Ein fesselnder Auftakt
Die Schloss-Schwestern: SturmwindherzUm was es geht:
Die drei entfremdeten Schwestern Ebba, Levke und Marie erben von ihrem für tot erklärten Großvater Schloss Süderholt. Zu ihrem Leidwesen ist die Erbschaft an ungewöhnliche Bedingungen geknüpft ...
Um was es geht:
Die drei entfremdeten Schwestern Ebba, Levke und Marie erben von ihrem für tot erklärten Großvater Schloss Süderholt. Zu ihrem Leidwesen ist die Erbschaft an ungewöhnliche Bedingungen geknüpft und zwingt sie, für drei Monate in dem Schloss zu wohnen. Die Nähe birgt Zündstoff, ist aber auch eine Chance, um Gemeinsamkeiten neu zu entdecken. Werden die Geschwister ihr Glück finden?
Die Umsetzung:
Die Autorin präsentiert mir einige Perspektiven und ich habe Mühe, gut mitzukommen, weil ich rasch von zu vielen Figuren überfordert bin. Mit der Zeit komme ich aber rein und fiebere mit den Protagonisten mit. Die Ereignisse überschlagen sich und ich bin gespannt, was noch alles im Dunkeln liegt. Großvater Jörn Jensen hat jede Menge Rätsel hinterlassen und Levke, Marie und Ebba durch sein Testament dazu aufgefordert, Antworten zu finden.
Eine tolle Entwicklung:
Detektivische Arbeit ist gefragt, aber ebenso spielt Glück eine Rolle. Die Mädels bleiben nicht lange alleine. Ebba trifft auf ihre Jugendliebe Cord, dessen Anblick ihr Herz noch immer dazu bringt, Purzelbäume zu schlagen. Levke benötigt die Hilfe von Theo, mit dem sie zuerst aneinander rasselt, doch dabei sprühen nicht nur feindliche Funken. Marie versucht über den ehemaligen Zehnkämpfer Noah an seinen Großvater heranzukommen, weil dieser wichtige Informationen für sie haben könnte. Leider hält sein Enkel nichts von diesem Vorhaben. Auch hier entspinnen sich Gefühle, denen ich gerne nachgehe.
Das Setting mit Ostfriesland ist ansprechend und die Charaktere entfalten mit jedem Kapitel mehr Anziehung auf mich. Der Schreibstil pendelt zwischen Zurückhaltung und Draufgängertum. Eine ungewöhnliche Mischung, die mich ein wenig auf Distanz hält und dennoch reichlich Emotionen zulässt. Manche Sätze lesen sich für mich holprig, aber das hält sich zum Glück in Grenzen. Irgendwann störe ich mich nicht mehr daran, da ich von den Ereignissen derart gefesselt bin und nur so durch das Buch fliege.
Mein Fazit:
„Sturmwindherz“ ist der spannungsvolle Auftakt der Schloss-Schwestern-Trilogie und lässt mich sehnsüchtig auf den Folgeband warten. Helland schenkt mir viele Perspektiven, noch mehr Geheimnisse, mitreißende Entwicklungen und persönliche Dramen. Diese Mischung hält mich in Atem und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Insgesamt muss ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen und manche Sätze lesen sich nicht flüssig, aber alles in allem hat mich die Geschichte voll abgeholt und die Idee, die hinter dieser Trilogie steckt, begeistert mich.
Von mir erhält „Die Schloss-Schwestern – Sturmwindherz“ 4,5 fesselnde Sterne von 5. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.