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Veröffentlicht am 02.06.2019

Die Geschichte war sehr interessant, aber es ist das falsche Genre

Mine | Erotischer SM-Roman
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Mine von Myriam Brixton, veröffentlicht von blue panther books, erschienen am 28.02.2019

Dieses Exemplar habe ich durch die Netgalley Challenge 2019 als Rezensionsexemplar erhalten. Da ich gerne im erotische ...

Mine von Myriam Brixton, veröffentlicht von blue panther books, erschienen am 28.02.2019

Dieses Exemplar habe ich durch die Netgalley Challenge 2019 als Rezensionsexemplar erhalten. Da ich gerne im erotische Bereich lese, habe ich mich entschieden, dieses Buch zu lesen.

Zum Inhalt:

Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen. Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung. Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will. Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt. Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet. Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen?


WICHTIG: Dies ist kein softer Lesestoff wie FiftyShadesOfGrey! Bitte nur herunterladen und bewerten, wenn Du wirklich bereit bist Dich der harten und manchmal auch unschönen Realität zu stellen!

(Diese Warnung habe ich erst im Nachhinei gelesen, für den einen oder andere Leser aber durchaus ein wichtiger Hinweis)


Meine Meinung:

Das Cover hat mich angesprochen. Ich finde, es wirkt ein bisschen dunkel aber auch reizvoll. Leider hat es aber wenig mit den Protagonisten im Buch zu tun. Das finde ich immer schade, wenn schon Menschen auf das Cover zu finden sind.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es wird sowohl aus Jonathans Sicht (in kursiver Schrift) und aus Isabells Sicht (in normaler Schrift) geschrieben. Dadurch finden in einigen Kapitel sehr viele Wechsel zwischen den Protagonisten statt. Das fand ich manchmal etwas verwirrend. Aber es ist auch eine gute Wahl, um so eine Einsicht in beiden Charaktere zu finden. Es findet dann auch immer direkt zu der gegebenen Situation statt, sodass eine sofortige Reaktion von beiden Seiten stattfindet. Das führt aber dadurch auch zu einigen Wiederholungen der Handlungen, die nochmals aus der anderen Sicht erklärt wird. Insgesamt gibt es oft sehr Wiederholungen in den Gedankengänge der Charaktere, die man hätte sich sparen können. Es werden auch sehr viele Marken, sei es zu Möbel, Designer oder Kleidung aufgeführt, da Jonathan sehr reich ist und sich nur das beste leistet. Da ich als Studentin in der Mittelklasse mich damit überhaupt nicht auskenne, fand ich auch das sehr überflüssig.

Die Geschichte zu bewerte finde ich sehr schwer und Spoiler lassen sich wohl nicht vermeiden.

Die Geschichte von Isabell ist eine sehr harte. Sie hatte eine sehr schwierige Kindheit. Besonders tragisch nach den Tod ihrer Eltern ist die Ankunft im Heim, wo sie vom Heimleiter als 10-jährige sexuell missbraucht wird und für Kinderpornografie herhalten muss. Auch das Aufeinandertreffen von Isabell und Jonathan ist kein schönes Treffen. Nach diesen ersten Kapiteln hätte ich das Buch am liebsten gelöscht. Ich wollte es aber noch eine Chance geben, da ich es als Rezessionsexemplar erhalten habe.

Die Geschichte hat insgesamt sehr viele philosophische Gedankengänge, die ich sehr interessant fand. Auch war ich sehr daran interessiert zu erfahren, ob Isabell ihr Glück noch findet und sich aus Jonathans Fängen befreien kann.

Isabell ist unglaublich naiv. Sie bietet sich als Prostituierte an. Dabei hat sie bis auf die oben genannte erfahrene sexuelle Gewalt keinerlei sexuelle Erfahrung. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie sie meinte, dass das gut gehen kann. Im Glück oder Unglück trifft sie auf Jonathan, der keinerlei Empathievermögen empfindet. Er finanziert ihr aber ein Leben, von den sie nicht wirklich zu träumen gewagt hat, also macht sie mit. Am Anfang geht das Ganze noch ganz gut, aber irgendwann eskaliert das Ganze sehr extrem. Jonathan hat ein unglaubliches Agressionsproblem, den er ohne jeglichen Grund an den Frauen auslässt, die er kauft. So auch an Isabell. Dabei hätte sie sterben können. Nach diesen schrecklichen Vergehen, die er auch bereut, wird es einmal noch schlimmer. Er vergewaltigt Isabell erneuert auf eine unglaubliche abartige Art und Weise, wobei Isabell am Ende nicht mal was davon weiß, da sie unter den Einfluss von KO-Tropfen stand. Ihr Glück, kann ich dazu nur sagen. Immerhin erkennt Jonathan, dass es so nicht weitergehen kann. Ich weiß auch nicht, ob Isabells Kindheit so in der Realität möglich wäre oder vielleicht will ich auch nur hoffen, dass das nicht möglich ist. Aber ich kann damit leben, das sie sehr extrem und nicht realitätsnah ist.

Jonathan ist insgesamt ein Machtgeiler Typ, der in seinen Leben sehr erfolgreich ist. Er macht und tut, was er will, dabei pfeift er auf alle Regeln, Ständig im Halteverbot zu parken, ist dabei ein kaum nennenswertes Vergehen. Steuerhinterziehung, Manipulation von Menschen, Gewaltausübung an Frauen, Kaufen von Frauen, Vergewaltigungen von Frauen, Schweigegeld bezahlen sind die schlimmere Vergehen. Jonathan ist mir von Anfang an richtig unsympatisch. Er erkennt im Verlauf der Buches, dass er ein psyschisches Problem hat, es beseitigen, will er es aber nicht. Er sagt, seine Gedankengänge sind psychopatische, ich sage, dass er selber ein Psychopath ist, dafür spricht sein fehlendes Empathievermögen. Es war interessant, über seine Gedanken zu lesen, aber sie sind sehr verstörrend.

Als Abschluss noch zu den Sexszenen. Die, die mit mehr Details beschrieben wurde, waren vor allem Vergewaltigungen voller Gewalt. Ja, er bezahlt Geld an Isabell und an den anderen Frauen, wohl auch genug, aber das ist immer noch kein Freifahrtschein. Auch der SM Aspekt findet meiner Meinung nach hier nicht statt. Im Normalfall soll SM beiden Partner gefallen und es gibt immer die Möglichkeit, die Situation zu unterbrechen. (Meine "Erfahrungen" beruhen alleine auf fiktve Geschichten dazu). Hier ist das nicht der Fall. Isabell weiß nicht einmal richtig, worauf sie sich einlässt, Jonathan macht und nimmt sich einfach einfach, was er will. Die Szenen waren widerlig und ich fand sie kein bisschen erotisch. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn die beschriebenen Sexszenen ein bisschen härter sind, aber sie müssen im Einvernehmen der teilnehmenden Parteien stattfinden und das geschieht hier nicht.


Fazit: Die Geschichte war insgesamt interessant und spannend, auch wenn zum Teil sehr verstörend, dafür kriegt das Buch Stern, den erotischen Aspekt bewerte ich jedoch mit 0 Sternen. Unter ein anderen Genre und eine besserer Warnhinweis, kann eine Leserin wisse, worauf sie sich einstellt und besser entscheiden, ob sie das Buch lesen will.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Collegegeschichte mit einiges an Herzschmerz

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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Inhalt:
Daisy und Quinn kennen sich seit ihrer Kindheit und sind seitdem die besten Freunde. Als Teenager verlieben sie sich. Pläne für die Zukunft sind auch schon gemacht, doch dann muss Daisy wegziehen, ...

Inhalt:
Daisy und Quinn kennen sich seit ihrer Kindheit und sind seitdem die besten Freunde. Als Teenager verlieben sie sich. Pläne für die Zukunft sind auch schon gemacht, doch dann muss Daisy wegziehen, weil ihr Vater einen neuen Job in einer anderen Stadt hat. Der Kontakt bricht abt. Zwei Jahre später treffen die beiden sich auf dem College wieder. Das College, was für beide als Paar zu ihren Zukunftsplänen gehört. Doch Quinn hat eine neue Freundin. Es ist niemand anders als Daisys frühere beste Freundin Alexis. Für Daisy bricht eine Welt zusammen. Da aber ein Collegecampus doch eher klein ist, treffen sich die beiden immer wieder. Was bewirken diese Zusammentreffen?

Cover und Schreibstil:
Das Cover ist mir als erstes in den Augen gesprungen. Es sieht wunderschön aus. Ich finde es nur schade, dass der junge Mann auf dem Cover nicht wirklich Quinn darstellt, da er blondes, zerzaustes Haar hat. Auch Daisy wird nicht richtig gut dargestellt. Von ihren zerzausten Haaren fehlt jede Spur. Ein schönes Cover, der aber auch zu einem anderen Buch passen würde. Einen größeren Bezug zu dem Buch hätte ich besser gefunden.
Ich kannte die Autorin bisher nicht, aber der Schreibstil lässt sich leicht lesen. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Seite verflogen sind. Die Wortwahl ist an der einen oder anderen Stelle nicht ganz jugendfrei. Mich stört es nicht, es gibt aber Leser, die bei einer solchen Wortwahl empfindlichen reagieren.
Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war der sehr häufig gebrauch des Wortes „Yeah“. Das hat mich wirklich schon sehr gestört. Gefühlt, kam das simple Wort „Ja“ so gut wie nie vor. Wäre aber an sehr vielen Stellen passender gewesen. Da appelliere ich an der Übersetzerin das Buch nicht so extrem zu amerikanisieren. Auch der Gebrauch von „Lunch“ und „Dinner“ kann man im Deutschen durchaus anders machen.

Meinung zum Buch:
Es wird vor allem aus Daisys Sicht geschrieben, einige Kapitel sind aber auch aus Quinns Sicht geschrieben, was ich sehr gut finden. So konnte ich als Leserin einen größeren Bezug zu den Charakteren gewinnen. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass es zu Anfang recht häufig zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. So lernt man als Leser aus erster Hand, wie sich die Liebesgeschichten zwischen Quinn und Daisy entwickelt hat.
Die Geschichte in der Gegenwart spielt im gesamten ersten Semester statt. Dabei gibt es immer mal wieder kleinere Zeitsprünge von 1 – 2 Wochen. Das finde ich gut, denn so wirkt die Handlung nicht gehetzt, es bleibt aber spannend.
Es geht hier nicht, um die klassische Collegeliebe, da sich Quinn und Daisy schon sehr lange kennen und lieben. Ein Stückweit geht es um Liebeskummer und Herzschmerz. Es geht auch darum die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen und wiederum mit den Konsequenzen zu leben, wenn die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Wer in dem Alter ist oder war, wird sich damit auf die eine oder andere Weise identifizieren können.
Die Geschichte lebt davon, dass es in der Vergangenheit zu Missverständnissen gekommen ist. Das ist ja auch noch in Ordnung. Die Geschichte lebt aber auch davon, dass Entscheidungen getroffen wurden, wie bspw. Quinns Entscheidung mit Alexis zusammenzukommen, die auch die Gegenwart beeinflussen. Das hätte gut vermieden werden können. Sonst passiert im Verlauf der Geschichte nicht viel, was auch aus anderen Geschichten in diesem Genre bekannt ist.
Daisy gefällt mir als Protagonistin grundsätzlich ganz gut. Sie ist nicht das perfekte Mädchen. Sie ist schusselig, hat nach dem Malen immer überall Farbe und ihre Haare sitzen nicht perfekt. Sie ist aber ein herzensguter Mensch, aber auch ein bisschen naiv. Ich hätte an der einen oder anderen Stelle mir gewünscht, dass sie mehr Stärke zeigt. Oftmals lässt sie sich zu sehr von anderen bestimmen.
Quinn gefiel mir im Vergleich zu Daisy nicht ganz so gut. Ja, er ist romantisch und gutaussehend. Aber am Ende ist er doch ein großer Idiot. Sein Verhalten, vor allem Alexis gegenüber finde ich mehr als grenzwertig. Auch dass er anscheinend seine Hormone an vielen Stellen hat entscheiden lassen, ist schwierig. Als Frau kann ich mich vielleicht auch nicht so gut reinversetzen, aber ich finde, das entschuldigt sein Verhalten nicht. Auch wird es sehr schnell eifersüchtig, was er auch zeigt. Darauf hat er überhaupt kein Anspruch und ich finde das gar nicht in Ordnung. Da hätte Daisy empörter reagieren sollen, das passiert aber leider nicht.
Die Nebencharaktere, die hier eine besondere Rolle spielen sind vor allem Alexis, Toby und Pippa. Toby ist Quinns Mitbewohner. Er ist ein bisschen speziell, das geht aber in der Geschichte unter. Am Ende wird das nochmal aufgegriffen. Das ist wohl die Überleitung zum nächsten Buch der Reihe, wo Toby und Pippa die Protagonisten sind. Pippa ist Daisys Mitbewohnerin und die beiden freunden sich recht schnell an. Ich mag Pippa gerne. Sie ist recht auf dem Boden der Tatsachen, realitätsnah, die aber auch schon früh mit keine leichten Lebenssituationen umgehen musste. Außerdem ist sie eine tolle Freundin. Mehr Glück hätte Daisy nicht haben können. Alexis ist hier natürlich die „Böse“. Einerseits hat sie es verdient, anderseits aber nicht. Am Ende kann ich trotzdem ein bisschen Mitleid für sie empfinden.

Alles in allem ist aber eine ganz süße Geschichte, die Ella Fields kreiert hat. Leicht und schnell zu lesen, wobei es trotzdem spannend bleibt.

Empfehlung:
Für Leserbegeisterte zu dem Genre New/Young Adult ist das Buch zu empfehlen. Das Rad wird hier natürlich nicht neu erfunden, aber es ist ein gutes Lesevergnügen.
Mich interessiert die Geschichte um Toby und Pippa schon, deswegen werde ich wohl auch das zweite Buch aus der Reihe lesen. „Suddenly Forbidden“ kann man aber ohne Problem als Standalone lesen, da die Geschichte abgeschlossen ist.

(Ich habe dieses Buch durch Netgalley als kostenloses Leseexemplar erhalten. Vielen Dank dafür.)