Schwerer als das Licht“ ist ein Roman, der reich ist an Bildern und Deutungsmöglichkeiten und durch seinen parabelhaften Charakter von den zentralen Gegenpolen des Lebens erzählt: vom Anfang und Ende, von Licht und Schatten, von der Natur und dem Übernatürlichen, Krieg und Frieden, Macht und Ohnmacht, Täter und Opfer.
Es ist eine Geschichte der Menschheit und ihres Untergangs, die uns schmerzlich vor Augen führt, was wir verloren haben und was wir noch verlieren werden.
Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne fallen vom Himmel. Und in ihr wächst die Angst vor denen, die im Norden der Insel leben. Sie baut ihr Haus zu einer Festung aus, ständig gefasst auf den Angriff ihrer Feinde.Realität und Traum, Gegenwart und Vergangenheit, Licht und Schatten - alles überlagert sich und bald ist nicht mehr klar: Sind es die anderen, oder ist sie sich selbst die größte Bedrohung?
Tanja Raich, 1986 in Meran (Italien) geboren, lebt als Lektorin und Autorin in Wien. Verschiedene Preise und Stipendien, u. a.: Literaturpreis Frontiere –Grenzen, Finalistin beim 20. MDR-Literaturwettbewerb, Exil-Literaturpreis. Ihr Debütroman "Jesolo" (Blessing 2019) wurde für den Österreichischen Buchpreis Debüt sowie für den Alpha Literaturpreis nominiert. Zuletzt erschien die von ihr herausgegebene Anthologie "Das Paradies ist weiblich. 20 Einladungen in eine Welt, in der Frauen das Sagen haben" (Kein & Aber 2022). "Schwerer als das Licht" ist ihr zweiter Roman, für einen Auszug daraus gewann sie 2017 den Ö1-Literaturwettbewerb.