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Veröffentlicht am 14.01.2018

ein solider Reiheneinstieg, der neugierig auf die Fortsetzung macht

Oxen. Das erste Opfer
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Zitate:
"Er wollte in sich selbst versinken, immer tiefer und tiefer - und unsichtbar werden ..." Seite 16
"Zufrieden betrachtete er den toten Hund in der Gewissheit, dass man, was einem einmal in Fleisch ...

Zitate:
"Er wollte in sich selbst versinken, immer tiefer und tiefer - und unsichtbar werden ..." Seite 16
"Zufrieden betrachtete er den toten Hund in der Gewissheit, dass man, was einem einmal in Fleisch und Blut übergegangen war, niemals verlernte." Seite 19
"Sein Plan A war fertig. Es war ein schlichter Plan, der aus brutaler Gewalt bestand." Seite 184

Meinung:

Während Oxen versucht, sein neues Leben als Aussteiger aufzubauen, geschehen andernorts mehrere Morde. Irgendjemand tötet zuerst deren Hunde und anschließend die Opfer, die alle öffentliche, einflussreiche und mächtige Personen sind. Und Oxen, der eigentlich nichts sehnlicher will, als seine Ruhe im Wald zu finden, findet sich -bevor er sich versieht- im Fadenkreuz der Ermittlungen wieder! Und möglicherweise nicht nur in deren.

Schon der Beginn der Geschichte verursachte bei mir ein beklemmendes Gefühl, da der Autor das erste Kapitel mit einem erhängten Hund beginnen lässt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber da hatte ich schon eine Gänsehaut ;) Auch im weiteren Verlauf versucht er Spannung und Atmosphäre nicht abklingen zu lassen. Dazu greift er auf einige altbewährte Mittel zurück. Natürlich -zumindest bei mir sehr beliebt- sind die Kapitel weitestgehend kurz gehalten und jeweils im Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven. Ob Oxen, Opfer, Ermittler... Wir bekommen immer wieder ein paar Seiten einer anderen Sicht, was natürlich den Spannungsbogen über die Geschichte hinweg aufrecht hält.
Auch wird der Leser nur langsam mit Infos versorgt. Zum Beispiel die Geschichte, wer Oxen eigentlich ist und wie er zu dem wurde, was er heute darstellt. Aber auch andere Handlungsstränge werden erst nach und nach klarer - so bleibt die Geschichte interessant.
Einzig die Tatsache, dass mir der Autor stellenweise etwas zu viele Details wie Personenvorgeschichten, Umgebungs- und Objektbeschreibungen einfließen lässt, würde ich mir im nächsten Teil anders wünschen. Sie waren zwar nicht ausufernd, stellen für mich somit keinen gravierenden Makel dar, haben der Geschichte aber auch nichts gebracht.
Ca. ab der Hälfte des Buches werden diese jedoch weniger und auch die Story nimmt merklich Fahrt auf. Ab diesem Punkt wird sie immer rasanter und atemloser, so hätte mir das von Anfang gefallen. Vermutlich dienten diese Details in erster Linie dazu, die Charaktere für die Trilogie zu setzen, von daher kann ich es natürlich auch wieder verstehen ;)

Richtig gut hat mir die Darstellung von Oxen gefallen. Einst ein hochdekorierter Elitesoldat mit vielen Auszeichnungen, heute ein Einzelgänger mit Vorstrafen sowie regelmäßigem Alkohol- und Drogenkonsum, der durch ein posttraumatisches Belastungssyndrom stellenweise zu einer tickenden Zeitbombe mutiert ist. Er kommt nicht mit Menschen klar, liebt Einsamkeit und Ruhe. Eigentlich verständlich, wenn man ein Aggressionsproblem hat und von Geistern der Vergangenheit getrieben wird, oder? Dieses Bild lässt ihn theoretisch zu einem kleinen Antihelden mutieren, aber seine Probleme sind zu gut nachvollziehbar und die Faszination seinen Charakter betreffend ist zu groß, als dass ich mich hätte von ihm abwenden können.

Alles in Allem hat Jens Henrik Jensen es geschafft, einen soliden Reiheneinstieg zu gestalten, den ich als gelungene Basis empfinde und der neugierig auf mehr macht!

Veröffentlicht am 14.01.2018

eine solide Fortsetzung, die mir viel Spaß gemacht hat

Projekt Orphan
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Zitate:
"Finde jemanden, der mich braucht. So wie du mich gebraucht hast. Egal, ob es eine Woche, einen Monat oder ein Jahr dauert. Finde jemanden, der verzweifelt ist und keinen Ausweg mehr weiß. Gib ...

Zitate:
"Finde jemanden, der mich braucht. So wie du mich gebraucht hast. Egal, ob es eine Woche, einen Monat oder ein Jahr dauert. Finde jemanden, der verzweifelt ist und keinen Ausweg mehr weiß. Gib ihm meine Nummer." Seite 22
"Eines Tages würden sie dem richtigen Strang von Einsen und Nullen folgen, und er würde sie zu Orphan X führen." Seite 37
"Wenn man von dem Tattoo in Schlagaderhöhe, dem fehlenden Schneidezahn und der grundlegend feindseligen Ausstrahlung absah, war er bestimmt ganz nett." Seite 61


Meinung:

Nach den Turbulenzen die hinter Evan liegen, ist er nach wie vor vorsichtig und immer auf der Hut vor Charles Van Sciver und den anderen Orphans. Denn diese sind immer noch hinter ihm her. Aber natürlich lässt er sich nicht davon abhalten auch weiterhin Menschen in Not zu helfen. Gerade war er noch dabei, einen Mädchenhandelsimperium zu sprengen, da wird es auch schon so richtig übel für ihn. Als wäre sein Leben nicht schon abenteuerlich genug, wird er plötzlich auf offener Straße gekidnappt!! Hat Van Sciver es endlich geschafft, seiner habhaft zu werden? Und falls nicht, welcher seiner unzähligen Feinde könnte wohl dahinterstecken? Und wie um alles in der Welt soll er da nur wieder herauskommen??? Denn keiner weiß, wo er steckt. Und so wie wir Evan kennen, wird es wohl auch das ein oder andere Mal extrem brenzlig werden...

Schon von Anfang an war ich ein Evan-Fan, umso mehr habe ich mich natürlich auf die Fortsetzung gefreut. Sehr gut hat mir gefallen, dass zu Beginn der Story immer wieder kleine Gedächtnisstützen eingebaut sind, die unsere Erinnerung auffrischen. So ist es möglich, ziemlich schnell wieder komplett im Geschehen zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass bei den meisten Reihen in der Regel ca. ein Jahr bis zum nächsten Release liegt, finde ich das immer extrem nützlich.

Auch der Schreibstil konnte mich ein weiteres Mal komplett mitreißen. Die Geschichte ist nicht nur sehr eingängig geschrieben, sondern auch Evans zynische Art kommt wieder voll zur Geltung und hat mich so manches Mal richtig lachen lassen. Wie ihr wisst, ist er ja nicht nur im körperlichen, sondern auch im üblichen Sinne "schlagfertig" ;)

Schon bevor ich das Buch in Händen hielt, habe ich in der ein oder anderen Rezi negative Stimmen gehört, was Evans "Können" angeht. Umso gespannter war ich darauf, wie ich diese Szenen empfinden würde.
Natürlich will ich nicht zu sehr vorweg greifen, aber ebenso wie in Band 1 bastelt er schonmal eine Vorrichtung oder ruft Wissen ab, das für die meisten von uns nicht ganz nachzuvollziehen ist (oder wusstest ihr, dass Dorito-Chips sehr leicht entzündlich sind?). Jedoch erreichen diese Szenen in meinen Augen eigentlich nie ein Level, das ich mir auf Grund seiner Ausbildung und seines Werdegangs nicht hätte erklären können. Von daher hatte ich beim Lesen auch dieses Mal viel Spaß!

Von mir gibt es für Ideenreichtum, Wendungen und Action somit mal wieder die volle Punktzahl, wobei ich diese Fortsetzung im Ganzen gesehen etwas schwächer empfand, als den Reiheneinstieg.
Das liegt zum einen daran, dass ich mir manchmal einfach etwas weniger gewünscht hätte. Ich muss nicht wirklich bei jedem Faustkampf wissen, wie man den aktuell ausgeführten Schlag nennt und aus welcher Kampfsportart er kommt XD
Zum anderen hat sich der erste Teil von Evans Gefangenschaft für mich etwas zu sehr gezogen, das hätte man für meinen Geschmack gerne etwas kürzen können. Dafür geht es jedoch ab ca. der Mitte des Buches so richtig ab und die Evan-Fans unter uns, kommen wieder voll auf ihre Kosten. Spannend, actionreich, unheilbringend und unvorhersehbar. SO macht Evan doch Spaß!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Emotional, liebevoll und fesselnd

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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Madeline führt ein recht einsames Leben, denn sie ist krank. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern sie leidet unter einem Immundefekt, der ihr Leben komplett einschränkt. Sie darf weder aus dem Haus, ...

Madeline führt ein recht einsames Leben, denn sie ist krank. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern sie leidet unter einem Immundefekt, der ihr Leben komplett einschränkt. Sie darf weder aus dem Haus, noch darf sie unbedarft essen oder auch nur das Fenster öffnen. Denn man weiß nie, welcher Auslöser sie krank macht und schlimmstenfalls tötet.
Eigentlich hat sie sich mit ihrem Schicksal weitestgehend abgefunden, denn sie ist ein starkes Mädchen, dass sich nicht unterkriegen lassen will. Das ändert sich jedoch, als im Nachbarhaus eine neue Familie einzieht, und mit ihr Olly, der Madeline von der ersten Sekunde an fasziniert. Doch was passiert mit einem Herzen, dass eigentlich schon allein Mangels möglichem Kontakt nicht gebrochen werden kann??

Nachdem ich erst vor Kurzem "The Sun is also a Star – Ein einziger Tag für die Liebe" gelesen habe, war ich sehr neugierig auf diese Geschichte! Vor allem, da ja die Verfilmung mittlerweile auch schon gedreht wurde.
Und siehe da: die Autorin konnte mich ein weiteres Mal mit einem ernsten Thema überzeugen, das humorvoll in Szene gesetzt wurde.
Ihr fantasievoller Schreibstil hilft dabei, mit Madeline zu leiden und ihre Probleme zu verstehen, aber auch ihre Hoffnungen und Wünsche mehr als gut nachvollziehen zu können.
Was eigentlich recht hoffnungslos klingt, wird durchsetzt und unterbrochen von Wortwitz, lustigen Ideen (ich LIEBE diesen Guglhupf) und humorvollen Kommunikationen zwischen ihr und Olly.

Ein wirklich emotionales Setting, das einen durch seine liebevolle Umsetzung, komplett in seinen Bann zieht, tolle Charakter, ernste Themen und ein wirklich angenehmer Schreibstil, der von witzigen Zeichnungen/Erläuterungen durchzogen wird, haben mir einen wirklichen unterhaltsamen und fesselnden Lesenachmittag bereitet.

Ein Sternchen muss ich für meinen Geschmack jedoch leider abziehen. Obwohl ich die Idee, die Nicola Yoon für den Ausgang der Geschichte verfolgt, wirklich gut fand, war mir das Ende einfach etwas zu abrupt und zu schnell abgehandelt. Das hätte mir anders besser gefallen.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Düster, beklemmend und atmosphärisch schlichtweg GENIAL!

Der Mann zwischen den Wänden
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Zitate:
"Aber sie wollte nicht weinen. Sie fühlte sich einfach nur leer, als hätte sie ein anderes Leben zurückgelassen." Seite 11
"Als er das Ohr an die Tür legt, kann er den Atem von zwei Menschen auf ...

Zitate:
"Aber sie wollte nicht weinen. Sie fühlte sich einfach nur leer, als hätte sie ein anderes Leben zurückgelassen." Seite 11
"Als er das Ohr an die Tür legt, kann er den Atem von zwei Menschen auf der anderen Seite ausmachen. Er weiß, wie sie aussehen, er weiß, wie sie heißen, aber sie ahnen nichts von ihm. Doch er begreift nicht, welche Überlegenheit ihm das verleiht." Seite 60

Meinung:

Die kleine Alva muss zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern in eine kleine Wohnung in Stockholm umziehen. Ihr Vater ist weg, Freunde hat sie keine und so ist sie entsprechend einsam.
Bereits nach wenigen Stunden geschehen die ersten Merkwürdigen Dinge. Alva hört unter Anderem ein Kratzen in den Wänden, das sie für den Geist ihrer verstorbenen Großmutter hält. Ihr müsst wissen, sie hat einen recht ausgeprägten Hang zum Paranormalen ;)
Doch dann verschwindet kurz darauf eine junge Frau aus der Nachbarswohnung, nur um 2 Wochen später wieder tot in der Wohnung liegend aufgefunden zu werden. Und auch andere Anwohner im Haus haben mulmige Gefühle, fühlen sich beobachtet oder hören Geräusche. Doch keiner ahnt auch nur ansatzweise, wie real die Gefahr tatsächlich ist.

Wir beginnen die Geschichte bei Alva und ihrer Familie, wo wir auch größtenteils unsere Zeit verbringen. Jedoch machen wir von dort auch immer wieder Sprünge zu Zwischenkapiteln über die anderen Nachbarn und Personen der Geschichte, die wir nach und nach besser kennenlernen.
Darauf legt die Autorin auch ihr Hauptaugenmerk, Spannung zu erzeugen, indem man immer nur kleine Häppchen an neuem Wissen serviert bekommt.
Und ich muss sagen, sie macht das wirklich gut!
Bereits nach ein paar Seiten war ich total angefixt und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen! Das wird noch von unterschiedlichen Faktoren unterstützt. Zum einen hat sie einen sehr eingängigen Schreibstil mit kurzen, leichten Sätzen und kurzen Kapiteln, so befinden wir uns alle paar Seiten in einem anderen Teil der Geschichte wieder. Zum anderen schafft sie es, viele gruselige und schaurige Momente einzubauen, die der Geschichte sowohl eine gute Portion Atemlosigkeit, als auch enorme Spannung verleihen. Recht schnell findet sich der Leser in einer absolut fesselnden und atmosphärischen Geschichte wieder, die so manche Gänsehaut verursacht!
Die Tatsache, dass es irgendwie immer dunkel oder gerade Nacht ist, trägt dazu selbstverständlich auch einen enormen Teil bei.
Also am besten lesen, wenn es draußen kalt und regnerisch ist, oder so ;)

Aber unabhängig vom Schreibstil, ist natürlich auch die Idee hinter der Geschichte schon extrem unheimlich. Die Beobachtung von Personen, die sich in den eigenen vier Wänden befinden und doch nie wirklich alleine sind... Ich lass das jetzt mal so wirken ;)

Das Einzige, was ich mir anders gewünscht hätte, ist die Tatsache, dass am Ende der Geschichte ein paar offene Handlungsstränge zurück bleiben, die ich wirklich gerne aufgelöst bekommen hätte. Aber auch ohne dieses Wissen war das Buch absolut lesenswert und seeeehr spooky ;)

Alles in allem war "der Mann zwischen den Wänden" für mich ein wirklich gelungener Thriller. Düster, beklemmend und atmosphärisch schlichtweg GENIAL!
Ich bin froh, dass ich kein Bett ohne Unterbau habe! Ich hoffe, ihr liegt beim Lesen nicht gerade auf einem, das darunter offen ist ;)

Veröffentlicht am 14.01.2018

Anders als erwartet, aber unheimlich toll!

Amrita
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Zitate:
"Nie würde ich die großen Städte der Welt besuchen oder über unser kleines Reich herrschen wie mein Vater, eine Gefangene in Sikanders juwelengeschmücktem Zenana voller Püppchen würde ich sein, ...

Zitate:
"Nie würde ich die großen Städte der Welt besuchen oder über unser kleines Reich herrschen wie mein Vater, eine Gefangene in Sikanders juwelengeschmücktem Zenana voller Püppchen würde ich sein, nichts weiter." Seite 17

"Ich brachte es nicht über mich, noch einmal zurückzuschauen, um meine geliebte Mala ein letztes Mal zu sehen, tot." Seite 104

Meinung:

Prinzessin Amrita steht ein schweres Schicksal bevor. Um ihren Vater und das Königreich zu schützen, soll sie Sikander, den König von Makedon heiraten und fortan in seinem Harem leben.
Prinzipiell ist sie zwar ein starkes Mädchen, das viel auf sich nimmt, um andere zu schützen, jedoch spricht in diesem Fall einiges dagegen.
Zum einen wollte sie schon immer die Welt sehen und vor allem nicht in einem Harem eingesperrt sein, in einem Reich, das ausschließlich von Männern regiert wird und die Frauen keinerlei Rechte haben!
Zum anderen ist Sikander nicht nur so genauso alt wie ihr Vater, er ist auch als rücksichts- und gnadenloser Mann bekannt, der über Leichen geht um zu bekommen, was er möchte.

Bei dem Besuch von Sikander überschlagen sich dann die Ereignisse:
-Sie erfährt, dass ihre Mutter, die sie nie kennenlernen durfte, vielleicht noch lebt,
-ihre bedrohliche Situation lässt sie erkennen, dass sie für ihren besten Freund Arjun doch mehr empfindet als angenommen und
-das Orakel, das Sikander ihr als Geschenk mitgebracht hat, sagt ihr einen Angriff sowie Verlust voraus!
Generell gibt sie auf diese Weissagungen nichts, da sie nicht an solche Dinge glaubt. Aber dann muss sie erkennen, dass alles der Wahrheit entspricht! Auch das hätte sie ertragen, um ihren Vater zu retten, als er jedoch vor ihren Augen getötet wird, bleibt ihr nur noch die Flucht - und die Hoffnung auf einen Ausweg.

Als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört habe, war mir sofort klar, dass ich es lesen muss! Zwar klang der Klappentext für mich so, als wäre die Geschichte sehr liebeslastig, aber da ich umheimlich gerne Bücher lese, die diesen gewissen "oriantalischen/märchenhaften" Touch haben, wollte ich es unbedingt versuchen! Und letzten Endes wurde ich sogar zweifach belohnt! Aber ich greife vor ;)

Kommen wir zuerst zu einem der für mich wichtigsten Aspekte bei einer derartigen Geschichte, dem Setting und dem Schreibstil.
In einem Wort? BEZAUBERND!
Aditi Khorana schafft es mit ihrem bildhaften und wundervollen Schreibstil nicht nur die Protagonisten zum Leben zu erwecken, sondern die Schönheit von Shalingar -die Farben, Formen, Pflanzen- so zu vermitteln, dass ich am liebsten sofort meine Koffer gepackt hätte!
Amrita selbst ist ebenfalls sehr liebevoll und facettenreich gestaltet. Ein starkes Mädchen, dem die Menschen unheimlich viel bedeuten und das auch mal zurücksteckt, wenn anderen aus ihrem Handeln ein Nachteil entstehen könnte.
Sie ist warm- und gutherzig und das obwohl sie zwar einerseits ein gutes, behütetes Leben geführt hat, aber auch viel Trauer in sich trägt. Es bedrückt sie, sich als Prinzessin natürlich nicht so draußen bewegen zu können, wie sie es gerne würde, zusätzlich vermisst sie ihre Mutter, von der sie weder etwas weiß noch Informationen über sie von ihrem Vater bekommt.
Aber sie trägt natürlich auch Träume, Hoffnungen und Wünsche in sich, die man nur allzu gut verstehen kann. Für mich ist sie ein authentischer Charakter, dem ich gerne gefolgt bin.

Ihr seht, ein bisschen verliebt bin ich schon ;) Dies ist aber nicht nur dem märchenhaften Aufbau und Inhalt geschuldet, sondern vielerlei Dingen. Auch die Reise selbst, die Amrita antritt, konnte mich überzeugen. Sie trifft auf einige Gefahren, aber auch Mythen und Geschichten begegnen uns auf ihrem Weg. Und wer weiß, vielleicht ist an der ein oder anderen sogar etwas dran??
Vor allem fand ich es gut, dass ich oft dachte ich sei auf der richtigen Spur, aber mich eigentlich meistens täuschte!
Denn eines ist "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" definitiv nicht: vorhersehbar!
So kommt es auch zu meiner zweiten Belohnung. Klar ist das Thema Liebe ein fester Bestandteil dieses Buches, aber eindeutig nicht in dem Ausmaß, in dem ich es erwartet hatte. Und vor allem nicht in dem Stil, dass es um die eine große Liebe zu einer Person ginge und diese über den gesamten Verlauf hinweg die Geschichte bestimmt. Ach, es ist echt schwer, diesen Punkt zu thematisieren, ohne zu weit ins Geschehen zu gehen. Da müsst ihr mir wohl ein Stück weit vertrauen ;)

Letztlich ist dieses Buch bedeutend tiefgründiger als erwartet. Es beherbergt nicht nur eine gelungene Story, sondern auch die ein oder andere Weis- und Wahrheit. Noch bewusster, was "Amrita" uns vermitteln will, wird einem spätestens dann, wenn man das Nachwort der Autorin gelesen hat. Wirklich sehr gelungen!

Ich persönlich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen. Begleitet Amrita auf ihrer Reise an phantastische Orte, seht mit ihr zusammen Mysterien und erlebt ihre Reise voller Schönheit, Grausamkeit, Liebe, Tod, Glaube, Magie und Hoffnung! Es lohnt sich ;)