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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2018

Gelungene Flucht vor der Mafia

Italian Escape
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Sophia lebt in München und befindet sich im letzten Schuljahr als sie gerne ein Praktikum in einer Ferienanlage am Gardasee machen möchte. Dazu benötigt sie die Zustimmung ihrer Eltern, die sie ihr erst ...

Sophia lebt in München und befindet sich im letzten Schuljahr als sie gerne ein Praktikum in einer Ferienanlage am Gardasee machen möchte. Dazu benötigt sie die Zustimmung ihrer Eltern, die sie ihr erst verweigern, letzten Endes dann jedoch zustimmen. Denn Sophia heißt nicht Sophia und ihr Eltern sind nicht ihre Eltern. Ihre leiblichen Eltern wurden ein paar Monate zuvor von der irischen Mafia umgebracht und Sophias Leben durcheinandergebracht. Sophia brauchte deshalb eine neue Identität, bei der der MI6 Mitspracherecht hat. Wie bei vielem anderen auch. Sophia fühlt sich eingeengt und freut sich auf die Praktikumszeit. Vor Ort lernt sie den Italiener Giovanni kennen. Nicht nur er kommt ihr näher…
Saskia Stanner hat einen flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstil. Zusammen mit der Story hat es viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Der Plot ist locker-leicht mit einem dramatischen Hintergrund. Mir persönlich kam nur die Mafia Komponente etwas zu kurz. Der Mord an den Eltern ist im Prinzip schon kurz nach der Hälfte des Buches aufgelöst. Die Seiten danach sind zwar sinnvoll und logisch gefüllt, hätten aber zum Teil in Text zuvor integriert werden können / müssen. Somit war für mich der Schwerpunkt „falsch“ gesetzt.
Sophia als Protagonistin war mir sofort sympathisch. Giovanni war nicht so ganz mein Fall. Er war zu sehr Italiener  und für meinen Geschmack einfach zu wenig Mann und zu viel „Junge“. Ihre „Eltern“ haben mich sehr berührt. Sie haben sich um Sophia gekümmert wie ein eigenes Kind.
Das Cover passt sehr gut zum Gardasee und der Liebesgeschichte, da Giovanni Sophia auch häufig auf die Stirn küsst.
Fazit:
Eine schöne Geschichte mit Luft nach oben, die trotzdem kurzweilig ist und mit dem Gardasee für Urlaubsstimmung sorgt. Wer die Schwächen im Plot ausblenden kann, sollte hier zugreifen. Ich bin auf jeden Fall auf die weitere Entwicklung der Autorin gespannt.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Nette Geschichte für zwischendurch

Hot Cop
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Als Laurie 16 Jahre alt ist, wird sie von der Polizei von einer Party nach Hause gebracht, da sie noch nicht volljährig ist und für sie die Sperrstunde gilt. Dumm nur, dass sie an diesem Abend eigentlich ...

Als Laurie 16 Jahre alt ist, wird sie von der Polizei von einer Party nach Hause gebracht, da sie noch nicht volljährig ist und für sie die Sperrstunde gilt. Dumm nur, dass sie an diesem Abend eigentlich ihre Unschuld verlieren will. Da die Polizei dazwischenfunkte und ihr die Chance nahm, ihr Vorhaben umzusetzen, macht sie dem Deputy ein unmoralisches Angebot. Er lehnt ab und „verschiebt“ die Entscheidung auf in 10 Jahren.
10 Jahre später:
Laurie möchte keine feste Bindung, sondern nur One-Night-Stands. Ethan, vor zehn Jahren Deputy, nun Sheriff, möchte eine Beziehung. Mit Laurie, in die er seit zehn Jahren total verschossen ist. Als Lauries so eben eröffneter Traum, ihre eigene Bäckerei „Babycakes“ abbrennt und sie dringend Geld benötigt, sieht Ethan seine Chance. Er bietet ihr Geld für sechs Dates an. Das würde ihre Existenz retten. Jedoch hat Ethan da noch mehr im Sinn…
Samanthe Beck hat in leicht und lockerem Schreibstil eine nette Geschichte geschrieben. Die beiden Protas sind sympathisch, manchmal ein bisschen zu glatt und mit zu wenig Ecken und Kanten, aber nun gut…Es ist ein Liebes-/erotischer Roman und keine Charakterstudie. Dafür wurde bei Denise ein bisschen dick aufgetragen. Aber auch das ist künstlerische Freiheit.
Bei den Dates hatte ich allerdings erwartet, dass Ethan Laurie etwas mehr umsorgt und umwirbt. Das war mir persönlich alles ein bisschen zu schnell. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Der Plot an sich war schlüssig.
Für ein paar gemütliche Stunden zum Abschalten auf dem Sofa gut geeignet.



Veröffentlicht am 26.02.2018

Ungewöhnlicher Reisebericht

Auf Jesu Spuren
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Auf einem entscheiden Blatt Papier steht bei mir „Christ“. Tatsächlich habe ich mit Religion nix am Hut. Der Klappentext machte mich, als reisefreudigen Menschen, aber sehr neugierig, so dass ich das „Experiment“ ...

Auf einem entscheiden Blatt Papier steht bei mir „Christ“. Tatsächlich habe ich mit Religion nix am Hut. Der Klappentext machte mich, als reisefreudigen Menschen, aber sehr neugierig, so dass ich das „Experiment“ wagte und zugriff.
Mit viel Humor beschreibt der Slampoet und Theologiestudent Nils Straatmann wie er mit seinem Freund Sören Zehle auf den historischen Spuren Jesus von Nazareth im Nahen Osten von Mai bis Juli 2016 wanderte. Dabei wurde die Idee eher so nebenbei als Folge eines gemütlichen Beisammenseins geboren.
Offen und sehr gastfreundlich – so sind die Araber und Juden, die ihnen auf ihrem Weg begegnen und sie auch teilweise begleiten. Das gibt den beiden die Möglichkeit diese zu ihrem Glauben der aktuellen Situation zu befragen, mit ihnen zu diskutieren, ohne zu werten. Sie bekommen Tipps, wo sie übernachten können oder wann der nächste Bus fährt. Denn im Sabbat ist das nicht so einfach. Das führt manchmal zu abstrusen Situationen.
Humorvoll und gut lesbar schildert der Autor dabei die ungewöhnliche Reise mit all ihren Gegensätzen wie z.B. die friedliche Rast nur einen Katzensprung von der syrischen Grenze entfernt inklusive Ohrenzeuge des dortigen Krieges zu werden; Gastfreundschaft, aber immer mit dem Maschinengewehr in der Hand. Es gab dabei einige Situationen und Aussagen, die mich nachdenklich gemacht haben. Auch eine Schilderung gegen Ende des Buches hat mich sehr berührt, denn der dort geschilderte Vorfall wurde auch bei uns in den Nachrichten gebracht. Auch sie werden sich sicherlich daran erinnern.
Ein Buch der Gegensätze: traumhafte Landschaften – Minenfelder, gastfreundliche Bevölkerung – Soldaten mit Maschinenpistolen, Hermon in Bezug auf Jesu – heute Skigebiet mit Massentourismus, Taufe im Jordan – eine Flasche „Jordanwassser“ im Touristenshop. Aber auch ein Buch über Freundschaft, Menschlichkeit, Träume, Religion, Misstrauen, Provokationen.
Für mich persönlich eine tolle Reisebeschreibung mit religiösem und aktuell politischem Bezug. Obwohl ich selbst zwar wie oben geschrieben, nichts mit Religion zu tun habe, kann ich das Buch trotzdem empfehlen. Es ist aktuell und bringt zum Nachdenken.
Zitat von Lahvac (Begegnung aus dem Buch):
„Benutz dein Herz, deine Ohren und deinen Verstand. In der Reihenfolge. Niemals umgekehrt“

Veröffentlicht am 18.02.2018

Axel is back!

Aisha
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„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. ...

„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. Ein ehemaliger Geheimdienst-Mitarbeiter des PET wird brutal zugerichtet aufgefunden. Alles deutet auf Mord hin. Bei seinen Ermittlungen stößt Axel auf frühere Anti-Terror-Einsätze die strenger Geheimhaltung unterliegen. Die Kollegen des PET sind dementsprechend begeistert das Axel Einsicht verlangt. Aber er stößt auf taube Ohren. Wie soll er ermitteln, wenn er keine Unterstützung erhält? Eine andere Spur führt zu einem weiteren ehemaligen Geheimdienst-Kollegen. Leider zu spät, denn auch er wird kalt vorgefunden. War es Mord? Oder eine Krankheit? Bei zwei Toten und fehlender Unterstützung von der PET erhofft sich Axel Hilfe von seiner Freundin Henriette und dem privaten Rivalen Jens Jessen auf der Suche nach dem Geheimnis der mysteriösen Frau „Aisha“. Dieser Name taucht immer mal wieder in den schwer erarbeiteten Unterlagen auf. Aber wer ist „Aisha“?
In der gewohnt flüssigen Schreibweise schildert Jesper Stein spannend die Story von „Aisha“. Das ist nicht immer einfach, denn die ein oder andere Szene ist schon etwas Hardcore und stellt die Frage, was ist im „Krieg“ erlaubt? Welche Mittel dürfen angewendet werden um an Informationen zu kommen?
Das Buch kann grundsätzlich alleine gelesen werden. Wie immer bei Reihen entfaltet sich das komplette Leseerlebnis jedoch erst, wenn man die Vorgänger gelesen hat und die Details, wie es bis zu dieser Stelle gekommen ist, einordnen kann. In diesem Beispiel ist im Vorgänger beschrieben, dass Axel bei einem Undercover-Einsatz Alkohol- und drogenabhängig wurde. Das sollte euch aber dazu bringen, die ersten drei Bände zu lesen. Es lohnt sich!
Fazit:
Spannender Thriller. Einfach genial! Ich habe ihn in zwei Tagen gelesen. Also wer damit anfängt sollte Zeit haben ;) oder einen verständnisvollen Chef bei verquollenen Augen

Veröffentlicht am 18.02.2018

Auch "Loser" sind absolute Gewinner!

Absolute Gewinner
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5 absolut verdiente Sterne bekommt von mir das Buch „Absolute Gewinner“ vom Autor Christoph Scheuring. Er hat ein fesselndes Jugendbuch geschrieben, in dem die Protagonisten „Loser“ sind. Sie schließen ...

5 absolut verdiente Sterne bekommt von mir das Buch „Absolute Gewinner“ vom Autor Christoph Scheuring. Er hat ein fesselndes Jugendbuch geschrieben, in dem die Protagonisten „Loser“ sind. Sie schließen sich zusammen, als in Hamburg das Basketball-Turnier „Night Move“ stattfindet und als Hauptgewinn ein Trainingslager in den USA mit den 76er winkt. Die bunt durchgemischte Truppe versucht sich mit ihrem Trainer, dem Hausmeister der Schule, optimal vorzubereiten. Dieses Vorhaben scheitert, denn von heute auf morgen kommt der Coach nicht mehr zum Training. Die Jugendlichen nehmen es deshalb selbst in die Hand und wachsen über sich hinaus. Das Schicksal ihres Coach läßt sie aber nicht kalt und so forschen sie nach.
Das Team „Schlamm-Hamm“ hat viele wunderbare und ganz unterschiedliche Charaktere. Luca ist der Hauptakteur. Er wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen, ist sehr schüchtern, Einzelgänger und im Stimmbruch. Luca steht auf Jana. Jana ist das einzige Mädchen im Team und ist für ihr Alter sehr groß. Ein weiteres Mitglied ist Heinrich. Heinrich ist, wie der Name schon vermuten läßt, Türke. Ja, Türke. Warum er Heinrich heißt? Gelungene Integration. Heinrich ist ein echter Überflieger. Nur nicht beim Basketball. Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Charaktere des Teams. Dann gibt es noch den Trainer, genannt „die Sichel“, da er groß und lang und die Haltung wie einer Sichel ist. Er spricht nicht viel, aber was er sagt hat Hand und Fuß.
Der Schreibstil ist jugendgerecht und eher einfach gehalten. Wer nichts mit Basketball anfangen kann hat ggf. ein Problem. Denn es werden Spielzüge genannt, die einem das Gefühl geben, direkt beim Basketball-Spiel dabei zu sein. Wer die diversen Namen jedoch nicht kennt hat da vielleicht ein bisschen Probleme.
Besonders erwähnenswert ist auch die liebevolle und authentische Aufmachung des Buches. Das Cover hat die gleiche Struktur wie ein Basketball. Wäre das Cover nicht Plastik, sondern Leder, würde man keinen Unterschied feststellen. Auch im Buch sind die Kapitel immer mit einem Basketball versehen. Zudem sind die Überschriften angenehm kurz gehalten und treffen trotzdem auf den Punkt den Inhalt des Kapitels.
Fazit:
Sehr sympathische Protagonisten, die beweisen, dass eine „Loser“-Truppe keine „Loser“-Truppe ist, sondern allenfalls über andere Wissens-Schwerpunkte verfügt. Tolle Story und Aussage, spannend umgesetzt. Daumen hoch!!!