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Cille

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2021

Überraschende Meinung

Wir sind für immer
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In dem Buch "Wir sind für immer" geht es um die Beziehung zwischen Kara und Cam, die beide eine schwere Kindheit hatten und jetzt mit den Folgen zu kämpfen haben. Beide Protagonisten sind in sich gebrochen ...

In dem Buch "Wir sind für immer" geht es um die Beziehung zwischen Kara und Cam, die beide eine schwere Kindheit hatten und jetzt mit den Folgen zu kämpfen haben. Beide Protagonisten sind in sich gebrochen und müssen viel Verantwortung in ihrem aktuellen Leben tragen, was es ziemlich schwer macht. Ihre Beziehung ist sehr feurig. Sie ist leidenschaftlich anstatt kühl und kann mal leise vor sich hin knistern und später wie ein Waldbrand Alles zerstören. Doch welcher Aspekt ihrer Liebe überwiegt mehr- das ruhige Feuer oder das Zerstörerische?



Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch am Anfang überhaupt nicht mochte. Der Einstieg in das Buch war sehr abrupt, ich hatte einige Schwierigkeiten mit den verschiedenen Orten zurecht zu kommen, was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich vorab nicht die Vorgeschichte der beiden gelesen habe. Oft haben mir einige Erklärungen gefehlt, die die Geschichte logischer hätten machen können. So habe ich bis zum Schluss nicht so recht verstanden, wie viele verschiedene Jobs Kara hat und wie sie all ihre Jobs mit der Uni, dem Leben bei Cameron und ihrer Familie vereinen konnte. Zumal ich das auch ziemlich unrealistisch dargestellt fand. Ich persönlich habe neben der Schule, einer pflegebedürftigen Familie und bestimmten Pflichten im Haushalt kaum noch Zeit mich mit Freunden oder meinem Partner zu treffen, geschweige denn drei verschiedene Jobs auszuführen.

Auch bei Cameron war das der Fall gewesen. Ich habe nicht verstanden, wie viele verschiedene Jobs er gemacht hat und wie er all das schaffen konnte.

Den Schreibstil fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, da er sehr jugendlich gewesen ist. Meiner Meinung nach, weiß man, dass es sich um eine Geschichte von Wattpad handelt, da der Ausdruck hier oft nicht besonders anspruchsvoll ist.

Was mir auch nicht gut gefallen hat, waren die Sexszenen. Sie waren meiner Meinung nach total plump geschrieben und haben mich meistens eher zum Lachen gebracht als dass ich sie sehr gerne gelesen habe. Da der erste Teil des Buches auch sehr sexlastig ist, habe ich mich bis zur Hälfte auch eher durchgequält, weil es für mich eben eher beschämend war dies zu lesen.

Und wenn das Buch auch weiterhin so sexlastig geblieben wäre, dann würde dieses Buch auch deutlich weniger Sterne bekommen. Doch erstaunlicherweise ist der Aspekt zum Schluss des Buches weniger geworden und der Fokus lag auf der Handlung an sich, was mir dann wiederum sehr gut gefallen hat.

Ich fand es dann auch wieder spannend, weil viele Fragen beim Lesen aufgeworfen wurden- zu Camerons Vergangenheit, die ich gerne geklärt bekommen hätte. Da das Buch mit einem Cliffhanger beendet wurde, erwarte ich hier allerdings noch einen weiteren Teil, da die Geschichte der Beiden sonst sehr unabgeschlossen wirkt.

Letztendlich habe ich Anderes bei diesem Buch erwartet, wurde aber zum Ende positiv überrascht, so dass ich das Buch dann doch ganz gut fand.

Empfehlen würde ich es jedem, der gerne sehr leidenschaftliche Liebesgeschichten liest und nicht davor zurückschreckt in Sexszenen auf vulgäre Sprache zu treffen. Auch würde ich es den Leuten empfehlen, die sauf zusätzliche Details wie Orten oder dem Umfeld der Charaktere nicht ganz so viel Wert legen, sondern eventuell wirklich nur an der Beziehung interessiert sind.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Moralisch zwiespältig

Roman d’amour
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In dem Buch "Roman d'amour" von Sylvie Schenk geht es um die Autorin Charlotte, die von einer jungen Frau zu ihrem Buch interviewt wird, in dem sie hinter ihrer eigenen Protagonistin versteckt über ihre ...

In dem Buch "Roman d'amour" von Sylvie Schenk geht es um die Autorin Charlotte, die von einer jungen Frau zu ihrem Buch interviewt wird, in dem sie hinter ihrer eigenen Protagonistin versteckt über ihre eigene Affäre mit einem verheirateten Mann schreibt.

Gut gefallen hat mir die Thematik des Buches. Affären zu haben ist natürlich ein sehr verpöntes Thema und gesellschaftlich gar nicht gern zu sehen und auch ich selbst war vor dem Lesen des Romans sehr extrem diesbezüglich. Ich hätte wirklich nie erwartet, dass jemand meine Meinung diesbezüglich ändern könnte- doch genau das hat dieses Buch geschafft. Diese doch -für mich- so verwerfliche Sache wurde für mich zu einer so logischen und nachvollziehbaren Tat, dass ich letztendlich doch total überrascht war und meine vorherige Meinung überdacht habe.

Die Handlung war sehr interessant dargestellt und das Buch hat sich auch sehr schnell weggelesen. Der Schreibstil war sehr angenehm und oft auch poetisch und hat die ganze Geschichte so begleitet, dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht.

Die Charaktere fand ich alle sehr überzeugend, ihre Motive waren logisch und nachvollziehbar und die Autorin hat es auch geschafft, mir die Interviewerin, die mir am Anfang total unsympathisch erschien, am Ende doch sympathischer zu machen.

Als Fazit lässt sich sagen, dass ich die Thematik des Romans und dessen Umsetzung einfach großartig fand und dieses Buch wirklich jedem empfehlen kann, der bereit ist über den Tellerrand der verstaubten Ansichten zu schauen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Ein zwiespaltiger Sommer

Hard Land
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In dem Buch "Hard Land" von Benedict Wells geht es um den 15-jährigen Sam, der - um vor den Problemen bei sich Zuhause zu fliehen- einen Ferienjob im Kino annimmt, wo er die anderen Jugendlichen Kirstie, ...

In dem Buch "Hard Land" von Benedict Wells geht es um den 15-jährigen Sam, der - um vor den Problemen bei sich Zuhause zu fliehen- einen Ferienjob im Kino annimmt, wo er die anderen Jugendlichen Kirstie, Cameron und Hightower kennenlernt. Relativ schnell freunden sie sich gegenseitig an und einen magischen Sommer lang scheinen alle Sorgen vergessen zu sein bis etwas Schreckliches passiert, dass Sam wieder in die Realität zurückholt.

Ich, persönlich, fand dieses Buch wirklich unglaublich toll in vielen verschiedenen Aspekten.

Die Charaktere sind alle vielfältig und ungeheuer einzigartig- jeder hat seine persönliche Geschichte, andere Charakterzüge und Merkmale. Und was mir so gut gefallen hat: Sie handeln nicht nach gesellschaftlichen Normen, sondern so wie man oft in Situationen reagiert (auch wenn es manchmal nicht sehr erwünscht sind). Das macht sie zu sehr ausdrucksstarken Figuren, die jeweils ihre eigenen Schwächen aufweisen- diese im Laufe des Buches aber teilweise auch überwinden und sich daher entwickeln. Jeder von ihnen findet im Laufe des Buches ein Stück mehr zu sich selbst und das ist es, was mir unter anderem auch so gut gefallen hat. Denn dieses Buch idealisiert Freundschaften nicht- es idealisiert auch viele andere Themen nicht, sondern ist in vielerlei Hinsicht sehr authentisch.

Auch die Atmosphäre des Buches war etwas ganz Besonderes. Benedict Wells hat es geschafft die ungeheure Hitze des Sommers, das Gefühl von jugendlicher Freiheit und Ausgelassenheit in mein Zimmer zu katapultieren und es so sehr verbildlichen können, dass ich nicht nur von dieser Geschichte gelesen habe, sondern zu einem Teil von ihr wurde. Er hat meine Erinnerungen an sommerliche, jugendliche Abenteuer beleben können und sie wieder hier her, in die Gegenwart geholt.

Sein Schreibstil ist fantastisch. Es ist eine gute Mischung aus Poesie und Humor und ich habe mir sehr viele Zitate rausgeschrieben, die ich wirklich wunderschön fand und die dieses Buch für mich auch noch Mal zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.

Aufgrund der Thematik des Nach der Schule- Weggehens empfehle ich es vor allem Jugendlichen, die kurz vor ihrem Abschluss sind und vielleicht auch noch nicht so wirklich wissen, was sie wollen oder sich von den Ansichten ihrer Eltern befreien wollen und Mut brauchen, ihren eigenen Weg zu gehen. Ich empfehle es aber auch Erwachsenen, die abtauchen wollen in einen Sommer voller jugendlicher Freiheit und Ausgelassenheit. Und ich empfehle es jedem, der gerade einen Verlust erlitten hat und jemanden braucht, der all diese Gefühle in Worte fassen kann- jemanden, der versteht und einem das Gefühl gibt, alles richtig zu tun.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Kindheitserinnerungen

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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In "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" von J.K.Rowling geht es um Harrys, Hermines und Rons 2. Schuljahr und wieder ein Mal stoßen sie auf das Böse und müssen Alles in ihrer Macht stehende tun, ...

In "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" von J.K.Rowling geht es um Harrys, Hermines und Rons 2. Schuljahr und wieder ein Mal stoßen sie auf das Böse und müssen Alles in ihrer Macht stehende tun, um den Aufstieg Voldemorts zu verhindern. Wird es ihnen gelingen? Findet es selbst heraus!

Für mich persönlich ist die ganze Harry Potter-Reihe ohnehin schon ein Meisterwerk und auch der 2.Teil - der früher mein Lieblingsteil war- konnte mich wieder vollkommen überzeugen.

Der Plottwist am Ende ist einfach nur vollkommen gelungen- Es ist der passende Schlüssel für die Fragen, die man sich beim Lesen der Geschichte stellt und auch im Allgemeinen ist die Handlung einfach nur hervorragend!

Mein Lieblingscharakter bleibt einfach Hermine, obwohl es auch noch viele andere Charaktere gibt, die ich sehr sympathisch finde. Auch bei den unsympathischen Charakteren muss ich sagen, dass sie mich vollkommen überzeugen konnten mit ihrer Tiefe und dem Übereinstimmen ihres Charakters und ihrer Handlungen.

Also absolute Leseempfehlung für alle, die gerne Fantasy lesen- wobei man zuvor vielleicht den ersten Band gelesen haben sollte- und für alle, die sich in eine andere Welt träumen wollen!

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Veröffentlicht am 02.04.2021

An einem Tag durchgelesen

Der Vorleser
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In dem Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink geht es um eine Liebe zwischen einem 15-jährigem und einer älteren Frau, welche sehr geheimnisumworben ist. Denn jedes Mal, wenn er sie besucht, muss er ...

In dem Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink geht es um eine Liebe zwischen einem 15-jährigem und einer älteren Frau, welche sehr geheimnisumworben ist. Denn jedes Mal, wenn er sie besucht, muss er ihr vorlesen bevor sie miteinander schlafen und auch sonst erfährt er kaum etwas aus ihrem Leben.

Nachdem sie auf ein Mal spurlos verschwindet, sieht er sie als Jura-Student Jahre später im Gerichtssaal wieder. Hanna, als angeklagte KZ-Aufseherin in einem Prozess über Kriegsverbechen. Doch, was für ein Geheimnis verbirgt sie? Und was hat ihr seltsames Verhalten auf sich?

Ich persönlich bin begeistert von diesem Roman. Ich fand ihn so fesselnd, dass ich ihn innerhalb von einem tag durchgelesen habe. Ich habe mitgefühlt und musste oft über die dort angesprochenen Themen nachdenken. Von daher war es ein ziemlich intensives Leseerlebnis. Ich war erstaunt, dass es trotz der Ernsthaftigkeit der Themen nicht allzu schwer auf den Schultern lastet. Der Schreibstil war manchmal ein wenig komplizierter, meistens aber dennoch leicht zu verstehen.

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das vom Thema Analphabetismus handelt und konnte auch hier einiges lernen. Das Thema ist leider immer noch stark stigmatisiert und ich fand die Umsetzung wirklich absolut hervorragend. Ich konnte die Scham über die verschiedenen Beeinträchtigungen gut nachvollziehen und war erstaunt, in welchen Bereichen Analphabetismus zu Beeinträchtigungen führt.

Auch die Charaktere fand ich sehr überzeugend. Vor allem Hanna, die Geliebte des Protagonisten. Sie hat zwar verschiedene Fortschritte gemacht, im Laufe der Geschichte, ist sich dennoch selbst treu geblieben und war bis zum Schluss nicht durchschaubar.

Am Anfang hat mich der Aufbau ihrer Liebesbeziehung gestört, weil ich bemängelt hatte, dass eine Liebesbeziehung ja weit mehr ist als Sex und ich es daher nicht wirklich überzeugend fand.

Dazu muss ich sagen, dass ich das heute anders sehe. Denn, so wie auch Hanna sehr geheimnisumworben ist, war es auch die Liebesbeziehung zwischen ihr und dem Protagonisten. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Liebe war oder sie ihn im Endeffekt nur ausgenutzt hat- aber genau diese Unsicherheit gehört zu der Geschichte und passt daher auch einwandfrei dazu.

Letztendlich kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der gerne über ernste Themen liest, die in der Gesellschaft sehr verpönt sind. Ich kann sie jedem empfehlen, der gerne Historik liest und vor allem jedem, der sich mit Schuld und Scham auseinandersetzen kann/will.

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