Zwischen Trauma und Trost
Mickey und ArloMeine Meinung und Inhalt
Mich hat bei "Mickey und Arlo" der Klappetext sofort neugierig gemacht.
Es klang nach einer ungewöhnlichen Familiengeschichte und genau das war es auch. Die Protagonistin Mickey, ...
Meine Meinung und Inhalt
Mich hat bei "Mickey und Arlo" der Klappetext sofort neugierig gemacht.
Es klang nach einer ungewöhnlichen Familiengeschichte und genau das war es auch. Die Protagonistin Mickey, Vorschullehrerin, erbt überraschend 5,5 Millionen –unter der Bedingung, sieben Therapiesitzungen zu absolvieren. Und dann sitzt sie Arlo gegenüber – ihrer Halbschwester, die davon keine Ahnung hat. Schon im ersten Kapitel habe ich gespürt, dass ich es hier mit etwas Besonderem zu tun habe.
Die wechselnden Perspektiven machen das Buch für mich so wirkungsvoll und abwechslungsreich. Mal erlebe ich Mickeys zerstörerischen Kokain- und Alkoholnebel, mal Arlos professionellen, doch zunehmend brüchigen Therapeutenblick. Diese Dynamik bringt emotionale Tiefe, ohne ins Sentimentale abzurutschen; ich war oft gleichzeitig berührt und amüsiert. Ich habe mitgefiebert, ob sie nach sieben Sitzungen zueinanderfinden – oder ob es katastrophal endet.
Der Stil hat mich wirklich überzeugt: Beerdigungen mit ABBA und Ed Sheeran oder schräge Nebenfiguren, die man einfach lieben muss. Trotzdem bleibt das emotionale Gewicht stets spürbar. Gerade die Sucht- und Co-Abhängigkeitsmotive wirken durchgängig ehrlich und ernst .
Die Themen wie Traumata, Verlust, Vergebung werden vielschichtig angegangen, was mir ebenfalls gefallen hat. Dick zeigt, wie tief der Schatten eines abwesenden Vaters wirken kann – und wie unterschiedlich Schwestern damit umgehen.
Fazit
Mickey und Arlo ist für mich ein packendes Romandebüt, vor allem für alle die Bücher mit emotionaler Tiefe und komischen Schräglagen schätzt, werdet ihr dieses Debüt lieben.
Klappentext
Zwei Schwestern. Sieben Therapiestunden. Ein Problem. Ein mitreißendes Debüt über die großen und kleinen Katastrophen des Alltags
Als die 33-jährige Mickey die Nachricht vom Tod ihres Vaters erhält, ist sie nicht sonderlich getroffen. Sie ist ohne ihn aufgewachsen, zeit ihres Lebens ist er ein Fremder geblieben. Umso überraschender, dass er ihr ein Vermögen hinterlassen hat. Der kuriose Haken dabei: Mickey muss sieben Therapiesitzungen absolvieren, bevor das Erbe freigegeben wird. Und so schlägt sie bei der Therapeutin Arlo auf, nicht ahnend, dass sie ihrer eigenen Halbschwester gegenübersitzt. Auch Arlo weiß nicht, wer sich hinter der neuen Patientin verbirgt, und schon bald befinden sich die beiden auf einem Kollisionskurs, der sie entweder zerstören oder retten wird.
Über die Autorin
Morgan Dick, Jahrgang 1993, stammt aus Calgary, Kanada. Sie hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten in renommierten Literaturzeitschriften veröffentlicht. Mickey und Arlo ist ihr Romandebüt.