Was kann eine Freundschaft zerstören?
Ohne SchuldEin kleiner Ort in Österreich, Mitte der 1970er: Die Teenager Nina und jenny träumen von der großen weiten Welt. Jenny möchte Designerin werden und Nina soll ihr Model sein. Doch es kommt, wie es kommen ...
Ein kleiner Ort in Österreich, Mitte der 1970er: Die Teenager Nina und jenny träumen von der großen weiten Welt. Jenny möchte Designerin werden und Nina soll ihr Model sein. Doch es kommt, wie es kommen muß. Nina wird mit 17 schwanger. Der Vater ist ebenfalls Teenie und ein Säufer und dummerweise auch der Schwarm von Jenny. Die Freundschaft erhält erste Risse.
Ein paar Jahre später stirbt Tommy, Ninas Sohn. Ein Unglück, oder? Beide machen sich Vorwürfe: Nina, weil sie nicht aufpasste, Jenny weil sie kurz vorher das Gartentor offen lies. Der angeschlagenen Freundschaft tut das nicht gut und so nehmen beide Frauen erst mal Abstand und versuchen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Doch gibt es überhaupt Hoffnung für ihre Freundschaft?
Das Autorenduo Victoria Suffrage und Elisa Rieger erzählen mit klaren, deutlichen Worten, den Beginn und Fortbestand einer Freundschaft, mit all ihren Höhen und Tiefen. Anfangs fragt man sich was die beiden Protagonistinnen denn überhaupt verbindet. Da ist zum einen die freche Nina, die ihre Freundin immer zum Mist machen anstiftet und wenn es ihr gut in den Kram passt, in den Rücken fällt. Und auf der anderen Seite die eher ruhige, vernünftige Jenny, wenig durchsetzungsfähig und eher Mitläufer. Ihr Schwarm Charly ist dagegen „cool“, zumindest meint er das und führt sich so auf und ist dem Alkohol gern und häufig zugetan. Der Verstand besteht weniger in Gehirnwindungen, denn mehr in Promille und als Vater damit nicht unbedingt geeignet.
Die Story hat es in sich. Mich hat es zum Nachdenken gebracht über das Leben und den Weg, den es für einen eingeschlagen hat. Nicht immer mit den Erwartungen und Wünschen, die man als Jugendlicher so hatte, auch wenn die siebziger Jahre nicht ganz mein Jahrzehnt sind.
Fazt:
Kein heile Welt Buch, sondern eine deutliche und gleichzeitig gefühlvolle Darstellung, wie schwierig Freundschaft sein kann. Für ruhige Minuten auf dem Sofa bestens geeignet