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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2024

Der erste Sommer zu zweit

Shikimori's not just a Cutie 3
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Die Prüfungen stehen vor der Tür. Die Clubaktivitäten werden dafür eingestellt, sodass die Freunde neben dem Lernen genug Zeit haben für Picknicks, Schwimmen und Stunden zu zweit. Nach den Prüfungen erfüllen ...

Die Prüfungen stehen vor der Tür. Die Clubaktivitäten werden dafür eingestellt, sodass die Freunde neben dem Lernen genug Zeit haben für Picknicks, Schwimmen und Stunden zu zweit. Nach den Prüfungen erfüllen sich Shikimori und Izumi einen langgehegten Wunsch: endlich gemeinsam das Sommer-Feuerwerk zu sehen. Bei Iuzumis zuverlässiger Pechsträhne läuft natürlich nichts ohne absurde Zwischenfälle ab.

Weiterhin eher episodenhaft erzählt, aber wundervoll gezeichnet, tolle Charaktere und wirklich unteraltsame Geschichten. Die Reihe hat mich mittlerweile völlig überzeugt und ich freue mich auf jeden neuen Band. Mittlerweile wird die Geschichte auch auf Shikimoris und Izumis Freunde und schule ausgeweitet, sodass sie vielschichtiger wird und auch etwas vom episodenhaften Charakter verliert. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass es noch zu einer zusammenhängenden großen Erzählung wird, aber der Manga ist rundum unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Alles, was zählt

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
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Timm Thaler hat es nicht einfach im Leben. Seine Familie ist arm, seine Stiefmutter kann ihn nicht leiden, sein Stiefbruder schikaniert ihn und als auch noch sein Vater stirbt, hat er nichts mehr, was ...

Timm Thaler hat es nicht einfach im Leben. Seine Familie ist arm, seine Stiefmutter kann ihn nicht leiden, sein Stiefbruder schikaniert ihn und als auch noch sein Vater stirbt, hat er nichts mehr, was für ihn von Wert ist. Sein größter Wunsch ist es reich zu werden, um diesem Leben zu entkommen. Da bietet ihm ein Herr im karierten Anzug ein verlockendes Geschäft an: sein ansteckendes, kullerndes Jungenlachen gegen die Fähigkeit absolut jede Wette zu gewinnen. Timm geht den Vertrag ein, doch er muss schnell feststellen, dass Geld ihm nicht geben kann, was er sucht. Doch wie soll er den Herrn wiederfinden und ihn dazu bewegen, das Geschäft rückgängig zu machen? Eine verzweifelte Suche beginnt, bei der Timm lernt, was im Leben zählt.

Ein spannender, vielschichtiger und lehrreicher Kinderbuchklassiker, der schon als Buch fesselt, wird hier von Rufus Beck großartig in Szene gesetzt. Ob als einfacher, unschuldiger Junge, als durchtriebener Herr im grauen Anzug oder Matrose mit Hamburger Slang, in jeder Rolle überzeugt er als Erzähler und gibt jedem Charakter ein eigenes Gepräge. Besonders gut gefiel mir seine Inszenierung der Mutter des Reeders. Zum Totlachen und man hat sie genau vor Augen. Manchmal war mir seine Sprache allerdings etwas zu getragen. Das Erzähltempo hätte etwas schneller sein können, aber der Schluss hat wieder für alles entschädigt. Gänsehaut pur!

Ein tolles Hörbuch, das den Kinderklassiker ungekürzt von einem brillanten Sprecher inszeniert, präsentiert. Die Geschichte sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und als Hörbuch macht sie noch einmal so viel Spaß. Eine zeitlose Botschaft verpackt in eine märchenhafte, fesselnde Geschichte – ein Kinderbuchklassiker im besten Sinne, der auch Erwachsenen noch viel zum Nachdenken gibt.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Von einem faszinierenden Fund zu einer globalen Ikone

Die Königin
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Schon als die Büste der Nofretete 1912 ausgegraben wurde, war allen klar, dass sie hier etwas Besonderes vor sich hatten. Von den ägyptischen Arbeitern, die sie besangen über den Archäologen Ludwig Borchardt, ...

Schon als die Büste der Nofretete 1912 ausgegraben wurde, war allen klar, dass sie hier etwas Besonderes vor sich hatten. Von den ägyptischen Arbeitern, die sie besangen über den Archäologen Ludwig Borchardt, der alles daran setzte sie mitnehmen zu können bis hin zum Berliner Museum, das sie lange geheim hielt, um sie nicht doch noch wieder hergeben zu müssen. Als sie Jahre später doch ausgestellt wurde veränderte sie die Welt. Künstler, Politiker, Prominente und Medien suchten und fanden in der Büste mehr als nur ein Stück Geschichte – sie spiegelte eine zeitlose Schönheit, eine veränderte Weltanschauung einer stolzen, selbstbewussten Frau und beeinflusste Gesellschaft von der Kunstauffassung über die Medienrezeption bis zum Frauenbild nachhaltig – und bis heute.

Dieses Buch spannt einen großen Bogen von der Archäologie zur aktuellen Gesellschaft. Man erfährt wie die Büste gefunden wurde, von den Ausgrabungen und wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurden. Wer weiß heute, dass der eigentliche Held der Geschichte, ein ägyptischer Arbeiter war, dessen Name sogar bekannt ist und nicht Ludwig Borchardt selbst, der sich medienwirksam photographisch inszenierte. Es wird auch darauf eingegangen wie fragwürdig die damaligen Abkommen der Kolonialmächte mit den unterworfenen Ländern gewesen sind – und schon damals bewegte man sich stets am Rande der Legalität, wenn es darum ging spektakuläre Funde außer Landes zu schaffen. Ein dunkles Kapitel europäischer Kolonialgeschichte, das uns bis heute begleitet, wie hier am Beispiel der Nofretete gezeigt wird. Hauptfokus ist allerdings die Medienwirkung der Büste, die ebenfalls bis heute ungebrochen ist. Was sehen die Menschen seit knapp 100 Jahren in dem klassisch schönen Gesicht?

Sebastian Conrad schafft es eindrucksvoll sowohl die geschichtliche Bedeutung als auch die medienpopulistische Wirkung der Nofretete Büste darzustellen und schlägt so einen Bogen von Greta Garbo bis Beyoncé. Er zeigt wie und warum Nofretete von jeder Nation vereinnahmt wurde, von Europa über Asien bis Afrika. Es ist beeindruckend wie er die umfassende Geschichte eines Fundes darstellt, der in mehr als einer Hinsicht die Welt bezauberte und bis heute fasziniert. Dabei unterschlägt er weder die Schattenseiten noch ergreift er Partei.

Sehr gut geschrieben und mit vielen Bildern ausgestattet informiert und unterhält dieses Buch gleichermaßen.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Phantastische Space-Romance

Star Bringer
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Es war ein Standardtermin: Kalinda ist stellvertretend für ihre Mutter, die Kaiserin, auf der Raumstation, die als letzte Hoffnung der Neun Planeten gilt. Hohepriesterin Rain ist als Stellvertreterin der ...

Es war ein Standardtermin: Kalinda ist stellvertretend für ihre Mutter, die Kaiserin, auf der Raumstation, die als letzte Hoffnung der Neun Planeten gilt. Hohepriesterin Rain ist als Stellvertreterin der Schwesternschaft dabei und kann ihren ersten Ausflug gar nicht genug genießen. Für die Söldner Ian und Max war es ein guter Plan endlich ihrem eigentlichen Ziel näher zu kommen. Und für Beckett war es eigentlich die letzte Station bevor das Gefängnisraumschiff sie nach monatelanger Folter einem ungewissen, aber ganz sicher noch grausameren, Schicksal ausliefert. Doch dann fliegt die Raumstation in die Luft und die so unterschiedlichen Charaktere finden sich plötzlich zusammengepfercht auf einem Raumschiff wieder, das sich nicht steuern lässt – verfolgt von so gut wie jedem der in diesem Sonnensystem eine Waffe hat.

Ein sehr gelungener Auftakt zu einem spannenden Jugend-Science-Fiction-Roman, der die üblich Dosis Romance enthält, die derzeit für das Romantasy-Genre üblich ist. Auch hier nimmt der Romance-Erotik-Teil zu großen Raum ein und hat gerade die Protagonistin Kalinda für mich sehr schwer zugänglich gemacht. Ian ist der Standard-Bad-Boy-Held, der wenig, aber doch immerhin ein bisschen, Originalität mit sich bringt. So viel zu meiner Kritik an diesem Buch.

Der Rest des 700-Seiten-Romans hat mich absolut begeistert. Eine ausgeklügelte Welt, sehr interessante Charaktere von denen ich gerade Rain und ihren Bodyguard Merrick mag, und ein toller Spannungsbogen machen das Buch zu einem tollen Leseerlebnis. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Charaktere erzählt, sodass man viel aus der Innensicht erfährt, die Charaktere gut kennengelernt und einen sehr differenzierten Blick auf die Geschehnisse bekommt. Trotz allem werden die großen Geheimnisse, die Wendepunkte und entscheidenden Momente durch diese Perspektiven nichtvorweggenommen – der Leser wird höchstens neugierig gemacht und weiß, dass da noch was kommen wird. Und es kommt – verlasst euch drauf.

4 ½ Sterne für ein ganz besonderes Buch!

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Captain Future in Bedrängnis

Captain Future 3: Die Herausforderung
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Ein geheimnisvoller Attentäter zerstört im Sonnensystem systematisch eine Gravium-Mine nach der anderen. Ohne Gravium ist der Weltraumhandel unmöglich und die Wirtschaft der neun Welten wird kollabieren. ...

Ein geheimnisvoller Attentäter zerstört im Sonnensystem systematisch eine Gravium-Mine nach der anderen. Ohne Gravium ist der Weltraumhandel unmöglich und die Wirtschaft der neun Welten wird kollabieren. Der Präsident der Regierung aller neun Welten entzündet das Signalfeuer am Nordpol, um Captain Future zu Hilfe zu rufen – doch der Attentäter hat an alles gedacht und Captain Future entführt.

Ein spannender dritter Band der großartigen Space Opera Captain Future. Diese Science Fiction-Geschichte aus dem Jahre 1940 hat nichts von ihrer packenden Erzählkraft und überbordenden Phantasie verloren. Mag heute auch bekannt sein wie die Planeten unseres Sonnensystems tatsächlich aussehen, so ist die kunstvolle Ausgestaltung der Völker, die dort hätten leben können, bis heute faszinierend und in ihren Ambitionen und Persönlichkeiten erstaunlich realistisch. Es gibt keine Neptunier oder Venusier, aber das lässt die Geschichten von Captain Future nur umso fesselnder werden.

Mit dem Attentäter, der sich selbst Zerstörer nennt, steht Captain Future einem neuen, übermächtigen, gesichtslosen Feind gegenüber. Man mag meinen, dass er dieser erneute Superschurke den Leser langweilen würde, aber das ist nicht der Fall. Er wirkt in seinen Zielen und Aktionen frisch, seine verbündeten sind neu und der Leser wird bestens unterhalten.

Die Ausgabe von Golkonda legt die Geschichte erstmals auf Deutsch vor, mit sämtlichen Illustrationen und allen zur Serie gehörigen Materialien der Originalausgabe. Der Anhang ist für den interessierten Leser genauso spannend wie der Roman selbst. Es werden sowohl Einleitungen und Infotexte des Verlags geboten als auch Leserbriefe und fiktiven Sachartikel als Hintergrundinformationen zum Captain-Future-Universum.

Ein tolles Science Fiction-Buch, das exzellent gealtert ist und noch heute zu fesseln versteht.

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