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Veröffentlicht am 11.02.2019

Profiler Timothy Blake

Blake
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Inhalt
Amerika, Gegenwart. Timothy Blake ist ein genialer Profiler und steht als inoffizieller FBI-Mitarbeiter auf keiner Gehaltsliste. Er hat nämlich ein geheimes Laster und wird nicht mit Geld entlohnt, ...

Inhalt
Amerika, Gegenwart. Timothy Blake ist ein genialer Profiler und steht als inoffizieller FBI-Mitarbeiter auf keiner Gehaltsliste. Er hat nämlich ein geheimes Laster und wird nicht mit Geld entlohnt, sondern mit etwas, das seine dunklen Triebe befriedigt. Als Blake mit seiner neuen Partnerin Special Agent Reese Thistle eine heikle Geldübergabe einfädelt, geht die Sache schief: In einem gestohlenen Wagen finden sie eine Schaufensterpuppe mit einer menschlichen Niere darin. Blake, der sein finsteres Geheimnis sorgsam hüten muss, gerät unter Verdacht …

Meine Meinung
Ich bin absolut begeistert von diesesm Buch. Der Protagonist Blake ist einfach einmalig und absolut symphatisch, trotz seiner "Neigungen" und seiner Art Menschen zum Reden zu bringen.

Der Schreibstil des Autors Jack Heath ist wirklich unglaublich gut, flüssig und spannend.

"Ich werde mich später viel besser an jedes Detail des Grundrisses und der Ausstattung des Hauses erinnern können, wenn ich jetzt alles möglichst vielen Sinnen gleichzeitig erfasse. Neun Zehntel des Memorierens bestehen darin, aufmerksam zu sein." (ZITAT)

Dieses Zitat beschreibt Timothy Blake ziemlich gut. Er hat eine unglaubliche Menschenkenntnis und Auffassungsgabe.

"Was ist mit Ihnen? Wie fühlen Sie sich?«
»Ganz okay.«
»Sie sehen aber nicht so aus. Sie humpeln und benutzen nur einen
Arm. Ihre Augen sind blutunterlaufen. Haben Sie überhaupt geschlafen?«
»Natürlich. Der Entführer hat mich ja betäubt.«" (ZITAT)

Die Wortwechsel zwischen Thistle und Blake peppen das ganze auf eine humorvolle Art auf und runden das Buch so nur noch besser ab.


"Ich wurde außer Gefecht gesetzt und wie ein Paket verschnürt, habe mich übergeben und zwei Teenager unter Drogen gesetzt. Das ist selbst für meine Verhältnisse eine schlechte Nacht." (ZITAT)

Die Beschreibung des Klappentextes trifft absolut auf den Protagonisten hinzu. Eine Mischung aus Dexter und Sherlock.
Das Cover gefällt mir absolut gut und ist ebenfalls sehr passend.


"Blake" ist defintiv zu eines meiner Lieblingsbücher dieses Genres geworden und bekommt eine absolut Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Welcome to FREAK CITY

Freak City 1 - Hexenkessel
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Tolle Sprecherstimme, super spannender Einstieg und hervorragend geschilderte Protagonisten.

Das Hörbuch ist relativ kurz und super für eine längere Autofahrt.

Das Pärchen Patsy und Milo wollen an das ...

Tolle Sprecherstimme, super spannender Einstieg und hervorragend geschilderte Protagonisten.

Das Hörbuch ist relativ kurz und super für eine längere Autofahrt.

Das Pärchen Patsy und Milo wollen an das große Geld kommen, jedoch nicht auf die legale Weise.
Bei dem Überfall stoßen sie nicht nur auf einen Bewohner, mit dem sie nicht gerechnet hatten, sondern auch auf eine Leiche, zugerichtet von einem Killer, der in der Stadt sein Unwesen treibt.

Pearl, Ermittler wider Willen, muss indes eine Broadway-Diva aufspüren. Doch weder die Cops noch die Familie der Sängerin hegen daran großes Interesse. Schon bald gerät er selbst ins Visier.

Das Ende war leider etwas abgeschwächt und konnte mich nicht vollständig überzeugen. Dennoch werde ich mir aus Neugier den zweiten Teil von Freak City anhören, da mir die Idee dahinter doch wirklich gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Neschume - Seele

Stella
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Inhalt
Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ...

Inhalt
Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: »Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.« Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren?

Meine Meinung
Normalerweise bin ich, nachdem ich ein Buch beendet habe, mir immer relativ schnell sicher, wie ich es bewerten möchte.
"Stella" von Takis Würger, musste ich eine Weile verdauen um dies zu können.
Unentschlossenheit und Unsicherheit plagten mich.
Das Buch von Würger hielt bereits einige Kritiker in Schach - wurde mehrfach debattiert und regelrecht zerrissen. Dies nicht zuletzt wegen der realen Thematik natürlich.
Liebesgeschichte vs. Verrat, eine Story gepaart mit Fakten von der echten Stella Goldstein, teilweise wirkt es zusammengebastelt und lieblos dargeboten, herausgefiltert aus dem Archiv. Wahre Begebenheiten zu genannten Zeiträumen an Kapitelanfängen - meist Aufzählung was zu diesem Zeipunkt stattgefunden hatte (z.B. April 1942: Wegen Schwarzschlachtens wird ein Berliner Fleischhauer zum Tode durch den Strick verurteilt. Frauen werden in Deutschland zur Arbeit in Rüstungsbetrieben verpflichtet. Roger Chapman wird geboren. Benito Mussolini besucht Adolf Hitler auf dem Obersalzberg. Josef Goebbels lässt den Schlager Lili Marleen verbieten, als er herausfindet, dass dessen Sängerin Liese-Lotte Helene Berta Wilke, genannt Lale Andersen, mit Schweizer Juden befreundet ist." - ZITAT)

Teile dieser Geschichte sind wahr, wie Würger zu Beginn erwähnt. In dem Buch erscheinen kursiv gedruckte Textstellen. Bei diesen handelt es sich um Auszüge aus den Feststellungen eines sowjetischen Militärtribunals. Die Gerichtsakten liegen heute im Landesarchiv Berlin.


Der Roman spielt in Berlin zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und Friedrich, ein etwas blauäugiger junger Schweizer, mittendrin. Er erlebt, was das Naziregime mit den Menschen und der Stadt macht. Möchte dies sogar hautnah erleben.
Doch er bemerkt kaum die wirklich harten Seiten, denn er ist geschützt durch seinen schweizerischen Pass und dem Geld, welches er von zu Hause zugeschickt bekommt.

Er lernt Kristin (Stella) kennen und lieben und doch weiß kaum etwas über sie.

Er versteht nicht, was in Deutschland geschieht, warum Bomben fallen, warum Juden gehasst werden und wie er hineingeraten war in diesen Krieg.

"Diese Frau trug so viele Rollen in sich, das Aktmodell, die Sängerin mit der dünnen Stimme, die Schönheit in meiner Badewanne, die Büßerin, die Lügnerin, das Opfer, die Täterin. Stella Goldschlag, die Greiferin, meine Frau.
Ich weiß nicht, ob es falsch ist, einen Menschen zu verraten, um einen anderen zu retten.
Ich weiß nicht, ob es richtig ist, einen Menschen zu verraten, um einen anderen zu retten.
Ich wollte mich irgendwo verkriechen, weil ich wusste, dass ich dem Schicksal nicht gewachsen war, aber es mischte sich ein anderes Gefühl dazu. Ich spürte eine Verbundenheit mit Stella. Sie tat etwas, für das andere Menschen sie hassten, und ich stand bei ihr. Ich verstand sie nicht, aber ich stand." (ZITAT)

Ein dünnes Buch, mit einer Bedeutungsschwere, wie es nur manche auf den wenigen Seiten bewirken können, dem Leser dies so zu vermitteln.
Das schlichte Cover ist absolut passend und gefällt mir sehr gut.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Robin und Sarah

Close your eyes
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Inhalt
Die Zwillinge Robin und Sarah standen sich eigentlich nie sehr nah. Sie waren sich nicht einmal besonders ähnlich. Trotzdem liebten sie einander innig. Doch eine grausame Schicksalswendung zwang ...

Inhalt
Die Zwillinge Robin und Sarah standen sich eigentlich nie sehr nah. Sie waren sich nicht einmal besonders ähnlich. Trotzdem liebten sie einander innig. Doch eine grausame Schicksalswendung zwang die Geschwister dazu, getrennte Wege zu gehen. Jetzt, mit Anfang 30, leidet Robin an Panikattacken und kann nicht einmal das Haus verlassen. Sarah hingegen führt das Leben ihrer Träume. Doch das alles droht zu zerbrechen, als sich Sarah dem denkbar schlimmsten aller Vorwürfe stellen muss. Um ihr Leben wiederzubekommen, muss sie tief in ihrer Vergangenheit graben. Und dafür braucht sie Robin dringender denn je.

Meine Meinung
Deklariert wird das Buch "Close your Eyes" als Thriller. Meiner Meinung nach trifft dies nicht ganz zu - zumindest nicht zu Beginn.
Es ist sein sehr ausgeklügeltes Buch und von der ersten bis zur letzten Seite ein kleines Meisterwerk. Das Buch ist geprägt von einem flüssigen fesselnden Schreibstil, jedoch sind 3/4 des Buches eher eine (gute!) Geschichte über Famlienverhältnisse, Partnertausch und Schilderungen des Ausmaßes von Trennungen
auf Kinder und deren Entwicklung.

Die Story rund um die beiden Geschwister Sarah und Robin war wirklich toll geschildert. Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart und der Zukunft.
Robins Gegenwart beginnt abgeschottet in ihrer Wohnung, in der sie allerhöchstens dem Lebensmittellieferanten die
Tür öffnet, aber auch nur dann, wenn er zur vereinbarten Zeit eintrifft.

Bei ihrer Schwester Sarah sieht die Gegenwart auch alles andere als rosig aus. Ihr wurde ihre eigene Tochter von ihrem Mann und seinen
Eltern entrissen und sie wurde mit einer Liste an Vorwürfen zurückgelassen, die in dem Buch nach und nach erörtert werden.

Auf nach Suche nach ihrer Schwester, mit der sie jahrlang keinen Kontakt hatte, beginnt die Spannung nach und nach aufzukeimen.

"Eine Lüge folgte der anderen, und sie verfestigten sich. Zahllose Nachfragen, mit dene ich gar nicht gerechnet hatte. Löcher entstanden,
die irgendwie gefüllt werden mussten und das in der Regel aus dem Stegreif. Mit der ersten Lüge entscheidet man sich für einen Weg,
und dann gibt es kein Zurück mehr." (ZITAT)

Ein wirklich gelungenes Buch!

Veröffentlicht am 01.02.2019

Vier spektakuläre, anrührende, grausame Fälle

Mörderinnen
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Meine Meinung
Das Buch "Mörderinnen" hat mich aufgrund des Klappentextes, des Titels und des Covers (welches ich
als absolut passend empfinde - "Eyecatcher!") sofort angesprochen.
Ich bin großer Schirach ...

Meine Meinung
Das Buch "Mörderinnen" hat mich aufgrund des Klappentextes, des Titels und des Covers (welches ich
als absolut passend empfinde - "Eyecatcher!") sofort angesprochen.
Ich bin großer Schirach Fan und mag die Berichterstattung realer Fälle.
Nun konnte mich auch Veikko Bartel konnte mich absolut mit seinem Werk überzeugen.

Sein Buch beginnt mit einem Vorwort und ist gegeliedert in vier Fälle.
"Elvria P. - Die Kindsmörderin", "Hertha F. - Die Gattenmörderin", "Gina S. - Die Sadistin" und "Natascha G. - Die Giftmörderin".

Die Fälle, die er beschreibt sind schockierend, berührend und vor allem sehr aufwühlend.
Selbst nachdem man das Geschriebene gelesen hat, dauerte es bei mir, dies zu verarbeiten.
Mit dem Hintergrund, dass dies wirklich tatsächliche Taten / Handlungen waren,
macht es dies für mich natürlich noch viel schlimmer, als zu wissen, dass es sich um fiktive Story handelt.

Bartel schafft es, mit vier seiner realen Fällen und seinem nüchternen Schreibstil,
vieles auf den Punkt zu bringen.

"Problematisiert man als Verteidiger in einem Strafverfahren die Lebensgeschichte eines Mandanten, seine Kindheit, seine Jugend, sein Elternhaus, die Wertvorstellungen, die ihm dort vermittelt wuden, so kann man in den Gesichtern vieler Richter wie in einem Buch lesen: >> Nicht schon wieder eine schwere Kindheit!<< (ZITAT)

Veikko Bartel stellt ganz klar die Frage, wodurch seine Mandanten zu den Menschen, die ihm zuemeist in kahlen, schmucklosen, vergitterten Räumen gegenübersaßen wurden. Als Verteidiger muss er quasi am Startpunkt ansetzen und darf nicht jemanden aufgrund seiner Tat veruteilen.
Er stellt die Frage in den Raum, warum Menschen überhaupt töten. Was lässt sie diese letzte, vielleicht sogar genetisch programmierte Grenze überschreiten, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.

"Psychopathen, Kinderschänder, Ausländerhasser, Mörder und Vergewaltiger - sie alle werden nicht als das geboren, zu dem sie wurden. Sie wurden durch das Futter, welches man ihnen gab, zu dem gemacht, und machten sich auch selbts zu dem, was wir mit unseren Moral- und Wertvorstellungen zutiefst verachten." (ZITAT)

Ein wirklich tolles Buch, aber nichts für schwache Nerven!