Noch wach?
Noch wach?Ich habe die Bücher von Autor Benjamin von Stuckrad-Barre immer gern gelesen. Insgesamt gesehen habe ich auch dieses Buch gern gelesen, auch wenn es mir vor allem der Anfang der Story schwer gemacht hat. ...
Ich habe die Bücher von Autor Benjamin von Stuckrad-Barre immer gern gelesen. Insgesamt gesehen habe ich auch dieses Buch gern gelesen, auch wenn es mir vor allem der Anfang der Story schwer gemacht hat.
Von Stuckrad-Barre verwendet in diesem Buch (wie auch schon in weiteren seiner Bücher, in diesem Falle aber inflationär) das Stilmittel des GROSSSCHREIBENS. Wenn es nur einige, pointierte Wörter wären, hätte ich mich gut darauf einlassen könne, zumindest zu Beginn des Buches ist jedoch GEFÜHLT die Hälfte der Seite in VERSALIEN gedruckt. Das hat meinen Lesefluss doch immer wieder durcheinander gebracht. Sprachlich ist dieses Buch ansonsten in der für den Autor bekannten Überspitzung, Wortakrobatik und zeitgleich Klarheit verfasst.
Inhaltlich habe ich mich immer wieder erwischt zwischen Fiktion des Romans und vermeintlicher reeler Parallele zu BILD-Zeitung und Springer-Verlag keine Trennlinie ziehen zu können. Insofern also auch ein signifikantes Werk des Autors. Wie viel Realität, wie viel Wahrheit und wie viel künstlerische Freiheit vorliegen weiß vermutlich nur von Stuckrad-Barre selbst. Die Story lief dann gut vor sich hin, zumeist konnte ich mich in die Erzählfigur einfühlen. Höhen und Tiefen habe ich dann jedoch durchaus hier und da vermisst. Die Beschreibungen zugleich erschütternd wie gleichgültig machend. Es hält durchaus einen gesellschaftlichen Spiegel sehr weit in die Höhe.