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Veröffentlicht am 21.01.2018

Fesselnd von Anfang bis Ende

Orphan X
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Zitate:
"Evan sieht ihn prüfend an. Entschließt sich, ihm zu glauben. >>Wird es wehtun?>Manchmal.

Zitate:
"Evan sieht ihn prüfend an. Entschließt sich, ihm zu glauben. >>Wird es wehtun?<< Jack fährt weiter, den Blick stur geradeaus gerichtet.
>>Manchmal.<<" Seite 10
"Menschen versagten. Auf Fleisch und Blut, Sehnen und Knochen konnte er sich nicht verlassen. Denn viel zu oft hatte das ein böses Ende genommen." Seite 55
"Falls du stirbst, stirbst du allein, und niemand wird von deinem Opfer wissen. Niemand außer mir." Seite 126


Charakter:

Ausgebildet zu Orphan X, raus aus dem Programm und abgetaucht, versucht Evan sein Leben zu leben und Leuten zu helfen, die in Not sind. Immer vorsichtig, immer unauffällig, kommt ihm dann aber doch ab und an seine Gutherzigkeit in die Quere. Obwohl er eigentlich zum Killer ausgebildet wurde, hat sein Mentor Jack viel wert darauf gelegt, auch seine menschliche Seite am Leben zu erhalten, was Evan manchmal in problematische Situationen bringt. Er hasst Unordnung (schon witzig, wenn eine Killermaschine sich an einem liegengebliebenen Gegenstand stört) und Ungerechtigkeit. Aber gerade seine Strukturiertheit und Disziplin sind es, die ihn am Leben erhalten.
Und natürlich seine Regeln... Sein gesamtes Wesen basiert darauf, bis... ja, bis er gezwungen wird, einige davon zu brechen...


Meinung:

Gerade zurück, von seiner letzten Mission, wartet auch schon die nächste auf Evan. Eine junge Frau namens Morena braucht seine Hilfe gegen einen gewalttätigen Cop, das ist natürlich der perfekte Job für Evan, unseren Nowhere Man ;) Relativ schnell bekommen wir einen Einblick in seine Denkweise und sein wirklich effektives Tun. Spannung und Action ziehen uns bereits auf den ersten Seiten in den Bann. Doch auch, wenn er sich nach diesem Einsatz etwas Ruhe wünscht, (in seiner äußerlich unauffälligen, aber in Wahrheit hochtechnisierten Wohnung ;)), ist ihm diese nicht gegönnt, denn bereits nach kürzester Zeit wendet sich erneut jemand an die Notnummer 1-855-2-NOWHERE. Doch dieses Mal geht irgendwas schief und schon bald befinden sich Evan und Katrin, die Frau die seine Hilfe braucht, in allergrößter Gefahr. Doch wie war es den Killern nur möglich die beiden zu finden?? Jede von Evans Handlungen ist strukturiert, durchdacht und auf äußerste Vorsicht ausgelegt. Aber irgendwie scheint dieser Gegner jeden seiner Schritte vorauszusehen... So nimmt eine mitreißende Jagd voller Action und Spannung auf die beiden ihren Lauf. Können die beiden entkommen?? Und was ist eigentlich das wirkliche Ziel der Gegner? Zum ersten Mal in seinem Leben, kann Evan das Ganze nicht ganz erfassen. Sollte er es tatsächlich mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun haben?

Der gewählte Schreibstil, -kurze, einfache Sätze und kurze Kapitel- passt für mich in Kombination mit den Rückblicken in Evans Kindheit/Jugend perfekt zusammen. Er erschafft Spannung und ein wirklich gutes Bild vom Protagonisten, das ihn authentisch und nachvollziehbar werden lässt. Manchmal wird der Leser selbst ein bisschen paranoid :D
Natürlich kommen gerade zu Beginn der Geschichte auch viele Details über technische Ausstattung wie kugelsichere Jalousien, Geheimfächer, etc., vor, aber für mich gehört das ebenso zu einem derartigen Thriller, wie Waffendetails und Safe Houses. Einzig die detaillierten Kampfsportbegriffe, die der Autor bei jedem Handgemenge auf den Leser loslässt, waren mir etwas too much, aber im Gesamtkonstrukt dann doch wieder verzeihlich :)

Mit Orphan X ist dem Autor ein absolut actiongeladenes Spektakel gelungen, mit allem, was so dazu gehört. Inklusive Schmerzen beim Lesen, Paranoia und so manchem Überraschungsmoment! Ein klarer Daumen hoch von mir, denn über 400 Seiten an einem Tag, dazu bringen mich nicht viele Bücher ;)

Aber HEY, wo sind denn bitte die restlichen Regeln geblieben?? Die hätten im Laufe des Buchs gerne vollständig aufgeführt werden dürfen :P

Veröffentlicht am 21.01.2018

einfach zauberhaft

Zorn und Morgenröte
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Zitate:
"Durch die Holzläden, die zur Terrasse führten und mit Schnitzereien verziert waren, trieb ein süßer Duft nach Zitrusblättern heran und flüsterte von einer Freiheit, die nun außer Reichweite war." ...

Zitate:
"Durch die Holzläden, die zur Terrasse führten und mit Schnitzereien verziert waren, trieb ein süßer Duft nach Zitrusblättern heran und flüsterte von einer Freiheit, die nun außer Reichweite war." Seite 11
"Sie würde nicht zulassen, dass er noch eine Familie zerstörte. Dass er einem anderen Mädchen die beste Freundin raubte - ein ganzes Leben an Erinnerungen, die geschehen waren und nie sein würden." Seite 31
"Eine simple Frage der Liebe? Liebe ist ihre eigene Macht, Sayyidi. Für die Liebe erwägen die Menschen das Undenkbare ... und erreichen oft das Unmögliche. Ich würde ihre Macht nicht verhöhnen." Seite 83

Meinung:

Shahrzad ist eine stolze und starke Frau, die seit dem Tod ihrer engsten Vertrauten Shiva nur noch ein Ziel kennt: Den Mann zu töten, der ihr ihre beste Freundin nahm -den Kalifen von Ray-, oder bei dem Versuch zu sterben. Zu viele unschuldige Frauen und Mädchen mussten bereits auf diese Weise ihr Leben lassen.
Mit diesem Plan vor Augen meldet sie sich freiwillig, den Kalifen zu heiraten, um in Windeseile eine Schwäche von ihm zu entdecken und ihn somit zu töten. Nur, wie soll sie es anstellen, dass er sie nicht bereits nach der ersten Nacht hinrichtet?? GENAU! Sie erzählt ihm eine Geschichte... Und natürlich keine, die bei Tagesanbruch bereits zu Ende erzählt sein wird! Was dachtet ihr?? :D Kann Shazi es schaffen, ihren Plan umzusetzen und ihre Freundin zu rächen? Oder muss am Ende ihr Geliebter Tarik oder ihr Vater einspringen, um sie zu retten?

Gleich zu Beginn der Geschichte wird die Neugier des Lesers entfacht, indem er den Hauch einer Ahnung bekommt, dass mehr hinter den Morden an seinen Bräuten stecken könnte, als man ahnt. Da bleibt nur eins: Kopfüber und sofort in die Geschichte eintauchen!
Dies gestaltet sich leichter als erwartet. Mit ihrer Wortgewandtheit kreiert die Autorin ein märchenhaftes Setting, wie aus 1001 Nacht. Gerüche, Geschmäcker, Farben... Dem Leser wird alles so detailliert beschrieben, dass man es fast vor Augen sieht.

Die Szenen sind im Wechsel aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere aufgebaut, so dass die Spannung durchgehend erhalten bleibt. Ihr Freund Tarik, ihr Vater, Shahrzad... Nur auf Gedanken und Beweggründe des Kalifen Chalid selbst, muss der Leser sich etwas länger gedulden. Er erscheint unnahbar und kalt. Genau das Monster, das Shazi erwartet hatte. Aber das Warten lohnt sich, versprochen ;)
Vor allem die Art, mit der sie versucht ihn aus der Reserve zu locken, hat mir viel Spaß gemacht. Denn Shazi ist nicht nur stolz, sondern auch vorlaut, frech und lässt sich absolut nichts gefallen! Ob das klug ist bei einem Mann, der seine Bräute in der Regel tötet? Na das müsst ihr selbst lesen ;)

Ich fand "Zorn und Morgenröte" einfach nur wundervoll! Natürlich hat man das ein oder andere Element bereits schon mal gesehen, aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch. Dafür ist die Geschichte einfach zu lebendig, charmant und emotional. Nicht nur wunderschön ausgearbeitete Charaktere wie Jalal oder Despina sorgen für massig Lesespaß, sondern auch die Tatsache, dass man regelmäßig Augenwasser hat. Und das sowohl vom Lachen als auch vom Heulen!

Ich kann Band 2 kaum erwarten! Ich möchte unbedingt mehr lesen von dieser atmosphärischen, bezaubernden und bildgewaltigen Geschichte

Veröffentlicht am 21.01.2018

Ein Fantasy-Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Hourglass Wars - Jahr der Flamme (Band 1)
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Zitate:
"Nichts und niemand war hier. Drinnen wieherte kein Pferd, er hörte keinen Falken rufen." Pos. 260

"Wenn sie ihm einen Gefallen tat, war er ihr etwas schuldig. So einfach war das. Und so voller ...

Zitate:
"Nichts und niemand war hier. Drinnen wieherte kein Pferd, er hörte keinen Falken rufen." Pos. 260

"Wenn sie ihm einen Gefallen tat, war er ihr etwas schuldig. So einfach war das. Und so voller Perspektiven!" Pos. 463
"Diese Ruhe war so himmlisch, dass man meinen konnte, das hier sei nicht die Strafe der Göttin, sondern das Paradies. Vielleicht hatten die Menschen das schon immer falsch verstanden." Pos. 1762

Meinung:

Direkt beim Einstieg in die Geschichte wird der Leser von einer unheilvollen Stimmung begrüßt. Böse Vorahnungen bewahrheiten sich, als klar wird, dass ein Überfall bevorsteht. Doch es soll noch schlimmer kommen. Als Scarabea und Cato vor Ort ankommen, sind alle wie vom Erdboden verschluckt. Keiner weiß, was geschehen ist. Aber Menschen verschwinden doch nicht einfach so, oder??? Ratlosigkeit macht sich breit. Derweil geschehen auch anderswo seltsame Dinge...
Obwohl die Menschheit eigentlich Frieden halten sollte, weil die Neubewertung der Welt im Jahr 998 kurz bevorsteht, herrschen Gewalt, Krieg und Streit, hervorgerufen durch Neid, Machtbesessenheit oder auch einfach nur aus Bösartigkeit. Intrigen werden gesponnen, Bündnisse geknüpft und gegebenenfalls auch wieder gelöst, wenn sich eine andere Möglichkeit auftut. Es sind düstere Zeiten voller Gewalt und Kampf. Aber wer wird am Ende die Oberhand behalten? Oder werden gar alle zusammen untergehen, falls die ihnen bekannte Welt nach 1000 Jahren in der Schattenwelt versinken sollte??

Von Anfang an gelingt es der Autorin, eine detaillierte und fantasiereiche Welt zu erschaffen. Ob wir uns im vereisten Granaruida, im felsigen Kendor oder im sandigen Coronia befinden, jedes Gebiet hat seinen eigenen Charme. Auch bei den Charakteren wurde mit Fantasie und Vielfalt nicht gegeizt. Grobschlächtig kommen sie daher, charmant, durchtrieben, derb, gutherzig, loyal oder aber auch einfach nur grausam. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, obwohl so mancher Charakter im Laufe der Geschichte auch extreme Wandel vollzieht. So bleibt nicht nur die Handlung selbst, sondern auch das Zwischenmenschliche durchgehend interessant. Aber Vorsicht, zwischendurch kann es auch schonmal extrem blutig oder derb werden. Allzu zart besaitet sollte man eventuell nicht sein, um diese Geschichte genießen zu können ;) Allein schon die Regenten in Granaruida sind nicht unbedingt für ihre Liebenswürdigkeit berühmt, ihre "Schlechtigkeit" hat mich des Öfteren schmunzeln lassen :D

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und von Aufbau her passend zum Fantasy-Genre gewählt. Das einzige Manko, das ich erkennen konnte, sind die enorm vielen unterschiedlichen Charaktere, aus deren Sicht im Wechsel weitererzählt wird. Gerade am Anfang ist definitiv dranbleiben angesagt, da man ansonsten leicht den Faden verliert. Hourglass Wars ist somit kein Buch für Zwischendurch, ein bisschen Lesezeit am Stück sollte es dann schon sein. Jedoch wird das Ganze durch die kurzen Kapitel und die damit entstehenden schnellen Wechsel etwas entschärft, also am Besten erst anfangen, wenn man wirklich Ruhe hat ;)

Hourglass Wars #1 kann sich im Fantasy-Bereich wirklich sehr gut blicken lassen! Zwar hätte die Handlung im Großen und Ganzen gesehen etwas dichter sein können, aber es stellt ja auch "nur" den Auftakt dar und die Einführung in die diversen Denkweisen, Handlungsstränge und Charaktere ist definitiv sehr gut gelungen! Ich freue mich schon sehr auf Band 2 der Reihe!

Veröffentlicht am 21.01.2018

einfach nur magisch

Witch Hunter
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Zitate:
"Sie weichen vor mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten.
Sie müssen mich fürchten." Seite 17

"Was getan ist, ist getan und kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist sein Motto, nach ...

Zitate:
"Sie weichen vor mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten.
Sie müssen mich fürchten." Seite 17

"Was getan ist, ist getan und kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist sein Motto, nach dem er lebt. Und nach dem ich sterben werde." Seite 62
"Ich bin genauso gebildet, wie ein Mann von Rang. Und darauf bin ich stolz." Seite 154

Charakter:

Elizabeth hat früh ihre Eltern verloren und war ganz auf sich gestellt. Gut, dass ihr heute bester Freund Caleb sie damals fand und sie mitnahm an den Hof, wo er Blackwell, den Inquisitor, davon überzeugen konnte, sie zu einer Hexenjägerin auszubilden. Seit diesem Tag wurde sie besser und besser, gleichzeitig wurden Blackwell, Caleb und die anderen Hexenjäger zu ihrer Familie. Sie kennt nur das Ziel, die Magie mit allen ihr möglichen Mitteln zu bekämpfen, war doch auch diese der Auslöser für die Pest, die ihr ihre Eltern nahm.
Sie ist gut in dem, was sie tut. Sie handelt aus Überzeugung, Mut und Stärke. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie eine der Besten ihres Fachs ist.


Meinung:

Die Welt in der Elizabeth lebt, ist düster. Auf Magie jeglicher Art steht die Todesstrafe und nicht selten landen die von ihr und den anderen Hexenjägern gefangenen Magier auf dem Scheiterhaufen, wo sie öffentlich hingerichtet werden. Aber obwohl einige ebenso wie der König und dessen Gefolge denken, die Magie fürchten und verachten, sind da auch andere, die sich dagegen wehren. Nicht nur die Gruppe der Reformisten wollen gegen die Anti-Magie-Gesetze vorgehen, auch das Volk lehnt sich zum Teil auf. Es droht eine Rebellion.
Aber auch wenn Elizabeth diese Unruhen beunruhigen, geht sie zusammen mit Caleb weiter der Jagd nach. Natürlich nicht, ohne das ein oder andere blaue Auge, aber zum Glück ist sie ja vor Stichverletzungen und Ähnlichem durch das Stigma der Hexenjäger geschützt. Ohne dieses und der damit einhergehenden Heilung von Verletzungen, hätte sie das erste Kapitel wohl nicht überlebt ;)

Doch ihre Welt droht zu zerbrechen, als Hexenkräuter bei ihr gefunden werden und Blackwell sie ohne mit der Wimper zu zucken einsperren lässt. Plötzlich droht ihr ausgerechnet von einer Seite Hilfe zuteil zu werden, die sie nie auch nur vermutet hätte. Kann sie diese annehmen, oder ist das ihr sicherer Untergang? In ihr sträubt sich alles, aber schnell muss sie einsehen, dass nicht immer alles nur schwarz oder weiß ist...

Von Anfang an besticht Virginia Boecker mit einer spannenden Story, denn sie nimmt uns bereits auf den ersten Seiten mit auf eine Hexenjagd ;)
Liebevoll gestaltete Charaktere (aye?!), schaurige Magiegebräuche, wie zum Beispiel die Erweckung von Wiedergängern, und andere phantasiereiche Dinge, erschaffen eine rundum magische Welt, in die es Spaß macht, einzutauchen.
Schnoddrige Antworten, die einem zum Lachen bringen, aber auch ernste Gedankengänge über Freundschaft, Vertrauen und Verrat sind gleichermaßen aufzufinden. In Kombination mit der immer gegenwärtigen Gefahr schafft Virginia Boecker es, den Leser durchgehend zu unterhalten und zu fesseln.

Die Eingängigkeit der Geschichte wird noch unterstützt durch den angenehm flüssigen Schreibstil sowie die kurzen Kapitel, die immer weiter dazu animieren noch ein und noch ein Kapitel zu verschlingen ;)

Jedoch muss ich zugeben, dass ich mit den Namen anfangs ein kleines Problem hatte. Da gerade für die Männer englische "Allerweltsnamen" vergeben wurden (Peter, George und John - klingt doch irgendwie nach der Erstbesetzung der Beatles, oder?? ;)), habe ich etwas länger gebraucht um die drei auseinander zu halten. Da gefiel mir "Skyler" deutlich besser ;) War witzig, manchmal habe ich echt an mir gezweifelt :O)

Witch Hunter ist für mich wirklich ein geniales Debüt, dem man das Erstlingswerk in keinster Weise anmerkt. Einfach nur magisch!
Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie die Geschichte weitergehen wird!

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein klares Highlight!

Mind Games
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Zitat:
"Ich laufe und laufe. Ich bin zersplittert. Manche Teile laufen, manche Teile weinen." Seite 438

Charakter:

Luna, die bereits mit 4 Jahren ihre Mutter verloren hat, lebt mit ihrer Stiefmutter, ...

Zitat:
"Ich laufe und laufe. Ich bin zersplittert. Manche Teile laufen, manche Teile weinen." Seite 438

Charakter:

Luna, die bereits mit 4 Jahren ihre Mutter verloren hat, lebt mit ihrer Stiefmutter, ihrem Vater und ihrem Halbbruder in London. Doch während andere sich amüsieren und sich mit Freunden treffen, ist sie eine Außenseiterin, wird gemieden und ist abgesehen von ihrem besten Freund Hex und ihrer Freundin Rachel, die mir ihr in der Schule der Klasse der "Verweigerer" angehört, allein. Die Welt in der sie lebt ist für sie nicht erstrebenswert. Eine Welt, in der bereits 10-jährige Implantate bekommen um sich online vernetzen zu können und in der in Folge die zwischenmenschlichen Interaktionen auf realer Ebene immer mehr in Vergessenheit geraten.


Meinung:

Das Gesamtsetting dieser Story ist für den Leser recht zwiespältig. Zwar ist man eigentlich gleich Luna´s Meinung, dass es besser sei dieses "Online-Leben" zu verweigern -auch wenn ihre Gründe dafür andere sind, als sie offiziell zugibt-, andererseits ist der Gedanke doch wirklich interessant!
Was wäre wohl alles möglich, wenn ein Vernetzen in diesem Ausmaß tatsächlich machbar wäre? Natürlich vorausgesetzt, man könnte den Missbrauch von außen und die allgemeine Überhandnahme, bis hin zur Sucht vermeiden ;)

In Lunas Fall stellt sich diese Frage jedoch von Anfang an nicht. Zu groß ist ihre Angst, dass ihr Geheimnis ans Licht kommen könnte. Auch ihre Nanna hat bis zu ihrer Krankheit alles versucht, um Luna davor zu bewahren. WAS genau dieses Geheimnis ist, erfährt der Leser natürlich erst nach und nach, da will ich jetzt nicht vorweggreifen.

Obwohl sie dadurch zur Außenseiterin wird, bleibt sie ihrer Entscheidung treu. Auch wenn das bedeutet, niemals eine Uni zu besuchen oder einen anspruchsvollen Job zu ergattern.

Als sie dann -entgegen allen Wahrscheinlichkeiten- zu PareCo´s Intelligenz- und Rationalitätstest geladen wird, ist sie sicher, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Zumal sie alles daran gesetzt hat, immer unter deren Radar zu bleiben. Während sie dort Gecko kennenlernt und einige Ungereimtheiten von ihm erfährt, wachsen ihre Zweifel, was die Beweggründe und Machenschaften von PareCo angeht. Und langsam wird ihr bewusst, dass sie sich tatsächlich in Gefahr befindet. Aber was soll sie nun tun und wem kann sie noch trauen? Eine rasante Jagd um Leben und Tod nimmt ihren Lauf, bei der sich so manch überraschende Wendung auftut.

Die gesamte Storyline ist zumeist düster, geheimnisvoll, beklemmend und hat mich mit diesem durchweg stimmigen und fesselnden Setting pausenlos in seinen Bann gezogen. Auch die Tiefe und Authentizität der Charaktere war sehr ausgeprägt, vor allem der von Luna, da wir alles aus ihrer Ich-Perspektive erleben. Wir sind hautnah dabei, wenn sie lacht, weint oder liebt. Einfach nur klasse!

Als ein riesiger Fan der Slated-Trilogie war Mind Games für mich natürlich ein absolutes MUSS. Bevor ich es in der Hand hielt, habe ich lange gebangt, ob ein weiteres Buch, das mich so in den Bann zieht, wie die Trilogie es geschafft hat, überhaupt möglich sein könnte. Die Angst davor, das Buch zu lesen und es am Ende enttäuscht zuzuklappen war groß! Aber Leute... Ich muss euch sagen: "Ich bin totaaaaal geflasht"!!! Selten hat es eine Geschichte geschafft, mich dermaßen mitzureißen! Nach knapp einem Tag war ich durch und, was soll ich sagen, ich will MEHR!!! Und vor allem: Das Ende darf so bitte nicht stehen bleiben...

Mind Games ist ohne Frage eins meiner Highlights. Die bedrohliche Stimmung, die Angst, die Intrigen, aber auch Freundschaft und Liebe... Ein äußerst gelungener Mix, der mich tief in seinen Bann gezogen hat.
Ach ja, und denkt immer daran: Traut nur euch selbst ;)