Cover-Bild Das Ende der Ehe
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783550202285
Emilia Roig

Das Ende der Ehe

Für eine Revolution der Liebe | Feministische Impulse für die Abschaffung einer patriarchalen Institution

Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Die Ehe als Ausdruck patriarchaler Machtstrukturen

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Die Autorin untersucht in ihrem Werk die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe, verdeutlicht die Machtstrukturen und die Ungleichheit, welche durch die Bevorzugung von heterosexuellen Ehepaaren in unserer ...

Die Autorin untersucht in ihrem Werk die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe, verdeutlicht die Machtstrukturen und die Ungleichheit, welche durch die Bevorzugung von heterosexuellen Ehepaaren in unserer Gesellschaft entstehen und zeigt auf, wie dieses Konstrukt Frauen unterdrückt und ein Hindernis für echte Gleichberechtigung darstellt.
Wissenschaftlich untermauert und dennoch in leicht zugänglicher Sprache geschrieben, führt die Autorin durch dieses Buch, welches augenöffnend und manchmal schmerzhaft ist. Dabei geht sie sowohl auf den historischen Kontext, die Auswirkungen unserer patriarchalen Gesellschaft als auch auf die individuellen Paarbeziehungen ein. Besonders erkenntnisreich fand ich das Kapitel „Wie wir lernen, uns nach der Ehe zu sehnen“, in welchem dargestellt wird, wie wir politisch, medial und gesellschaftlich einen Lebensweg vorgegeben bekommen, der für jeden Menschen die ultimative Erfüllung darstellen soll. Die weiteren Kapitel beleuchten immer andere Aspekte von Paarbeziehungen, wie emotionale Rollenverteilung, Care-Arbeit, Geld und Karriere, auch die binäre Geschlechterteilung und deren Sinnhaftigkeit wird hinterfragt. Manche Ansichten sind radikal, andere bereits im gängigen feministischen Diskurs angekommen. Wer sich auf neue Sichtweisen und Gedankenanstöße einlassen kann, dem wird dieses Buch einiges bieten können, da man viel für sich selbst und für Diskussionen mit Anderen mitnehmen kann. Mich hat das Buch wirklich beeindruckt und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Ende gut - alles gut?

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»Die Ehe mag unerlässlich und unantastbar erscheinen, doch wir können sie loslassen — für die Überwindung des Patriarchats und die längst überfällige Revolution der Liebe.« (S.355)

Die Covergestaltung ...

»Die Ehe mag unerlässlich und unantastbar erscheinen, doch wir können sie loslassen — für die Überwindung des Patriarchats und die längst überfällige Revolution der Liebe.« (S.355)

Die Covergestaltung ist modern und setzt, alleine schon mit den Kontrastfarben, Akzente. Durch das Fehlen von Bildern gelingt, meiner Meinung nach, ein sehr starker Fokus auf den Inhalt.

Das Buch hat mich von der Leseprobe weg in seinen Bann gezogen - völlig zu Recht, wie sich herausgestellt hat. Ich habe aus pragmatischen Gründen selbst geheiratet, weil es mein Leben deutlich vereinfacht hat (Karenz meines Mannes - dadurch haben wir uns das Vaterschaftsanerkennungsverfahren erspart). Ebenso gibt es hinsichtlich Sorgerecht, Abholberechtigungen, Anrede der Elternteile (beide gleicher Name wie das Kind) Vereinfachungen im Alltag.

Gesellschaftlich ist daher mit meinem Mann und mir "alles in Ordnung", denn offensichtlich haben wir beide (Familienstand verheiratet) das gesellschaftliche "Soll" erfüllt. Mir werden keine seltsamen Männer mehr aus meinem Bekanntenkreis vorgestellt, die Familie ist zufrieden und es war leichter, eine Finanzierung für eine gemeinsame Immobilie zu bekommen.

Und all das stört mich insgeheim - denn eigentlich wollte ich nie heiraten - und das Buch bestärkt mich in meinem "Bauchgefühl" von damals. Dadurch, dass auch ich im System mitspiele, wird Druck auf andere Menschen, vor allem Frauen, ausgeübt, sich auch diesem System zu beugen, wenn sie voll und ganz anerkannt werden wollen. Denn erst als Ehefrau und Mutter wird eine Frau in unserer Gesellschaft von der überwiegenden Mehrheit ernstgenommen. Obwohl man eigentlich schon fast verschwindet. Ist man sonst noch jemand, der namentlich genannt wird, so wird aus dem eigenen Namen oft "die Frau von...", "die Mama von ..." - und ehrlich gesagt, weiß ich bei über der Hälfte der Freunde meines Kindes auch spontan die Vornamen der Eltern nicht.

Wir führen keine typische Ehe, denn ich bin sowohl Hauptverdienerin wie auch Handwerkerin, wichtige wirtschaftliche Entscheidungen treffen wir gemeinsam und haben uns auch beide jeweils noch das eigene Konto bewahrt. Haus- und Familienarbeit werden geteilt - und nach 10 Jahren habe ich es sogar geschafft, die Mental Load aufzuteilen.

Auf jeden Fall hat mich das Buch darin bestärkt, meinen individuellen Werk als "Working Mum", bei dem ich meinen Interessen und Neigungen nachgehe und selbstverständlich auch Zeit für mich einfordere, weiter zu gehen und jungen Frauen ein gutes Vorbild zu sein.

Fazit: Jede junge und junggebliebene Frau sollte dieses Buch lesen - und mit den Männern in ihrem Leben darüber diskutieren.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

100% Leseempfehlung

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[Rezension]

Titel: Das Ende der Ehe - Für eine Revolution der Liebe
Autor/in: Emilia Roig

⚠️ Inhalt:
Die Gleichstellung von Schwarzen, Frauen, LGBTQIA+, Behinderten und sämtlichen anderen Gruppen unserer ...

[Rezension]

Titel: Das Ende der Ehe - Für eine Revolution der Liebe
Autor/in: Emilia Roig

⚠️ Inhalt:
Die Gleichstellung von Schwarzen, Frauen, LGBTQIA+, Behinderten und sämtlichen anderen Gruppen unserer Gesellschaft, lässt nach wie vor auf sich warten...
Das Patriarchale System, in das wir alle hineingeboren wurden, bildet den zähen Klebstoff, den Mörtel für eine Mauer die eine wahre Gleichstellung nach wie vor blockiert und zu verhindern versucht.

⚠️ Eigene Meinung:
Fundamental, wortgewaltig, in klaren und deutlichen Worten schlüsselt Emilia Roig diesen 'zähen Mörtel' in seine leidlichen Einzelbestandteile auf.

Schaut genau hin, analysiert, proklamiert und bietet kreative, interessante Lösungen.

Ein durch und durch aufklärendes Buch, das meinen Horizont und den Blick auf unsere Gesellschaft um einiges erweitert und geschärft hat!

⚠️ Fazit:
Wer jetzt denkt "Ah ok, mal wieder ein feministisches Manifest...", dem sei gesagt :
Solange die Gleichstellung für alle auf sich warten lässt....kann es gar nicht genug Bücher über die Missstände dahinter geben 🙌

100% Leseempfehlung
⭐⭐⭐⭐⭐ /5

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Sehr differenziert und gut recherchiert

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In "Das Ende der Ehe" legt Emilia Roig die (Macht)Strukturen des Patriarchats offen, dessen Sinnbild die Institution Ehe ist. Wichtig voranzustellen: Emilia Roig ist keinesfalls gegen die Ehe und möchte ...

In "Das Ende der Ehe" legt Emilia Roig die (Macht)Strukturen des Patriarchats offen, dessen Sinnbild die Institution Ehe ist. Wichtig voranzustellen: Emilia Roig ist keinesfalls gegen die Ehe und möchte diese auch nicht endgültig für alle abschaffen. Vielmehr zeigt sie Schwachstellen auf, macht deutlich, wie und in welchem Maße die Frau durch die Institution Ehe unterdrückt wird und für wie "normal" das alles erscheint. Außerdem schreibt sie darüber, dass unter Ehe per se erstmal die heterosexuelle Ehe gemeint ist, gibt einen kurzen Abriss über die Entwicklung der queeren Ehe und zeigt auch hier immense Nachteile und Unterdrückungsfaktoren auf, die so auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind, da die gleichgeschlechtliche Ehe ja nun auch möglich ist - allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen und mit anderen Rechten und Pflichten als die heterosexuelle Ehe.
Themen, die Emilia Roig behandelt, sind unter anderem die kostenlose Care Arbeit, die Stellung von Frauen und Männern im Job, Non-Binarität, Queerness, (sexualisierte) Gewalt, die Elternrolle, Geld, finanzielle Abhängigkeit und Machtstrukturen innerhalb von Beziehungen - alles in Relation zum Individuum, zu gesellschaftlichen/politischen/juristischen Strukturen und der Mehrheitsgesellschaft.

Emilia Roig schreibt sachlich, sehr differenziert und unterfüttert die faktischen Schilderungen immer wieder durch eigene Erfahrungen. Ich hatte während der Lektüre so viele "oh ja, stimmt"-Momente, dass ich das Buch definitiv nicht zum letzten Mal gelesen habe. Auch weil der Input so viel ist und ich das ein oder andere Kapitel noch stärker verinnerlichen möchte.

Auch wenn einige Emilia Roigs Buch sicherlich als Angriff, Provokation oder gar als "Hass gegen Männer" abstempeln, kann ich die Lektüre wärmstens empfehlen. Es werden sämtliche Machtstrukturen, Abhängigkeiten und Missstände aufgedeckt, die viel mehr Menschen bewusst werden sollten.

Veröffentlicht am 19.04.2023

Es muss ein Umdenken stattfinden

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Nicht unbeachtet lassen möchte ich zunächst die Aufmachung des Buches. Selten habe ich sich so angenehm anfühlende Seiten zwischen den Fingern gehabt und so eine angenehme Schrift vor den Augen. Kleinigkeiten, ...

Nicht unbeachtet lassen möchte ich zunächst die Aufmachung des Buches. Selten habe ich sich so angenehm anfühlende Seiten zwischen den Fingern gehabt und so eine angenehme Schrift vor den Augen. Kleinigkeiten, die für mich viel ausgemacht haben. Ich habe mich jedes Mal wieder darüber gefreut, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe. Die angenehme Haptik gilt übrigens ebenso für das Äußere und auch die Optik fällt ins Auge – hier wird schon deutlich: dieses Buch wird laut, will (und muss) sichtbar sein.

Jetzt aber zu den inneren Werten. Autorin Emilia Roig ist Politologin sowie Gründerin und Geschäftsführerin des „Center for Intersectional Justice (CIJ)“ mit Sitz in Berlin. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit hat ihren Ursprung schon in ihrer Kindheit, in der sie in einer algerisch-jüdischen-karibischen Familie in Frankreich aufwuchs.

Worum geht es? Emilia Roig hinterfragt in ihrem Buch patriarchale und als „normal“ angesehene Strukturen, insbesondere die alteingefahrene Institution Ehe. „Das haben wir eben immer schon so gemacht“ gibt es hier nicht. Alternative Beziehungsmodelle haben gerade in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, sind aber immer noch die Ausnahme. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich im klassischen Modell Ehe nicht wohlfühlen.

Behandelt werden eine Vielzahl an Themen, es geht unter anderem um Unterdrückung und klassische Rollenverteilung, die ungesehene Arbeit, die Frauen leisten, Geld und Sex in der Ehe das binäre Geschlecht, gleichgeschlechtliche Liebe und auch einen Ausblick in die Zukunft – Was kommt nach der Ehe? Dabei gibt die Autorin auch ganz persönliche Eindrücke und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. So erzählt sie davon, dass sie nach einer schönen Hochzeit (die später geschieden wurde) mit vielen Freunden und Familie in eine „Ehe-Depression“ gefallen ist. Damals war das Phänomen noch nicht geläufig und sie wusste lange Zeit nicht, was mit ihr los ist.

Ein sehr gut recherchiertes und klug geschriebenes Buch, aus dem ich einige Erkenntnisse und Informationen mitnehmen konnte und einige Anstöße und Impulse bekommen habe, zu hinterfragen und weiterzudenken. Auch wenn ich die Ehe nicht per se ablehne (darum geht es auch gar nicht), finde ich es großartig und wichtig, neue Impulse zu bekommen und alte Denkmuster aufzubrechen. In dem Zusammenhang sind die Kommentare, die ich zu dem Buch schon gelesen habe, kaum zu glauben. Dort wird gefordert (übrigens ausschließlich von Männern) „lasst uns doch in Ruhe“ und wenn ein Kind kommt, solle es doch nicht gleich weggeben werden, dann müsse der Mann eben arbeiten und die Frau zu Hause bleiben. Ich denke immer, es ist schon so viel passiert, aber der Blick aus meiner Bubble heraus bestätigt leider immer wieder: Es ist noch viel zu tun. Umso besser, dass es Bücher wie dieses gibt. Selbst wenn man mit etwas nicht 100% d´accord geht, wünsche ich mir doch eine Offenheit und Awareness für bestimmte Themen. Es lohnt sich. Deshalb von mir eine ganz klare Empfehlung!

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