Bewegend und intensiv!
Mutters SpracheDie Mutterschaft, die in Lisa plötzliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit in Russland weckt: In „Mutters Sprache“ von Wlada Kolosowa begleiten wir zwei Frauen und ein Baby auf eine intensive und erinnerungsweckende ...
Die Mutterschaft, die in Lisa plötzliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit in Russland weckt: In „Mutters Sprache“ von Wlada Kolosowa begleiten wir zwei Frauen und ein Baby auf eine intensive und erinnerungsweckende Reise nach Russland.
„Während Lisa das Baby stillte, tippte sie eine lange Nachricht an Robert. Wenn sie getrennt voneinander verreisten, war es ihr Ritual, für den anderen Tagebuch zu führen. Sie beschrieb die rotzgrüne Wandfarbe am Kontrollpunkt und die Lippen des Beamten.“ (S. 111)
Eine Zeit ihrer Kindheit verbrachte Lisa in der russischen Stadt Nikel, bis ihre Mutter Jörg kennenlernt und sie nach Görlitz zogen. Nun hat Lisa ein neugeborenes Kind, Eva, ihre Hebamme Aljona unterstützt sie tagtäglich und Lisa merkt, dass zwischen Ihnen eine besondere Anziehung entsteht. Als Aljona beschließt, nach Russland zu fahren, entscheidet Lisa sich dazu, mitzureisen - eine Reise, die nicht nur unter den beiden Frauen, sondern auch in ihren Müttern und Großmüttern einiges auslösen wird.
Der Roman lebt von Rückblicken, verschiedenen Perspektiven und intensiven Strukturen, was ihn sehr spannend gemacht hat! Besonders das Leben in Russland wurde so bildlich und eindrücklich beschrieben, sodass man es sich beim Lesen total vorstellen kann. Auch wenn die Thematik schwer ist, bindet der Roman viele lockere und humorvolle Elemente ein. Eine wirklich große Empfehlungen, wenn ihr euch mit den Einflüssen verschiedener Generationen und Geschichten beschäftigen wollt!