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Veröffentlicht am 07.04.2025

Ein Denkmal für eine besondere Frau

Um jeden Preis
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Dieses höchst emotionale Buch über die bewundernswerte Frau Lydia war definitiv eines meiner Highlights bezüglich wahrer Lebensgeschichten, die ich jemals gelesen habe. Bereits der Aufbau des Buches hat ...

Dieses höchst emotionale Buch über die bewundernswerte Frau Lydia war definitiv eines meiner Highlights bezüglich wahrer Lebensgeschichten, die ich jemals gelesen habe. Bereits der Aufbau des Buches hat mich sehr überzeugt: man lernt den Weg kennen, wie das Buch entstanden ist, und auch die zahlreichen Verwandten, Nachfahren und Familienangehörigen, die mit diesem Buch ihrer geliebten Mutter bzw. Großmutter – zurecht – ein Denkmal setzen wollten – und dies auch definitiv geschafft haben. Lydia stellt für mich ein absolutes Vorbild dar, ebenso wie die deutliche Botschaft, die das Buch vermittelt: die Bedeutung von Familie und Zusammenhalt, die einem durch jegliche Lebenslage hilft, egal wie aussichtslos sie auch erscheinen mag. Das tragische Schicksal von Lydia und ihrer Familie hat mich emotional sehr mitgenommen, ich musste schmunzeln, teilweise ist mir die Luft weggeblieben beim Lesen, und bei den letzten Seiten musste ich sogar weinen vor Rührung. Der verbale Blumenstrauß am Ende vollendet die Kontextualisierung des Haupttextes, der größtenteils auf Lydias Tagebuchaufzeichnungen beruht. Der kurze prägnante Schreibstil macht ihren Lebensweg besonders einprägsam und nahegehend.
Ich kann diese Buch wirklich jedem Menschen empfehlen; es ist zwar keine leichte Kost, aber öffnet einem die Augen für die wirklich wichtigen Dinge im eigenen Leben, man wird geerdet, reflektiert sich selbst und sein Verhalten und besinnt sich wieder auf das Wesentlich – die Familie und die Menschen, die einem wichtig sind.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Toller Einstieg in die Geschichte der Sinneswahrnehmungen und die Niederlande im Mittelalter

Die Gerüche der Kathedrale
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Die Gerüche der Kathedrale ist thematisch mit seinem sinnes- und kirchengeschichtlichen Schwerpunkt am Puls der mediävistischen Forschung und bietet einen interessanten und weitestgehend auch für Laien ...

Die Gerüche der Kathedrale ist thematisch mit seinem sinnes- und kirchengeschichtlichen Schwerpunkt am Puls der mediävistischen Forschung und bietet einen interessanten und weitestgehend auch für Laien gut verständlichen ersten Eindruck, auch in die Geschichte der niederländischen Stadt Antwerpen im Mittelalter. Man bekommt viele detaillierte und tiefe Einblicke in die religiöse und alltägliche Lebenswelt eines mittelalterlichen Antwerpener Kirchenbesuchers. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar trotz vieler historischer Informationen und Details. In der Mitte des Buches befindet sich ein umfangreicher Bildteil mit vielen tollen Abbildungen, die die Schilderungen des Buches untermalen und visualisieren – ich habe sehr viel hin und her geblättert, was sich aber durchaus gelohnt hat. Sehr gefreut haben mich ebenfalls die kleinen Details zu Beginn jedes Kapitels, nämlich Ausschnitte aus einem der zentralen wichtigen Gemälde, das eine wichtige Grundlage des Buches darstellt. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt, die Kathedrale von Antwerpen selbst zu besuchen und mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen, die Vielfalt auch in der Realität auf mich wirken zu lassen. Schade fand ich lediglich die einigen Schreib- und Layoutfehler, die sich eingeschlichen hatten.

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Veröffentlicht am 11.03.2025

Spiegel der Gesellschaft

Schönwald
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Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, durch die Farben aber dennoch catchy und lässt viel Spielraum für eigene Interpretationen.
Das Thema des Buches ist genauso relevant für jeden in unserer Gesellschaft ...

Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, durch die Farben aber dennoch catchy und lässt viel Spielraum für eigene Interpretationen.
Das Thema des Buches ist genauso relevant für jeden in unserer Gesellschaft wie spannend, genauso schwierig wie unvermeidbar: Wie geht jeder Einzelne, aber auch Familien und gar die gesamte Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit um? Hier im besonderen Fall mit den nationalsozialistischen Geschehnissen in Deutschland. Auf Grundlage dieses Konflikts werden Umgangsstrategien wie z.B. die der Verdrängung thematisiert, der in der Familie Schönwald an der Tagesordnung steht und nicht nur die vermeintliche Nazi-Vergangenheit betrifft, sondern auch weitere Probleme umfasst.
Darüber hinaus dreht sich viel um die familiären Strukturen der Schönwalds, in denen sich Ehrlichkeit und Kommunikation auch eher schwierig gestalten.
Als Leser/in begleitet man kapitelweise jeweils ein anderes Familienmitglied - jedes für sich sehr unterschiedlich, charismatisch, leicht überspitzt und etwas stereotyp, aber ich bin mir sicher dass jeder Menschen aus seinem eignen Umfeld zumindest ansatzweise in den Charakteren wieder erkennt: Die Mutter Ruth, Meisterin des Unter-den-Teppich-Kehrens, die Tochter Karin, die sensibel und traumatisiert versucht, sich selbst zu verwirklichen, und Christoph, der sein Image als erfolgreicher großer Bruder krampfhaft aufrechtzuerhalten versucht. So erlebt man das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, lernt die Gedanken, Gefühle und Beweggründe der Beteiligten kennen und bekommt einen Überblick über den Gesamtzusammenhang.
Das Buch hält unserer Gesellschaft so deutlich den Spiegel vor und thematisiert sehr viele sehr wichtige Aspekte, sowohl in persönlicher, familiärer als auch gesamtgesellschaftlicher Hinsicht - dank dem ironischen und sehr charakterstarken Schreibstil gleichzeitig auch ein amüsantes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 11.03.2025

Eine kluge junge Frau inkognito als Mönch in einem Kloster auf der Suche nach einem gefährlichen Dokument

Die Mönchin
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Kurze Inhaltszusammenfassung
Die Gelehrte Adriana kommt als Mönch getarnt in das Kloster Ennswalden mit einer Mission: sie ist auf der Suche nach einem verschollenen und äußerst gefährlichen Dokument, ...

Kurze Inhaltszusammenfassung
Die Gelehrte Adriana kommt als Mönch getarnt in das Kloster Ennswalden mit einer Mission: sie ist auf der Suche nach einem verschollenen und äußerst gefährlichen Dokument, das die Grundfeste der katholischen Kirche erschüttern könnte. Doch ihre Nachforschungen gestalten sich äußerst schwierig und werden durch mehrere mysteriöse Mordfälle im Kloster und dessen näherer Umgebung erschwert.

Fazit
Der Schreibstil ist teilweise etwas unhandlich; Dinge werden unnötig kompliziert ausgedrückt. Die Figuren hingegen sind sehr eindrücklich und gut vorstellbar – man fühlt mit der Protagonistin direkt mit. Die Erzählstränge sind am Anfang etwas verwirrend, bis man den Gesamtzusammenhang versteht; allerdings wird man dadurch auch zum eigenen Nachdenken angeregt und Spannung wird aufgebaut. Ich persönlich hätte mir die Beziehung zwischen Adriana und Guillermo noch etwas ausführlicher erwünscht – diese ist recht kurz gehalten. Insgesamt hatte ich mir mehr von dem Buch erwartet. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, da ich mich an der Uni aktuell mit dem Thema der Konzilien, auch dem von Nicäa, beschäftige und daher einiges an Hintergrundwissen habe. Für mich rückt die Thematik rund um das brisante Dokument des Konzils und die damit verbundene Diskussion zu sehr in den Hintergrund, für den Inhalt des Buches ist die Aufklärung der Morde wichtiger und seitenfüllender.

Empfehlung
Wer eine intelligente junge Frau inkognito in einem Kloster im Mittelalter bei der Auflösung mehrerer aufsehenerregender Mordfälle begleiten möchte, kommt hier überaus auf seine Kosten. Spannung garantiert!

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Veröffentlicht am 11.03.2025

Die lebenden sieben Todsünden

Vanity Falling: Academy of Sins
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Was mich am meisten bei diesem Buch beeindruckt hat war der besondere und äußerst detaillierte Schreibstil der Autorin. Auch die Idee des Buches hatte mich von der ersten Seite an gecatcht, ich finde sie ...

Was mich am meisten bei diesem Buch beeindruckt hat war der besondere und äußerst detaillierte Schreibstil der Autorin. Auch die Idee des Buches hatte mich von der ersten Seite an gecatcht, ich finde sie sehr einfallsreich und durchdacht. Auch die Zitate zu Beginn jedes Kapitels fand ich sehr passend und sind mir positiv aufgefallen.
Die Geschichte an sich hat meine hohen Erwartungen nach der Leseprobe allerdings nicht vollkommen erfüllen können, dazu war mir der Plot an mancher Stelle zu verwirrend und nicht ganz schlüssig. Teilweise waren manche Passagen etwas langatmig, an anderen Stellen hätte ich mir hingegen mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Genauso wäre mehr Charaktertiefe wünschenswert gewesen; ich bin beiden Protagonisten, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, nicht so nahe gekommen wie gewünscht.
Der erste Teil endet mit einem ordentlichen Cliffhanger, der dennoch absolut Lust auf den nächsten Teil macht!

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