Profilbild von Charlie753

Charlie753

Lesejury Profi
offline

Charlie753 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Charlie753 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2022

In ganz Europa fällt das Internet aus

Systemfehler
0

In Europa fällt das gesamte Internet aus. Krankenhäuser können keinen richtigen Betrieb mehr aufrecht erhalten, Flugzeuge können nicht mehr starten und landen und die Kommunikation läuft nicht mehr. Der ...

In Europa fällt das gesamte Internet aus. Krankenhäuser können keinen richtigen Betrieb mehr aufrecht erhalten, Flugzeuge können nicht mehr starten und landen und die Kommunikation läuft nicht mehr. Der neue Ermittler beim BND, Nelson Carius, vermutet ein komplexes Computervirus hinter dem Ganzen. Eine Spur führt ihn zu dem Münchner IT-Experten Daniel Faber. Doch Daniel ist unschuldig und versucht, seine Unschuld beweisen, während Europa im Chaos versinkt.


Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Einmal aus der von Nelson Carius; Daniel Faber; seinem Sohn Ben; seiner Schwester Claudia, einer Ärztin und von seiner Mutter, Renate. Harlanders Schreibstil ist gut, ich könnte alle Handlungsschritte nachvollziehen. Ein großer Einblick in die Gefühle der Hauptfiguren wird nicht gegeben, was aber bei dieser Art von Buch nicht stört.

Der Autor erklärt unbekannte Begriffe aus dem Bereich der IT gut, sodass ich sie immer verstehen konnte.
Das Szenario, ein gesamtes Europa ohne Internet, ist sehr erschreckend, kommt mir aber nach dem Lesen des Buches schon realistisch vor. Der Autor schildert ausführlich die Auswirkungen.

Leider sind mir die Charaktere teilweise zu klischeehaft. Zum Beispiel entpuppt sich der anfangs sympathische, muslimische Ethik-Professor als Islamist.



Abgesehen davon, ist ein Systemfehler von Wolf Harlander ein spannender Thriller über ein nicht sonderlich unrealistisches Szenario.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2022

Du hast angeblich jemandem ermordet, aber du kannst dich an den Zeitpunkt nicht mehr erinnern

Verschollene Erinnerung: Erkennst du die Wahrheit?
0

Auf der norwegischen Insel Flekkerøya wird ein Ferienhaus gestürmt und der Besitzer, der Immobilienmakler Thore Albertsen wird festgenommen. Seine Ehefrau Lana ist verschwunden, das Bett ist voller Blut ...

Auf der norwegischen Insel Flekkerøya wird ein Ferienhaus gestürmt und der Besitzer, der Immobilienmakler Thore Albertsen wird festgenommen. Seine Ehefrau Lana ist verschwunden, das Bett ist voller Blut und auf der Tatwaffe werden Thores Fingerabdrücke gefunden. Es scheint klar zu sein, dass Thore Lana ermordet hat. Doch dieser kann sich an den Zeitpunkt der Tat nicht erinnern. Ist er wirklich schuldig?


Der Schreibstil von Drea Summer ist wirklich gut. Ich konnte alles verstehen und es gab keinerlei Unklarheiten.

Da die Geschichte relativ kurz ist, habe ich es nicht geschafft, eine wirkliche Bindung zu Thore aufzubauen, was ich aber nicht weiter schlimm finde, da die Beobachtung von außen auf das Geschehen auch gut ist. Außerdem wird nicht nur alleine aus Thores Sicht erzählt.

Was ich wirklich gut an der Geschichte finde, ist, dass ich die ganze Zeit mitgerätselt habe, wie Lanas Mord abgelaufen ist und wer jetzt dafür verantwortlich ist. Alle paar Kapitel habe ich meine Theorie über den Haufen geschmissen und mir eine neue ausgedacht. Aber das Ende kam echt unerwartet. Ich hatte zwischendurch mal etwas Ähnliches im Sinn, aber das war nicht genau das, was am Ende herauskam.

Leider lässt mich das Ende auch ein bisschen unbefriedigt zurück. Ich hätte mir ein abschließenderes Ende gewünscht, nicht eins, das so plötzlich kommt.


Insgesamt ist der Thriller "Verschollene Erinnerung" von Drea Summer ein relativ kurzer, aber sehr spannender Thriller, bei dem ich die ganze Zeit mitgerätselt habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2022

Kampf für die eigene Freiheit

Little Brother – Aufstand
0

Das größte Hobby von Marcus Yallow ist Hacken und er ist wirklich gut darin. Eines Tages verüben Terroristen einen Anschlag auf San Francisco und er und seine Freunde sind leider in der Nähe des Tatorts. ...

Das größte Hobby von Marcus Yallow ist Hacken und er ist wirklich gut darin. Eines Tages verüben Terroristen einen Anschlag auf San Francisco und er und seine Freunde sind leider in der Nähe des Tatorts. Deswegen werden sie von der Heimatschutzbehörde festgenommen und tagelang gefangen gehalten. Als sie entlassen werden, hat sich San Francisco in einen Überwachungsstaat verwandelt. Marcus will das so nicht hinnehmen und kämpft dagegen an.


Die Idee, dass Jugendliche sich gegen einen Überwachungsstaat wehren, ist nicht neu. Das besondere an Little Brother ist aber, dass die Handlung sehr realistisch wirkt und es in der nahen Zukunft spielt.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Marcus erzählt und somit werden einem gut seine Gefühle dargelegt. Cory Doctorows Schreibstil ist gut, ich habe immer alles verstanden. Leider ist es aber so, dass in dem Roman oft technische Begriffe vorkommen. Zwar wurden diese erklärt, aber ich habe oft selber nicht wirklich verstanden, sie genau sie nun funktionieren. Das finde ich nicht gut, der Autor hätte die technischen Details besser erklären sollen.

Ich konnte oft die Ideen und Vorstellungen von Marcus nicht verstehen. Die Heimatschutzbehörde hat ihm Unrecht getan, indem sie ihn mehrere Tage lang gegen seinen Willen festgehalten hat. Aber warum hackt Marcus danach einfach die Parkausweise von mehreren Autos und fälscht die Daten? Warum tut er etwas Illegales, wenn er doch friedlich dagegen demonstrieren kann? Dann kann ich auch die Heimatschutzbehörde etwas verstehen, wenn sie Marcus und seine Freunde für Terroristen halten.


Insgesamt hat mich der erste Teil der Little-Brother-Trilogie nicht so ganz überzeugt, was zum größten Teil daran liegt, dass ich die Hauptperson Marcus nicht immer nachvollziehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2022

Überzeugender Auftakt zu einer Trilogie

Legend - Fallender Himmel
0

Im Jahr 2130 ist der westliche Teil der USA Die Republik geworden und kämpft gegen den östlichen Teil. In Los Angeles lebt die fünfzehnjährige June Iparis. Sie ist hochbegabt und eine der vielversprechendsten ...

Im Jahr 2130 ist der westliche Teil der USA Die Republik geworden und kämpft gegen den östlichen Teil. In Los Angeles lebt die fünfzehnjährige June Iparis. Sie ist hochbegabt und eine der vielversprechendsten Soldaten der Republik. Day lebt auch in Los Angeles, allerdings in den Slums. Er ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik und muss sich Tag für Tag alleine auf der Straße Durchschlagen und versucht dabei, nicht von der Regierung gefasst zu werden. Als bei einem Überfall von Day Junes Bruder ums Leben kommt, will sie Rache an Day nehmen und macht sich auf die Suche nach ihm.


Marie Lus Art und Weise, die Geschichte von Day und June zu erzählen, ist wirklich sehr gut. Ich konnte alles nachvollziehen, was passiert ist, genauso, wie ich die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptpersonen verstehen konnte. Die Autorin beschreibt mit ihren Worten sehr gut die Welt, in der Day und June leben, sodass Bilder in meinen Kopf entstanden sind und ich mir wirklich gut vorstellen konnte, wie alles dort aussieht.

Die beiden Sprecher, Julian Greis, der die Kapitel aus Days Sicht liest, und Patrycia Ziolkowska, die die Kapitel aus Junes Sicht liest, lesen beide gut die Geschichte vor. Beide schaffen es, mit ihren Stimmen die Gefühle der Hauptpersonen gut wiederzugeben.

Die beiden Protagonisten, Day und June, sind mir beide sympathisch, obwohl June mir am Anfang etwas arrogant vorgekommen ist, gefiel sie mir nach und nach besser.

Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass das Buch im Jahr 2130 spielt. Die Technik, die aber erwähnt wird, wirkt nicht so, wie ich mir die Technik in mehr als 100 Jahren vorstelle. Die Handlung könnte so schon 2060 spielen.


Insgesamt ist der erste Teil der Legend-Trilogie ein wirklich guter Auftakt, der Lust auf die nächste Teile macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2022

Habe mir von dem Buch wirklich mehr erhofft!

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
0

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines ...

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines Stipendiums geht. Doch dort gibt es jedes Jahr das Spiel, bei dem man Punkte durch Challenges und dem Verraten von eigenen Geheimnissen bekommt. Wenn man gewinnt, bekommt man im nächsten Jahr die Spielleitung und erfährt die Geheimnisse von allen bisherigen Spielern. Als Ivys Freund Heath sich plötzlich von ihr abwendet, vermutet sie das Spiel dahinter. Ivy setzt sich in den Kopf, das Spiel zu beenden.


Die Geschichte wird aus der Sicht von Ivy erzählt, ab und zu findet man aber noch kleine Kapitel aus der Sicht von Heath und Kapitel, die aus der Sicht von einer unbekannten Person erzählt werden. Das ganze ist in der Er/Sie-Perspektive. Die Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, hat die Autorin Stefanie Hasse gut hinbekommen.

Die Idee, dass an einer Schule jedes Jahr eine Art Wahl, Wahrheit oder Pflicht Spiel durchgeführt wird, ist auch gut und könnte am Ende wirklich spannend sein.
Leider ist die Geschichte überhaupt nicht spannend. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, selbst am Ende ist kaum Spannung vorhanden. Die gesamte Geschichte besteht irgendwie nur aus Partys, zu denen Ivy mit ihren Freunden geht. Dann ganz am Ende hat mich die Auflösung doch deswegen nicht so richtig geschockt, wie es wahrscheinlich gedacht war.

Immer wieder enthüllen auch Ivys Freunde Dinge, die die Geschichte wenden. Da Frage ich mich, warum Ivy das noch nie zuvor von ihren Freunden erfahren hat. Das wirkt insgesamt nicht sehr realistisch auf mich.

Außerdem kommen auch die Kinder von den reichen Leuten aus New York vor. Diese denken gefühlt nur an Partys, Alkohol und Designerklamotten und sind hochnäsig, arrogant und selbstverliebt. Nur manche von ihnen hatten wirklich gut konstruierte Charaktere.

Die Hauptperson Ivy kommt mir oft sehr naiv und ohne Selbstbewusstsein vor. Das hat mir auch nicht so gut gefallen, auch wenn das natürlich für die Story so sein muss.


Insgesamt habe ich mir von den Jugendroman "Secret Game" von Stefanie Hasse deutlich mehr erhofft. Die Handlung ist nicht sehr spannend, die Hauptperson zu unsympathisch und viele Nebencharaktere unterscheiden sich nicht sehr in ihrer Persönlichkeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere