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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2025

Ein queeres und cutes Wohlfühlbuch

Camp Rainbow - Über mir der Himmel
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In Camp Rainbow – Über mir der Himmel von Alicia Zett lernen wir Malin kennen. Sie ist queer, hat ADHS und fühlt sich zu Hause und in der Schule oft „zu viel“. Ganz anders ist es im queeren Sommercamp ...

In Camp Rainbow – Über mir der Himmel von Alicia Zett lernen wir Malin kennen. Sie ist queer, hat ADHS und fühlt sich zu Hause und in der Schule oft „zu viel“. Ganz anders ist es im queeren Sommercamp in den bayerischen Alpen, wo sie einfach sie selbst sein darf – ohne dafür verurteilt zu werden.

Ich finde die Geschichte total cute und einfach zum Wohlfühlen. Alicia schreibt unglaublich schön und erschafft sehr sympathische Charaktere. Es ist ein Young-Adult-Buch; dementsprechend naiv oder „kindlich“ handeln die Figuren auch – was in diesem Genre völlig passend und nachvollziehbar ist. Ich konnte Malins Gedanken und Gefühle richtig mitfühlen, denn in dem Alter ist man einfach noch nicht so sicher.

Besonders toll finde ich, wie facettenreich Alicia die queere Community darstellt – und dabei nicht nur die lesbische Beziehung in den Vordergrund rückt. Es gibt trans, schwule, lesbische und asexuelle Charaktere. Die Themen werden mit einer Leichtigkeit angesprochen, die mich sehr begeistert hat.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen finde ich besonders spannend. Ich freue mich schon sehr darauf, in Band 2 zu erfahren, wie sich Malins Beziehung zu ihrer Schwester weiterentwickelt. Ich bin wirklich gespannt!

Das Camp klingt einfach nach einem wundervollen Ort, an dem jede*r so sein kann, wie er oder sie möchte.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die ein schönes, cozy YA-Buch mit großartiger Repräsentation suchen.

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Veröffentlicht am 16.04.2025

Nicht sehr überzeugend

Pack Up the Moon
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„Pack up the Moon“ von Kristan Higgins, übersetzt von Barbara Röhl, begleitet Joshua durch seine Trauerphase, nachdem er seine Frau verloren hat. Lauren, seine Frau, stirbt an einer Lungenkrankheit, hinterlässt ...

„Pack up the Moon“ von Kristan Higgins, übersetzt von Barbara Röhl, begleitet Joshua durch seine Trauerphase, nachdem er seine Frau verloren hat. Lauren, seine Frau, stirbt an einer Lungenkrankheit, hinterlässt ihm jedoch für die ersten zwölf Monate nach ihrem Tod Briefe mit kleineren und größeren Aufgaben.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Zum einen aus Laurens Sicht, die meist rückblickend verläuft – sie beginnt mit ihrem Tod und führt dann in die Vergangenheit. Zum anderen aus Joshuas Perspektive, die chronologisch nach Laurens Tod in die Zukunft blickt – in ein Leben ohne sie.

Ich hatte ein sehr emotionales Buch erwartet, das mich komplett fesselt – leider war das nicht der Fall. Ich habe ziemlich lange gebraucht, um es zu lesen, weil mir einfach der Drang gefehlt hat, die Geschichte weiterzuverfolgen. Emotional hat mich das Buch über weite Strecken nicht erreichen können, auch wenn die letzten Seiten dann doch ein paar Tränen bei mir ausgelöst haben.

Die Charaktere waren recht interessant, wobei ich bei einigen Figuren zunächst Schwierigkeiten hatte, die Beziehungen zueinander zu verstehen.
Was mich jedoch gestört hat: Das Buch ist voll von Vorurteilen und Stereotypen. Teilweise wurden Begriffe verwendet, die heutzutage einfach nicht mehr angebracht sind – zum Beispiel „farbige“ für People of Color.

Insgesamt hat mich die Geschichte sehr an „P.S. Ich liebe Dich“ erinnert – die Parallelen sind deutlich.

Für mich persönlich war das Buch leider nichts, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen, die gerne emotionale Geschichten lesen, durchaus gefallen könnte.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Man fühlt sich wieder, als wäre man 15

Das Leben fing im Sommer an
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Das Buch spielt im Jahr 2006, und wir begleiten den 15-jährigen Chris. Sein größter Traum ist es, Fußballprofi zu werden. Es ist ein Coming-of-Age-Roman, der Chris durch einen Sommer begleitet. Chris steht ...

Das Buch spielt im Jahr 2006, und wir begleiten den 15-jährigen Chris. Sein größter Traum ist es, Fußballprofi zu werden. Es ist ein Coming-of-Age-Roman, der Chris durch einen Sommer begleitet. Chris steht auf Debbie, und plötzlich beginnt auch sie, sich für ihn zu interessieren. Wir erleben mit, was er in diesen Monaten alles anstellt.

Zunächst einmal finde ich das Cover unfassbar schön. Ich mag es unheimlich gerne, und deshalb darf es sogar recht präsent in meinem Bücherregal stehen.
Ich muss gestehen, dass ich anfangs Zweifel hatte, ob Christoph Kramer wirklich ein Buch schreiben sollte – doch das Buch hat mich tatsächlich überzeugt. Die Geschichte fand ich wirklich interessant, gerade weil sie autobiografisch ist. Ich habe mich beim Lesen oft wieder wie 15 gefühlt. Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen. Eine Szene, die mir besonders im Kopf geblieben ist, spielt im Freibad: Chris beschreibt das Aufwachen nach einem kurzen Nap, und ich hatte beim Lesen das Gefühl, selbst in dieser Situation zu sein. Insgesamt ist der Schreibstil sehr bildhaft, was mir total gut gefallen hat.

Allerdings habe ich auch ein paar Kritikpunkte. Zum einen wird der Begriff Eskimokuss verwendet – warum kann man nicht einfach Nasenkuss sagen? Ich verstehe nicht, warum dieser diskriminierende Begriff einfach stehen gelassen wurde. Zudem gibt es eine Szene, in der Chris und ein Freund heimlich ihre Nachbarin fotografieren, während sie sich oberkörperfrei in ihrem Garten sonnt. Sie nutzen das Foto dann als Handyhintergrund. Diese Szene wird nicht weiter eingeordnet oder kritisch betrachtet – das finde ich äußerst problematisch. Klar, das Buch ist aus der Sicht eines 15-Jährigen geschrieben, aber trotzdem hätte man diese Situation reflektieren oder zumindest kommentieren können. Das ist leider nicht passiert, und genau diese Punkte haben mich, im Gegensatz zum Rest der Geschichte, lange beschäftigt.

Trotzdem ist es insgesamt eine tolle Geschichte, die eine wunderbare sommerliche Stimmung vermittelt.

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Veröffentlicht am 26.03.2025

Authentisch und humorvoll

No Hard Feelings
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Penny ist in ihren 20igern. Wenn sie sich mit ihren Freundinnen vergleicht schneidet sie allerdings schlecht ab. Die eine Freundin wird Partnerin in einer Kanzlei und die andere hat sich gerade frisch ...

Penny ist in ihren 20igern. Wenn sie sich mit ihren Freundinnen vergleicht schneidet sie allerdings schlecht ab. Die eine Freundin wird Partnerin in einer Kanzlei und die andere hat sich gerade frisch verlobt. Penny hingegen tritt in ihrem Job auf der Stelle, weil sie eine tyrannische Chefin hat und sie hat einen On-Off-Freund seit dem Studium.
Sie möchte etwas ändern: sie möchte eine aus ihrer On-Off-Beziehung mit Max eine „richtige“ Beziehung machen und ihrer Chefin zeigen, dass sie die Beförderung verdient hat.

Ich fand die Geschichte an vielen Stellen wirklich sehr toll, weil ich mich in einigen Situationen irgendwie wiederfinden konnte. Ich glaube dieses vergleichen mit anderen Leuten kennt jeder und das war im Buch wirklich stark dargestellt. Der Schreibstil war sehr angenehm und humorvoll, besonders gut gefallen haben mir die Stellen im Buch, in denen man als Leserin direkt angesprochen wurde. Auch ernste Stellen wurden immer mal wieder durch den humorvollen Schreibstil aufgelockert ohne das ganze ins lächerliche zu ziehen.

Am Anfang mochte ich Penny gerne, sie war sehr nachvollziehbar und ich fand gerade ihre Emotionen sehr authentisch. Im Laufe des Buches gab es allerdings Momente, in denen ich sie gerne geschüttelt hätte, ich konnte ihr Verhalten teilweise gar nicht nachvollziehen und hätte ihr am liebsten zugeschrien, dass die Entscheidung keine gute ist.

Ein Kritikpunkt allerdings ist für mich der Umgang mit Alkohol im Buch. Penny und ihre Freund
innen trinken oft nach der Arbeit, wenn es mal nicht so läuft, auf Partys. Der Konsum wird total normalisiert und null hinterfragt, das finde ich bei Büchern immer sehr kritisch.

Das Ende war irgendwie für den ganzen Struggle der in dem Buch beschrieben wurde, durch die ganzen Hochs und Tiefs durch die Penny musste dann irgendwie zu glatt, da hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht.

Insgesamt würde ich das Buch empfehlen, weil es zeigt, dass es nicht schlimm ist, sich Hilfe zu suchen und nicht immer zu wissen wo man hinwill.

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Toller Abschluss der Dilogie

Grace (Academy of Dream Analysis 2)
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Grace ist der zweite Band der Academy of Dream Analysis Dilogie von Ruby Braun.
Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel sagen, da es den ersten Band Spoilern würde. Die Geschichte geht jedoch nahtlos weiter, ...

Grace ist der zweite Band der Academy of Dream Analysis Dilogie von Ruby Braun.
Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel sagen, da es den ersten Band Spoilern würde. Die Geschichte geht jedoch nahtlos weiter, nachdem wir in „Vengeance“ mit einem Cliffhänger klarkommen mussten.
In „Grace“ lernen wir aber viele Hintergründe kennen und alle offenen Fragen aus Band 1 werden beantwortet.
Ich fand Band 2 deutlich stärker als Band 1, in Band 1 habe ich die Spannung zwischen Nemesis und Mercy nicht gefühlt, das hat sich in „Grace“ auf jeden Fall geändert. Man merkt die Verbindung der beiden hier viel deutlicher.
Zudem hat man in „Grace“ Nemesis und Mercy nochmal deutlich besser kennengelernt, als in „Vengeance“. Man erfährt, was sie in ihrer Kindheit erleben mussten und mit welchen Traumata sie sich herumschlagen müssen. Das fand ich super gut.
Auch der Schreibstil hat mir, wie in Band 1 wieder richtig gut gefallen. Er ist nicht zu detailliert, aber man wird trotzdem gut in das Setting hereintransportiert und fühlt sich wirklich in die Situation hereinversetzt.
Es gab einige Twists und Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte, dass hat mir total gut gefallen und auch das Thema luzides Träumen und Traumwandelei kommt hier definitiv nicht zu kurz.
Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen.

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