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Veröffentlicht am 12.04.2017

Zeitreise in den zweiten Weltkrieg

Dunkelheit
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Drei zeitreisende Historiker brechen im Jahre 2060 auf, um die Geschehnisse und Personen im zweiten Weltkrieg zu beobachten und zu dokumentieren. Eileen möchte das Verhalten der Evakuierten auf dem Land ...

Drei zeitreisende Historiker brechen im Jahre 2060 auf, um die Geschehnisse und Personen im zweiten Weltkrieg zu beobachten und zu dokumentieren. Eileen möchte das Verhalten der Evakuierten auf dem Land in England studieren, Polly das Verhalten der Londoner in Schutzräumen und Mike möchte den Blitzkrieg in Dünkirchen beobachten. Was als wissenschaftlicher Ausflug gedacht war, entwickelt sich jedoch schnell zu einem echten Abenteuer, denn sie stecken mitten in England 1940 fest.

Die Charaktere waren mir alle sehr sympathisch und ich begleitete sie gerne. Ich fieberte mit ihnen mit, litt und lachte. Doch auch etliche der Nebenfiguren haben es mir angetan, wie zum Beispiel ein evakuiertes Geschwisterpaar, das Eileen versorgt oder Colin, ein junger Mann aus dem Jahr 2060, der sehr ehrgeizig, jedoch noch zu jung ist, um ein Zeitreisender zu sein.
Die Geschichte hat gewisse Längen und das nicht nur ab und an, sondern immer wieder. Doch genau das gefiel mir sehr gut, denn dies waren Passagen, in denen mir vor Augen geführt wurde, in welcher Situation sich die Charaktere und der Leser als Begleiter befinden. In denen man sich das Übel versuchte vorzustellen, die Reaktion der Menschen nur bewundern konnte oder einfach nur glücklich war, in der heutigen Zeit leben zu können. Diese Szenen wurden in meinen Augen zwar einfühlsam geschrieben, doch niemals beschönigt. Ich bin kein Kind des Krieges, noch nicht mal eines des Mauerfalls. Doch gerade in Berlin - meiner Heimatstadt - und den Köpfen der mir vorangegangenen Generationen lebt er weiter und wird durch Erzählungen und Berichte weitergetragen. So weiß man natürlich, was im Groben passiert ist. Doch so geschildert bekommt das Erzählte eine ganz andere Präsenz. Dies ist natürlich in jedem geschichtlichen Roman, der in dieser Zeit spielt ebenso. Doch gerade dadurch, dass es sich um Menschen handelt, die in die Vergangenheit reisen, bekommt das ganze ein ganz anderes Gefühl.
Was mich jedoch störte war, dass es keinen klaren roten Faden gab. Bis zum letzten Viertel des Buches waren es einfach nur Kurzgeschichten aus dem Leben in der Vergangenheit der einzelnen Charaktere, die zwar immer wieder an die einzelnen Handlungsstränge anschlossen, doch kein klares Ziel erkennen ließen. Nach und nach konnte ich mir natürlich denken, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde, doch 500 Seiten für eine solche Entwicklung sind in meinen Augen etwas zu viel.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und transportierte Emotionen sehr gut. Auf wenn das Buch seine eben beschriebenen Längen hatte, las ich zackig die Kapitel. Man darf nicht den Fehler machen und das Buch für zu lange Zeit liegen lassen. Diesen Fehler beging ich nach den ersten Kapiteln und ich musste mich fast zwingen, das Buch weiterzulesen, da meine Motivation deutlich abgenommen hatte. Nachdem ich die erste Phase jedoch überstanden hatte, las ich die restlichen 600 Seiten fast an einem Stück durch.
Ich werde definitiv den zweiten Band lesen, doch brauche ich fürs Erste eine kleine Pause von dieser Geschichte. Da der zweite Teil über 800 Seiten lang ist und das Thema nicht gerade leicht verdaulich ist, braucht man wirklich viel Zeit für diese Reihe.

Von daher vergebe ich 4 Sterne für diesen Band und spreche eine klare Leseempfehlung an alle Zeitreisen-Fans aus, aber auch eine für alle geschichtsliebenden Leser. Ein interessanter Blickwinkel auf ein wichtiges Thema und eine ebenso wichtige Zeitepoche.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Eine wunderschöne Familiengeschichte

Mit jedem Jahr
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Es ist so eine Sache mit den Herzensbüchern. Manche trifft man und merkt erst am Ende des Weges, wie viel sie einem bedeuten. Doch manchmal gibt es Bücher, da weiß man schnob den ersten Zeilen, dass es ...

Es ist so eine Sache mit den Herzensbüchern. Manche trifft man und merkt erst am Ende des Weges, wie viel sie einem bedeuten. Doch manchmal gibt es Bücher, da weiß man schnob den ersten Zeilen, dass es ein wunderbares, herzerwärmendes Leseerlebnis wird.
Für mich war Mit jedem Jahr ein Buch, das mich ab der ersten Seite warm willkommen hieß und sich unfassbar schnell in mein Herz drängte.


Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven mit diversen Zeitsprüngen.
Der Leser trifft Harvey, ein kleines Mädchen, das circa sechs Jahre alt ist, von ihrer Familie erzählt und in Amerika lebt. Ein Zeitsprung versetzt den Leser 20 Jahre in der Zeit vor und trifft auf die nun mehr 26-jährige Harvey, die in Paris lebt und ganz gespannt auf ihren Vater wartet. Zum Vatertag haben sie beschlossen, dass er sie in ihrer neuen Heimat besuchen wird und Harvey stellt ein großes Paket voller kleiner Überraschungen für ihren Vater zusammen, die alle mit ihnen beiden und gemeinsam Erlebten zusammenhängen. Schnell wird dem Leser klar, dass es nicht der Vater ist, den er in den ersten Kapitel traf. Denn Harveys Eltern hatten einen Autounfall, bei dem sie tödlich verunglückten und Harvey wird von Jason, dem Bruder ihres Vaters adoptiert.
Jason und sein Bruder hatten keine glückliche und einfache Kindheit, was unter anderem dazu führte, dass Jason schon in jungen Jahren aggressiv wurde. Nach einer Prügelei landete er im Gefängnis und brach den Kontakt zu seinem Bruder vollends ab.
Die gesamte Familiengeschichte um Harvey und Jason ist realistisch, authentisch und ergreifend. Als Leser spürt man, wie die beiden miteinander wachsen und langsam Vertrauen aufbauen. Beide Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Schlichtweg geht es um Familie, was die Menschen, die wir lieben aus uns herausholen können und wie sehr jeder einzelne von uns sein Leben ändern kann.
Das Ende war mir persönlich etwas zu viel, doch sehe ich darüber einfach hinweg, da der Rest der Geschichte absolut umwerfend war.
Der Schreibstil ist wirklich toll. In Harveys jungen Jahren ist er sehr bildlich und die Sätze sind relativ kurz, Nebensätze gibt es fast gar nicht. Eine Entwicklung der älter werdenden Harvey ist durch den veränderten Satzbau kenntlich gemacht, was mir sehr gut gefiel. Zwar ist das ganze Buch gespickt von eher kurzen, beschreibenden Sätzen, doch benutzt Harvey mehr Nebensätze, je älter sie wird.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, spiegelt es doch auf eine schöne Weise den Inhalt wieder und lässt erkennen, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt.

Ich vergebe mit Freude die volle Punktzahl für dieses Buch. Es hat mich gefangen genommen, mit den Charakteren weinen und lachen lassen, nachdenken lassen und glücklich an meine eigene Familie denken lassen.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Enttäuschend

Die Seelenfischer
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Inhalt:
Nürnberg: Renovierungsarbeiten in einer alten Villa fördern einen sensationellen Fund zutage. Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan. Kurz darauf reist der Bischof nach Rom. Einen Tag nach ...

Inhalt:
Nürnberg: Renovierungsarbeiten in einer alten Villa fördern einen sensationellen Fund zutage. Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan. Kurz darauf reist der Bischof nach Rom. Einen Tag nach seiner Rückkehr wird er bestialisch ermordet aufgefunden.
Rom, drei Monate später: Der junge Jesuit Lukas wird zum Generaloberen des Ordens zitiert. Der erteilt ihm einen geheimen Auftrag. Noch bevor Lukas diesen ausführen kann, geschieht ein weiterer Mord, und er findet sich unvermittelt als Tatverdächtiger wieder.

Verlag: Piper Taschenbuch
Medium: Taschenbuch
Seitenzahl: 448
Preis: 9,99 €

Meinung:
Ich bin mit sehr viel Unwissen an dieses Buch herangetreten. Über den Jesuitenorden wusste ich vor Beginn dieses Buches so gut wie gar nichts und auch von Hanni Münzer habe ich vorher kein Buch gelesen. Dementsprechend hatte ich auch keine sonderlich hohen Erwartungen.
Man muss der Autorin zu Gute halten, dass sie es wirklich alleine durch den vorhandenen Spannungsbogens geschafft hat, dass ich dieses Buch nicht abgebrochen habe. Dies muss gewürdigt werden und das tue ich aus vollem Herzen!
Auch die immer wieder informativen Einschübe über die Jesuiten, die Kirche, den Glauben und kirchliche Geschichte fand ich sehr gut.
Da ein Buch jedoch hauptsächlich aus seiner Handlung und seinem Inhalt besteht, muss mich vorrangig dieser überzeugen. Und das konnte er leider nicht.
Die Charaktere sind in keinster Weise authentisch und wurden mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer. Die drei Charaktere, die im Zentrum der Handlung stehen können alles, wissen alles, befreien sich auf kühnste Art und Weise aus jeder Situation und wenn sie doch ein Mal in der Klemme stecken, kennen oder treffen sie genau die richtige Person. Das alles zusammengenommen zeichnet ein Bild fernab jeglicher Realität.
Die Handlung springt immer wieder von Phasen voller Action zu absolutem Nichtstun.
Eine Abänderung eines bestehenden Werkes ist an sich nicht empfehlenswert, doch der Umschwung von eBook über Amazon Media auf Printausgabe durch einen Verlag hätte an dieser Stelle eventuell zu einer größeren Überarbeitung führen können. Denn viel An fahrt wurde durch diese Passagen genommen.
Außerdem folgen dieser Szenen keiner wirklich logischen Reihenfolge, sondern fühlen sich für mich als bunt durcheinander gewürfelt an. Der Hauptstrang bleibt dabei zwar bestehen, doch hüpft man als Leser munter über diesen hinweg, um an irgendeiner Stelle dann doch wieder zu folgen.
Auch wenn ich mich eigentlich nicht groß am Aufbau eines Buches störe, muss ich hierzu noch ein paar Worte schreiben.
Wenn ein Kapitel mehr als 60 Seiten lang ist, so brauche ich als Leser genügend Absätze, um eine Lesepause einlegen zu können. Jedoch mangelt es hier gewaltig an Absätzen, so dass ich immer öfter das Buch einfach so zuschlug. Das förderte nicht wirklich meine Motivation. Außerdem täuscht die Dicke des Buches gewaltig. Sehr kleine Schrift auf sehr dünnem Papier verdoppeln die "berechnete" Lesezeit.
Immens gestört hat mich außerdem die Parallele zu "Illuminati" von Dan Brown. Damit meine ich weder sich gleichende Charaktere, sondern die generelle Idee. Ein kleiner Kreis in Rom weiß von geheimen Dokumenten, die die gesamte Kirche ändern könnten und diese Dokumente werden nun entdeckt oder stehen kurz vor der Entdeckung. Zugegeben, es ist wahrscheinlich ein ganz schönes Stück Arbeit, ein solches Thema - genauer gesagt eine solche Idee - genau so zu schrieben, dass der Leser nicht an ein anderes Werk erinnert wird. Doch ab und an hatte ich das Gefühl, dass sich gerade diese Popularität zu Nutze gemacht werden wollte.

Insgesamt vergebe ich einen Stern für dieses Buch. Diese Reaktion mag sehr hart sein, ist in meinen Augen jedoch nur gerecht. Ich konnte nicht viel mit der Idee anfangen und bin mit der Umsetzung nicht zufrieden.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Star Wars, 42 und alles, was das (Geek) Herz begehrt

Armada
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Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische ...

Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies versucht, die Erde zu erobern. Damit ähnelt sein Leben zahlreicher anderer Gamer. Bis eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff über seiner Heimatstadt auftaucht – und aus dem Computerspiel bitterer Ernst wird. Denn als sich die ersten Wellen außerirdischer Raumschiffe ankündigen, sind es allein die Gamer, die ihnen im Drohnenkampf gewachsen sind. Die besten unter ihnen werden von der Earth Defense Alliance angeworben und ausgebildet. Von einer geheimen Operationsbasis auf dem Mond aus führen Zack und seine Freunde einen Krieg, in dem es um das Schicksal der Erde geht.

Verlag: Fischer TOR
Medium: Paperback
Seitenzahl: 416
Preis: 14,99 €

Meinung:
Ungefähr zwei Jahre fieberte ich nun der Übersetzung dieses Buches entgegen. Nach einem fulminanten Leseerlebnis des Debütromans "Ready Player One" des Autors erwartete ich ein ebenbürtiges Erlebnis auch hier. Doch wie das so ist mit den lieben Erwartungen, können manche einfach nicht erfüllt werden.
Armada ist ein tolles Buch, das auch als Film tadellos funktionieren dürfte. Da Ready Player One nächstes Jahr in den Kinos anlaufen wird, ist dies noch nicht mal eine abwegige Einschätzung.
Das Buch steckt voller Anspielungen, Zitate und Vergleiche aus Filmen, Serien, Musik und Geschehnissen der 80er-Jahre. Zugegeben, dafür bin ich etwas zu jung, aber vieles kennt man aus Erzählungen der Eltern und bestimmte Dinge leben einfach weiter. Ich hatte meine wahre Freude, bin ich doch ein großer Star Wars Fan. Doch um alle Witze oder Dialoge verstehen zu können, muss man einfach ein echtes Ass der Zeit sein. So ging viel an Witz an mir verloren. Dies kann dem Autor jedoch auf keine Fall zur Last gelegt werden. Denn zumindest nach Ready Player One sollte jedem Leser klar sein, dass Ernest Cline und die 80er nahtlos miteinander verknüpft sind. Hier kann dementsprechend nur mein eigenes Unwissen angeprangert werden.
Das Buch lässt sich wirklich in einem zackigen Tempo lesen. Dem Leser ist überhaupt nicht bewusst, wie schnell die Seiten unter seinen Fingern nur so dahinziehen und schon sieht man sich im letzten Akt wieder.
Dies liegt zum einen an dem grandiosen Schreibstil von Ernest Cline, der unfassbar viel Spaß macht und aus eher kurzen, nicht verschachtelten Sätzen besteht. Aber auch an der gesamten Handlung, denn es gibt fast keine Atempause. Ein Ereignis jagt da nächste und so wird der Leser absolut in den Bann des Buches gezogen.
Leider bleibt das Buch aus genau diesem Buch relativ flach. Zu den Charakteren kann keine richtige Verbindung aufgebaut werden, da viel zu viel auf einmal passiert. Durch die flachen Charaktere ist das Buch zwar immer noch spannend, aber eine Identifizierung ist dem Leser leider nicht möglich. Das schmälert das Leseerlebnis natürlich ungemein.
Zack als Protagonist finde ich sehr gut. Er ist sympathisch, anders - aber kein typischer Außenseiter und umgeben von wirklich tollen Leuten. Und gerade weil die Charaktere an sich so toll sind, ist es umso tragischer, dass sie auf Grund der Handlung vollkommen in den Hintergrund rücken.
Es gab jedoch immer wieder Stellen, die mich zum Schmunzeln brachten. Jegliche Star Wars Anspielungen fand ich absolut klasse. Und die immerwährende Betonung der 42 Jahre war klasse.
Das Ende konnte mich jedoch wieder vollkommen versöhnen und begeistern. Ein Ausgang, mit dem ich wahrhaftig nicht gerechnet habe und der mich überraschte. Das sind doch die besten Enden!

Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne für ein wirklich tolles Buch voller Anspielungen an eine Zeit, in der es mich noch nicht mal gab, die jedoch von meinen Eltern an mich weitergeben wurde. Für alle Kids der 80er dürfte dieses Buch ein wahrer Hochgenuss sein. Und ebenso für all die Geeks und Nerds da draußen. Ihr werdet es lieben!

Veröffentlicht am 29.03.2017

Konnte mich definitv überraschen!

Dark Horses
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Inhalt:
Merritt steckt in einer tiefen Krise und landet im Erziehungsheim »Good Fences«, einem Heim für »schwierige« Mädchen und »schwierige« Pferde. Dort trifft das verschlossene Mädchen auf den unberechenbaren ...

Inhalt:
Merritt steckt in einer tiefen Krise und landet im Erziehungsheim »Good Fences«, einem Heim für »schwierige« Mädchen und »schwierige« Pferde. Dort trifft das verschlossene Mädchen auf den unberechenbaren Hengst »Red«. Dieser wehrt jeden Menschen ab, außer Merritt. Aus den beiden Außenseitern wird auf Turnieren ein unschlagbares Team. Bis sich Merritt in den hübschen Jockey Carvin verliebt und Reds finsterer Instinkt durchbricht. Niemand ahnt, wozu das Pferd fähig ist.

Meinung:
Cecily von Ziegesar begleitete mich durch die gesamte Pubertät. Erst mit Gossip Girl, später mit It Girl, der ersten Reihe, die ich auf Englisch las. Dementsprechend war ich natürlich etwas aufgeregt , als ich erfuhr, ein neues Buch von ihr würde übersetzt werden. Und dann auch noch eines mit Pferden!
Keine aktive Reiterin mehr, haben Pferde dennoch einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und es ist schön, immer mal wieder Pferdegeschichten zu lesen. Und zu den Tagen als Reiterin wenigstens gedanklich zurückzukehren.
Dass es sich hierbei um keine "normale" Pferdegeschichte handeln würde, dürfte bereits beim lesen des Klappentextes klar geworden sein. Denn sowohl Merritt als auch Red haben Probleme und Geister, mit denen sie kämpfen müssen. Doch nach dem Schema "kaputtes Mädchen trifft kaputtes Pferd" finden sich die beiden natürlich und man kann ihr Glück förmlich riechen. Wäre es bei einer solchen Geschichte geblieben, hätte ich diese Rezension augenrollend verfasst und hätte ernsthaft überlegt, einen Rant zu schreiben. Doch das Buch konnte mich wirklich überraschen und begeistern. Es ist eben nicht das typische, Mädchen-Pferd-Heim-Buch, das ich erwartet hatte.
Doch das Buch ist definitiv kein "Friede, Freude, Eierkuchen"-Pferdebuch. Es passieren sehr viel tragische Dinge, in Merritts Umfeld läuft wirklich nicht alles rund und Merritt selber ist nicht das kleine, perfekte Reitermädchen.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie waren toll beschrieben, man konnte sich in sie hineinversetzen und jeder war auf seine Weise interessant. Nach Gossip Girl hätte ich jedoch von der Autorin auch nichts anderes erwartet.
Geschrieben ist das Buch sowohl aus Merritts, als auch aus Reds Sicht. Ich war anfangs sehr skeptisch, da ich bei den meisten Büchern, die aus der Sicht eines Tieres geschrieben sind, das Gefühl habe, dass diese Sicht sehr romantisiert wurde. Zu hundert Prozent authentisch ist natürlich auch Reds Sich nicht, denn wir werden wohl nie beziehungsweise nicht in der nahen Zukunft wissen, was in einem Tier vor sich geht. Doch alles in allem fand ich die Darstellung von Red sehr gelungen!
Gespickt sind seine Monologe immer wieder mit Zitaten aus Liedern, die er aus dem Radio in seinem Stall aufschnappt. Mir hat das unheimlich gut gefallen, da mir selber viele der Lieder bekannt waren und die Zitate gut in den Kontext passten.
Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Sehr locker und flüssig lässt sich dieses Buch schnell durchlesen. Die Kapitel haben eine sehr gute Lände, so dass nie Langeweile aufkommt.
Ganz toll finde ich auch das Wortspiel des Titels. Es geht hier um ein Pferd mit einer dunklen Vergangenheit, einem komplexen Wesen und um ein wenig Bösartigkeit. Doch es geht eben auch um Merritt. Eine Person, bei der man als Aussenstehender sagen kann "she's such a dark horse!". Also, sie sei eben ein Mensch, der seine Geheimnisse und Gedanken nicht gerne teilt und einen wahrhaft überraschen kann mit dem, was er kann. Klasse!
Und dann auch noch in Verbindung zum Coverbild wirklich toll gemacht. Ich bin ansonsten niemand, der über Cover schwärmt und ein Buch nach diesem bewertet, aber hier muss das einfach mal gesagt werden!

Alles in allem bekommt das Buch von mir 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen da draußen, die Pferde in ihren Herzen tragen. Durch die Thematik und angesprochenen Probleme jedoch nicht für die Jüngeren!